Die Erweiterung des internationalen Operationsfeldes der Unternehmen verläuft zwar langsamer und weniger gradlinig, als im allgemeinen behauptet, allerdings lässt sich für die deutsche Industrie ein kontinuierliches Anwachsen grenzüberschreitender Aktivitäten nachweisen.
In der heutigen Zeit ist es für Unternehmen, gleich welcher Branche oder Größe, kaum noch möglich sich nur auf den Binnenmarkt bei der Verfolgung der Unternehmensziele zu beschränken. Es ist zu beobachten, dass Großunternehmen und mittlerweile auch mittelständische Unternehmen gezwungen sind weltweite Aktivitäten zu unterhalten. Die Bedeutung der zunehmenden Internationalisierung wird durch die Betrachtung von konkreten Zahlen deutlich. Das Welthandelsvolumen hat sich in der Zeit von 1968 bis 1990 nominell versechsfacht.
Internationalisierung und die Globalisierung ökonomischer Aktivitäten durch Unternehmenszusammenschlüsse, Errichtung von Zweigwerken im Ausland und strategische Kooperationen haben inzwischen ein enormes Ausmaß erreicht.
Dieser Entwicklungsprozess, der durch Stichworte wie "Globalisierung" und "multinationale Unternehmen" charakterisiert wird, stellt neue Herausforderungen an das traditionell angelehnte Unternehmen und seine Führung. Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen des Internationalisierungsprozesses der Unternehmung und versucht sowohl begriffliche Grundlagen zu klären als auch einen Überblick über die wichtigsten Theorien und Konzepte der Internationalisierung zu bieten. Am Beispiel der Eckes AG soll die Organisation einer schnellen und erfolgreichen Internationalisierung verdeutlicht werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Globalisierung der Märkte
2.1 Globalisierung als Interaktion
3 Erläuterung zentraler Begriff
3.1 Definition von Internationalisierung
3.2 Definition einer internationalen Unternehmung
4 Arten der Verlagerung/Internationalisierungen
5 Internationalisierungsstrategien
5.1 Globalisierungsstrategie
5.2 Lokalisierungsstrategien
5.3 Koordinationsstrategien
6 Die Organisation einer schnellen und erfolgreichen Internationalisierung am Beispiel der Eckes AG
6.1 Unternehmensdaten
6.2 Unternehmen Heute
6.3 Ausgliederung der Eckes-Granini Organisation
6.4 Ausblick in die Zukunft der Eckes AG
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
1 Einleitung
Die Erweiterung des internationalen Operationsfeldes der Unternehmen verläuft zwar langsamer und weniger gradlinig, als im allgemeinen behauptet, allerdings lässt sich für die deutsche Industrie ein kontinuierliches Anwachsen grenzüberschreitender Aktivitäten nachweisen.
In der heutigen Zeit ist es für Unternehmen, gleich welcher Branche oder Größe, kaum noch möglich sich nur auf den Binnenmarkt bei der Verfolgung der Unternehmensziele zu beschränken.[1] Es ist zu beobachten, dass Großunternehmen und mittlerweile auch mittelständische Unternehmen gezwungen sind weltweite Aktivitäten zu unterhalten. Die Bedeutung der zunehmenden Internationalisierung wird durch die Betrachtung von konkreten Zahlen deutlich. Das Welthandelsvolumen hat sich in der Zeit von 1968 bis 1990 nominell versechsfacht.[2]
Internationalisierung und die Globalisierung ökonomischer Aktivitäten durch Unternehmenszusammenschlüsse, Errichtung von Zweigwerken im Ausland und strategische Kooperationen haben inzwischen ein enormes Ausmaß erreicht.
Dieser Entwicklungsprozess, der durch Stichworte wie „Globalisierung“ und „multinationale Unternehmen“ charakterisiert wird, stellt neue Herausforderungen an das traditionell angelehnte Unternehmen und seine Führung. Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen des Internationalisierungsprozesses der Unternehmung und versucht sowohl begriffliche Grundlagen zu klären als auch einen Überblick über die wichtigsten Theorien und Konzepte der Internationalisierung zu bieten. Am Beispiel der Eckes AG soll die Organisation einer schnellen und erfolgreichen Internationalisierung verdeutlicht werden.
2 Globalisierung der Märkte
Die geschäftlichen Umfeldbedingungen haben sich in den letzten Jahren stark geändert. Die Globalisierung der Märkte ist eine wichtige Triebkraft. Sie wird begünstigt durch eine Vereinheitlichung der Konsumgewohnheiten, der zunehmenden Mobilität und auch durch den verstärkten Einsatz von Medien. Beachtet werden muss, dass es den meisten Unternehmen nur durch eine starke Position im Heimatmarkt gelingt, in der Welt Fuß zu fassen um den nächsten Schritt vollziehen zu können. Hin zu einem multinationalen Unternehmen, dass mehrere Länder als seine Heimatmärkte erobert.
Bei der Globalisierung handelt es sich um eine zunehmende Zusammenarbeit verschiedener Länder und deren Regierungen. Die älteste Form grenzüber-schreitender Beziehungen sind hierbei Import und Export.
Eine wachsende Angleichung zwischen Staaten, stabile und sehr liquiditätsstarke Kapitalmärkte sowie fallende internationale Handelsbarrieren und ein neuer globaler Wettbewerb sind wichtige Einflussfaktoren, die die Internationalisierung permanent vorantreiben. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind das Freihandelsabkommen von 1987 zwischen Kanada und den USA, das Nordamerikanische Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko ( NAFTA ) sowie die
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Total Global[3]
fortschreitende Integration der Europäischen Union. Vorteile ergeben sich daraus, dass Produktionsfaktoren wie Rohstoffe, Bauteile und Lizenzen aus dem Ausland bezogen werden können.
Viele Regierungen schaffen Anreize für ausländische Unternehmen im Inland zu investieren. Diese sogenannten Auslandsinvestitionen können als Kapitalinvestitionen mit oder ohne Einfluss auf die Geschäftspolitik des Investitionsobjektes verbunden sein. Wird Einfluss auf die Geschäftspolitik genommen, spricht man von Direktinvestitionen. Konkrete Erscheinungsformen von Direktinvestitionen können zum Beispiel der Aufbau von Tochterunternehmen, der Aufkauf oder der Erwerb von Beteiligungen sein.[4]
,,Zu Direktinvestitionen kommt es, wenn eine Unternehmung sowohl über einen unternehmensspezifischen Vorteil (z.B. Management Know-how) verfügt, die Internationalisierung (d.h. eigene Verwertung) dieses Vorteils effizienter ist als z.B. die Vergabe von Lizenzen, als auch Standortfaktoren eine ausländische Unternehmenseinheit begünstigen. Fehlen z.B. Standortvorteile so ist die Marktbearbeitung durch Export der Direktinvestition vorzuziehen."[5]
Allerdings ist dieser Modernisierungsprozess bisher fast ausschließlich auf Südostasien und einige lateinamerikanische Länder beschränkt. Er wurde zum einen dadurch ermöglicht, dass sich im Zuge der letzten GATT-Runden und aufgrund negativer eigener Erfahrungen mit dem Einfuhrschutz und der Gängelung von ausländischen Investoren immer mehr Entwicklungsländer sich außenwirtschaftlich geöffnet haben. Dies zog – zweitens – multinationale Unternehmen ins Land. Sie haben ein vielfältiges Interesse an ausländischen Standorten. Im Vordergrund steht die bessere Durchdringung der Auslandsmärkte. Dieses Motiv ist umso wichtiger, je größer der betreffende Markt ist. China, Indien und einige große lateinamerikanische Länder sind daher bevorzugte Zielregionen für absatzorientierte Direktinvestitionen. Liberale Einfuhrregelungen zwischen kleinen Ländern einer wirtschaftlich expandierenden Region sind ein weiteres, annähernd gleichrangiges Investitionsmotiv.[6]
Die OECD (Organization for Economic Cooperation and Development, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), der Zusammenschluß der großen Industriestaaten, bezeichnet Globalisierung folglich als einen „Prozess, durch den Märkte und Produktion in verschiedenen Ländern immer mehr von einander abhängig werden – dank der Dynamik des Handels mit Gütern und Dienstleistungen und durch die Bewegungen von Kapital und Technologie“.[7]
Daneben gibt es kostenorientierte Direktinvestitionen: Ein großer Teil der westlichen Investitionen in Ostmitteleuropa nutzt beispielsweise die Tatsache, dass dort das Lohnniveau, zu Wechselkursen umgerechnet, nur etwa ein Zehntel des heimischen Niveaus beträgt, zur billigen Herstellung von Vorleistungen für den eigenen Produktionsprozess oder auch zur Endmontage mit anschließendem Export.
Infolgedessen ist die Zahl der multinationalen Unternehmen im letzten Jahrzehnt weltweit von etwa 7.000 auf 40.000 gestiegen. Dazu trug neben der Handelsliberalisierung die Möglichkeit bei, dass an die neuen Standorte nicht nur Kapital, sondern auch Produktionstechnologie frei transferiert (und im Zweifel auch wieder von dort abgezogen) werden kann.
Dieser Prozess ist allerdings nicht völlig unkontrolliert und unkontrollierbar verlaufen. Er ist vielmehr zu einem großen Teil das Resultat von Entscheidungen, die Staaten in der Vergangenheit getroffen haben und nach wie vor treffen. Regierungen waren und sind es, die die Schutzwälle um ihre Volkswirtschaften schrittweise abgetragen haben und weiterhin abtragen (außenwirtschaftliche Liberalisierung).
Es sind aber nicht nur die sichtbaren Schranken, die gefallen sind. Vielmehr gleichen sich auch mehr und mehr die Kundenbedürfnisse in den verschiedenen Ländern an. Durch die rasante Entwicklung im Bereich Reisen und Tourismus nähern sich auch die Präferenzen in den Essgewohnheiten an. Hieraus resultieren globale Lebensmittel und Getränke, die nicht mehr nur auf den nationalen Geschmack ausgerichtet sind.[8]
Internationalisierung und Globalisierung sind nicht als Synonyme zu verstehen. Bezeichnet der Terminus Internationalisierung zunächst nur die Ausdehnung unternehmerischer Aktivitäten über Staatsgrenzen hinweg, so beinhaltet Globalisierung zusätzlich eine qualitative Komponente, charakterisiert durch einen höheren Grad an gezielter funktionaler Integration[9].
2.1 Globalisierung als Interaktion
Die, in der Abbildung 1, dargestellten Interaktionsprozesse kann man in den Worten Max Webers als Rationalisierung bezeichnen. In dieser Abbildung wird deutlich, dass alle Organisationen interdependent sind. Als Beispiel stehen die Unternehmen mit den Weltmärkten, den Nationalstaaten sowie mit den internationalen Organisationen in Interaktion. Die einzelnen Akteure haben in den letzten Jahren entweder an Bedeutung zugenommen oder auch verloren. Es wurde immer wichtiger für die Unternehmen sich an den Marktchancen zu orientieren und sich nicht mehr so sehr am Staatsbedarf zu orientieren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Globalisierung als Interaktion[10]
Das Instrumentarium, das den Nationalstaaten zur Verfügung steht, ist hinlänglich bekannt: Geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen, Währungs- und Zinspolitik, steuerlich organisierte Umverteilung und Sozialversicherungswesen. Ob und inwieweit nun Globalisierung bzw. Globalisierungsprozesse Auswirkungen auf die wirtschaftspolitische Handlungsfähigkeit der Nationalstaaten, hier speziell der westlichen Industrienationen hat, dazu gibt es in der Forschung verschiedene Positionen. Transnationale Konzerne gewinnen zunehmend an Einfluss, die Konzentration der industriellen Wertschöpfung in immer weniger Unternehmen scheint auch heute noch an Bedeutung zuzunehmen. In diesem Zusammenhang sprechen verschiedene Autoren von den multinationalen Konzernen als den Hauptakteuren der Weltwirtschaft neben den Nationalstaaten.
[...]
[1] Vgl. Welge ( 1998 ) S. 11
[2] Vgl. Perlitz ( 1995 ) S. 12
[3] Informationen zur politischen Bildung Nr. 263 - Globalisierung
[4] Global Management hrsg. Berndt, R. Berlin 1996 S. 69-70
[5] Gabler Wirtschafts- Lexikon, 13. Auflage, Gabler Verlag S. 45
[6] Informationen zur politischen Bildung Nr. 263 - Globalisierung
[7] Informationen zur politischen Bildung Nr. 263 - Globalisierung
[8] Die globale Wettbewerbsstrategie: weltweit erfolgreiche Geschäfte / George S. Yip , Wiesbaden 1996 S. 51
[9] Dicken 1994, S. 106
[10] Skript zur Vorlesung: Wirtschaftssoziologie Prof. Dr. Zündorf
- Citar trabajo
- Ines Lühmann (Autor), 2001, Internationalisierung am Beispiel einer Unternehmung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3526