In dieser Arbeit sollen der geschichtliche Verlauf der Rechtslage von 1933 bis 1992 und das noch immer geltende Betreuungsgesetz von 1992 ausführlich dargestellt werden. Weiterführend wird im Rahmen dieser Arbeit auf die sexuelle Entwicklung geistig behinderter Menschen und die Frage nach einer möglichen Elternschaft eingegangen werden.
Die Frage, ob geistig behinderte Menschen Kinder bekommen sollten oder nicht, sorgt in der Gesellschaft seit Jahren für Diskussionen und ist mit dem Thema Sterilisation eng verbunden.
Wenn geistig behinderte Kinder in die Pubertät kommen werden fast alle Eltern aus persönlicher Sorge und aus Angst vor ungeahnten Konsequenzen sexueller Handlungen mit diesem Thema konfrontiert.
Eine Diskussion, bei der es um ethische, emotionale und familiäre Fragen geht. Der Stellenwert geistig behinderter Menschen in unserer Gesellschaft, die Verbesserung der Lebenssituation geistig Behinderter und das Thema Integration spielen eine wichtige Rolle.
Das von 1933 bis 1968 bestehende „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ der Nationalsozialisten ermöglichte die Zwangssterilisation größerer Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Die katastrophalen Folgen dieses Gesetzes haben zur Erstellung einer neuen gesetzlichen Grundlage geführt, die in Form des Betreuungsgesetzes von 1992 verwirklicht wurde. Begleitet wird dieses Thema nach wie vor von der Frage nach der Vereinbarkeit mit den Menschenrechten, der rechtssicheren Definierbarkeit und der individuellen Anwendbarkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- ,,Gesetz zur Verhütung Erbkranken Nachwuchses"
- Was nach dem Nationalsozialismus geschah
- Die heutige Rechtslage
- Regelungen zur Sterilisation einwilligungsunfähiger Menschen im Betreuungsgesetz
- Streitfrage: Einwilligungsfähig oder nicht?
- Ein Blick auf die Grund- und Menschenrechte
- Geistig Behinderte und Gesellschaft
- Die Sexualität geistig behinderter Menschen in der Gesellschaft
- Geistige Behinderung und Elternschaft
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Zwangssterilisation in Deutschland, insbesondere im Kontext der geistigen Behinderung und Elternschaft. Sie analysiert den historischen Hintergrund, die aktuelle Rechtslage und die ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit diesem Thema verbunden sind.
- Historische Entwicklung der Zwangssterilisation in Deutschland
- Die aktuelle Rechtslage im Hinblick auf Sterilisation und geistige Behinderung
- Die Frage nach der Einwilligungsfähigkeit und den Menschenrechten von Menschen mit geistiger Behinderung
- Die gesellschaftliche und ethische Diskussion um die Sexualität und Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung
- Der Stellenwert der Integration und der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit geistiger Behinderung in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der Sterilisation im Zusammenhang mit geistiger Behinderung und Elternschaft vor. Sie betont die gesellschaftliche Diskussion und die ethischen, emotionalen und familiären Aspekte.
Historischer Kontext
Dieses Kapitel beleuchtet den Ursprung der Zwangssterilisation im 19. Jahrhundert, die Entstehung der Rassenhygiene und Eugenetik und die frühen Gesetzesentwürfe zur Sterilisation und Schwangerschaftsunterbrechung. Es thematisiert die Forderungen nach Zwangssterilisation von „krankhaft Veranlagten“ und „geistig Minderwertigen“ in der Weimarer Republik.
,,Gesetz zur Verhütung Erbkranken Nachwuchses"
Dieses Kapitel befasst sich mit dem „Gesetz zur Vernichtung Erbkranken Nachwuchses“, das 1933 von den Nationalsozialisten verabschiedet wurde. Es beschreibt die Ziele und Inhalte des Gesetzes, die Indikationskataloge und die Folgen für die betroffene Bevölkerung.
Was nach dem Nationalsozialismus geschah
Dieses Kapitel geht auf die Entwicklung der Rechtslage nach dem Ende des Nationalsozialismus ein.
Die heutige Rechtslage
Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Rechtslage im Betreuungsgesetz von 1992 und die Regelungen zur Sterilisation einwilligungsunfähiger Menschen. Es diskutiert die Streitfrage der Einwilligungsfähigkeit und die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte.
Geistig Behinderte und Gesellschaft
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen Sicht auf die Sexualität und Elternschaft von Menschen mit geistiger Behinderung. Es erörtert die Herausforderungen, die mit der Integration und der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit geistiger Behinderung verbunden sind.
Schlüsselwörter
Zwangssterilisation, Geistige Behinderung, Elternschaft, Rassenhygiene, Eugenetik, Betreuungsgesetz, Menschenrechte, Integration, Gesellschaft, Sexualität.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2014, Geistige Behinderung und Elternschaft. Die Entwicklung der Zwangssterilisation in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352673