Wenn wir uns im Alltag umschauen und unsere Mitmenschen, wie zum Beispiel Freunde, Familie und KollegInnen, betrachten, dann lässt sich schnell feststellen, wie unterschiedlich Menschen eigentlich sind. Jeder Mensch ist individuell, einzigartig und zeichnet sich durch seinen eigenen Charakter sowie durch seine eigene Persönlichkeit aus.
Mich beschäftigt hierbei die Frage, wieso wir eigentlich so sind, wie wir sind. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, konzentriere ich mich in dieser Arbeit hauptsächlich auf die Kindheit, da es diese ist, die hierbei als Schlüssel des Lebens gilt.
Viele AutorInnen und WissenschaftlerInnen halten fest, dass gerade die frühkindlichen Erfahrungen, einen großen Einfluss auf das spätere Leben haben. Es sei die Kindheit, in der die Wurzeln unseres ganzen Lebens liegen. Um zu untersuchen, ob diese Annahme zutrifft und wenn ja, inwiefern kindliche Erfahrungen die Persönlichkeitserfahrungen beeinflussen können, werde ich mich hierbei hauptsächlich auf Erfahrungen im Bereich von „Erziehung“ und „Beziehung“ konzentrieren.
Bevor es zu den Faktoren Erziehung und Beziehung kommt, werde ich als Grundlage für den Inhalt dieser Arbeit zunächst einmal kurz auf die Persönlichkeit eingehen und dabei einige Begriffsdefinitionen darlegen. Anschließend folgt der Themenkomplex zur Erziehung.
Im zweiten Teil dieser Arbeit werde ich damit beginnen, die Aufgaben der Familie darzulegen, die für eine gesunde und förderliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes unerlässlich sind. Ich merke an, dass ich mich hierbei zum größten Teil auf die elterlichen Aufgaben konzentriere. Als angehende Lehrerin möchte ich mich jedoch nicht nur mit den familialen Aufgaben beschäftigen, sondern vor allem auch auf schulische Aufgaben eingehen.
Daher werde ich ebenfalls erläutern, welche Aufgaben LehrerInnen zukommen und, was sie in ihrem Handeln beachten sollten, wenn es um die förderliche Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen geht. Nachdem die Darstellung über die Aufgaben von Familie und Schule abgeschlossen sind, werde ich zu einer persönlichen Reflexion kommen. Die Arbeit endet mit einem abschließenden Fazit, das die Ergebnisse dieser Arbeit zusammenfasst.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Persönlichkeit
1. Definitionen
III. Erziehung
1. Begriffsbestimmung: „Erziehung“
2. Zu den Ausführungen von Arno Gruen
2.1. Über die Autonomie
2.2. Der Verlust von Autonomie
2.3. Folgen und Konsequenzen
2.3.1. Verlust der Fähigkeit zur Empathie
2.3.2. Entmenschlichung durch Gehorsam
3. Zu den Ausführungen von Alice Miller
3.1. Über das narzisstische Bedürfnis eines Kindes
3.2. Die narzisstische Störung
3.3. Die „Schwarze Pädagogik“ und ihre Folgen
IV. Beziehung
1. Sullivan über interpersonale Beziehungen
2. Die Bindungstheorie von Bowlby
2.1. Der Bindungsbegriff
2.2. Die empirische Untersuchung des Bindungsverhaltens
2.2.1. Die „Fremde-Situation“
2.2.2. Auswertung des Experiments
2.2.3. Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes
V. Fallbeispiele
1. Andrej
2. Jim
3. Jean-Pierre
VI. Herausforderungen an Familie und Schule
1. Aufgaben der Familie
1.1. Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen
1.2. Der Prozess der Individuation
1.3. Die Wichtigkeit der Kommunikation
1.4. Die Beziehung zu Geschwistern
2. Aufgaben der Schule
2.1. Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern
2.1.1. Zur Bedeutung der pädagogischen Beziehung
2.1.1.1. Die Solidarität
2.1.1.2. Verletzende pädagogische Beziehungen
2.1.1.3. Projektnetz INTAKT
2.1.2. Die Wichtigkeit des eigenen Selbst
2.1.3. Was eine gute Lehrkraft ausmacht
VII. Zur persönlichen Reflexion
1. Die Problematik der Selbstentfremdung
2. Was möchte ich für eine Lehrerin sein?
VIII. Fazit
Quellenverzeichnis
I. Einleitung
„Man kann Menschen nicht vergleichen, jeder ist unterschiedlich […]“[1], schreibt der US-amerikanische Schriftsteller Nicholas Sparks. Wenn wir uns im Alltag umschauen und unsere Mitmenschen, wie zum Beispiel Freunde, Familie und KollegInnen, betrachten, dann lässt sich schnell feststellen, wie unterschiedlich Menschen eigentlich sind. Jeder Mensch ist individuell, einzigartig und zeichnet sich durch seinen eigenen Charakter sowie durch seine eigene Persönlichkeit aus.
Mich beschäftigt hierbei die Frage, wieso wir eigentlich so sind, wie wir sind. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, konzentriere ich mich in dieser Arbeit hauptsächlich auf die Kindheit, da es diese ist, die hierbei als Schlüssel des Lebens gilt. Viele AutorInnen und WissenschaftlerInnen halten fest, dass gerade die frühkindlichen Erfahrungen, einen großen Einfluss auf das spätere Leben haben. Es sei die Kindheit, in der die Wurzeln unseres ganzen Lebens liegen. Um zu untersuchen, ob diese Annahme zutrifft und wenn ja, inwiefern kindliche Erfahrungen die Persönlichkeitserfahrungen beeinflussen können, werde ich mich hierbei hauptsächlich auf Erfahrungen im Bereich von „Erziehung“ und „Beziehung“ konzentrieren.
Bevor es zu den Faktoren Erziehung und Beziehung kommt, werde ich als Grundlage für den Inhalt dieser Arbeit zunächst einmal kurz auf die Persönlichkeit eingehen und dabei einige Begriffsdefinitionen darlegen. Anschließend folgt der Themenkomplex zur Erziehung. Nachdem auch hierbei auf die Begriffsbestimmung eingegangen wurde, sollen theoretische Ausführungen von Arno Gruen und Alice Miller vorgestellt werden. Sowohl Gruen als auch Miller beschäftigen sich in ihren Werken mit Erziehung und Erfahrungen, die Säuglinge und Kinder im Umgang mit ihren Eltern machen. Beide legen detailliert und eindrucksvoll dar, welche Faktoren dabei für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Kinder am wertvollsten sind und welche negativen Folgen und Konsequenzen entstehen, wenn jene Faktoren missachtet werden. Im nachfolgenden Themenkomplex zur Beziehung, werde ich mich überwiegend auf die Bindungstheorie von John Bowlby beziehen, da diese nicht nur auf theoretischer, sondern auch auf empirischer Ebene aufzeigt, wie wichtig frühkindliche Erlebnisse in der Beziehung zu den Eltern, für die Entwicklung eines Kindes sind. Zudem werde ich am Ende des Themenkomplexes darauf eingehen, welche Auswirkungen frühe Beziehungserfahrungen auf das Verhalten sowie auf die Entwicklung von Kindern haben. Nachdem die Themenbereiche „Erziehung“ und „Beziehung“ abgeschlossen sind und ich darlegen konnte, inwiefern jene Faktoren die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen, werde ich drei Fallbeispiele vorstellen. Anhand dieser praktischen Beispiele von Grundschulkindern, sollen die bisher dargelegten theoretischen Ausführungen veranschaulicht werden.
Im zweiten Teil dieser Arbeit werde ich damit beginnen, die Aufgaben der Familie darzulegen, die für eine gesunde und förderliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes unerlässlich sind. Ich merke an, dass ich mich hierbei zum größten Teil auf die elterlichen Aufgaben konzentriere. Als angehende Lehrerin möchte ich mich jedoch nicht nur mit den familialen Aufgaben beschäftigen, sondern vor allem auch auf schulische Aufgaben eingehen. Daher werde ich ebenfalls erläutern, welche Aufgaben LehrerInnen zukommen und, was sie in ihrem Handeln beachten sollten, wenn es um die förderliche Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen geht. Nachdem die Darstellung über die Aufgaben von Familie und Schule abgeschlossen sind, werde ich zu einer persönlichen Reflexion kommen. Mit dieser Reflexion möchte ich aufzeigen, welche Aspekte mich während der intensiven Auseinandersetzung mit den Inhalten dieser Arbeit am meisten beschäftigt haben. So werde ich diese darlegen und abschließend aufzeigen, welche wertvollen Erkenntnisse ich mit dieser Arbeit gewinnen konnte. Die Arbeit endet mit einem abschließenden Fazit, das die Ergebnisse dieser Arbeit zusammenfasst.
II. Persönlichkeit
Der Begriff „Persönlichkeit“ wird in unserem Alltag immer wieder verwendet. Wir sprechen zum Beispiel von „starken Persönlichkeiten“, von der Persönlichkeit eines Kindes oder von der LehrerInnenpersönlichkeit. Doch was meinen wir eigentlich genau, wenn wir von „Persönlichkeit“ sprechen?
Im Alltagsverständnis ist die „Persönlichkeit eines Menschen […] die Gesamtheit seiner Persönlichkeitseigenschaften […]“[2]. „[Individuelle] Besonderheiten in der körperlichen Erscheinung [sowie] Regelmäßigkeiten des Verhaltens, [Denkens] und Erlebens“[3], zählen hierbei zu den Persönlichkeitseigenschaften. Im Alltagsverständnis lässt sich also durchaus eine Erläuterung des Persönlichkeitsbegriffs finden. In der Wissenschaft hingegen ist man sich keinesfalls darüber einig, was genau unter „Persönlichkeit“ zu verstehen ist. Weder in der wissenschaftlichen Psychologie noch in ihren Teildisziplinen existiert eine allgemein gültige Definition von Persönlichkeit.[4] Vielmehr wird kontrovers über viele verschiedene Definitionen von Persönlichkeit diskutiert.[5]
Welche Definition letztlich von WissenschaftlerInnen verwendet wird, hängt stark davon ab, welcher Forschungstradition sie angehören und welche der unterschiedlichen Persönlichkeitstheorien sie vertreten.[6] In dieser Arbeit geht es jedoch nicht darum, die kontroversen Diskussionen über den Persönlichkeitsbegriff zu thematisieren. Ich werde daher weder zur Bewertung von Definitionen kommen noch werde ich versuchen zu den bereits zahlreichen Definitionen von Persönlichkeit eine Zusätzliche hinzuzufügen. Vielmehr werde ich im Folgenden mithilfe einer kleinen Darstellung von vorhandenen Definitionen eine Grundlage für das Verständnis der Fragestellung dieser Arbeit schaffen. Dieser kurze Überblick erscheint mir genauso nützlich und sinnvoll, wie der Blick von einer Turmspitze auf einen Ort, den man noch besichtigen will. Er soll dazu dienen, die Orientierung zu erleichtern.
1. Definitionen
Bevor ich zur Darstellung von verschiedenen Definitionsvorschlägen komme, möchte ich vorab betonen, dass es sich hierbei lediglich um eine Auswahl handelt. Eine vollständige Ausführung ist aufgrund der enormen Anzahl an existierenden Persönlichkeitsdefinitionen nicht möglich. Zum anderen reicht auch schon eine kleine Auswahl aus bestehenden Persönlichkeitsdefinitionen vollkommen aus, um einen Überblick zu schaffen.
Der bekannte Psychologe Gordon W. Allport beschreibt die Persönlichkeit als eine „dynamische Organisation derjenigen psychophysischen Systeme im Individuum, die sein charakteristisches Verhalten und Denken determinieren“[7].
Unter der „dynamischen Organisation“ ist zu verstehen, dass sich die Persönlichkeit entwickelt und ständig ändert. Die Verwendung von „psychophysischen Systemen“ soll verdeutlichen, dass der Mensch sowohl aus geistigen als auch aus physischen Komponenten besteht, die alle im Wechselspiel zueinander stehen. „Charakteristisch“ ist eine Persönlichkeit dann, wenn Verhalten und Denken eine Einzigartigkeit aufweisen, mit der sie sich von anderen Persönlichkeiten abheben. „Verhalten“ beschreibt hierbei das beobachtbare Tun eines Individuums. „Denken“ hingegen sowohl die kognitiven Vorgänge als auch das vollständige Erleben und die emotionalen Anteile.[8]
Der renommierte Psychoanalytiker Erich Fromm definiert Persönlichkeit als die „Totalität ererbter und erworbener psychischer Eigenschaften, die den Einzelnen charakterisieren und das Einmalige dieses Einzelnen ausmachen“[9].
Dabei erläutert er, dass „der Unterschied zwischen ererbten und erworbenen Eigenschaften […] im Großen und Ganzen dem Unterschied zwischen Temperament […] einerseits und dem Charakter andererseits [entspricht]“[10]. Laut Fromm ist das Temperament ein Teil der Persönlichkeit, welcher ererbt beziehungsweise angeboren und somit unveränderbar ist. Das Temperament bezieht sich dabei auf „die Art und Weise einer Reaktion“[11]. Der Charakter hingegen ist erworben und nicht angeboren. Er macht „den Kern der Persönlichkeit“[12] aus, wird vor allem in den frühen Lebensjahren geprägt, ist nicht unveränderlich und kann sich sogar von Grund auf ändern.[13] Außerdem hängt seine Formung und Entwicklung „von der Art der zwischenmenschlichen Beziehungen ab“[14].
Der berühmte Psychologe Alexei N. Leontjew bringt bei der Definition von Persönlichkeit den Aspekt der Gesellschaft ein: Ihm zufolge kann sich die Persönlichkeit nämlich erst in der Gesellschaft entwickeln, denn „der Mensch tritt nur als ein mit bestimmten natürlichen Eigenschaften und Fähigkeiten begabtes Individuum in die Geschichte ein […] und nur als Subjekt der gesellschaftlichen Beziehungen wird er zur Persönlichkeit“[15].
Leontjew geht davon aus, dass die Persönlichkeit nicht präexistent ist, sondern erst im Austausch mit der Umwelt erzeugt wird.[16] Er beschreibt, dass man nie als Persönlichkeit geboren wird, sondern erst zu einer Persönlichkeit wird.[17] Hierbei ist anzuführen, dass Leontjew den Begriff der Persönlichkeit erst dann nutzt, wenn ein gewisses Entwicklungsniveau erreicht ist. Dieses sei dann erreicht „wenn sich beim Kind deutliche Formen einer Polymotiviertheit zeigen und die Koordiniertheit seiner Handlungen sichtbar wird“[18]. Diesen entscheidenden Wandel bezeichnet Leontjew als die sogenannte erste Geburt der Persönlichkeit, welche sich im Alter von etwa drei Jahren vollzieht und mit der Entstehung des reflexiven Ichs des Kindes einhergeht.[19]
Obwohl sich keine allgemein gültige Definition von Persönlichkeit finden lässt, sind trotzdem gewisse Gemeinsamkeiten in den genannten Definitionen zu erkennen: Der Mensch verfügt über Individualität und ist einzigartig. Er muss stets in seiner Ganzheit betrachtet werden und sein Verhalten, ist trotz seiner konstanten Züge, einem stetigen Wandel unterlegen.
Da in dieser Arbeit vor allem untersucht werden soll, wie gewisse Faktoren die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen verändern können, soll auch hier kurz dargelegt werden, was unter „Persönlichkeitsentwicklung“ eigentlich zu verstehen ist.
Asendorpf definiert Persönlichkeitsentwicklung folgendermaßen: „Ändern sich einzelne Eigenschaftswerte einer Person, ändert sich auch ihre Persönlichkeit im Sinne der Gesamtheit aller Persönlichkeitseigenschaften: Persönlichkeitsentwicklung hat stattgefunden.“[20] Persönlichkeitsentwicklung ist Asendorpf zufolge also die Veränderung von gewissen Eigenschaftswerten eines Menschen. Neben dieser Veränderung von bestehenden Eigenschaften, spricht Asendorpf zudem auch von Persönlichkeitsentwicklung, wenn eine Stabilisierung oder Destabilisierung von Persönlichkeit zu erkennen ist. Also, „wenn instabile Tendenzen des Erlebens oder Verhaltens in stabile Persönlichkeitseigenschaften überführt werden“[21] oder, wenn „der umgekehrte Fall einer Destabilisierung“[22] eintritt.
Während in der Vergangenheit unter dem Einfluss der Psychoanalyse noch angenommen wurde, dass Persönlichkeitsentwicklung bereits im Kindesalter überwiegend abgeschlossen ist, ist man sich heute darüber einig, dass Persönlichkeitsentwicklung ein langer Prozess ist, der frühestens mit dem Tode endet. WissenschaftlerInnen konnten beispielsweise feststellen, dass Menschen, die in ihrer Kindheit in miserablen Familienverhältnissen heranwuchsen, im Erwachsenenalter trotzdem psychisch gesunde Personen werden.[23]
III. Erziehung
Im Folgenden Schritt komme ich zum Themenkomplex „Erziehung“. Ziel dieses Kapitels ist die Untersuchung der Frage, inwiefern „Erziehung“ die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen kann. Zunächst werde ich auch hier erst einmal klären, was unter „Erziehung“ eigentlich zu verstehen ist.
1. Begriffsbestimmung: „Erziehung“
Peter Menck beschreibt die Erziehung zunächst als eine „Vermittlung der Mündigkeit an Unmündige“[24]. Wie er zu dieser Definition kommt, soll nun kurz dargelegt werden: In unserem Grundgesetz ist der folgende Auftrag verankert: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“[25]. Da Eltern diese Pflicht oft nicht in vollem Maße erfüllen können, gibt es Erziehungsinstitutionen. Die Familie und derartige Einrichtungen haben einen Erziehungsauftrag, nämlich „den Auftrag zu einem Verhalten, bei dem erwachsene Menschen Heranwachsenden gegenüber oder stellvertretend für sie handeln, […] mit dem Ziel, den Heranwachsenden zu derjenigen Selbstständigkeit zu verhelfen, die eine stellvertretende Verantwortung überflüssig macht“[26]. Mit der beschriebenen Selbstständigkeit ist hierbei nichts anderes als die Mündigkeit gemeint.
Der von Menck beschriebene Auftrag enthält somit zwei Aspekte: Zum einen wird ein klares Bestimmungsmerkmal festgelegt. Es ist die Selbstständigkeit beziehungsweise Mündigkeit, die den Zweck der Erziehung darstellt. Zum anderen wird darauf hingewiesen, dass die Erziehung auch einen Endpunkt hat, nämlich dann, wenn die überwiegende Selbstständigkeit/Mündigkeit eingetreten ist. Selbstverständlich ist der „Zeitpunkt“ nicht wortwörtlich zu nehmen. Es ist ein schrittweise ablaufender Prozess, der keinesfalls von heute auf morgen eintritt.[27]
Nun bleibt an Mencks Definition jedoch immer noch offen, was die „Vermittlung“ beziehungsweise die „Maßnahmen“ der Definition eigentlich umfassen. Um dies darzulegen, lehnt sich Menck an die Definition des Pädagogen und Psychoanalytikers Siegfried Bernfeld, die Erziehung als eine „Summe der Reaktionen einer Gesellschaft auf die Entwicklungstatsache“[28] darlegt. Geht man von dieser Definition aus, so wäre selbst die Produktion von Kinderkleidung oder die Ermäßigung von Fahr- und Eintrittskarten solch eine Reaktion. Da es aber eher ungewöhnlich ist, bei derartigen Maßnahmen von Erziehung zu sprechen, weitet Menck die Definition von Bernfeld aus und nimmt den Aspekt der Mündigkeit hinzu. So kommt Menck schließlich zur folgenden endgültigen Definition von Erziehung: „Erziehung ist die Summe der der Mündigkeit verpflichteten Reaktionen einer Gesellschaft auf die Tatsache, dass Heranwachsende sich entwickeln.“[29]
Was hingegen nicht (mehr) als Erziehung verstanden werden soll, ist die „Formung eines Ungeformten durch einen Formenden“[30]. Erziehung kann nicht mit Fremdbestimmung und Ziehen vollzogen werden. Schließlich sind die wichtigsten Ziele von Erziehung Mündigkeit und Selbstbestimmung. Es wäre ein Widerspruch in sich, zu glauben, dass ein Mensch durch Fremdbestimmung zu einer Selbstbestimmung kommen könnte.[31]
„Erziehung“ leitet sich vom Lateinischen „educare“ (=herausführen) ab. Mit „herausführen“ lässt sich Erziehung sehr gut beschreiben, da Erziehung letztlich nichts anderes ist, als ein Herausführen aus der Abhängigkeit zur Selbstbestimmung. Das Herausführen ist allerdings nur dann möglich, wenn der Geführte einverstanden ist und es zulässt, geführt zu werden. Beim Ziehen hingegen wird dem Gezogenen keine Wahl gelassen. „Ziehen“ ist im Gegensatz zu „Führen“ Fremdbestimmung.[32]
Letztlich gibt es für den Begriff der Erziehung, ähnlich wie bei dem Persönlichkeitsbegriff, unzählig viele verschiedene Definitionen. Bei der Recherche nach den Definitionen ist mir jedoch aufgefallen, dass die meisten Definitionen eher beschreiben, was und wie Erziehung im Idealfall sein sollte. Die meisten Definitionen sind ziemlich positiv behaftet.
Allerdings existieren genügend Fälle, in denen Kinder von ihren Eltern leider weder eine Erziehung zur Mündigkeit erleben, noch irgendwelche Förderungen oder Unterstützungen erhalten. Dabei lassen sich gerade diese Formulierungen immer wieder in Definitionen zur Erziehung finden. Folgt man also ausschließlich den positiv behafteten Definitionen, so müsste man bei jenen Kindern behaupten, sie würden gar keine Erziehung erfahren. Dies scheint jedoch absurd zu sein. Man würde doch vielmehr davon sprechen, dass jene Kinder von ihren Eltern eine „schlechte“ oder „misslungene“ Erziehung erleben.
Aus diesem Grund kann „Erziehung ganz allgemein gesehen [auch ausschließlich] als eine Auseinandersetzung zwischen dem autonomen System des Erwachsenen und dem autonomen System des Kindes“[33] verstanden werden. Und auch im Alltagsverständnis ist mit Erziehung in der Regel nichts anderes gemeint als „das Handeln erwachsener Menschen an der jungen Generation“[34], ganz unabhängig davon, wie das Handeln der Erwachsenen zu bewerten ist.
2. Zu den Ausführungen von Arno Gruen
Um uns der Frage anzunähern, wie Erziehung Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen nehmen kann, werde ich damit beginnen, die Ausführungen des Psychoanalytikers Arno Gruen darzulegen. Hierbei werde ich mich überwiegend auf das Werk „Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau“ beziehen. In dem genannten Werk legt Gruen nämlich dar, wie bedeutsam und notwendig der Besitz von Autonomie für die Entwicklung des Menschen ist. Auch erläutert er, wie es bereits im Säuglingsalter zu einer Fehlentwicklung von Autonomie kommen kann und „wie praktisch alle Menschen im Laufe ihrer Erziehung ihrer Autonomie beraubt werden“[35]. Zudem veranschaulicht Gruen die negativen Auswirkungen und Folgen, die durch solch einen Verlust von Autonomie hervorgerufen werden. Im ersten Schritt gilt es jedoch zunächst einmal darzulegen, was Gruen überhaupt unter „Autonomie“ versteht.
2.1. Über die Autonomie
„Autonomie“ wird im Alltag häufig entweder mit einer starken Durchsetzungskraft oder mit Selbstbehauptung in Verbindung gebracht. So gilt im Alltagsverständnis oftmals dann jemand als autonom, wenn er stets stark und überlegen ist und sein „Erfolg im Daseinskampf [ihn] unangreifbar macht“[36]. Dies jedoch hat laut Gruen nichts mit einer wahren Autonomie zu tun, da es vielmehr eine Hingabe darstellt, die der „Ideologie des Herrschens“ entspricht und die genau das Gegenteil von wahrer Autonomie bedeutet.
Was eine wahre Autonomie ausmacht, ist vielmehr „derjenige Zustand der Integration, in dem ein Mensch in voller Übereinstimmung mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ist“[37]. Gruen zählt zur Autonomie, dass sowohl die eigene Kreativität als auch die eigenen Gefühle zugelassen und nicht missachtet werden. Auch das Original zu bleiben und sich nicht bloß blind der Gesellschaft anzupassen, ist für eine wahre Autonomie notwendig.[38] Grundlage für den Besitz von Autonomie macht hierbei „die Fähigkeit, ein Selbst zu haben, das auf dem Zugang zu eigenen Gefühlen und Bedürfnissen gründet“[39] aus. Denn nur aus dem „Zugang zum Lebensbejahenden, zu den Gefühlen der Freude, des Leids, des Schmerzes, kurz des Lebendigseins“[40], kann sich die wahre Autonomie des Menschen erst entwickeln.
2.2. Der Verlust von Autonomie
Gruen macht darauf aufmerksam, dass die Entscheidung, ob ein Selbst in wahrer Autonomie oder in Abhängigkeit und Anpassung lebt, bereits sehr früh erzwungen wird.[41] Um dies zu verdeutlichen, legt er ein Beispiel dar, das in Jean Liedloffs „Auf der Suche nach dem verlorenem Glück“ zu finden ist[42]:
Ein Säugling ist erst frisch von der Entbindungsstation entlassen worden. Die frischgebackene Mutter liebt ihren Sohn über alles auf der Welt und empfindet ihm gegenüber ein unbeschreibliches Gefühl von Liebe, das sie bis zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art und Weise noch nicht kannte. Der Mutter fällt es nicht leicht, ihr Kind nach dem Füttern wieder zurück in das Bett zu legen, da es jedes Mal verzweifelt am Weinen und Schreien ist. Sie empfindet dabei das Gefühl von Hilflosigkeit, Trauer und Wut, fühlt sich zu ihrem weinenden Kind hingezogen, aber zögert schließlich dennoch, weil sie sich dabei an die Worte ihrer eigenen Mutter erinnert. Diese nämlich sagte ihr einst, dass Kinder verzogen sein und Schwierigkeiten machen werden, wenn man ihnen nachgibt. Obwohl sich die Mutter in jenen Momenten zu ihrem Kind hingezogen fühlt und ein starkes Verlangen danach hat, nach ihrem Kind zu schauen, redet sie sich selbst ein, dass dem Kind nichts fehle. Gewickelt und gefüttert wurde es ja schließlich schon. Dabei denkt sie wiederholt an die Worte ihrer Mutter, die ja immerhin erfahrener ist und deshalb schon wissen müsse, was das Beste für das Kind ist. So lässt die Mutter ihr Kind schließlich so lange weinen und schreien, bis es erschöpft ist.
Dieses Beispiel zeigt die Situation einer Mutter, die selbst den Zugang zu ihrer eigenen Autonomie verloren hat. Denn obwohl sie das Verlangen spürt, bei ihrem Sohn zu bleiben, geht sie ihrem Bedürfnis nicht nach. Vielmehr erzwingt sie sogar die Unterdrückung ihrer Gefühle und Bedürfnisse.
Das Verhalten der Mutter, das wir an diesem Beispiel sehen, führt Gruen ganz klar auf die Entwicklung der Mutter selbst zurück. Ihr muss während der Entwicklung „das Verlangen abgewürgt“[43] worden sein, weswegen sie heute keinen Zugang mehr zur eigenen Autonomie hat. Und, weil sie keinen Zugang zu ihrer eigenen Autonomie hat, kann sie auch zur Autonomie ihres Kindes keinen Zugang finden. Sie kann ihre Sehnsucht nach der Berührung, der Zärtlichkeit und dem Kontakt zu ihrem Kind nicht erkennen.[44] Es liegt also durchaus ein Teufelskreis vor, der ohne genaue Hinterfragungen und Reflexionen schlicht und ergreifend über Generationen bestehen bleibt.
Gruen erläutert, dass die Entwicklung eines Selbst von dem Bewusstsein der Mütter und deren Selbstachtung beeinflusst und geprägt wird. Wenn Mütter also keine eigene Autonomie besitzen und nicht vollständig nach ihren Gefühlen und Bedürfnissen leben, so werden sich jene Einschränkungen auch wieder in der Wahrnehmung ihrer Kinder widerspiegeln.[45] Da sie völlig von ihren ursprünglichen Gefühlen abgeschnitten sind, werden sie es nicht schaffen, die Bedürfnisse ihrer Kinder wahrzunehmen, geschweige denn, adäquat auf ihre Kinder einzugehen.[46]
Nun bleibt die Frage offen, weshalb es für Mütter, die den Zugang zur eigenen Autonomie verloren haben, so schwierig ist, aus dem eben beschriebenen Teufelskreis auszubrechen. Am Beispiel ist schließlich zu erkennen, dass die Mutter ihre Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse durchaus wahrnehmen kann. Sie empfindet Trauer und Schmerz, wenn ihr Kind am Schreien und Weinen ist. Doch warum geht sie ihren wahrgenommenen Bedürfnissen nicht nach?
Gruen spricht hier von dem „Verhältnis zur Realität“[47], welches das Ausbrechen aus dem Teufelskreis erschwert. Die Mutter aus dem Beispiel geht ihren Bedürfnissen und Gefühlen nicht nach, weil dies ihrer beigebrachten und erlernten Wirklichkeit widersprechen würde. Für sie entspricht nämlich genau das der Realität, was ihre eigene Mutter ihr geraten hat. Nämlich, dass es besser sei, das Kind bis zur Erschöpfung weinen zu lassen, da es ja sonst unerzogen werde. Die Gefühle und Bedürfnisse, die die Mutter beim Weinen und Schreien ihres Kindes wahrnimmt, empfindet sie als fremd.[48] Die als fremd wahrgenommenen Gefühle wiederum, will die Mutter nicht zulassen. Und letztlich ist es genau diese Abweisung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse, die den Ursprung einer Fehlentwicklung der Autonomie ausmacht.
Kinder werden sehr oft bereits im Säuglingsalter von ihren Eltern dazu gebracht, sich an die von ihren Eltern erlernte „Wirklichkeit“ anzupassen. Aus diesem Grund wird es den Kindern im Grunde genommen nicht ermöglicht ihre „eigenen Reaktionen […] zum Ausgangspunkt der Entwicklung [ihres] eigenen Wesens zu machen“[49]. Wenn Kinder, wie im beschriebenen Beispiel, bis zur Erschöpfung weinen müssen, dann fangen sie an, sich damit abzufinden, dass ihre Signale nicht erhört werden. Sie lernen, dass sie ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zurückstecken müssen, was schließlich dazu führt, dass sie diese irgendwann sogar als etwas Fremdes und Gefährliches wahrnehmen.[50] Diese Wahrnehmung ist es, die letztlich schon den Anfang einer fehlentwickelten Autonomie darstellt und in vielen Fällen sogar schon einen endgültigen Verlust von Autonomie mit sich bringt. Das Verhältnis zur Realität wird hierbei von den Eltern im Grunde genommen als Waffe verwendet, die das Kind quälen und peinigen.[51]
Die Anpassung an eine „erlernte Wirklichkeit“ kann also zu einer vollständigen Entfremdung des eigenen Selbst führen. Menschen vernachlässigen ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle, fangen an diese nicht mehr zu erkennen und letztlich sogar als etwas Befremdliches anzusehen: Sie beginnen damit, ihre eigene Freiheit zu fürchten und sind „sich [ihres] eigenen Zentrums, [ihres] Mittelpunktes, nicht bewusst“[52]. Es folgt ein Verlust zum Zugang der eigenen Gefühle und Bedürfnisse – der Anfang vom Verlust der eigenen Autonomie.
Außerdem lernen Kinder bereits in frühester Kindheit den Anweisungen und Forderungen ihrer Eltern nachzugeben. Mit Lob und Strafen vermitteln Eltern ihren Kindern, wann und auf welche Art und Weise die Kinder sie zufrieden stellen können. Da den Kindern aufgrund ihrer Abhängigkeit keine andere Wahl bleibt, als die Wünsche ihrer Eltern zu befriedigen, beginnen sie damit unfreiwillig das „Freisein mit Ungehorsam gleichzusetzen“[53]. Die Lebendigkeit beispielsweise, die die Kinder von Grund auf besitzen, versuchen Eltern dann mit Strafen zu unterbinden, weil diese nicht zu der eben beschriebenen „erlernten Wirklichkeit“ der Eltern passen. So beginnen die Kinder damit, ihre Lebendigkeit der eigenen Bedürfnisse mit Angst und Schrecken in Verbindung zu setzen.[54] Diese hervorgebrachte Angst vor dem Selbst wiederum, führt zu einem Widerstand gegen die eigene Lebendigkeit und Freiheit. So kommt es auch auf diese Weise bereits in der frühen Entwicklung zu einem „seelischen Selbstmord“[55] und somit zu einer Zerstörung der eigenen Autonomie.
2.3. Folgen und Konsequenzen
Im vorangegangenen Teil wurden bereits einige Folgen und Konsequenzen eines Autonomieverlustes angeschnitten: Da die Entwicklung eines Selbst von dem Bewusstsein der Mutter geprägt wird, ist vor allem die Rolle der Mutter von enormer Bedeutung. Hat eine Mutter keinen Zugang zu ihrer eigenen Autonomie und ist völlig abgeschnitten von ihren ursprünglichen Gefühlen und Bedürfnissen, dann wird es ihr ebenso nicht gelingen, die Gefühle und Bedürfnisse ihres Kindes zu erkennen. Es folgt zum einen, dass die Mutter nicht fähig ist, adäquat auf ihr eigenes Kind einzugehen und zum anderen, dass das Selbst des Kindes „nicht durch sich selbst zustande kommt, [sondern] es statt dessen durch den Willen der mütterlichen Person geprägt“[56] wird. Wenn ein Kind durch die Nichtbeachtung der Mutter lernen muss, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zurückzustecken, dann wird es damit beginnen, diese irgendwann als etwas Befremdliches und Gefährliches anzusehen. Und diese Reaktion ist es, die den Anfang eines Autonomieverlustes darstellt. Wir haben es hier also mit einem erkennbaren Teufelskreis zu tun, welcher im schlimmsten Fall über Generationen bestehen bleibt.
Verliert ein Mensch den Zugang zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen beziehungsweise zu seiner wahren Autonomie, dann bringt dies eine weitere Konsequenz mit sich: Gruen erläutert, dass unter jenen Umständen auch „die Fähigkeit, eigenes und fremdes Leid zu erspüren“[57], also die Fähigkeit zur Empathie, bedrohlich wird. Wie Gruen diese These begründet und welche Folgen mit einer erschwerten beziehungsweise fehlenden Fähigkeit zur Empathie zusammenhängen, soll im nächsten Schritt erläutert werden.
2.3.1. Verlust der Fähigkeit zur Empathie
Gruen beschreibt Empathie als eine Fähigkeit, die es ermöglicht sowohl eigenes als auch fremdes Leid zu empfinden. Zudem stellt Empathie eine Eigenschaft dar, die es einem Menschen möglich macht „Schmerz auszuhalten, Leiden zu verstehen und zu mildern und als einen grundsätzlichen Aspekt allgemeiner menschlicher Erfahrung zu erkennen“[58]. Die empathische Kommunikation bezeichnet Gruen als die tiefste und ursprünglichste Form unserer Kommunikation.[59] Wenn ein Kind die Möglichkeit bekommt, die Aufmerksamkeit und Zuwendung seiner Mutter empathisch zu erfühlen, so wird es ihm ebenso möglich sein, „seine Gefühle im Spiegelbild der Mutter zu erspüren und somit zu gestalten“[60].
Damit ein Säugling seine Umwelt überhaupt empathisch erproben kann, muss ihm allerdings auch die Möglichkeit geboten werden, sich seiner Umwelt zuzuwenden. Und dies wiederum geschieht nur unter der Voraussetzung, dass die Beziehung des Säuglings zu seiner „stimulierenden Umwelt durch niedrige Intensitätswerte gekennzeichnet ist“[61]. Niedrige Stimulusintensitäten nämlich lösen Verhalten von Annäherung aus, während hohe Stimulusintensitäten hingegen das Gegenteil bewirken – sie veranlassen Reaktionen des Zurückziehens. Schützt eine Mutter instinktiv ihr Kind vor Reizüberflutungen, so bietet sie ihm damit eine wichtige Basis, die es dem Kind erlaubt, aus einem eigenen Selbst heraus zu lernen.[62]
Eine Mutter, die nicht dazu in der Lage ist ihr Kind vor Reizüberflutungen zu schützen, löst aus, dass das Bewusstsein des Kindes von einem Gefühl der Hilflosigkeit ergriffen wird. Dies hat entweder zur Folge, dass die Erfahrung der Hilflosigkeit das Kind „zu einem Versager macht“[63] oder, dass das Gefühl der Hilflosigkeit vollständig vom Bewusstsein verdrängt und vom sich ausbildenden Selbst gespalten wird. In solch einem Fall wird das Kind folglich alles, was es an die Erfahrung der Hilflosigkeit erinnert, ausschalten und verdrängen. Teile seines werdenden Seins werden auf diese Weise vollständig vom Bewusstsein abgespalten.[64] Diese Abspaltung bringt wiederum weitere gravierende Folgen mit sich:
Die eben beschriebene Hilflosigkeit wird zum Gegenstand von Hass und Ablehnung. Ein Mensch, der die Erfahrung dieser Hilflosigkeit machen musste, wird sich an all dem rächen, was Hilflosigkeit auslösen könnte. Er wird Hilflosigkeit bei anderen Menschen verachten, wohinter sich in Wahrheit lediglich die eigene Angst versteckt. Opfer werden plötzlich selbst zu Unterdrückern, die neue Opfer suchen, um ihre dahinter stehende Angst zu verbergen.[65] Es ist deutlich erkennbar, dass auch hier ein Teufelskreis vorliegt. Ein endlos langer Prozess, der zu einer Verunmenschlichung des Menschen führt.[66]
Und aus diesen Gründen wird schließlich all das, was einen Zugang zur Autonomie ermöglichen könnte, gehasst und verdrängt. Die wahre Autonomie wird nicht mehr zugelassen, weil diese jene Machtspiele aufdecken könnte, „an die man sich, um der Hilflosigkeit zu entkommen, angepaßt hat“[67]. Den Menschen ist es nicht einmal mehr bewusst, wenn sie ihre eigenen empathischen Wahrnehmungen verfälschen. Mit dem Vorwand der Fürsorge und dem Verhältnis zur „erlernten Realität“ kommt es schließlich, wie in Liedloffs Beispiel dargelegt, täglich zu einer Unterdrückung der eigenen Empathie.[68]
2.3.2. Entmenschlichung durch Gehorsam
Abgesehen vom Verlust der Fähigkeit zur Empathie, geht Gruen auf einen weiteren Aspekt ein, der ebenfalls eine Entmenschlichung zur Folge hat: Der Gehorsam. Gruen legt dar, dass auch „der Gehorsam gegenüber Macht und Autorität zu einer allgemeinen Verneinung der eigenen menschlichen Gefühle“[69] führt.
Gehorsam stellt einen uralten Mechanismus dar, dessen Ursprung man auch hier wieder in der frühesten Kindheit wiederfindet. Er entsteht in unserer Kindheit in jenen Momenten „als wir dem Versuch der uns versorgenden Erwachsenen ausgesetzt waren, uns ihren Willen aufzuzwingen“[70]. Gruen beschreibt hierbei, dass es genau diese Erfahrung ist, die für das gerade sich entwickelnde Selbst eines Kindes äußerst bedrohlich ist. Kinder entwickeln nämlich hierbei einen schwerwiegenden Gehorsam sowie eine verhängnisvolle Treue gegenüber Autoritätspersonen.[71]
Wenn ein Kind von seinen Eltern sowohl körperlich als auch seelisch völlig überwältigt wird, statt den Schutz, den es eigentlich braucht, zu bekommen, dann wird es letztlich von einer erschütternden Angst heimgesucht. Da jedoch ein Leben mit solch einer Angst unmöglich ist, wird das Kind versuchen einen Ausweg zu finden und damit beginnen, die entstandene enorme Angst zu verdrängen und abzuspalten. Die Angst wird von Teilen der Psyche abgesondert und kann letztlich nur noch isoliert weiterbestehen.[72] Die Kraft der Autorität lässt Kinder verstummen. Gleichzeitig zwingt sie die daraus resultierende Angst dazu, sich dem Willen des Unterdrückers unterzuordnen. Sie werden stets darauf bedacht sein, Wünsche und Forderungen des Unterdrückers zu erraten, um diese zu befolgen. Ohne dabei an sich zu denken und sich selbst völlig vergessend, werden jene Kinder paradoxerweise damit beginnen, die jeweilige unterdrückende Autoritätsperson, „zu idealisieren [und] […] zum Objekt seiner Identifikation zu machen“[73].
Es besteht also durchaus eine direkte Verbindung zwischen den Ursachen des Gehorsams und den Abläufen der Entfremdung. Die Gewalt nämlich, die uns entfremdet, ist genau dieselbe, die auch den Gehorsam erzwingt. Je größer das Ausmaß an Gewalt ist, das eine Person erfährt, desto höher wird auch der Grad seiner Autoritätshörigkeit sein.[74]
Dass der Gehorsam in unserem Alltag eine sehr große Rolle spielt und welche Folgen eine geprägte Autoritätshörigkeit mit sich bringt, zeigt Stanley Milgram im Jahr 1961 mit seinem Experiment an der Yale Universität. Es waren die grausamen Ereignisse des zweiten Weltkrieges, die Milgram dazu motivierten, das Experiment durchzuführen.[75] Er wollte der Frage nachgehen, weshalb so viele Menschen unter dem NS-Regime dazu bereit waren, andere Menschen zu misshandeln und zu töten. Liegt die Ursache im Charakter dieser Menschen oder sind es etwa Situationen und Umstände, die die Menschen zu jenen grausamen Taten veranlassen?
Mit einer Anzeige suchte die Yale Universität nach freiwilligen Probanden, die dazu bereit sind, an einem Experiment teilzunehmen. Ihnen wurde gesagt, dass es sich hierbei um ein Experiment handelt, das die Lernfähigkeit untersucht. Dass in Wahrheit ihre Autoritätshörigkeit im Fokus steht, ahnten die Probanden nicht. Am Experiment nehmen jeweils zwei Versuchsteilnehmer teil. Der Versuchsleiter, der als wissenschaftliche Autorität ausgewiesen wurde, betont nochmals vor Versuchsbeginn, dass bei diesem Experiment untersucht werden soll, wie sich Bestrafung auf das Lernverhalten auswirkt. Mithilfe von Loseziehen werden die zwei Teilnehmer schließlich in die Rollen eines Schülers und Lehrers unterteilt. Das Loseziehen allerdings ist manipuliert und gehört zum Teil des Experiments. Der freiwillige Proband nämlich wird ohnehin die Rolle des Lehrers bekommen. Die zweite Person, der „Schüler“, ist in Wirklichkeit gar kein Proband, sondern gehört zur Yale Universität. Dies weiß der Proband selbstverständlich nicht. Er geht davon aus, dass auch ihm die Rolle des Schülers hätte zukommen können.
Nun zum Experiment: Der Schüler wird mit Elektronen und einem Stromgenerator verbunden. Er bekommt Aufgaben gestellt, die gelöst werden müssen. Aufgabe des Lehrers ist es, bei jeder falschen Antwort einen Schalter zu betätigen, der einen Elektroschock beim Schüler auslöst. Die Elektroschocks werden hierbei nach jeder falschen Antwort des Schülers von Mal zu Mal stärker. Der Schüler bekommt in Wirklichkeit keine Stromschläge ab, da es sich bei dem Generator lediglich um eine Attrappe handelt. Er schauspielert jedoch und reagiert angemessen auf die immer stärker werdenden Stromschläge.
Es waren einige wenige Probanden dabei, die das Experiment abgebrochen und die Fortsetzung verweigert haben. Die meisten Probanden jedoch zogen das ganze Experiment durch und gehorchten den Anweisungen des Versuchsleiters. „Bitte fahren Sie fort! – Machen Sie weiter, wie das Experiment es erfordert“, wiederholte der Versuchsleiter, der von der Mehrheit der Probanden ohne Hinterfragungen vollständig als Autorität akzeptiert wurde. Selbst dann, als der Schüler zitterte, zappelte, schrie und in Ohnmacht fällt, teilten die Probanden weitere steigende Elektroschocks aus.[76]
An den Beschreibungen des Experiments ist zu erkennen, dass seitens der Probanden durchaus ein Mitgefühl vorhanden war. Sie reagierten nämlich emotional, schwitzten, stotterten, bekamen Krämpfe und waren sich der Notsituation ihrer Opfer durchaus bewusst.[77] Dennoch fuhren die meisten Probanden trotzdem fort und gaben ihr eigenes Mitgefühl auf. Wieso?
Die Situation erinnert an das zu Beginn beschriebene Beispiel von Liedloff, bei dem die frischgebackene Mutter den Zugang zu ihren Gefühlen und Bedürfnissen nicht zulässt. Der Grund hierfür lag, wie bereits detailliert erläutert, in ihrem „Verhältnis zur erlernten Realität“. Obwohl sie sich nicht gut dabei fühlte, ihren Sohn beim Weinen und Schreien alleine zu lassen, ignorierte sie ihre Gefühle und zwang sich so zu handeln, wie es ihre Mutter ihr einst beibrachte.
Auch die Probanden des Milgram-Experiments nahmen ihre Gefühle durchaus wahr. Ihre körperlichen Reaktionen zeigen schließlich, dass sie sich in ihrer Rolle und mit ihrer Aufgabe keinesfalls wohl fühlen. Sie nahmen das Leid der Opfer wahr, doch schaffen es nicht, sich dem Versuchsleiter zu widersetzen. Scheinbar spielt auch hier das „Verhältnis zur erlernten Wirklichkeit“ der Probanden eine Rolle. Offensichtlich haben sie schon früh in ihrer Kindheit lernen müssen, dass es sich nicht gehört, sich gegen Autoritäten aufzulehnen. Sich Autoritäten zu widersetzen entspräche nicht ihrer „erlernten Wirklichkeit“.
Jene Probanden, die das Experiment bis zum Ende durchführten, gehörten zu jenen Kindern, die bereits sehr früh einen schwerwiegenden Gehorsam gegenüber Autoritäten entwickelt haben. Wie ich bereits dargelegt habe, dass die Kraft der Autorität Menschen verstummen lässt, sehen wir auch hier, wie die Probanden in ihrer Stresssituation völlig stumm gestellt sind. Sie ordnen sich dem Willen des Versuchsleiters völlig unter und befolgen vollständig seine Forderungen.
Das Milgram-Experiment zeigt als eines von vielen Beispielen, dass Menschen durch Gehorsam ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen aufgeben. Gruen stellt hierbei fest, dass die Entwicklung von Menschen, die in die Richtung des Gehorsams gezwungen wurden, „völlig anders sind als die, die das heute gängige psychologische Denken vorgibt“[78]. Sich Autoritäten unterzuordnen wird zu einer Lebenseinstellung. Das resultierende Aufgeben der eigenen Gefühle und Bedürfnisse löst Hass, Wut und Aggressionen aus. Weil diese sich jedoch nicht gegen den Unterdrücker richten dürfen, werden ähnlich wie beim Verlust der Empathiefähigkeit, andere Opfer gesucht und letztlich an diese weitergegeben.[79] Ein Teufelskreis, der zur Entmenschlichung führt.
Kinder, die ihr Eigenes nicht verwerfen müssen und während ihrer Entwicklung keinen Gehorsam aufgezwungen bekommen, werden sich zu Menschen entwickeln, die ihrer Umwelt sowohl positiv als auch mit voller Neugier und Freude begegnen.[80] Anders wird es bei jenen Kindern sein, deren „frühen Erlebnisse […] von Unterdrückung des Eigenen dominiert waren“[81] und die bereits in ihrer frühesten Entwicklung erlernen mussten, dass ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen weder beachtet noch akzeptiert werden. Eine der Folgen wird zum einen sein, dass sich bei diesen Kindern keine „emotionale Reife“[82] entwickeln kann. Diese Fähigkeit nämlich kann durch eine Erziehung, die auf Gehorsam basiert, vollständig überlagert oder gar komplett zunichte gemacht werden.[83] Zum anderen werden diese Kinder eine Einstellung zur Welt entwickeln, die sich nicht auf Liebenswürdigkeit und Entgegenkommen, sondern vielmehr auf Ablehnung, Abwehr und Vermeidung gründet. Mit der hierbei gleichzeitig entstehenden Wut und Aggression wird sich das Gefühl jener Kinder, in einer ablehnenden und bedrohlichen Welt zu leben, noch weiter verstärken. Es folgt eine Verengung der Wahrnehmung. Die Kinder werden in ihrer Umwelt sowohl keine Entwicklungsmöglichkeiten als auch keine Anregungen zur Kreativität mehr erfahren können.[84] Dabei ist es gerade die Zulassung der eigenen Kreativität, die unter anderem eine Bedingung für wahre Autonomie darstellt.
3. Zu den Ausführungen von Alice Miller
Auch die Psychoanalytikerin Alice Miller setzt sich, ähnlich wie Arno Gruen, mit Eltern-Kind-Beziehungen auseinander. Sie veranschaulicht, dass es die Kindheit ist, in der all die Wurzeln des ganzen Lebens verborgen sind. So deckt sie unter anderem in ihren Werken „Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst“ sowie „Am Anfang war Erziehung“ verheerende Folgen und Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung auf, die mit frühkindlichen Erfahrungen zusammenhängen. Außerdem beschäftigt sich Miller mit der Problematik der Selbstentfremdung. Sie legt dar, welche Folgen mit einer Entfremdung und Unterdrückung der eigenen Gefühle und Bedürfnisse verbunden sind.
3.1. Über das narzisstische Bedürfnis eines Kindes
Miller erläutert, dass der Begriff „Narzissmus“ sowohl in der Wissenschaft als auch in der Alltagssprache ziemlich vieldeutig verwendet wird. So kann mit dem Begriff „sowohl ein Zustand, ein Entwicklungsstadium, ein Charakterzug, als auch eine Krankheit bezeichnet werden“[85]. Von der Alltagssprache habe der Begriff allerdings eine ziemlich negative „emotionale Färbung“[86] erhalten. Viele Menschen verbinden mit „Narzissmus“ ein „in sich Verliebtsein“ oder das „ständig mit sich Beschäftigtsein“.
Bei Miller hingegen ist keine negative Färbung des Begriffs „Narzissmus“ zu erkennen. Vielmehr stellt sie dar, dass jedes Kind von Natur aus ein „narzißtisches Bedürfnis“[87] besitzt. Ein völlig legitimes und angeborenes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Liebe seiner Eltern zu streben. „Es ist ein ureigenes Bedürfnis des Kindes, als das, was es jeweils ist, und als Zentrum der eigenen Aktivität gesehen, beachtet und ernstgenommen zu werden“[88], erläutert Miller. Die Erfüllung dieses Bedürfnisses ist für die Bildung und Entwicklung eines gesunden Selbst unerlässlich.[89] Daher muss einem Kind eine Umgebung und Erziehung geboten werden, in der es die Möglichkeit bekommt, all seine Gefühle und Bedürfnisse auszuleben. Selbst die negativen Affekte des Kindes, wie zum Beispiel Wut, Trauer und Angst, müssen hierbei uneingeschränkt geachtet und toleriert werden. Denn nur, wenn ein Kind seine Gefühle und Bedürfnisse vollständig und frei auslebt, kann es seinen Schritt „zur Individuation und Autonomie“[90] vollziehen.
Miller erläutert jedoch, dass nicht alle Eltern dazu in der Lage sind, ihrem Kind dieses vollständige Ausleben der Gefühle zu ermöglichen. Es muss nämlich vorausgesetzt sein, dass die Eltern selbst unter jenen idealen Bedingungen aufgewachsen sind.[91] Dass sie also einerseits selbst stets die Möglichkeit bekommen haben, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu verwirklichen und andererseits, stets die benötigte Aufmerksamkeit und Liebe von ihren Eltern erhalten haben. Eltern, die jene Erfahrungen nicht erleben durften, bezeichnet Miller als „narzißtisch bedürftig“[92]. Mit der narzisstischen Bedürftigkeit folgt eine narzisstische Störung. Was solch eine narzisstische Störung mit sich bringt und wie narzisstisch gestörte Eltern mit ihren eigenen Kindern umgehen, werde ich im folgenden Teil darlegen.
[...]
[1] Milka, E. (2012): Sprüche von Nicholas Sparks.
[2] Asendorpf, J. B./Neyer, F. J. (2012): Psychologie der Persönlichkeit, S. 2.
[3] Ebd.
[4] Vgl. Schubert, F. (2008): Sprache und Persönlichkeit, S. 49.
[5] Vgl. Pervin, L.A. (1993): Persönlichkeitstheorien, S. 16; Hermann, T. (1991): Lehrbuch der empirischen Persönlichkeitsforschung, S. 19; Fiedler, P. (2000): Integrative Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen, S. 24; Fisseni, H. J. (1998): Persönlichkeitspsychologie, S. 9.
[6] Vgl. Textor, M. R. (1991): Die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen als Herausforderung an Familie und Schule.
[7] Allport G. W. (1970): Gestalt und Wachstum in der Persönlichkeit, S. 28.
[8] Vgl. Fisseni, H. J. (1998): Persönlichkeitspsychologie, S. 160-161.
[9] Fromm, E. (1947): Psychoanalyse und Ethik, S. 37.
[10] Ebd.
[11] Ebd., S. 39.
[12] Samuschtschick, T. (2005): Psychoanalytische Grundlagen der Theorie des Gesellschaftscharakters bei Erich Fromm, S. 53.
[13] Vgl. Siebe, T. (2010): Die humanistisch-sozialistische Charaktertheorie von Erich Fromm.
[14] Samuschtschick, T. (2005): Psychoanalytische Grundlagen der Theorie des Gesellschaftscharakters bei Erich Fromm, S. 53.
[15] Leontjew, A. N. (1982): Tätigkeit, Bewußtsein, Persöhnlichkeit, S. 166.
[16] Vgl. ebd.
[17] Vgl. ebd., S. 168.
[18] Ebd. S. 201.
[19] Vgl. Seidler, D. (1992): Integration heisst: Ausschluss vermeiden, S. 71.
[20] Asendorpf, J. B./Neyer, F. J. (2012): Psychologie der Persönlichkeit, S. 264.
[21] Ebd.
[22] Ebd.
[23] Vgl. Textor, M. R. (1991): Die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen als Herausforderung an Familie und Schule.
[24] Menck, Peter (2015): Was ist Erziehung?, S. 48.
[25] Deutscher Bundestag (1949): Grundgesetz für die BRD, Art. 6 Abs. 2.
[26] Menck, Peter (2015): Was ist Erziehung? S. 45.
[27] Vgl. ebd. S. 46.
[28] Bernfeld, S. (1967): Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung, S. 51.
[29] Menck, Peter (2015): Was ist Erziehung? S. 49.
[30] Kleber, E. W. (1996): Gestaltung von Handlungssystemen, S. 143.
[31] Vgl. Miller, R. (2011): Beziehungsdidaktik, S. 42.
[32] Vgl. ebd.
[33] Speck, O. (1991): Chaos und Autonomie in der Erziehung, S. 112 f.
[34] Textor, M.R. (1999): Bildung, Erziehung, Betreuung.
[35] Horsch (2011): Der Verrat am Selbst.
[36] Krieger, H. (1985): Nur der verwundbare Mensch ist stark.
[37] Gruen, A. (2008): Der Verrat am Selbst, S. 17.
[38] Vgl. Video: Sternstunde Philosophie Arno Gruen ¼.
[39] Gruen, A. (2008): Der Verrat am Selbst, S. 18.
[40] Ebd. S. 17.
[41] Vgl. ebd. S. 22.
[42] Vgl. ebd. S. 18 f.
[43] Ebd. S. 19.
[44] Vgl. ebd.
[45] Vgl. ebd. S. 18.
[46] Vgl. ebd. S. 22.
[47] Ebd. S. 19.
[48] Vgl. ebd. S. 20.
[49] Ebd.
[50] Vgl. ebd.
[51] Vgl. ebd. S. 19.
[52] Ebd. S. 22.
[53] Ebd. S. 38.
[54] Vgl. ebd. S. 22.
[55] Ebd. S. 34 f.
[56] Ebd. S. 22.
[57] Ebd. S. 23.
[58] Ebd.
[59] Vgl. S. 24.
[60] Ebd.
[61] Ebd. S. 25.
[62] Vgl. ebd.
[63] Ebd.
[64] Vgl. S. 25 f.
[65] Vgl. ebd. S. 26.
[66] Vgl. ebd.
[67] Ebd.
[68] Vgl. ebd.
[69] Ebd. S. 41.
[70] Gruen, A. (2003): Die Konsequenzen des Gehorsams für die Entwicklung von Identität und Kreativität. S. 2.
[71] Vgl. ebd.
[72] Vgl. ebd.
[73] Ebd.
[74] Vgl. ebd. S. 3.
[75] Vgl. ebd.
[76] Gruen, A. (2008): Der Verrat am Selbst, S. 42.
[77] Vgl. ebd.
[78] Gruen, A. (2003): Die Konsequenzen des Gehorsams für die Entwicklung von Identität und Kreativität. S. 4.
[79] Vgl. ebd.
[80] Vgl. ebd. S. 6.
[81] Ebd.
[82] Ebd. S. 7.
[83] Vgl. ebd.
[84] Vgl. ebd. S. 6.
[85] Miller, A. (1983): Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst. S. 8.
[86] Ebd.
[87] Ebd. S. 21.
[88] Ebd.
[89] Vgl. Ebd.
[90] Ebd. S. 22.
[91] Vgl. ebd.
[92] Ebd.
- Arbeit zitieren
- Thuy Linh Ly (Autor:in), 2016, Einfluss von Erziehung und Beziehung auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353799
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