Wenn man heutzutage an einem Kiosk vorbeigeht und einen kurzen Blick in die Auslage wirft, dann fällt sofort auf, dass in der Bundesrepublik Deutschland einige große Zeitungen, wie zum Beispiel die „Bild“-Zeitung, „Die Welt“ oder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ neben nahezu unzähligen Blättern mit einer geringeren Auflage bestehen.
Die Auslage des Kiosks zeigt, repräsentativ für die deutsche Zeitungslandschaft, eine bunte Vielfalt zwischen großen politischen Publikationen und kleinen Lokalblättern. Dies war nicht immer so und entscheidend für die heutige Presselandschaft ist, unter Anderem, das Ende des nationalsozialistischen Regimes und die mediale Aufbauarbeit der vier Besatzungsmächte USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion von 1945 bis 1949. Mit den Maßnahmen und Auswirkungen dieser auf deutsche Zeitungen, wie wir sie heutzutage kennen, beschäftigt sich diese Hausarbeit.
Nach einem Rückblick auf die Presselandschaft während der Diktatur Adolf Hitlers und auf den Status Quo der deutschen Zeitungslandschaft zum Ende des Zweiten Weltkrieg wird der Umgang der Besatzungsmächte mit der deutschen Nachkriegspresse erläutert. Hierbei fokussiert sich diese Hausarbeit explizit auf die Entstehung der Lizenzpresse. Im Anschluss werden die Problematiken erläutert, die sich den deutschen Lizenzträgern zwischen den Jahren 1945 und 1949 erboten. Abschließend soll resümiert werden, inwiefern der Eingriff der Alliierten in die deutsche Presse die Zeitungslandschaft in Nachkriegsdeutschland verändert und beeinflusst hat.
Es wird die These vertreten, dass insbesondere die Medienpolitik der drei westlichen Besatzungsmächte Propaganda aus der “neuen” deutsche Presse verbannte und somit den Grundstein für eine Presselandschaft, wie wir sie heutzutage kennen, gesetzt hat.
Inhaltsverzeichnis
1 . Einleitung
2. Die Ausgangslage - Presse von 1933 bis 1945
3. Deutsche Presse in der Nachkriegszeit
3.1. Lizenzvergabeverfahren
3.2. Auswirkungen der Lizenzvergabe
4. Fazit
5. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Wenn man heutzutage an einem Kiosk vorbeigeht und einen kurzen Blick in die Auslage wirft, dann fällt sofort auf, dass in der Bundesrepublik Deutschland einige große Zeitungen, wie zum Beispiel die „Bild“-Zeitung, „Die Welt“ oder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ neben nahezu unzähligen Blättern mit einer geringeren Auflage bestehen. Die Auslage des Kiosks zeigt, repräsentativ für die deutsche Zeitungslandschaft, eine bunte Vielfalt zwischen großen politischen Publikationen und kleinen Lokalblättern. Dies war nicht immer so und entscheidend für die heutige Presselandschaft ist, unter Anderem, das Ende des nationalsozialistischen Regimes und die mediale Aufbauarbeit der vier Besatzungsmächte USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion von 1945 bis 1949. Mit den Maßnahmen und Auswirkungen dieser auf deutsche Zeitungen, wie wir sie heutzutage kennen, beschäftigt sich diese Hausarbeit.
Nach einem Rückblick auf die Presselandschaft während der Diktatur Adolf Hitlers und auf den Status Quo der deutschen Zeitungslandschaft zum Ende des Zweiten Weltkrieg wird der Umgang der Besatzungsmächte mit der deutschen Nachkriegspresse erläutert. Hierbei fokussiert sich diese Hausarbeit explizit auf die Entstehung der Lizenzpresse. Im Anschluss werden die Problematiken erläutert, die sich den deutschen Lizenzträgern zwischen den Jahren 1945 und 1949 erboten. Abschließend soll resümiert werden, inwiefern der Eingriff der Alliierten in die deutsche Presse die Zeitungslandschaft in Nachkriegsdeutschland verändert und beeinflusst hat. Es wird die These vertreten, dass insbesondere die Medienpolitik der drei westlichen Besatzungsmächte Propaganda aus der “neuen” deutsche Presse verbannte und somit den Grundstein für eine Presselandschaft, wie wir sie heutzutage kennen, gesetzt hat.
2. Die Ausgangslage - Presse von 1933 bis 1945
1932 - Die deutsche Zeitungslandschaft florierte. Insgesamt erschienen in Deutschland Zeitungen mit einer Gesamtauflage von über 25 Millionen Exemplaren. Doch mit der nationalsozialistischen Diktatur begann auch die ideologische Gleichschaltung einer Presse, die Adolf Hitler in seiner Autobiografie „Mein Kampf“ als ein besonders streng zu überwachendes Organ der Information bezeichnete (vgl. Langewiesche; Berg 1989: 396). Diese Aufgabe der Überwachung erwies sich schwieriger, als gedacht. Grund hierfür war die lokale Ausprägung der deutschen Presse in den 1930er Jahren.
Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtergreifung im Januar 1933 bestand die deutsche Zeitungslandschaft hauptsächlich aus regionalen Publikation mit einer geringen Auflage. In einigen Provinzen kamen Zeitungen auf gerade einmal 3.000 Exemplare pro Ausgabe. Diese regionale Zersplitterung sorgte dafür, dass es Anfang der 1930er Jahre in Deutschland1 rund 3.400 verschiedene Zeitungen gab, die es für die Diktatur zu kontrollieren galt (vgl. Weischenberg 2004: 128). Viele der kleinen, meist regionalen, Redaktionen wurden im zeitlichen Rahmen des Regimes geschlossen oder größeren Verlagen untergeordnet. Redakteure und Mitarbeiter wurden zur Flucht oder zum Untertauchen gezwungen. Teilweise wurden sie auch getötet oder verschleppt (vgl. Schütz 1995: 129).
Durch derartige Vorgehensweisen kontrollierte die regierende NSDA-Partei von 1933 bis 1945 zu Höchstzeiten rund 150 verschiedene Verlage und die auflagenstärksten Blätter Deutschlands (vgl. Weischenberg 2004: 128). Mit ideologischer Gleichschaltung überwachte das Regime nicht nur die Inhalte der Zeitungen, sondern änderte auch die Besitzverhältnisse. Besonders Presse mit einem Hintergrund in der Arbeiterbewegung wurde entweder liquidiert oder unter NSDAP-Kontrolle gebracht. Auch der bekannte Ullstein -Verlag wurde, nicht nur wegen seiner vielen populären Publikationen, sondern auch wegen seiner jüdischen Leitung, 1934 zum Verkauf an die NSDA-Partei gezwungen. Mit derartigen Maßnahmen sank zwischen 1933 und 1944 die Zahl der deutschen Zeitungen auf unter 1.000 Stück, von denen sich am Ende des Zweiten Weltkriegs knapp 83% in NSDAP-Besitz befanden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und dem Ende des Zweiten Weltkriegs untersagten die vier Besatzungsmächte Frankreich, England, die Sowjetunion und die USA den Druck und die Reproduktion von Zeitungen, die unter dem nationalsozialistischen Regime Adolf Hitlers vertrieben wurden. Unter inhaltlicher Verantwortung der Besatzungsmächte kamen neue Zeitungen auf den Markt.
3. Deutsche Presse in der Nachkriegszeit
Bei dem Aufbau einer neuen Presselandschaft verfolgten die Besatzungsmächte einen dreistufigen Plan, an dessen Ende die komplette Übernahme der alliierten Medien durch deutsche Lizenzträger stehen sollte (vgl. Grebner 2002: 341). Die erste Etappe des Plans trat fast unmittelbar nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft und sah ein totales Erscheinungsverbot für Druckerzeugnisse jeglicher Art vor (vgl. Koszyk 1999: 33). Zudem wurden alle bestehenden Druckereien und Verlagshäuser vorerst geschlossen. In der darauffolgenden Etappe gaben die Besatzungsmächte eigens aufbereitete Militärmagazine heraus, die von den jeweiligen Besatzungsmächten hergestellt und verbreitet wurden. Die finale Etappe sah die, bereits angesprochene, Vergabe von Lizenzen für das Herausgeben von Zeitungen und Zeitschriften an nationalsozialistisch nicht vorbelastete Verleger, Redakteure und Journalisten (vgl. Pürer; Raabe 2007: 93). Noch in dem Jahr 1945 erschien so die “Aachener Nachrichten”-Zeitung als erste deutsche Nachkriegszeitung unter inhaltlicher Kontrolle der amerikanischen Besatzungsmächte. Ein Jahr später, 1946, erschienen mit diesem System insgesamt 100 neue Nachkriegszeitungen, die offiziell von deutschen Verlegern geleitet wurden (vgl. Sänger 1952: 198).
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1 In dem aktuellen Kapitel der Hausarbeit bezieht sich der Begriff „Deutschland“ auf das Deutsche Reich der NS-Zeit von 1933 bis 1945. Folgendermaßen ist in den kommenden Kapiteln ein, in Besatzungszonen unterteiltes, Nachkriegsdeutschland gemeint.
- Citar trabajo
- Hendrik Wonsak (Autor), 2017, Die Lizenzpresse der alliierten Besatzungsmächte und deren Auswirkungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353946
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