Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Vergleich des Konsequentialismus und der Deontologie. Beide Theorien weisen eine hohe Bandbreite an Blickwinkeln und Variationen auf, stehen sich in ihren Grundsätzen allerdings gegenüber. Um dieses Thema adäquat zu beschreiben, werden die Begrifflichkeiten, sowie deren Bedeutung erläutert, sowie in Form von Beispielen verständlich gemacht. Im ersten Schritt, sprich im Zweiten Kapitel, werden die Grundzüge der teleologischen Ethik diskutiert. Um diese Form der Ethik näher zu verstehen, wird die Herkunft des Begriffes, sowie die mit dieser Denkart verbundenen Ziele besprochen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Teleologische Ethik
2.1 Konsequentialismus und Deontologie
3. Deontologie
4. Beispiel: Trolley-Problem
5. Beispiel: Sheriff
5.1 Paradoxon deontologischer Verbote
6. Quellenangabe
1. Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Vergleich des Konsequentialismus und der Deontologie. Beide Theorien weisen eine hohe Bandbreite an Blickwinkeln und Variationen auf, stehen sich in ihren Grundsätzen allerdings gegenüber. Um dieses Thema adäquat zu beschreiben, werden die Begrifflichkeiten, sowie deren Bedeutung erläutert, sowie in Form von Beispielen verständlich gemacht. Im ersten Schritt, sprich im Zweiten Kapitel, werden die Grundzüge der teleologischen Ethik diskutiert. Um diese Form der Ethik näher zu verstehen, wird die Herkunft des Begriffes, sowie die mit dieser Denkart verbundenen Ziele besprochen.
Es wird auf die Probleme eingegangen, welche das Verknüpfen der Moral mit dem Glück als Ziel mit sich zieht, sowie der Unterschied zwischen der teleologischer Ethik und der konsequentialistischer Ethik aufgegriffen. Obwohl sich diese Konzepte nahe stehen, gilt es einen grundlegenden Unterschied herauszuarbeiten. Weiters wird besprochen, welches Verhältnis der Konsequentialismus zur Deontologie besitzt und welchen Platz die teleologische Ethik von Aristoteles in dieser Debatte einnehmen kann. Das dritte Kapitel skizziert die Grundzüge der Deontologie. Es wird kurz auf die Wortherkunft eingegangen und bestimmt, welche Gedankengänge die deontologische Ethik von der konsequentialistischen Ethik unterscheiden.
Im vierten Kapitel wird das Trolley-Problem dargestellt, welches zur Veranschaulichung der Debatte dienen soll. Es zeigt mithilfe eines konkreten Beispieles die unterschiedlichen Beurteilungen der besprochenen Ethiken auf, welche das moralische Handeln in ein und derselben Situation gänzlich anders bewerten. Das fünfte Kapitel thematisiert ein weiteres konkretes Beispiel, das einem tieferen Verständnis für die unterschiedlichen Auffassungen von Ethik dienen soll. Durch die Beispiele wird ein Problem der Deontologie sichtbar, mit dem sich diese Arbeit abschließend beschäftigen wird. Das Paradoxon deontologischer Verbote dient uns dazu, ein Verständnis für den Unterschied zwischen Tun und Unterlassen zu erlangen.
2. Teleologische Ethik
Die teleologische Ethik ist eine Ethik der Ziele, sie ist zielorientiert. Dies kann man schon aus dem Namen entnehmen, da „ télos “ griechisch für Ziel ist. Das in dieser Form der Ethik angestrebte Ziel liegt in einem Wert außerhalb der Moral. Dieser außermoralische Wert liegt für Aristoteles im Glück, welches als nicht hinterfragt wird, sondern begründet für diese Ethik gegeben ist. „ Das einzige Kriterium dafür, was moralisch richtig oder moralisch falsch ist, ist der außermoralische Wert, den ein Handelnder durch die Ausführung seiner Handlung schafft. “[1] Somit wird ein moralischer Wert vom Glück ab, welches durch eine Handlung generiert wird, oder auch nicht.
Dabei entsteht im Sinne der Teleologie dann eine moralisch gute und richtige Handlung, wenn die ihr folgenden Ereignisse überwiegend gut sind, und die schlechten Folgen geringer sind. Die guten Konsequenzen müssen überwiegen, um eine Tat als moralisch gut bewerten zu können. Da es Situationen gibt, in denen schwierige Entscheidungen zu treffen sind, die Folgen in jedem Fall nicht als erfreulich zu bewerten sind, muss ein Vergleich der im Moment des Handelns vorhandenen Handlungsalternativen vorgenommen werden. Eine Handlung wir nach den Möglichkeiten bewertet, die konkret vorhanden sind. Eine Handlung „ ist folglich sittlich richtig, wenn sie das außermoralisch Gute maximiert. “[2] Diese Denkart führt allerdings zu Schwierigkeiten der Bewertung von vermeintlich guten oder schlechten Folgen einer Tat. In Beispielen, die im späteren Verlauf dieser Arbeit beschrieben werden, kann veranschaulicht werden, dass es oft nicht einfach ist, die Konsequenzen einer Handlung als gut oder als schlecht zu bewerten.
Es gibt sechs verschiedene teleologische Konzepte, nämlich den Hedonismus, Eudämonismus, Machiavellismus, Ethischen Egoismus, Utilitarismus und die Fernethik.[3] Der Begriff der teleologische Ethik hat seinen Ursprung bei Aristoteles, wobei er heutzutage die Philosophie des Konsequentialismus bezeichnet. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird nur noch vom Konsequentialismus gesprochen.
Zwischen teleologischer Ethik und konsequentialistischer Ethik besteht ein Grundlegender Unterschied. Zwar besitzen diese beiden Theorien die Gemeinsamkeit, dass die Art wie Aristoteles seine Ziele ordnete und die Art wie Konsequentialisten ihre Konsequenzen ordnen sehr ähnlich sind, allerdings ist für Aristoteles das Ziel nicht als eine Wirkung, sondern als eine Ursache zu verstehen. Im Unterschied versteht der Konsequentialismus die Konsequenz als eine Wirkung, wodurch eine durchaus andere Betrachtung der ähnlich wirkenden Theorien entsteht.[4]
2.1 Konsequentialismus und Deontologie
Der Konsequentialismus wird weniger als eine eigene Theorie verstanden, sondern als eine Menge von Theorien, die den moralischen Wert einer Handlung durch seine Konsequenz beurteilt. „ Den ethischen Konsequentialismus kann man als eine Spezialisierung konsequentialistischer Rationalität verstehen. Die Spezialisierung bezieht sich zum einen auf den Inhalt der zu maximierenden Werte und zum anderen auf den Anwendungsbereich der Theorie. “[5] In der Alltagssprache kann der Konsequentialismus durch den Spruch „Der Zweck heiligt die Mittel“ verdeutlicht werden.
[...]
[1]. Filip, Sonja: Deontologische und teleologische Ethik. GRIN Verlag, München 2005, S. 3.
[2]. Ebd., S. 3.
[3]. Spaemann, Robert; Löw, Reinhard: Die Frage Wozu? Geschichte und Wiederentdeckung des teleologischen Denkens. Piper, München 1991, S. 1f.
[4]. Vgl. Rohls, Jan: Geschichte der Ethik. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, S. 24f.
[5]. Nida-Rümelin, Julian: Kritik des Konsequentialismus. Oldenbourg Verlag, München 1993, S. 53.
- Citation du texte
- Markus Schmidt (Auteur), 2014, Teleologische Ethik. Konsequentialismus und Deontologie im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/352350
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