Dem im Proseminar Goethes Faust gehaltenem Referat über die Szenen Hochgewölbtes, enges, gotisches Zimmer und Laboratorium soll mit der hier vorliegenden Hausarbeit eine nähere Untersuchung der Homunkulus-Figur folgen, die weniger allgemeinen Charakter als das oben genannte Referat haben soll. Zunächst soll mit einer kurzen Situationsbeschreibung der Szene Laboratorium und der sowohl metrischen als auch sprachlichen Analyse ein Einstieg in die Thematik gegeben werden. Daran anschließen wird sich eine Charakterisierung Homunkulus’, die in die Frage nach seiner Bedeutung übergeht.
Im letzten Teil der Arbeit soll der Versuch unternommen werden, zu zeigen, ob und in wie weit die Darstellung der Figur als solches satirisch-pointiert auf die idealistische Wissenschaft ist.
Es wird darum gebeten, zu berücksichtigen, dass Homunkulus „das Problem der Probleme in ,Faust II‘ [ist]“ und es bei „rund 100 Texte[n]“ sehr differenzierte, einander oft adversative Interpretationen gibt, die das Verfassen dieser Arbeit umso komplizierter gemacht haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Beschreibung der Szene Laboratorium
- 3. Metrische und sprachliche Analyse
- 4. Charakter und Bedeutung des Homunkulus
- 5. Homunkulus – eine Satire
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figur des Homunkulus in der Laboratoriumsszene von Goethes Faust II. Ziel ist es, die Bedeutung des Homunkulus zu ergründen und zu analysieren, inwieweit seine Darstellung eine satirisch-pointierte Kritik an der idealistischen Wissenschaft Goethes Zeit darstellt. Die Arbeit basiert auf einer detaillierten Analyse der Szene, einschließlich metrischer und sprachlicher Aspekte.
- Beschreibung der Laboratoriumsszene und ihrer Bedeutung im Kontext des gesamten Werkes
- Analyse der sprachlichen und metrischen Gestaltung der Szene
- Charakterisierung des Homunkulus und seiner Rolle in der Szene
- Untersuchung der satirischen Elemente in der Darstellung des Homunkulus
- Bedeutung des Homunkulus als Kritik an der idealistischen Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus der Arbeit, der sich auf die nähere Untersuchung der Homunkulus-Figur konzentriert und über das allgemeine Verständnis hinausgeht. Sie begründet die Komplexität des Themas aufgrund der vielfältigen Interpretationen des Homunkulus in der Literatur und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Beschreibung der Szene Laboratorium: Dieses Kapitel beschreibt die Laboratoriumsszene und ihre unmittelbare Vorgeschichte, die Szene „Hochgewölbtes, enges, gotisches Zimmer“. Es hebt die Regieanweisungen hervor, die das Laboratorium als alchemistischen Ort mit negativer Konnotation darstellen. Die Rolle Mephistopheles als Katalysator für die Entstehung des Homunkulus wird angesprochen, ebenso wie Wagners verachtender Umgang mit der Natur und seine Vision einer künstlichen Zeugung. Der Entstehungsprozess des Homunkulus wird detailliert beschrieben, inklusive der unmittelbaren Reaktion des Homunkulus auf seine Erschaffung.
3. Metrische und sprachliche Analyse: Dieses Kapitel analysiert die metrischen und sprachlichen Besonderheiten der Szene. Es beschreibt das überwiegend madrigalische Versmaß und die Verwendung von sechshebigen Versen, die den verschiedenen Bedeutungsebenen der Szene Ausdruck verleihen. Die sprachliche Analyse untersucht die Wortwahl der drei Protagonisten: Wagners wissenschaftliche Terminologie, die seine Besessenheit und Pedanterie unterstreicht und gleichzeitig seine Arbeit lächerlich darstellt; Mephistopheles' nüchterne und berechnende Sprache; und die fehlende metrische Kennzeichnung des Homunkulus, was als Möglichkeit interpretiert wird, seine außergewöhnliche Natur zu betonen.
4. Charakter und Bedeutung des Homunkulus: Dieses Kapitel widmet sich der detaillierten Charakterisierung des Homunkulus und seiner Bedeutung im Stück. Es analysiert seine Beziehung zu Wagner und Mephistopheles und seine Rolle im Verlauf der Handlung, ohne dabei jedoch wesentliche Handlungselemente vorwegzunehmen.
5. Homunkulus – eine Satire: Dieses Kapitel untersucht die Darstellung des Homunkulus als satirische Kritik an der idealistischen Wissenschaft der Goethezeit. Es analysiert die Verwendung von Ironie und Sarkasmus, um die Schwächen und Grenzen dieser wissenschaftlichen Denkweise zu verdeutlichen. Die Argumentation stützt sich auf die Analyse der Sprache, der Charaktere und der Handlung.
Schlüsselwörter
Homunkulus, Goethe, Faust II, Laboratoriumsszene, idealistische Wissenschaft, Satire, Metrik, Sprachstil, Alchemie, künstliche Zeugung, Wagner, Mephistopheles.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Homunkulus-Figur in Goethes Faust II
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Figur des Homunkulus in der Laboratoriumsszene von Goethes Faust II. Der Fokus liegt auf der Ergründung der Bedeutung des Homunkulus und der Untersuchung, inwieweit seine Darstellung eine satirisch-pointierte Kritik an der idealistischen Wissenschaft Goethes Zeit darstellt.
Welche Aspekte werden in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse umfasst eine detaillierte Beschreibung der Laboratoriumsszene, eine metrische und sprachliche Analyse der Szene, eine Charakterisierung des Homunkulus und seiner Rolle, sowie eine Untersuchung der satirischen Elemente und der Bedeutung des Homunkulus als Kritik an der idealistischen Wissenschaft.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Beschreibung der Laboratoriumsszene, metrische und sprachliche Analyse, Charakter und Bedeutung des Homunkulus, Homunkulus – eine Satire, und Fazit. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Aufbau. Die folgenden Kapitel behandeln jeweils einen Aspekt der Analyse, beginnend mit der Beschreibung des Schauplatzes und der Figuren und fortführend mit der sprachlichen und metrischen Analyse, der Charakterisierung des Homunkulus und der satirischen Interpretation.
Welche Bedeutung hat die Laboratoriumsszene?
Die Laboratoriumsszene wird als alchemistischer Ort mit negativer Konnotation beschrieben. Die Rolle Mephistopheles als Katalysator und Wagners verachtender Umgang mit der Natur werden hervorgehoben. Der Entstehungsprozess des Homunkulus und dessen unmittelbare Reaktion werden detailliert dargestellt.
Wie wird die Sprache und Metrik der Szene analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf das überwiegend madrigalische Versmaß und die Verwendung von sechshebigen Versen. Die sprachliche Analyse untersucht die Wortwahl von Wagner (wissenschaftliche Terminologie), Mephistopheles (nüchterne und berechnende Sprache) und das Fehlen einer metrischen Kennzeichnung des Homunkulus, was als Betonung seiner außergewöhnlichen Natur interpretiert wird.
Wie wird der Homunkulus charakterisiert?
Das Kapitel zur Charakterisierung des Homunkulus analysiert seine Beziehung zu Wagner und Mephistopheles und seine Rolle im Handlungsverlauf, ohne jedoch wesentliche Handlungselemente vorwegzunehmen.
Inwiefern ist der Homunkulus eine Satire?
Die Darstellung des Homunkulus wird als satirische Kritik an der idealistischen Wissenschaft der Goethezeit interpretiert. Die Analyse beleuchtet die Verwendung von Ironie und Sarkasmus, um die Schwächen und Grenzen dieser Denkweise zu verdeutlichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Homunkulus, Goethe, Faust II, Laboratoriumsszene, idealistische Wissenschaft, Satire, Metrik, Sprachstil, Alchemie, künstliche Zeugung, Wagner, Mephistopheles.
- Quote paper
- Marc Partetzke (Author), 2004, Bedeutung und Funktion von Homunkulus in Faust II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35167