Der verfasste Fallbericht folgt der von Krankenkassen verlangten Form, in der Psychologen ihre Patienten beschreiben müssen. Der Fall Angela stammt von der APA Website, auf der ihre Therapiesitzungen zur Bekämpfung der Bulimie festgehalten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Angaben zur spontan berichteten und erfragten Symptomatik
- Lebensgeschichtliche Entwicklung des Patienten und Krankheitsanamnese
- Psychischer Befund
- a. Intellektuelle Leistungsfähigkeit und Differenziertheit der Persönlichkeit
- b. Psychopathologischer Befund
- Verhaltensanalyse
- SORKC Modell
- Diagnose zum Zeitpunkt der Antragstellung
- Therapieziele
- Prognose
- Behandlungsverlauf und -ergebnis
- Behandlungsergebnis: ...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Fallbericht befasst sich mit der Behandlung einer Patientin, die seit ihrem 20. Lebensjahr an Bulimie leidet. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Erkrankung im Kontext der Lebensgeschichte der Patientin und untersucht die zugrundeliegenden psychischen und sozialen Faktoren.
- Die Auswirkungen früherer Erfahrungen auf die Entwicklung der Bulimie
- Die Rolle von Selbstwertgefühl und Körperbild
- Die Bedeutung von Beziehungen und Bindungsmustern
- Die Anwendung des SORKC-Modells zur Analyse des problematischen Verhaltens
- Die Bedeutung von Therapie und Prognose
Zusammenfassung der Kapitel
Die Patientin berichtet von einer langjährigen Bulimie, die sie seit ihrem 20. Lebensjahr begleitet. Die Erkrankung begann als ein Mittel zum Gewichtsverlust, entwickelte sich jedoch zu einer Sucht, die sie nicht kontrollieren kann. Sie berichtet, dass sie während ihrer beiden Schwangerschaften in der Lage war, dem Drang zu erbrechen, nicht nachzugeben, um ihren Kindern nicht zu schaden.
Die Patientin wuchs in einer kinderreichen Familie auf. Sie erwähnt ihren Vater nicht, ihre Mutter hingegen wird mehrmals erwähnt. Die Patientin hatte mit ihrem Körperbild zu kämpfen und versuchte, es durch Kleidung und Vermeidung bestimmter Orte zu kaschieren. Sie litt unter Hänseleien und fühlte sich im Vergleich zu anderen Frauen immer minderwertig. Ihre erste langjährige Beziehung war geprägt von Betrug, Beschimpfungen und Gewalt, was zu einem Gefühl der Ungenügendheit führte.
Der psychische Befund zeigt, dass die Patientin leicht erhöhte Werte in der „Symptom-Checkliste-90-R“ (SCL) aufweist, insbesondere in den Bereichen „Unsicherheit im sozialen Kontakt“ und „Depressivität“. Der „Fragebogen zum Essverhalten“ (FEV) deutet auf eine rigide Kontrolle des Essverhaltens hin. Der „Beck-Depressions-Inventar“ (BDI II) zeigt einen hohen Wert, der auf eine schwere Depression hindeutet.
Die Verhaltensanalyse zeigt, dass die Probleme der Patientin als Folge früherer Erfahrungen in ihrer dysfunktionalen Familie zu verstehen sind. Die Patientin entwickelte ein Muster, es allen recht machen zu wollen, und litt unter Bindungsun sicherheit. Die Hänseleien bezüglich ihrer Figur verstärkten die Entwicklung einer selbstunsicheren Persönlichkeitsstruktur.
Das SORKC-Modell wird verwendet, um die Situation im Einkaufszentrum zu analysieren, in der die Patientin eine schlanke Frau sieht und sich mit ihr vergleicht. Die Patientin erlebt in dieser Situation eine erhöhte innere Anspannung und induziert Erbrechen, um ihr Gewicht zu reduzieren und ihr Selbstwertgefühl zu stabilisieren.
Schlüsselwörter
Bulimia Nervosa, Selbstwertgefühl, Körperbild, Beziehungen, Bindungsmuster, SORKC-Modell, Verhaltensanalyse, Therapie, Prognose, psychische Belastung, Familiendynamik, Essstörungen.
- Quote paper
- Lea Freudenstein (Author), 2016, Fallbeispiel einer an Bulimie leidenden Patientin. Verhaltensanalyse, Diagnose und Therapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/351465