[...] In diese Form könnten beispielsweise Überlegungen eines Unternehmens münden, das sich zu einem
Verbund mit einem anderen Betrieb entschlossen hat. Immer mehr Firmen drücken auf diesem oder ähnlichem
Wege den Willen zur Suche nach einem geeigneten Geschäftspartner aus. In den vergangenen
Jahren hat sich sukzessive der Trend zur Kooperation herauskristallisiert.
Nach Balling1 läßt sich zwar der empirische Nachweis der Bedeutung und Entwicklung mittels sekundärstatistischem
Datenmaterial nicht erbringen, da amtliche Statistiken nur Anhaltspunkte über vollständige
Vereinigungen liefern (z.B. bei Fusionen), dennoch werde dies deutlich durch vermehrte Pressemeldungen
und das zunehmende Interesse der Firmen an Kooperationsformen. Zudem habe bereits im Jahre
1991 eine Umfrage des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW) ergeben, daß seit
Mitte der achtziger Jahre Kooperationsformen stärker in Betracht gezogen würden. Im Rahmen dieser
empirischen Erhebung bei kleinen und mittleren Unternehmen in Ost- und Westdeutschland sei festgestellt
worden, daß 28% der Befragten bereits Erfahrungen mit Partnerschaften gesammelt und von den
übrigen sich mehr als 40% entschlossen hätten, in nächster Zeit Kooperation einzugehen. Diese Zahlen
stünden somit im deutlichen Gegensatz zu der bis zu diesem Zeitraum „eher zurückhaltenden Einstellung“
deutscher Unternehmen hinsichtlich Zusammenschlüssen.
Aber warum suchen Unternehmen eigentlich die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben, welche Hintergründe,
Voraussetzungen und Zielsetzungen können zu diesem Sc hritt mit teilweise weitreichenden Konsequenzen
führen, welche Möglichkeiten der Kooperation existieren und welche Wege beschreiten Unternehmen
um den für sie idealen Partner zu finden?
Diese sind nur einige der wichtigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang zu klären sind.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die zentralen theoretischen Hintergründe aufzuzeigen, eine gewisse
Systematik in der Vorgehensweise zur Kooperation aufzudecken und sowohl auf erreichbare Ziele und
Chancen als auch auf Risiken hinzuweisen, die solch eine Verbindung mit sich bringt. Zudem werden für
die praktische Umsetzung der Partnersuche Wege erläutert, die ein Unternehmen mittels der sich im Anhang
befindenden Kontaktadressen einschlagen kann.
1 vgl. Kelting-Büttner, Ergebnisse der RKW- Kooperationsumfrage Eschborn 1991, S.1, zitiert nach Balling,
Kooperation, S.29-30
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Kooperationen in der Theorie
2.1 Bedeutung von Unternehmenszusammenschlüsssen
2.2 Kooperation - Begriffsbestimmung
2.3 Kooperationsformen und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
2.3.1 Unterscheidung nach verbleibender Selbständigkeit
2.3.2 Unterscheidung nach verbundenen Produktions- / Handelsstufen
2.3.3 Unterscheidung nach betrieblichen Kooperationssektoren
2.3.4 Grenzüberschreitende Vereinigungen
3 Determinanten im Rahmen der Umsetzung einer Kooperation
3.1 Angestrebte Ziele und Chancen
3.2 Maßnahmen zur Risikominderung
3.3 Die Konfliktwahrscheinlichkeit und -intensität im Zeitverlauf
4 Kontaktwege zum idealen Partner
4.1 Traditionelle Wege
4.2 Nutzung neuer Medien
4.2.1 Funktionsweise einer Börse
4.2.2 Business Angels Forum
4.2.3 Börsen der IHK
4.2.3.1 Die Kapazitätenbörse
4.2.3.2 Die Kooperationsbörse
4.2.3.3 Die Technologiebörse
4.2.3.4 Die Existenzgründerbörse
5 Schlußbetrachtung
Anhang - Kontaktadressen
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Langjährig eingeführter Medienverlag mit interessanten Projekten sucht Zusammenarbeit mit marketingorientiertem Verlag/Agentur/Vertrieb zwecks optimaler Marktbearbeitung
Anzeigentext zur Suche nach einem Kooperationspartner
(Quelle: IHK, Wirtschaft, S. 38)
In diese Form könnten beispielsweise Überlegungen eines Unternehmens münden, das sich zu einem Verbund mit einem anderen Betrieb entschlossen hat. Immer mehr Firmen drücken auf diesem oder ähnlichem Wege den Willen zur Suche nach einem geeigneten Geschäftspartner aus. In den vergangenen Jahren hat sich sukzessive der Trend zur Kooperation herauskristallisiert.
Nach Balling[1] läßt sich zwar der empirische Nachweis der Bedeutung und Entwicklung mittels sekundärstatistischem Datenmaterial nicht erbringen, da amtliche Statistiken nur Anhaltspunkte über vollständige Vereinigungen liefern (z.B. bei Fusionen), dennoch werde dies deutlich durch vermehrte Pressemeldungen und das zunehmende Interesse der Firmen an Kooperationsformen. Zudem habe bereits im Jahre 1991 eine Umfrage des Rationalisierungs-Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft (RKW) ergeben, daß seit Mitte der achtziger Jahre Kooperationsformen stärker in Betracht gezogen würden. Im Rahmen dieser empirischen Erhebung bei kleinen und mittleren Unternehmen in Ost- und Westdeutschland sei festgestellt worden, daß 28% der Befragten bereits Erfahrungen mit Partnerschaften gesammelt und von den übrigen sich mehr als 40% entschlossen hätten, in nächster Zeit Kooperation einzugehen. Diese Zahlen stünden somit im deutlichen Gegensatz zu der bis zu diesem Zeitraum „eher zurückhaltenden Einstellung“ deutscher Unternehmen hinsichtlich Zusammenschlüssen.
Aber warum suchen Unternehmen eigentlich die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben, welche Hintergründe, Voraussetzungen und Zielsetzungen können zu diesem Schritt mit teilweise weitreichenden Konsequenzen führen, welche Möglichkeiten der Kooperation existieren und welche Wege beschreiten Unternehmen um den für sie idealen Partner zu finden?
Diese sind nur einige der wichtigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang zu klären sind.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die zentralen theoretischen Hintergründe aufzuzeigen, eine gewisse Systematik in der Vorgehensweise zur Kooperation aufzudecken und sowohl auf erreichbare Ziele und Chancen als auch auf Risiken hinzuweisen, die solch eine Verbindung mit sich bringt. Zudem werden für die praktische Umsetzung der Partnersuche Wege erläutert, die ein Unternehmen mittels der sich im Anhang befindenden Kontaktadressen einschlagen kann.
2 Kooperationen in der Theorie
2.1 Bedeutung von Unternehmenszusammenschlüssen
Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbes auf weitgehend gesättigten Märkten sehen sich viele Unternehmer im Zwiespalt zwischen Beibehaltung der selbständigen Entscheidungsfreiheit und Sicherung der Unternehmensexistenz.[2] Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich der Tatsache stellen, daß sie nur beschränkte Ressourcen bzw. nur ein branchenspezifisches Know-how aufweisen und somit dem wachsenden Konkurrenzdruck auf Dauer nicht standhalten können. Häufig wird in diesen Fällen der Weg der Kooperation eingeschlagen, da sich durch einen geeigneten Partner diese Schwierigkeiten mindern oder sogar beseitigen lassen. Allerdings setzen Zusammenschlüsse nicht automatisch eine Zwangslage voraus, auch angestrebte Kostensenkungen oder bessere Auslastung können als Motive hinter der Entscheidung stehen. Die vielfältigen, im folgenden noch erläuterten, Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen bieten einen großen Spielraum innerhalb dessen sich jeder gezielt auf die Suche nach seinem individuellen Geschäftspartner machen kann.
2.2 Kooperation - Begriffsbestimmung
Der Begriff der Kooperation wird alltagssprachlich wenig differenziert für alle Arten von Unternehmenszusammenschlüssen angewandt. Allerdings trifft diese Bezeichnung nicht immer zu, da sich eine Partnerschaft innerhalb der fließenden Grenzen zwischen losen Absprachen in bestimmten Funktionsbereichen bis zur vollständigen Aufgabe der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbständigkeit eines Unternehmens bewegt und somit nicht automatisch im Sinne einer Kooperation abläuft.
Aus diesem Grund scheint es angebracht, zunächst einmal den Begriff „Kooperation“ eindeutig zu definieren.
Nach Gabler versteht man unter einer Kooperation eine „Zusammenarbeit zwischen meist wenigen, rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmungen zur Steigerung der gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit.“[3]
Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Beschränkung auf „wirtschaftlich und rechtlich selbständige Unternehmungen“, die kennzeichnend ist für Kooperationen. Zwar sind in der Praxis die Grenzen fließend, dennoch soll an dieser Stelle kurz auf verwandte Begriffe eingegangen werden, da die Kooperation auch selbst nochmals untergliedert werden kann.
2.3 Kooperationsformen und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
In Anlehnung an Wöhe können Kooperationen zudem je nach -teilweise sich überschneidenden- Kriterien folgendermaßen unterschieden werden:[4]
2.3.1 Unterscheidung nach verbleibender Selbständigkeit
Im Hinblick auf eigenständige Entscheidungsgewalt nach Regelung der unternehmerischen Zusammenarbeit werden die Kooperation selbst und die Konzentration unterschieden.
- Im Rahmen einer Kooperation bleibt, wie bereits erwähnt, die rechtliche Selbständigkeit beider Unter-
nehmen erhalten, zudem ist die wirtschaftliche Entscheidungsgewalt lediglich innerhalb der vertrag-
lichen Zusammenarbeit geregelt.[5] Stellvertretend für unzählige Kooperationsformen seien Interessen-,
Arbeitsgemeinschaften und Kartelle genannt.
- Bei einer Konzentration hingegen wird die Selbständigkeit von mindestens einem der verbundenen
Unternehmen eingeschränkt. Je nach Beeinflussung der Entscheidungsgewalt durch die Verbindung
lassen sich zwei Arten der Konzentration unterscheiden:
- Vereinigungen, die zur Aufgabe der wirtschaftlichen Selbständigkeit einer oder beider Parteien füh-
ren, die rechtliche Stellung aber unberührt lassen, entsprechen dem eigentlichen Begriff der Kon-
zentration. Hauptmerkmal der Konzentration ist die Führung unter einheitlicher Leitung.
- Falls die Vereinigung zudem den Verlust der rechtlichen Eigenständigkeit umfaßt, spricht man von
einer Fusion.
2.3.2 Unterscheidung nach verbundenen Produktions- / Handelsstufen
Als weiteres Unterscheidungskriterium nennt Hartmann die Art der Wirtschaftsstufen der verbundenen Unternehmen; die Zusammenarbeit wird als horizontal, vertikal oder anorganisch bezeichnet.[6]
[...]
[1] vgl. Kelting-Büttner, Ergebnisse der RKW-Kooperationsumfrage Eschborn 1991, S.1, zitiert nach Balling,
Kooperation, S.29-30
[2] vgl. Hartmann u.a., Allgemeine, S. 376; Luger, BWL, S. 170
[3] Gabler, Lexikon, S.1817
[4] vgl. Wöhe, Einführung, S. 388 ff.
[5] vgl. Benisch, W., Kooperationsfibel, hrsg. vom Bundesverband der Deutschen Industrie, 4. Aufl., Bergisch
Gladbach 1973, S.68 zitiert nach Wöhe, Einführung, S. 388
[6] vgl. Hartmann u.a., Allgemeine, S. 377
- Quote paper
- Petra Waidmann (Author), 2001, Neugründung / Selbständigkeit - die Suche nach einem geeigneten Partner, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35180
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