„Führung durch Personen ist im wesentlichen Kommunikation. Wenn Kommunikation unterstützt wird durch elektronische Medien, dann ist das eine Hilfe. Wenn sie aber ersetzt wird durch elektronische Medien, dann liegt dort eine Gefahr, denn menschliche Kommunikation ist nicht nur Übermittlung von Sachaussagen, sondern sie transportiert zwischenmenschliche Bindung.“
Innerbetriebliche Kommunikationstrukturen sind oftmals durch einen hohen Grad an Technisierung geprägt. Datenbanken, Intranet oder Internet bestimmen den alltäglichen Informationsfluss eines Unternehmens. Diese Entwicklung beruht vorwiegend auf technischen Entwicklungen der modernen Informations- und Kommunikationssysteme, mit deren Hilfe es ermöglicht werden soll, Wissen und Kommunikation im Unternehmen effektiv einzusetzen.
Doch oftmals behindern gerade diese Instrumente die Kommunikation auf zwischenmenschlicher Ebene - gerade dann, wenn es darum geht, komplexe Unternehmensabläufe und -Strategien innerhalb der Organisation umzusetzen.
Die vorliegende Ausarbeitung geht der Frage nach, wie kollektive Erfahrungen der Mitarbeiter aus der Vergangenheit mit Hilfe der Story Telling-Methode genutzt und kommuniziert werden können, um zukünftige Wiederholungsfehler zu vermeiden.
Dazu werden im zweiten Kapitel allgemeine Grundlagen und Vorgehensweisen zu der Methode nach Kleiner & Roth vermittelt, die die Begrifflichkeiten klären und die Erfolgsfaktoren für die Methode erläutern.
Darauf aufbauend folgt im dritten Kapitel eine Gegenüberstellung der zu Grunde liegenden Ansätze der Story Telling-Methode nach Kleiner & Roth und der Weiterentwicklung dieser Methode von Karin Thier, um im Abschluss dieses Kapitels über eine praktische Anwendung der weiterentwickelten Methode zu berichten.
Das vierte Kapitel ergründet die Bedeutung der Story Telling-Methode in einem wissenschaftlichen Kontext, indem die Ansätze des Münchener Wissensmanagement-Modells mit den Funktionen der Story Telling-Methode verbunden werden.
Die Arbeit schließt im fünften Kapitel mit einer kritischen Würdigung der Ergebnisse ab.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Story Telling-Methode nach Kleiner & Roth
2.1 Die Erfahrungsgeschichte
2.2 Durchführungsphasen des Story Telling
2.3 Erfolgsfaktoren des Story Telling
3. Ansätze einer effizienten Story Telling-Methode durch Karin Thier
3.1 Die Planungsphase
3.2 Die Interviewphase
3.3 Die Auswertungsphase
3.4 Praktische Durchführung der Story Telling-Methode
4. Story Telling als zentraler Bestandteil des Wissensmanagements
4.1 Das Münchener Wissensmanagement-Modell
4.2 Die Wissensmanagement-Komponenten
4.3 Prozessbereiche des Wissenmanagements
4.3.1 Wissensrepräsentation
4.3.2 Wissensnutzung
4.3.3 Wissensgenerierung
4.3.4 Wissenskommunikation
5. Fazit
6. Literatur
1. Einleitung
„Führung durch Personen ist im wesentlichen Kommunikation. Wenn Kommunikation unterstützt wird durch elektronische Medien, dann ist das eine Hilfe. Wenn sie aber ersetzt wird durch elektronische Medien, dann liegt dort eine Gefahr, denn menschliche Kommunikation ist nicht nur Übermittlung von Sachaussagen, sondern sie transportiert zwischenmenschliche Bindung.“[1]
Innerbetriebliche Kommunikationstrukturen sind oftmals durch einen hohen Grad an Technisierung geprägt. Datenbanken, Intranet oder Internet bestimmen den alltäglichen Informationsfluss eines Unternehmens. Diese Entwicklung beruht vorwiegend auf technischen Entwicklungen der modernen Informations- und Kommunikationssysteme, mit deren Hilfe es ermöglicht werden soll, Wissen und Kommunikation im Unternehmen effektiv einzusetzen.
Doch oftmals behindern gerade diese Instrumente die Kommunikation auf zwischenmenschlicher Ebene - gerade dann, wenn es darum geht, komplexe Unternehmensabläufe und -Strategien innerhalb der Organisation umzusetzen.
Die vorliegende Ausarbeitung geht der Frage nach, wie kollektive Erfahrungen der Mitarbeiter aus der Vergangenheit mit Hilfe der Story Telling-Methode genutzt und kommuniziert werden können, um zukünftige Wiederholungsfehler zu vermeiden.
Dazu werden im zweiten Kapitel allgemeine Grundlagen und Vorgehensweisen zu der Methode nach Kleiner & Roth vermittelt, die die Begrifflichkeiten klären und die Erfolgsfaktoren für die Methode erläutern.
Darauf aufbauend folgt im dritten Kapitel eine Gegenüberstellung der zu Grunde liegenden Ansätze der Story Telling-Methode nach Kleiner & Roth und der Weiterentwicklung dieser Methode von Karin Thier, um im Abschluss dieses Kapitels über eine praktische Anwendung der weiterentwickelten Methode zu berichten.
Das vierte Kapitel ergründet die Bedeutung der Story Telling-Methode in einem wissenschaftlichen Kontext, indem die Ansätze des Münchener Wissensmanagement-Modells mit den Funktionen der Story Telling-Methode verbunden werden.
Die Arbeit schließt im fünften Kapitel mit einer kritischen Würdigung der Ergebnisse ab.
2. Die Story Telling-Methode nach Kleiner & Roth
Das nachfolgende Kapitel stellt die wichtigsten Kernelemente der Story Telling-Methode nach Kleiner & Roth dar, um darauf aufbauend im dritten Kapitel eine alternative Vorgehensweise zu untersuchen.
2.1 Die Erfahrungsgeschichte
Im Mittelpunkt der Story Telling-Methode steht die Erfahrungsgeschichte[2]. Sie beinhaltet schriftlich verfasste Erzählungen aus nicht allzu lang zurückliegenden wichtigen Vorkommnissen eines Unternehmens. Als besonders gute Quelle erweist sich die Erfahrungsgeschichte dann, wenn das Unternehmen Umstrukturierungsprozesse plant und dabei auf Analysen der Unternehmenskultur oder Kommunikationsstruktur angewiesen ist.
Das Erfahrungsdokument der Geschichte sieht einen Umfang von 20 bis 100 Seiten vor, die jeweils in zwei Spalten gegliedert sind und mit prägnanten Überschriften versehen werden. Die rechte Spalte beinhaltet Aussagen der beteiligten Personen über bedeutsame Vorkommnisse. Dabei wird jeder Informant in anonymisierter Form wörtlich zitiert. Die Äußerungen werden durch die Erfahrungshistoriker, die sich aus einer Gruppe externer Unternehmensberater oder Wissenschaftler zusammensetzen, zu einer emotionsbetonten und beweiskräftigen Geschichte in Form von Zitaten verfasst.
Auf der linken Spalte finden sich Analysen und Anmerkungen der Erfahrungshistoriker, die als Index für die Zitate dienen. Mit Hilfe dieser Gegenüberstellung werden sachlich gegebene Kommentare der Erfahrungshistoriker mit emotionsbetonten Zitaten der Beteiligten gegenübergestellt, um die untersuchten Ereignisse zu verdeutlichen.
2.2 Durchführungsphasen des Story Telling
Die Story Telling-Methode gliedert sich in sieben Phasen[3], die nachfolgend kurz erläutert werden.
Zunächst erfolgt in der Planungsphase die Klärung von Vertrags- und Budgetfragen, bevor ein Team von Erfahrungshistorikern gebildet wird. Anschließend wird ein grober Rahmen für den Methodeneinsatz definiert, um innerhalb der Organisation nach zentralen Ereignissen, Projekten und Vorkommnissen zu suchen, den so genannten noticeable results, aus denen dann eine Erfahrungsgeschichte entstehen soll.
In der darauf folgenden Interviewphase, die nahtlos an die Planungsphase anschließt, werden zwischen 50 und 200 Personen zu den Vorkommnissen befragt. Dabei ist es wichtig, möglichst alle internen sowie externen Perspektiven, beispielsweise die von Kunden oder Lieferanten abzudecken. Die Interviewteilnehmer können nun frei über ihre Eindrücke und Erlebnisse erzählen. Da es keinen Leitfaden gibt, wird von dem Interviewer ein hohes Einfühlungsvermögen bezüglich der angesprochenen Themen vorausgesetzt. Neben den Interviews werden an Hand von bereitgestellten Dokumenten und Projektunterlagen weitere Problemfelder oder mögliche Themen durch die Erfahrungshistoriker sondiert.
Anschließend erfolgt die Auswertungsphase, in der die Erfahrungshistoriker nach bedeutenden Themen, aussagekräftigen Zitaten und sich widersprechenden Aussagen suchen, um daraus Themengruppen aufzustellen. Die Zitate werden ihrerseits noch einmal bezüglich der Zuordenbarkeit überprüft, um danach die Themenbereiche zu präzisieren.
Nun folgt die eigentliche Erstellung der Erfahrungsgeschichte, in der Beteiligte zusammen mit den Erfahrungshistorikern über die untersuchten Ereignisse berichten. Zitate der Interviewten sowie Anmerkungen der Erfahrungshistoriker bilden dabei die Grundlage für eine wahre, aussagekräftige, nachvollziehbare und spannende Geschichte.
Um sicher zu gehen, dass alle Zitate richtig verstanden wurden und die Anmerkungen dem Sinngehalt entsprechen, erfolgt in dieser Phase die Validierung. Die fertige Erfahrungsgeschichte wird anschließend in einem Workshop einer kleinen Gruppe vorgelegt, um ihre Wirkung festzustellen.
Das Verbreiten der Erfahrungsgeschichte findet in einem groß angelegten Workshop statt, in dem sich alle Organisationsangehörigen mit der Geschichte beschäftigen.
Für Erfahrungsgeschichten, die organisationsübergreifende Inhalte aufweisen, schlagen Kleiner & Roth das Veröffentlichen der Erfahrungsgeschichte vor.
[...]
[1] von Rosenstiel, L.: www.zitat.de, in: http://www.zitate.de/detail-kategorie-5375.htm (Stand 09.08.2004).
[2] Vgl. Kleiner, A.; Roth, G.: Wie sich Erfahrungen in der Firma besser nutzen lassen, in: Harvard Business Manager, Ausgabe 5/1998, Hamburg 1998, S. 9-15, S. 10.
[3] Vgl. Thier, K.: Die Entdeckung des Narrativen – Entwicklung einer effizienten Story Telling-Methode, Hamburg 2004, S. 70 ff.
- Citation du texte
- Thomas Galsterer (Auteur), 2004, Story Telling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35522
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