Da sich diese Hauptseminar-Hausarbeit mit der Darstellung von Herrschaft und Weiblichkeit in Schillers "Maria Stuart" auseinandersetzt, werden zunächst diese beiden Begriffe ausführlich definiert. Hierzu wird das "Deutsche Wörterbuch" von Jacob und Wilhelm Grimm genutzt. Um einen historischen Rahmen zu setzen, wird auch das bürgerliche Frauenbild im achtzehnten Jahrhundert kurz erläutert, wobei auch Bezug auf Schillers Beitrag zu diesem Diskurs genommen wird.
Im weiteren Verlauf werden dann die Protagonistinnen des Dramas, Maria Stuart und ihre Cousine Elisabeth Tudor, in Bezug auf ihr Verhältnis zu Herrschaft und Weiblichkeit untersucht. Hierbei wird von der Annahme ausgegangen, dass Maria Stuart durch ihre Schönheit und ausgelebte Weiblichkeit den Herrschaftsverlust erleidet, während Elisabeth ihre Herrschaft vor allem durch das Verneinen ihrer eigenen Weiblichkeit erhalten kann. Es wird auch untersucht, inwiefern die Spannung zwischen Herrschaft und Weiblichkeit innere Konflikte auslöst und die Persönlichkeiten der Protagonistinnen sowie ihr Verhältnis zueinander beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historischer Hintergrund
- 2.1. Definition und Etymologie: „Herrschaft“
- 2.2. Definition und Etymologie: „Weiblichkeit“
- 2.3. Das bürgerliche Frauenbild im 18. Jahrhundert
- 3. Maria Stuart und die Männer: Herrschaftsverlust durch Weiblichkeit
- 3.1. Die Ehe mit Darnley
- 3.2. Die Ehe mit Bothwell
- 3.3. Maria als Gefangene
- 4. Elisabeth Tudor: Herrschaftserhalt durch Ablehnung der Weiblichkeit
- 4.1. Elisabeths Methoden
- 4.2. Konsequenzen
- 4.2.1. Innerer Konflikt: Die Frau hinter der Regentin
- 4.2.2. Weibliche Rivalität mit Maria Stuart
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Schillers Drama "Maria Stuart" im Kontext des 18. Jahrhunderts und untersucht den Konflikt zwischen weiblicher Herrschaft und dem gesellschaftlichen Frauenbild dieser Zeit. Der Fokus liegt auf den Figuren Maria Stuart und Elisabeth Tudor, deren Herrschaftspositionen und deren Umgang mit ihrer Weiblichkeit im Zentrum der Betrachtung stehen.
- Die Definitionen und etymologischen Entwicklungen von „Herrschaft“ und „Weiblichkeit“
- Das bürgerliche Frauenbild des 18. Jahrhunderts und seine Auswirkungen auf die Darstellung der Königinnen
- Maria Stuarts Herrschaftsverlust im Zusammenhang mit ihrer Weiblichkeit und ihren Beziehungen zu Männern
- Elisabeth Tudors Herrschaftserhalt durch die Unterdrückung ihrer Weiblichkeit und die Konstruktion einer männlichen Fassade
- Der Vergleich der Strategien und Konsequenzen der beiden Königinnen im Umgang mit ihrem Rollenkonflikt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext des Dramas "Maria Stuart" von Friedrich Schiller, welches im 18. Jahrhundert spielt, einer Zeit, die durch ein stark patriarchalisches Frauenbild geprägt war. Das Drama selbst konzentriert sich auf die Schicksale der Königinnen Maria Stuart und Elisabeth Tudor, wobei die Arbeit die historischen Fakten zugunsten einer Figuren-Analyse außen vor lässt. Die zentrale Forschungsfrage lautet, inwieweit das Drama einen Konflikt zwischen der Herrschaftsposition der Königinnen und ihrem weiblichen Geschlecht aufzeigt.
2. Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel analysiert die Begriffe „Herrschaft“ und „Weiblichkeit“ etymologisch und historisch. Es wird gezeigt, dass „Herrschaft“ eng mit Maskulinität verbunden ist, während „Weiblichkeit“ im 18. Jahrhundert mit Eigenschaften wie Schönheit, Passivität und Opferbereitschaft assoziiert wurde, die als angeboren betrachtet wurden. Der Abschnitt zum bürgerlichen Frauenbild des 18. Jahrhunderts verdeutlicht die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und den damit verbundenen Konflikt für Frauen in Machtpositionen.
Häufig gestellte Fragen zu "Maria Stuart und Elisabeth Tudor: Herrschaft und Weiblichkeit im 18. Jahrhundert"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Friedrich Schillers Drama "Maria Stuart" im Kontext des 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der Konflikt zwischen weiblicher Herrschaft und dem gesellschaftlichen Frauenbild dieser Zeit, insbesondere anhand der Figuren Maria Stuart und Elisabeth Tudor und deren Umgang mit ihrer Weiblichkeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die etymologische und historische Entwicklung der Begriffe "Herrschaft" und "Weiblichkeit", das bürgerliche Frauenbild des 18. Jahrhunderts, Maria Stuarts Herrschaftsverlust im Zusammenhang mit ihrer Weiblichkeit und ihren Beziehungen zu Männern, Elisabeth Tudors Herrschaftserhalt durch Unterdrückung ihrer Weiblichkeit, und einen Vergleich der Strategien und Konsequenzen beider Königinnen im Umgang mit ihrem Rollenkonflikt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Historischer Hintergrund (inkl. Definitionen von "Herrschaft" und "Weiblichkeit" sowie des bürgerlichen Frauenbildes), Maria Stuart und ihr Herrschaftsverlust, Elisabeth Tudor und ihr Herrschaftserhalt, und Fazit. Jedes Kapitel untersucht spezifische Aspekte des Themas.
Wie wird der "Historische Hintergrund" behandelt?
Das Kapitel "Historischer Hintergrund" analysiert die Begriffe "Herrschaft" und "Weiblichkeit" etymologisch und historisch, beleuchtet die enge Verbindung von "Herrschaft" mit Maskulinität und die im 18. Jahrhundert vorherrschenden Vorstellungen von "Weiblichkeit" (Schönheit, Passivität, Opferbereitschaft). Es beschreibt das bürgerliche Frauenbild und den daraus resultierenden Konflikt für Frauen in Machtpositionen.
Wie werden Maria Stuart und Elisabeth Tudor dargestellt?
Maria Stuart wird als Beispiel für den Herrschaftsverlust durch die gesellschaftlichen Erwartungen an Weiblichkeit und ihre Beziehungen zu Männern dargestellt. Elisabeth Tudor hingegen wird als Beispiel für den Herrschaftserhalt durch die Unterdrückung ihrer Weiblichkeit und die Konstruktion einer männlichen Fassade präsentiert.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet, inwieweit Schillers Drama einen Konflikt zwischen der Herrschaftsposition der Königinnen und ihrem weiblichen Geschlecht aufzeigt.
Wie wird das Drama "Maria Stuart" in der Arbeit verwendet?
Das Drama "Maria Stuart" dient als Grundlage der Analyse. Die Arbeit konzentriert sich auf die Figuren-Analyse und lässt historische Fakten zugunsten dieser Analyse weitgehend außer Acht.
- Citar trabajo
- Silvia Schilling (Autor), 2016, Herrschaft und Weiblichkeit in Schillers Drama "Maria Stuart", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/353115