Pflegenotstand, Personalmangel und Pflegefehler sind in aller Munde. Nicht nur in der Fachpresse, auch in öffentlichen Medien, Zeitungen und Talkshows flammt das Thema immer mal wieder auf. Burnout und Überlastung, frühes Aussteigen aus dem Beruf sind in der Pflege Alltag.
Neben dem psychologischem Aspekt einen Umgang mit der Thematik zu finden, gibt es auch einen rechtlichen. In dem Berufsstand ist "mit einem Bein im Gefängnis" zu stehen nicht erst seit gestern ein geflügeltes Wort. Wer aber haftet für Fehler und Schäden an Heimbewohnern? Gibt es auch strafrechtliche Konsequenzen, wenn ja für wen, wenn beispielsweise ein Heimbewohner exsikiert stürzt und sich Verletzungen zuzieht? Wie kann man sich zum Einen aus Arbeitnehmerperspektive vor der Haftung schützen und zum Anderen als Träger oder Leitung auf Überlastungssituationen reagieren, um rechtzeitig ein Organisationsverschulden abzuwenden?
An dieser Fragestellung orientiert sich diese Facharbeit. Denn eine einmal mit einem Pflegefehler in Verruf geratene Einrichtung, schafft es kaum mehr sich vor der Öffentlichkeit zu rehabilitieren und einen vormals vielleicht guten Ruf wiederherzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemdefinition
- Ist-Analyse
- Personalbemessung als strukturelle Ursache der Überlastung in der Altenpflege
- Subjektiv empfundene Überlastung
- Haftung in der Pflege
- Zivilrechtliche Haftung
- Strafrechtliche Haftung
- Organisationsverschulden
- Haftungsrechtliche Relevanz nationaler Expertenstandards
- Fallbeispiele
- Überlastungsanzeige
- Rechtliche Grundlagen
- Form der Überlastungsanzeige
- Überlastungsanzeige aus Arbeitnehmersicht
- Überlastungsanzeige aus Arbeitgebersicht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit untersucht die Überlastung in der stationären Altenpflege und deren rechtliche Implikationen im Kontext des Haftungs- und Strafrechts. Sie analysiert die strukturellen Ursachen der Überlastung, insbesondere die Personalbemessung, und beleuchtet die zivil- und strafrechtlichen Haftungsrisiken für Pflegekräfte und Einrichtungen. Darüber hinaus wird die Rolle von Überlastungsanzeigen im Umgang mit dieser Problematik betrachtet.
- Strukturelle Ursachen der Überlastung in der Altenpflege (Personalbemessung, Pflegebedarf)
- Zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung bei Pflegefehlern
- Organisationsverschulden und dessen Vermeidung
- Rechtliche Aspekte von Überlastungsanzeigen
- Fallbeispiele zur Veranschaulichung der Haftungsrisiken
Zusammenfassung der Kapitel
Problemdefinition: Diese Einleitung beschreibt den Pflegenotstand, Personalmangel und die hohe Fehlerquote in der Altenpflege. Sie hebt die psychischen und rechtlichen Herausforderungen hervor und formuliert die zentrale Forschungsfrage nach der Haftung bei Pflegefehlern und Möglichkeiten des Schutzes vor Haftung aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberperspektive. Der Ruf einer Einrichtung nach einem Pflegefehler wird als weiterer wichtiger Aspekt genannt.
Ist-Analyse: Dieses Kapitel analysiert die Überlastung in der Altenpflege, indem es den Unterschied zwischen dem vom medizinischen Dienst ermittelten Pflegebedarf und dem tatsächlichen Aufwand betrachtet. Es wird kritisiert, dass die Personalbemessung aufgrund der Pflegesatzverhandlungen oft unzureichend ist, was zu einer subjektiv empfundenen Überlastung führt. Weiterhin werden die zivil- und strafrechtlichen Haftungsrisiken (einschließlich Organisationsverschulden), die Relevanz nationaler Expertenstandards und mehrere Fallbeispiele (Dekubitus, Geldstrafe für Heimleiter, Sturz am Waschbecken) diskutiert. Schließlich werden rechtliche Grundlagen, Form und Perspektiven (Arbeitnehmer und Arbeitgeber) von Überlastungsanzeigen behandelt.
Schlüsselwörter
Überlastung, Altenpflege, Personalbemessung, Haftung, Strafrecht, Zivilrecht, Organisationsverschulden, Pflegefehler, Expertenstandards, Überlastungsanzeige, Pflegebedürftigkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Facharbeit: Überlastung in der stationären Altenpflege und deren rechtliche Implikationen
Was ist der Gegenstand der Facharbeit?
Die Facharbeit untersucht die Überlastung in der stationären Altenpflege und deren rechtliche Folgen im Hinblick auf das Haftungs- und Strafrecht. Schwerpunkte sind die strukturellen Ursachen der Überlastung (insbesondere Personalbemessung), die zivil- und strafrechtlichen Haftungsrisiken für Pflegekräfte und Einrichtungen sowie die Rolle von Überlastungsanzeigen.
Welche Themen werden in der Facharbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: strukturelle Überlastungsursachen (Personalbemessung, Pflegebedarf), zivil- und strafrechtliche Haftung bei Pflegefehlern, Organisationsverschulden und dessen Vermeidung, rechtliche Aspekte von Überlastungsanzeigen, und Fallbeispiele zur Veranschaulichung der Haftungsrisiken.
Wie ist die Facharbeit aufgebaut?
Die Facharbeit gliedert sich in eine Problemdefinition, eine Ist-Analyse (mit Unterpunkten zu Personalbemessung, subjektiv empfundener Überlastung, Haftung im Zivil- und Strafrecht, Organisationsverschulden, Expertenstandards, Fallbeispielen und Überlastungsanzeigen), und ein Fazit. Sie enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, und eine Liste der Schlüsselwörter.
Was wird unter „Ist-Analyse“ verstanden?
Die Ist-Analyse untersucht die Überlastung in der Altenpflege, indem sie den Unterschied zwischen dem vom medizinischen Dienst ermittelten Pflegebedarf und dem tatsächlichen Aufwand betrachtet. Sie kritisiert die oft unzureichende Personalbemessung aufgrund der Pflegesatzverhandlungen, die zu subjektiv empfundener Überlastung führt. Weiterhin werden zivil- und strafrechtliche Haftungsrisiken, die Relevanz nationaler Expertenstandards und Fallbeispiele (z.B. Dekubitus, Geldstrafe für Heimleiter, Sturz am Waschbecken) diskutiert. Die rechtlichen Grundlagen, die Form und die Perspektiven (Arbeitnehmer und Arbeitgeber) von Überlastungsanzeigen werden ebenfalls behandelt.
Welche Arten der Haftung werden behandelt?
Die Facharbeit behandelt die zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung bei Pflegefehlern, inklusive des Organisationsverschuldens. Sie beleuchtet die Haftungsrisiken für sowohl Pflegekräfte als auch Pflegeeinrichtungen.
Welche Rolle spielen Überlastungsanzeigen?
Die Arbeit untersucht die rechtlichen Aspekte von Überlastungsanzeigen, einschließlich der rechtlichen Grundlagen, der Form der Anzeige und der unterschiedlichen Perspektiven von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Facharbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Überlastung, Altenpflege, Personalbemessung, Haftung, Strafrecht, Zivilrecht, Organisationsverschulden, Pflegefehler, Expertenstandards, Überlastungsanzeige, Pflegebedürftigkeit.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit der Haftung bei Pflegefehlern und den Möglichkeiten des Schutzes vor Haftung aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberperspektive. Der Ruf einer Einrichtung nach einem Pflegefehler wird ebenfalls als wichtiger Aspekt betrachtet.
Welche Fallbeispiele werden genannt?
Genannte Fallbeispiele umfassen Dekubitus, eine Geldstrafe für einen Heimleiter und einen Sturz am Waschbecken. Diese dienen der Veranschaulichung der Haftungsrisiken.
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- Fabian Bredin (Author), 2014, Überlastung in der stationären Altenhilfe im Kontext zum Haftungs- und Strafrecht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351606