Die vorliegende Masterarbeit geht der Frage nach, wie Mädchen und Jungen in der Zeitschrift BRAVO GIRL! dargestellt werden. Die erste Durchsicht aller Ausgaben der BRAVO GIRL! des Jahrgangs 2012 nach Jungen- und Mädchenbeschreibungen ergab, dass Jungen wie auch Mädchen an auffällig vielen Stellen über ihre Interaktion miteinander beschrieben werden. Der Fokus der Arbeit liegt somit auf einer Analyse von Jungen- und Mädchenbeschreibungen in Situationen, in denen sie miteinander interagieren.
Zu Beginn der Arbeit gebe ich einen Einblick in den Forschungsstand zum Thema Mädchen- und Jungenbilder in Mädchenzeitschriften, wie unter anderem der BRAVO GIRL!. Anschließend skizziere ich einige theoretische Vorannahmen, welche meiner Meinung nach für das Verständnis der Analyse und der Formulierung ihrer Ergebnisse unabdingbar sind.
Das Medium Mädchenzeitschrift ganz allgemein und die BRAVO GIRL! im Besonderen werden im Anschluss näher beschrieben und definiert. Hierbei soll es vor allem darum gehen, die Mädchenzeitschrift im Genre Zeitschriften zu verorten und ihre historische Entwicklung nachzuzeichnen. Die BRAVO GIRL! soll dann unter Hinzunahme von Aussagen der verlegenden Mediengesellschaft Bauer Media Group sowie einer, von mir selbst durchgeführten, quantitativen Untersuchung bezüglich ihres Inhaltes, ihrer Zielgruppe und Zielsetzung näher beschrieben werden.
An diesen theoretisch ausgerichteten Teil schließt sich dann der empirische Teil der Arbeit an. Dort soll es zu erst um die qualitative Inhaltsanalyse als verwendete Methodik der Analyse gehen. Es wird beschrieben, warum jene Methode als sinnvoll bezüglich der Bearbeitung der Forschungsfrage erachtet wird, wie die Methode in ihren Charakteristika beschrieben und definiert werden kann und welche Modifizierungen ich aus Gründen des Umfanges dieser Arbeit an der Methode vornehmen musste. Im Anschluss an die Klärung der Analysemethode werde ich die Vorgehensweise der Analyse des Textmaterials auf Mädchen- und Jungenbeschreibungen näher erläutern. .
Der sich daran anschließende Hauptteil der Arbeit widmet sich der Auswertung der Analyse. Es erfolgt an dieser Stelle zuerst eine Darstellung der Ergebnisse unterteilt nach Themenfeldern, welche aus dem Analysekorpus generiert wurden. Hierzu werden auch alle aus dem Material gewonnenen Textstellen angeführt, um eine Nachvollziehbarkeit zu garantieren. Im Anschluss sollen dann Analyseergebnisse dargestellt werden.
Inhalt
1 Einleitung
2 Theoretischer Teil
2.1 Forschungsstand
2.2 Theoretische Vorannahmen
2.2.1 Geschlecht als Konstrukt
2.2.2 Medien als Konstrukteure von Wirklichkeit
2.2.3 Medien und Sozialisation
2.3 Das Medium Mädchenzeitschrift
2.4 Die BRAVO GIRL!
3 Empirischer Teil
3.1 Die Methode Qualitative Inhaltsanalyse
3.2 Vorgehensweise
3.3 Auswertung der Analyse
3.3.1 Themenfeld: Kommunikationsverhalten allgemein
3.3.2 Themenfeld: Verliebtsein, Flirten und Kennenlernen
3.3.3 Themenfeld: Probleme
3.3.4 Themenfeld: Das Äußere
3.3.5 Themenfeld: Sex und Petting
3.3.6 Themenfeld: Liebesbeziehung
3.3.7 Themenfeld: Schlussmachen
3.3.8 Themenfeld: Allgemeine Aussagen
3.3.9 Themenfelder-übergreifende Aussagen
4 Zusammenfassung/ Schlussteil
Quellenangaben
Primärquellen
Sekundärquellen
Anhang
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Tabelle 5
Abstract
This thesis deals with the images of girls and boys in the girls magazine BRAVO GIRL!.
The critical debate in 1997 about sexist jokes and a misogynistic image of women in that magazine aroused my interest. A short overview of previous research works on images of boys and girls in girls magazines showed that there are some scientific studies on girls images but not one single on boys images. This fact strengthened my decision to include boys images into my analysis. Therefore the research question of this thesis is, which images of girls and boys are transported through the girls magazine BRAVO GIRL!
Based on a constructivist understanding of gender the medium girls magazines should be understood as a place where 'gender-realities' are produced. Further girls magazines do have an impact on the socialization of their recipients by transporting cultural interpretations of 'masculinity' and 'femininity'.
The following analysis is based on the magazine issues of the second half of 2012. After reviewing all articles in the above mentioned issues I decided to concentrate my analysis on that magazine column in which boys and girls images can be found most frequently. This appears primarily when girls and boys are described through their interaction. So, as a result of quantitative content analysis, I decided to focus my analysis on the magazine column "Jungen”.
As method of analysis I selected the qualitative content analysis based on Philipp Mayring. This method seems adequate to find answers on my research question because it is designed for analyzing text material and for exposing structures in that material. Further the scientific rules of the qualitative content analysis guarantee, that other readers can verify all analysis steps.
As a result of the analysis should be mentioned, that the girl and boy image in the BRAVO GIRL! is a heteronormative one. The magazine does not offer any alternative to the heterosexual dual relationship.
To sum up, the results of the qualitative content analysis show, that the attributes that assigned to girls characterize them as initiating and leading relationships and to behave active in problem-solving. Further the BRAVO GIRL! describes girls as emotional, chatty and focused on their appearance. They behave active in reference to sexual contact and their acting and thinking is focused on love relationship.
Boys are described as anxious and uncertain. Further the BRAVO GIRL! offers an image of boys as avoidant, coward and sparing of words. In the event they talk, it is said that they have little empathy. Boys are described as self-centered acting and as someone who has many girlfriends and sexual contacts. These contacts are used among other things to increase their self-confidence and for self-portrayal. In contact with girls they are described as more passive. Furthermore it is asserted that boys are not focused on love relationship, other contacts like friendship do have the same status for them.
As a result it can be summarized that the BRAVO GIRL! provides their recipients with very restricted gender-conceptions. It would be very interesting to follow up a subsequent investigation to find out how the recipients valuate, form and adopt these gender-conceptions.
1 Einleitung
Mein Interesse an einer Analyse des Mädchen- und Jungenbildes[1] in der BRAVO GIRL! wurde durch die im Dezember 2007 öffentliche geführte Debatte um sexistische Witze in der genannten Zeitschrift geweckt. Anstoß gab damals ein von Astrid Rothe-Beinlich (Bündnis 90 Die Grünen) verfasster Protestbrief an die Redaktion der BRAVO Girl! Darin heißt es:
„[...] in Ihrer Ausgabe Nr.25 vom 28.11.2007 werden unter der Rubrik "Spaß" Witze abgedruckt, die eindeutigen sexistischen und rassistischen Inhalt haben. "Humor" dieser Art übermittelt ein fatales Frauenbild, verharmlost Gewalt und trägt sicherlich nicht dazu bei, junge Mädchen in ihrem Selbstfindungsprozess während der Pubertät zu unterstützen.“[2]
Rothe-Beinlich bezog sich in ihrer Kritik auf die folgenden zwei Witze:
"Was haben Mädchen und Kreissägen gemeinsam? Wenn man abrutscht, ist der Finger im Arsch."
„Sagt ein Mann zu seinem Freund: 'Ich habe meiner Frau eine Gasmaske zum Geburtstag geschenkt.' Freund: 'Eine Gasmaske?' - 'Ja, erstens sieht sie damit besser aus, und wenn ich den Stöpsel zuhalte, dann zappelt sie so schön beim Sex.'“[3]
Ich fragte mich im Anschluss an die Lektüre dieser kritischen Debatte, wie es denn um das Mädchen-und Jungenbild außerhalb der Witzerubriken bestellt ist. Nachdem ich mir eine Übersicht über den Forschungsstand zu diesem Thema verschafft hatte, war mein Entschluss bekräftigt auch das Jungenbild in meine Analyse einzubinden, denn dieses wurde, laut meiner Recherchen, bisher in einschlägigen Forschungsarbeiten nicht betrachtet. Die Forschungsfrage lautet somit: Wie werden Mädchen und Jungen in der BRAVO GIRL! dargestellt. Die erste Durchsicht aller Ausgaben der BRAVO GIRL! des Jahrgangs 2012 nach Jungen- und Mädchenbeschreibungen ergab, dass Jungen wie auch Mädchen an auffällig vielen Stellen über ihre Interaktion miteinander beschrieben werden. So zum Beispiel über Situationen der Kontaktaufnahme oder über ihr Verhalten in Beziehungen. Da es mir wichtig war, Textstellen zu analysieren, in welchen Jungen und Mädchen beschrieben wurden als auch aus zeitökonomischen Erwägungen, erschien es mir als sinnvoll mein Augenmerk auf genau diese Textstellen zu lenken. Der Fokus der Arbeit liegt somit auf einer Analyse von Jungen- und Mädchenbeschreibungen in Situationen, in denen sie miteinander interagieren.
Zu Beginn der Arbeit gebe ich einen Einblick in den Forschungsstand zum Thema Mädchen- und Jungenbilder in Mädchenzeitschriften, wie unter anderem der BRAVO GIRL!. Es soll an dieser Stelle bewusst bei einem Einblick bleiben, der Anspruch eines lückenlosen Überblickes über den gesamten Forschungsstand wäre dem Rahmen dieser Arbeit nicht angemessen. Anschließend skizziere ich einige theoretische Vorannahmen, welche meiner Meinung nach für das Verständnis der Analyse und der Formulierung ihrer Ergebnisse unabdingbar sind. Hier wird es zum Beispiel darum gehen, welches Verständnis von Geschlecht dieser Arbeit zu Grunde liegt, wie Medien Einfluss auf die Wirklichkeitswahrnehmung der Kategorie Geschlecht ausüben und welcher Stellenwert ihnen im Sozialisationsprozess zuzuschreiben ist.
Das Medium Mädchenzeitschrift ganz allgemein und die BRAVO GIRL! im Besonderen werden im Anschluss näher beschrieben und definiert. Hierbei soll es vor allem darum gehen, die Mädchenzeitschrift im Genre Zeitschriften zu verorten und ihre historische Entwicklung nachzuzeichnen. Die BRAVO GIRL! soll dann unter Hinzunahme von Aussagen der verlegenden Mediengesellschaft Bauer Media Group sowie einer, von mir selbst durchgeführten, quantitativen Untersuchung bezüglich ihres Inhaltes, ihrer Zielgruppe und Zielsetzung näher beschrieben werden.
An diesen theoretisch ausgerichteten Teil schließt sich dann der empirische Teil der Arbeit an. Dort soll es zu erst um die qualitative Inhaltsanalyse als verwendete Methodik der Analyse gehen. Es wird beschrieben, warum jene Methode als sinnvoll bezüglich der Bearbeitung der Forschungsfrage erachtet wird, wie die Methode in ihren Charakteristika beschrieben und definiert werden kann und welche Modifizierungen ich aus Gründen des Umfanges dieser Arbeit an der Methode vornehmen musste.
Im Anschluss an die Klärung der Analysemethode werde ich die Vorgehensweise der Analyse des Textmaterials auf Mädchen- und Jungenbeschreibungen näher erläutern. Hier wird es zum einen darum gehen, wie das Textmaterial ausgewählt wurde und der Analysekorpus entstand. Des weiteren werden die Analyseschritte, die auf der qualitativen Inhaltsanalyse basieren, näher beschrieben.
Der sich daran anschließende Hauptteil der Arbeit widmet sich der Auswertung der Analyse. Es erfolgt an dieser Stelle zuerst eine Darstellung der Ergebnisse unterteilt nach Themenfeldern, welche aus dem Analysekorpus generiert wurden. Hierzu werden auch alle aus dem Material gewonnenen Textstellen angeführt, um eine Nachvollziehbarkeit zu garantieren. Im Anschluss sollen dann Analyseergebnisse dargestellt werden, welche themenfelder-übergreifende Aussagen beinhalten und es somit erlauben, einige weitere Gemeinsamkeiten in den Jungen- und Mädchenbeschreibungen im Textmaterial herauszuarbeiten.
2 Theoretischer Teil
2.1 Forschungsstand
Bezüglich des Forschungsstandes zu Mädchen- und Jungenbildern in Mädchenzeitschriften muss in Anlehnung an Doris Katheder[4] gesagt werden, dass dieser nicht sehr üppig ausfällt (Katheder; 2008: 55). An dieser Stelle sollen nun einige Forschungsarbeiten genannt werden, um einen Einblick in den Stand der Forschung zu geben sowie weiterführende Literatur zu empfehlen. Es soll nicht der Anspruch erhoben werden, den Überblick lückenlos zu gestalten.
Doris Katheder nimmt in ihrer Arbeit: Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart [5] eine Analyse von neun kommerziellen und drei nicht-kommerziellen Mädchen- und Jugendzeitschriften vor. Im Rahmen dessen widmet sie sich vor allem der Frage. „Welche lebensweltlichen Kontextbezüge und diskursiven Einschreibungen die Mädchenbilder und ihre Mädchen-Präsentationen [kennzeichnen S.H.]“ (Katheder; 2008: 21). Sie untersucht dazu unter anderem auch die Beratungsrubriken, die Fotogeschichten und die Werbung.
Monika Weber[6] nimmt in ihrer 1991 erschienenen Studie Mädchen-Zeitungs-Welten den Inhalt von drei populären Mädchenzeitschriften in den Fokus. Ihr geht es dabei vor allem darum, darzustellen welchen Zusammenhang es zwischen den Lebenswelten der Leserinnen[7] und der durch die Zeitschriften geschaffenen Lesewelten gibt. Sie kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Zeitschriften einen latenten Appell an ihre Leserinnen beinhalten, die heterosexuelle Partnerbeziehung samt der traditionellen Familie sowie die romantisch überhöhte Liebesbeziehung als Lebensziel anzusehen. (vgl. Katheder; 2008: 43) Weber kommt somit zu dem Schluss, dass Mädchenzeitschriften die Bandbreite weiblicher Interessen und weiblichen Lebens auf den privaten Nahbereich beschränken. (vgl. Katheder; 2008: 46)
Thomas Hecken[8] formuliert in seinem Buch Populäre Kultur aus dem Jahre 2006 das Ergebnis zur Untersuchung der Lesewelten von BRAVO GIRL! Und ELLE GIRL wie folgt:
„Bereits ein Blick in eine klassische Mädchenzeitschrift […] offenbart, dass man sich hier in einer vollkommen eigenen Kunstwelt befindet. Familie und Schule, die Bereiche, in denen sich das Mädchen mindestens zwei Drittel des Tages bewegt, spielen in den Zeitschriftenseiten keinerlei Rolle.“ (Hecken; 2006: 203)
Weitere Studien zur visuellen Rhetorik in Mädchenzeitschriften sind unter anderem bei Nickel 2000[9] zu finden. Explizit mit den Fotogeschichten setzten sich zum Beispiel Angela McRobbie 2000[10] und Gitta Mühlen Achs 1997[11] auseinander. Zur speziellen Analyse von Beratungsrubriken in der Zeitschrift BRAVO siehe Susanne Wenzel 1990[12] und Kerstin Reymann 1994[13]. Zur Untersuchung der Werbung in Mädchenzeitschriften siehe Karin Mann 2002[14] und Birgit Richard 2002[15].
Anzumerken ist, dass trotz sorgfältiger Recherche keine Studien zum Jungenbild in Mädchenzeitschriften aufzufinden waren. Dies könnte daran liegen, dass sich der von Michael Meuser[16] in seinem Buch Geschlecht und Männlichkeit beschriebene Paradigmenwechsel in der Frauenforschung, welcher „Männer, Männerwelten [und S.H.] Männlichkeitsmuster“ (Meuser; 1998: 80) zunehmend in den Fokus der Frauenforschung rückt, langsam vollzieht. Betrachtet man die erste Studie zu Frauenbildern in Frauenzeitschriften, so kann diese mit Ingrid Langer-El Sayed[17] im Jahre 1971 verortet werden. (vgl. Klaus; 2005: 41) Die erste Studie zu Männerzeitschriften entstand hingegen erst zu Beginn der 2000er Jahre. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass die erste Männerzeitschrift Men´s Health erst im Jahre 1997 enstand (vgl. Meuser; 1998: 58), kann aber unabhängig davon auch als spekulative Begründung dafür gelten, dass die Analyse des Jungenbildes in Mädchenzeitschriften bisher keine Betrachtung fand.
2.2 Theoretische Vorannahmen
Im folgendem Teil soll es nun darum gehen, theoretische Vorannahmen zu skizzieren, welche bei der Analyse des Mädchen- und Jungenbildes in der Mädchenzeitschrift BRAVO GIRL! als relevant erscheinen und somit als theoretische Grundlage dieser Arbeit fungieren.
2.2.1 Geschlecht als Konstrukt
Dieser Arbeit liegt ein konstruktivistisches Verständnis von Geschlecht zugrunde. Dies bedeutet, dass die Geschlechterdifferenz als etwas verstanden wird, was nicht an Natur, sondern an „kulturelle Prozesse der kollektiven Interpretation und Symbolisierung gebunden [ist S.H.]“ (Bereswill; 2009: 9). Diese Sichtweise bietet somit einen Zugang dazu, Geschlecht als von Interpretations- und Aushandlungsprozessen abhängige Variable zu analysieren und somit ihre kulturelle, historische und gesellschaftliche Komponente in den Fokus zu rücken (vgl. Ernst; 2002: 35 ff.).
Die Entwicklung hin zu diesem Denkansatz vollzog sich in der Frauen- und Geschlechterforschung über einen längeren Zeitraum hinweg. Zu Beginn dominierte der Gleicheitsansatz, welcher Frauen vor allem als diskriminierte Opfer des Mediensystems auffasste. Die Medienrealität wurde als männlich dominiert beschrieben und somit als Abbild sowie Reproduzent der bestehenden Geschlechterhierarchie. Das weibliche Medienhandeln wurde als fremdbestimmt aufgefasst und somit den Frauen lediglich als dem Mediensystem Außenstehende Handlungsmöglichkeiten attestiert. (vgl. Klaus; 2005: 347) Es wurde vor allem angenommen, dass die Leserinnen von Frauenzeitschriften durch deren Lektüre traditionelle Rollenbilder verinnerlichen würden. Das Medium wurde als Agent der Aufrechterhaltung der Geschlechterhierarchie verstanden. (vgl. Müller; 2010: 109)
Als handelnde Subjekte im Mediensystem treten Frauen erst im Differenzansatz hervor. Hier wurde danach gefragt, wie sich die Unterschiedlichkeit von Frauen und Männern auf ihr Medienhandeln auswirkt. So wurde zum Beispiel untersucht, wie sich ein 'weiblicher' von einem 'männlichen' Journalismus unterscheidet. Auch findet eine Fokussierung auf die Wandelbarkeit von Medieninhalten statt, so zum Beispiel mit dem Forschungsergebnis, dass sich ändernde Lebenszusammenhänge von Frauen auch in den Inhalten der Frauenzeitschriften widerspiegeln.
Beide Ansätze eint, dass 'Männlichkeit' und 'Weiblichkeit' in ihrer Differenz beschrieben werden, ohne danach zu fragen, wie jene durch Handeln und Denken hergestellt werden. Dies wird erst mit der Entwicklung der Geschlechterforschung/ der Gender Studies in den Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung gerückt.
„Die Geschlechterforschung lenkt so den Blick darauf, dass die im Differenzansatz festgestellten geschlechterdifferenten Verhaltensweisen von Männern und Frauen nicht geschlechtsspezifisch sind, sondern ein Mittel darstellen, um die Geschlechterpolarität auszuüben, darzustellen und so zu bestätigen.“ (Klaus; 2005: 351)
Dem Geschlecht wird somit die Rolle des allumfassenden Erklärungsmerkmals entzogen. (vgl. Klaus; 2005: 347 ff.) Die sich seit den 1990er Jahren vollziehende Entwicklung hin zur Geschlechterforschung/ zu den Gender Studies ermöglicht so eine Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Geschlecht bei der Medienrezeption in Hinblick auf die Konstruktion der geschlechtlichen Identität der Leserinnen selbst. Es geht also darum, wie Medien in ihrer Rezeption an der Herstellung von Geschlecht beteiligt sind. Dies wird als aktiver Prozess verstanden, welcher beständig Veränderungen unterliegt, da geschlechtliche Identitäten nicht von Dauer sind, sondern vielmehr immer wieder neu erschaffen werden. Müller[18] sagt hierzu noch deutlicher:
„Geschlechtsgebundene Attribute sind als Konstrukte, die die Individuen permanten hervorbringen, indem sie sich eines Zeichenrepertoires bedienen, innerhalb dessen Ausdrucksformen existieren, die Männlichkeit und Weiblichkeit ausdrücken. Sie geben einen Rahmen für das Handeln [...], determinieren es aber nicht.“ (Müller; 2010: 110 f.)
Trotz der Unbeständigkeit der Geschlechtsidentitätsentwürfe wird der Zweigeschlechtlichkeit die Rolle einer mächtigen Strukturkategorie zugeschrieben, welche die Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie die Selbstpräsentation bestimmt. Hier tritt nun auch der Begriff des "Doing Gender"[19] auf, welcher sich genau auf diese Reproduktion von als 'männlich' oder 'weiblich' definierten Verhaltensmustern durch die Wahl und Rezeption von Medieninhalten allgemein und Mädchenzeitschriften im Besonderen bezieht. (vgl. Müller; 2010: 110 ff.) Müller definiert "Doing Gender" in Bezug auf Medienhandeln „als aktiv hervorgebrachte, aber situativ beschränkte Herstellung von Geschlecht durch das handelnde Subjekt beim Medienhandeln.“ (Müller; 2010: 111). Der Begriff des "Doing Gender" ist bei jeglicher Analyse von Geschlecht in den Medien mitzudenken, da mediale Geschlechterrepräsentationen an sich noch keine Rückschlüsse über die Aufnahme und Verarbeitung durch die Rezipientinnen zulassen. Medienaneignung wird nicht mehr als einfaches Reiz-Reaktions-Schema aufgefasst, sondern als ein komplexer Prozess, welcher durch die Eigenaktivität der Rezipientinnen gekennzeichnet ist. (vgl. Fritzsche; 2007: 167) Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die konstruktivistische Denkweise von Geschlecht bezogen auf die Medien bedeutet, dass Rezipientinnen nicht mehr als passiv Konsumierende und Opfer der hierarchischen Geschlechterordnung zu betrachten sind, da ihr Medienhandeln vielmehr als aktive Dekodierungspraktik verstanden wird, bei welcher auch alternative Geschlechterrollenentwürfe denkbar sind.
Es kann deshalb in dieser Arbeit nicht das Anliegen sein, die herausgearbeiteten Beschreibungen von Mädchen und Jungen als Determinanten von 'Männlichkeit' und 'Weiblichkeit' zu beschreiben. Vielmehr soll es darum gehen darzustellen, welche Identifikationsangebote den Leserinnen zur Konstruktion ihrer Geschlechtsidentität gemacht werden. Diese Angebote können gleichzeitig als Repräsentanten der vorherrschenden Geschlechternormen verstanden werden. Da die Arbeit keinen rezeptionserforschenden Teil enthält, kann über die Nutzung der Identifikationsangebote nur hypothetisch gemutmaßt werden.
2.2.2 Medien als Konstrukteure von Wirklichkeit
In Hinblick auf die Medien kann gesagt werden, dass diese immer „an der Zirkulation und der Konstruktion gültiger Wahrheiten (und Wirklichkeitskonstruktionen) […] beteiligt [sind S.H.].“ (Dorer; 2002: 54) Im vorhergehenden Kapitel wurde bereits darauf hingewiesen, dass sie an der Konstruktion von Geschlecht mitwirken. So spiegeln Medien wieder, wie Männer und Frauen in der Gesellschaft gesehen werden sowie welche Verhaltensweisen erwartet, akzeptiert und nicht akzeptiert werden. (vgl. Fröhlich; 1995: 11)
Massenmedien bilden jedoch weniger die Realität ab, als das sie Wirklichkeiten inszenieren. Sie liefern Angebote zur Sinnkonstruktion, die von den RezipientInnen zur Konstruktion von Wirklichkeit genutzt werden können. (vgl. Illg; 2000: 16) Somit bilden Medien nicht die in der Gesellschaft vorfindliche reale Geschlechterpräsentationen ab, sondern müssen als beteiligter Produzent an der Geschlechterkonstruktion verstanden werden.
„Sie sind als Institutionen der populären Wissens- und Wahrheitsproduktion von Geschlecht immer zusammen mit Geschlechterdiskursen und sozialen Praktiken, die in einer Gesellschaft fortwährend konstituiert werden und sich gegenseitig beeinflussen, zu sehen.“ ( Dorer; 2002; 55)
Es stellt sich also die Frage, wie mediale Repräsentation an der Produktion gesellschaftlichen Wissens über Geschlecht beteiligt ist.
Bezogen auf diese Arbeit soll auch das Medium BRAVO GIRL! als ein Ort verstanden werden, an welchem eine bestimmte Wirklichkeit über Jungen und Mädchen konstruiert wird. Auch die BRAVO GIRL! kann somit als an der Geschlechterkonstruktion beteiligter Produzent verstanden werden.
2.2.3 Medien und Sozialisation
Wie bereits beschrieben können mediale Geschlechterrepräsentationen als eine Ressource zur Identitätsbildung verstanden werden. (vgl. Dorer; 2002: 73)
Elisabeth Klaus[20] sagt: „Geschlecht ist eine der Grundkategorien menschlicher Identitätsbildung und für die Auseinandersetzung mit der sozialen und materiellen Umwelt grundlegend.“ (Klaus; 2005: 361) Fritzsche[21] betont die Rolle von Geschlecht bezüglich der Sozialisation, indem sie „Sozialisation als Prozess der Aneignung von Gesellschaft und der Auseinandersetzung mit Fragen der eigenen Identität“ (Fritzsche; 2007: 167) als maßgeblich beeinflusst von Geschlechter-Konzeptionen beschreibt. Das durch Sozialisation erworbene, für das Leben in einer Gemeinschaft oder Gesellschaft wichtige Handlungswissen ebenso wie Handlungsorientierungen werden durch verschiedene Instanzen, wie zum Beispiel die Schule oder die Familie vermittelt. Dies erfolgt dadurch, dass das Individuum Kommunikations- und Interaktionsbeziehungen zu der jeweiligen Instanz eingeht. (vgl. Hoffmann; 2007: 14) Die Formulierung, Reformulierung und Inszenierung von geschlechtlichen Bedeutungen als Teil der sozialisatorischen Aufgabe erfolgt nach Aussage Fritzsches im Zeitalter der Massenmedien maßgeblich medial vermittelt. (vgl. Fritzsche; 2007: 167) Zu diesem Schluss kommt auch Dagmar Hoffmann[22], wenn sie sagt, dass Massenmedien aus dem alltäglichen Leben der Menschen in modernen Gesellschaften nicht mehr wegzudenken sind und diese Medien eine Institution unter vielen darstellen, die als "Sozialisationsagenten" agieren. (vgl. Hoffmann; 2007: 14) Bezogen auf die Identitätsentwicklung durch Identifikation in der Jungendphase, in welcher sich der Großteil der RezipientInnen der BRAVO GIRL! vermutlich befindet, sagt Hoffmann weiter: „Medienakteure scheinen sogar bedeutsamer (in der Wahrnehmung, nicht unbedingt in der Wirkung) als reale Akteure.“ (Hoffmann; 2007: 22) Zwar ist der Grad des Einflusses der Medien innerhalb des Sozialisationsprozesses umstritten, jedoch kann er nicht in seiner Gänze abgestritten werden, da „Kinder und Jugendliche in Medienwelten aufwachsen“. (Mikos; 2007: 28) Mit Blick auf den Begriff des "Doing Gender" muss auch zur Sozialisation gesagt werden, dass kulturelle Deutungsangebote von 'Weiblichkeit' und 'Männlichkeit' nicht einfach durch die Rezipientinnen angenommen oder abgelehnt werden. Vielmehr kann die Aneignung von Geschlecht als ein vielschichtiger subjektiver Prozess beschrieben werden, welcher durch Bearbeitung, Bewertung, Aneignung und Ausgestaltung der medial präsentierten gesellschaftlichen Erwartungshorizonte gekennzeichnet ist. (vgl. Bereswill; 2009: 16 f.) Wichtig erscheint mir hier, darauf hinzuweisen, den sozialisatorischen Stellenwert der Jungen- und Mädchenbeschreibungen in der BRAVO GIRL! bei der Konstruktion der Geschlechtsidentitäten der RezipientInnen mitzudenken. Dies ermöglicht es, einen Blick auf die Wirkungs-Tragweite der in der Zeitschrift konstruierten Geschlechterbilder für die LeserInnen zu gewinnen.
2.3 Das Medium Mädchenzeitschrift
Das Medium der Mädchenzeitschriften kann nach Romy Fröhlich[23] dem Segment der Frauenzeitschriften zugeordnet werden. Sie erweiterte den 1982 von Monika Lindgens[24] unternommenen Versuch einer Typologisierung von Frauenzeitschriften um die Kategorie Zeitschriften für Mädchen/ junge Frauen und kommt somit zu folgender Typisierung von Frauenzeitschriften:
1. Klassische Frauenzeitschriften
- beratende FZ
- beratende/ unterhaltende FZ
- Gesellschaftszeitschriften für Frauen
2. Spezialzeitschriften für Frauen
- Handarbeits- und Modezeitschriften
- Haushalts-/ Rezeptzeitschriften
- Wohnen/ Garten/ Haus
- Familien- und Elternzeitschriften
3. Unterhaltende Frauenzeitschriften
- Unterhaltende Wochenzeitschriften
- Erlebnismagazine
4. Feministische Frauenzeitschriften
5. Zeitschriften für Mädchen/ junge Frauen“ (Fröhlich; 1995: 140)
Was aber nun genau ist eine Frauenzeitschrift? Auch hier kann Monika Lindgens als erste genannt werden, die einen Versuch der Definition unternommen hat. Sie
„definierte solche Zeitschriften als Frauenzeitschriften, bei denen eine Ausrichtung des redaktionellen Angebots auf spezifisch weibliche Interessen erkennbar ist, die im Titel oder in den Publikationen der Verlage als Frauenzeitschrift gekennzeichnet sind oder die einen Leserinnenanteil von über 60 Prozent aufweisen.“ (Müller; 2010: 19)
Da die ersten beiden genannten Merkmale jedoch keine trennscharfen Unterscheidungen zu anderen Zeitschriften darstellen und 60 Prozent weibliche Leserschaft als Indikator relativ niedrig angesetzt ist, hat sich in der wissenschaftlichen Forschung die 1992 von Jutta Röser[25] entwickelte Definition etabliert, welche beinhaltet, dass jede „zielgruppenspezifische Publikumszeitschrift, die in erster Linie ein weibliches Publikum anspricht“ (Röser; 1992: 82), als Frauenzeitschrift bestimmt werden kann. (vgl. Müller; 2010: 19) Röser sagt weiter:
„Als Kriterium, dass die Zielgruppe 'Frauen' ein determinierendes Merkmal einer Zeitschrift ist, erscheint – bei einem Bevölkerungsanteil von über 50% - ein Frauenanteil von mindestens 70% der LeserInnenschaft sinnvoll.“ (Röser; 1992: 82)
Petra Nickel[26] schlägt noch eine andere Verortung der Mädchenzeitschriften vor. Sie definiert klassische Mädchenzeitschriften als „diejenigen Publikumszeitschriften, die nach Inhalt und Aufmachung eine Mischung aus klassischen Frauen- und allgemeinen Jugendzeitschriften darstellen.“ (Nickel; 2000: 109)
Ob man Mädchenzeitschriften nun wie Röser den Frauenzeitschriften zuordnet oder sie aber wie Nickel zwischen den Jugend- und Frauenzeitschriften verortet, gleich bleibt der redaktionelle Inhalt. Es dominieren in diesem Segment Themen zu „Liebe, Aufklärung, Jungen, Mode, Beauty, Stars, Showbusiness, Musik, neue Trends etc. [...].“ (Nickel; 2000: 109)
Zur Entwicklung des Mediums Mädchenzeitschriften lässt sich sagen, dass dieses Ende der siebziger Jahre für eine Zielgruppe konzipiert wurde, die für die klassischen Frauenzeitschriften noch zu jung war. Als erste Mädchenzeitschrift allgemein kann die MELANIE gelten, welche im Jahr 1974 erstmalig erschien. Sie ging jedoch bereits vier Jahre später in der Jugendzeitschrift POPCORN auf. 1976 kam dann die Zeitschrift MÄDCHEN auf den Markt. Sie dominierte für die kommenden zehn Jahre als einziges Presseerzeugnis ihrer Art den Markt. 1986 erschien dann erstmals die BRAVO GIRL! als Probeauflage. Sowohl die MÄDCHEN als auch die BRAVO GIRL! verzeichneten zu dieser Zeit enorme Auflagenanstiege. Die BRAVO GIRL!, welche erst seit 1988 im regelmäßigen 14-Tage-Rhythmus erschien, gilt als zweitgrößte kommerzielle Jugendzeitschrift neben der BRAVO. Charakteristisch für den Jugendprintmarkt ist eine hohe Dynamik. So kann für die letzten zwei Jahrzehnte ein Anstieg von Vielseitigkeit in diesem Segment beobachtet werden. Vor allem die sichtbare Erhöhung von Neuerscheinungen, aber auch Einstellungen von Titeln, sprechen für eine Erweiterung des Marktangebotes. „Flexibilität und Agilität, Anpassungsfähigkeit und Reaktionsschnelle auf die aktuellen Bedürfnisse sind somit zu entscheidenden Kriterien der Zeitschriften geworden.“ (Katheder; 2008: 37)
2.4 Die BRAVO GIRL!
Die Mädchenzeitschrift BRAVO GIRL! wird von der Bauer Media Group mit einer derzeitigen Auflage von rund 103.000 Stück[27] angeboten. Im Segment der Jugendzeitschriften verlegt der Medienkonzern des weiteren auch die BRAVO sowie die BRAVO Sport. Insgesamt bietet die Bauer Media Group im Geschäftsfeld „Print“[28] weltweit über 570 Publikumszeitschriften an. In Deutschland zählen laut eigener Aussage 26 Zeitschriften zu den 100 umsatzstärksten Titeln im Einzelhandel.[29]
Die deutsche Ausgabe der BRAVO GIRL! erscheint seit dem Jahre 1988[30] als Ableger der Zeitschrift BRAVO. Zielgruppe sind laut Bauer Media Group Mädchen zwischen 12 und 19 Jahren. Das Profil für die Zeitschrift liest sich auf der Webseite des Medienkonzerns wie folgt:
„Enter the World of Style – Alle 14 Tage berichtet die BRAVO GIRL! Frisch und aktuell über die Themen, die 14- bis 19-jährige in ihrer Lebensphase ,Not a girl, not yet a woman` bewegen: Stars, Mode, Beauty, Jungs, Liebe & Sex, Leben und Spaß. Als digitale Gesamtmarke ist BRAVO GIRL! auf allen relevanten Kanälen (Print, Online und Social Media) präsent und pflegt den interaktiven Kontakt zu seinen Nutzerinnen auf allen Kanälen.“[31]
Nach eigener quantitativer Analyse[32] des Inhaltes der BRAVO GIRL! lässt sich folgendes sagen: die Themen, welche mit 27,05 Prozent am häufigsten in der Zeitschrift vorkommen, sind Mode, Beauty und Körperpflege. An zweiter Stelle mit 23,33 Prozent folgen dann Artikel über Liebe, Sex, Partnerschaft und Freundschaft. In 15,15 Prozent des redaktionellen Inhaltes wird das Thema Stars abgehandelt. 8,18 Prozent der Zeitschriftenseiten sind mit Werbung oder Anzeigen gefüllt, 4,09 Prozent mit Gewinnspielen und 3,61 Prozent mit Witzen und lustigen Erlebnissen. Nur am Rande kommen dann Themen wie Arbeit, Hobbies und Reisen mit 1,80 Prozent und Ernährung, Essen und Trinken mit 1,63 Prozent zum Tragen.
Diese Themenverteilung spiegelt sich auch im Portfolio der BRAVO GIRL! auf der Website der Bauer Media Group wieder, dort heißt es zum Schwerpunkt des redaktionellen Inhalt:
„In den zwei wichtigsten Rubriken Mode und Beauty bietet BRAVO GiRL! in jeder Ausgabe eine zielgruppengerechte Beratung in einer ausgewogenen Mischung aus Starbezug und Lebenswelt. […] Jungs spielen eine große Rolle in der Lebenswelt der Nutzerin. Entsprechend wichtig ist die sorgfältige Aufbereitung des Themas in jeder Ausgabe. [...]“[33]
3 Empirischer Teil
3.1 Die Methode Qualitative Inhaltsanalyse
Ich habe mich zur Auswertung des Textmaterials für die Methode der Qualitative Inhaltsanalyse in Anlehnung an Philipp Mayring[34] entschieden. Zum einen geschah dies, da sich die Methode zur Analyse von Textmaterial sehr gut zu eignen scheint. Zum anderen sagte mir die systematische und regelgeleitete Vorgehensweise zu, da sie in allen Schritten der Analyse eine wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit zu garantieren vermag. Der Vorteil gegenüber einer freien Textinterpretation, welche sich ebenso auf subjektive Deutungen und interpretative Prozesse stützt, ist somit die Generierung exakterer und überprüfbarer Ergebnisse. Als Nachteil der Methode wird oft eine „interpretative Beliebigkeit [welche S.H.] kaum intersubjektiv überprüfbar ist“ (Lamnek; 1993: 204) angeführt. Flick[35] führt weiter an, dass das von Mayring entworfene Ablaufmodell die Gefahr birgt, dass inhaltliche Nuancen durch die gebildeten Kategorien verloren gehen könnten. (vgl. Flick; 2002: 280)
Was nun genau ist eine Qualitative Inhaltsanalyse? Mayring versteht die qualitative Inhaltsanalyse als sozialwissenschaftliche Methode, welche sich mit fixierter Kommunikation auseinandersetzt und diese systematisch nach expliziten Regeln analysiert. „Diese Regelgeleitetheit ermöglicht es, dass auch andere die Analyse verstehen, nachvollziehen und überprüfen können.“ (Mayring: 2010; 12 f.) Ein weiteres Merkmal der Analyse ist, dass sie theoriegeleitet vorgeht, dies bedeutet, dass die Analyse des Materials auf Basis einer theoretischen Fragestellung vorgenommen wird. Zum anderen versteht die Qualitative Inhaltsanalyse das zu analysierende Material als Teil eines Kommunikationsprozesses, eine ausschließliche Betrachtung des Materials ohne Einbeziehung weiterer Kommunikatoren, wie zum Beispiel Sender oder Empfänger wird kritisch betrachtet. (vgl. Mayring: 2010; 13 f.) An dieser Stelle möchte ich hinzufügen, dass an einigen Teilen meiner Arbeit additiv quantitative Verfahren eingesetzt werden. Dies schien mir vor allem in der Phase der Eingrenzung des Analysekorpus als sinnvoll und fruchtbar. Des weiteren findet sich auch in den Zusammenfassungen der jeweiligen aus dem Textmaterial extrahierten Themenfelder quantitative Methodik wieder. Es erschien mir wichtig, die jeweiligen durch die Qualitative Inhaltsanalyse gewonnen Beschreibungskategorien auch in ihrer Häufigkeit in Beziehung zueinander zu setzen. Auch Mayring betont, dass sich in die qualitative Inhaltsanalyse „sehr wohl sinnvoll quantitative Schritte einbauen [lassen S.H.]“ (Mayring: 2010; 48). Einige Einschränkungen müssen an dieser Stelle jedoch bezogen auf die von Mayring beschriebenen Charakteristika der Methode gemacht werden, da die Forschungsfrage auf den Textinhalt fokussiert ist. Die Qualitative Inhaltsanalyse wird als kommunikationswissenschaftlich verankert beschrieben. Das beinhaltet eine Untersuchung des Analysematerials auch auf Entstehung und Wirkung hin. Mayring empfiehlt dazu die Nutzung des folgenden einfachen inhaltsanalytischen Kommunikationsmodells:
Quelle → Kommunikator → Text → Zielgruppe/ Rezipient[36],
um eine Beachtung aller an der Kommunikation beteiligten Elemente zu gewährleisten. Meine Einschränkung besteht darin, dass ich mich in der vorliegenden Arbeit vor allem auf den Text an sich konzentrieren werde. Zwar soll es eine Beschreibung der Quelle des genutzten Textmaterials geben, doch wird diese in ihrer Ausführlichkeit sicherlich hinter den Ansprüchen Mayrings zurückbleiben. Auch die Zielgruppe wird nur kurz angerissen, über die Rezeption des Textmaterials wird es gar keine Aussage geben. Die Entstehung des Textmaterials wird somit nicht näher betrachtet werden können, über die Wirkung werde ich Aussagen hypothetischen Charakters machen können, ohne jedoch das Rezeptionsverhalten der Zielgruppe ausreichend analysieren zu können. Die Richtung der Qualitative Inhaltsanalyse, welche ich als Methode verwenden werde ist somit eine textbezogene. Die zweite Einschränkung werde ich bezüglich der Kodierregeln machen.
Mayring betont die zentrale Rolle eines Kategoriensystems,
„Diese Kategorien werden in einem Wechselverhältnis zwischen der Theorie (der Fragestellung) und dem konkreten Material entwickelt, durch Konstruktions- und Zuordnungsregeln definiert und während der Analyse überarbeitet und rücküberprüft.“ (vgl. Mayring; 2010: 59)
Die von mir aus dem Text gewonnenen Beschreibungskategorien für Mädchen und Jungen werden jedoch nicht, wie Mayring empfiehlt, gesondert in einem Kodierleitfaden in Tabellenform definiert, mit Beispielen (Ankerbeispielen[37] ) belegt und per Definition voneinander abgegrenzt (vgl. Mayring: 2010; 106). Ich hielt diese Vorgehensweise vorallem aus zeitökonomischen Gründen für nicht zwingend notwendig, da ich diesen Prozess, mit Ausnahme der Ankerbeispiele, während der Durchführung der qualitativen Inhaltsanalyse durch das prozesshafte Extrahieren von Beschreibungskategorien aus dem Textmaterial, deren genaue Bezeichnung sowie stellenweise Umbenennung und Zusammenfassung und der Zuordnung von Textbeispielen durchlaufen haben.
3.2 Vorgehensweise
Nach Sichtung des kompletten Jahrgangs 2012 entschied ich mich für die Reduzierung des Materials auf die Ausgaben des zweiten Halbjahres. Bei einem 14tägigen Erscheinungsrhythmus lagen somit 13 Ausgaben[38] der BRAVO GIRL! zur Analyse vor. In einem ersten Schritt erfolgte eine quantitative Erfassung bei der die Texte jedes Heftes nach Fundstellen[39] zur Thematik Jungen-und Mädchenbeschreibungen[40] im Kontext ihrer Interaktion durchsucht wurden. In Tabellenform[41] wurden die Fundstellen dann nach den in der BRAVO GIRL! enthaltenen Zeitschriftenrubriken geordnet, um sichtbar zu machen, in welcher Rubrik die für die Forschungsfrage relevante Thematik am häufigsten auftaucht. Es stellte sich heraus, dass die Rubrik „Jungs“ mit 53 Fundstellen für die Ausgaben 14/2012 bis 26/2012 die relevante Thematik am signifikant häufigsten thematisiert. In absteigender Häufigkeit folgen die Rubriken „Psychotest“ (29 Fundstellen), „Leben“ (21), „Liebe & Sex“ (13), „Fun“ (6), „Körper & Seele (2) und „Beauty“ sowie „Aktion“ (1)[42]. Auf Grund des beschränkten Seitenumfanges dieser Arbeit und der Aussagekraft der Ergebnisse der Fundstellenanalyse entschied ich mich, meine Analyse auf die Rubrik „Jungs“ zu konzentrieren.
In einem nächsten Schritt wandte ich mich dann der qualitativen Dimension der Analyse zu. Nach erneuter Durchsicht des nun fest definierten Textmaterials ergab es Sinn, die bereits im Material enthaltenen Themenfelder, in welchen Jungen und Mädchen beschrieben werden, sichtbar zu machen. Folgende acht Themenfelder ließen sich auf diese Weise generieren: „Kommunikationsverhalten allgemein“, „Verliebtsein, Flirten und Kennenlernen“, „Probleme“, „Das Äußere“, „Sex und Petting“, „Liebesbeziehung“ und „Schlussmachen“. Um Überschneidungen zu vermeiden und alle Kategorien klar voneinander abgrenzen zu können, erfolgte im Anschluss an ihre Identifizierung eine möglichst genaue Definition der Themenfelder[43] inklusive einer Zuordnung von Ankerbeispielen und einer Kontrolle mittels des Textmaterials, ob die Erweiterung um weitere Themenfelder notwendig sein könnte, um das Material thematisch vorzusortieren. Diese Eventualität konnte bis auf die zusätzliche Einführung des Themenfeldes "Allgemeine Aussagen" verneint werden, wurde jedoch mittels des nächsten Schrittes kontinuierlich in der gesamten Analyse weiterverfolgt. Der nächste Schritt bestand darin, das Material den Themenfeldern zuzuordnen. Dies wurde nach Jungen- und Mädchenbeschreibungen getrennt vorgenommen, so dass eine spätere differenzierte Auswertung erleichtert werden sollte. Mittels farbiger Markierungen am vorliegenden Text wurden nun Textstellen und Themenfelder in Korrelation gebracht, um darauf aufbauend die Beschreibungen von Mädchen und Jungen herauszuarbeiten. Dies erfolgte dann dadurch, dass die den Themenfeldern zugeordneten Textstellen erneut gelesen wurden und aus ihnen Beschreibungskategorien extrahiert wurden. Anschließend wurden alle Beschreibungskategorien einem Themenfeld auf Überschneidungen oder unklare Abgrenzungen hin überprüft und bei Bedarf zusammengefasst beziehungsweise eindeutiger benannt.[44]
In der Auswertung der Analyse erfolgt dann weiter eine Nennung der jeweiligen Beschreibungskategorien, getrennt nach Themenfeldern, welche zur Nachvollziehbarkeit mit den jeweiligen Textpassagen aus der BRAVO GIRL! versehen werden. Im Anschluss daran erfolgt für jedes Themenfeld eine Zusammenfassung unter Hinzuziehung der Häufigkeitsverteilungen der jeweiligen Beschreibungskategorien. Im zweiten Schritt der Auswertung der Analyse werden dann noch einmal gesondert themenfelder-übergreifende Darstellungsstränge herausgearbeitet, welche zusätzlich zu den themenfeld-spezifischen Analyseergebnissen Antworten auf die Forschungsfrage liefern sollen.
[...]
[1] Die Begrifflichkeiten „Jungenbild“ und „Mädchenbild“ sind im Folgenden immer in der Pluralform zu verstehen, nämlich in der Art, dass es nur Bilder von Jungen und Mädchen gibt, jedoch NICHT nur ein Bild Ich werden die Begriffe „Jungenbild“ und „Mädchenbild“ sowie „Jungenbeschreibungen“ und „Mädchenbeschreibungen“ im Laufe der Arbeit bei gleichzeitiger Nennung in ihrer Reihenfolge variieren, um keinen Begriff zu privilegieren
[2] http://www.rothe-beinlich.de/aktuell/894941.html (letzter Zugriff: 09.04.2013)
[3] Veröffentlicht in der Taz vom 24.12.2007, einsehbar unter: http://www.taz.de/!9559/ (letzter Zugriff: 09.04.2013)
[4] Katheder, Doris (2008); Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart; Wiesbaden.
[5] Katheder, Doris (2008); Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart; Wiesbaden.
[6] Weber, Monika (1991); Mädchen-Zeitungs-Welten: Lebensrealität von Mädchen und ihr Bild in Mädchenzeitschriften; Münster.
[7] Ich benutze bezogen auf das Gendering in der vorliegenden Arbeit die übliche Form des Binnen-I, ausgenommen sind Zitate aber auch Paraphrasierungen
[8] Hecken, Thomas (2006); Populäre Kultur – Mit einem Anhang >Girl und Popkultur<; Bochum.
[9] Nickel, Petra (2000); Mädchenzeitschriften – Marketing für Medien: Eine kommunikationswissenschaftliche Analyse der Marktstrategien und Inhalte; Münster.
[10] McRobbie, Angela (2000); Feminism and youth culture; London.
[11] Mühlen Achs, Gitta (1997); Schön brav warten auf den Richtigen? Die Inszenierung heterosexueller Romanzen in der Jugendzeitschrift BRAVO; In: Lenssen, Margrit./ Stolzenburg, Elke. (Hrsg.); Schaulust. Erotik und Pornographie in den Medien; Stuttgart.
[12] Wenzel, Susanne (1990); Sexuelle Fragen und Probleme Jugendlicher: dargestellt an den Leserbriefen Jugendlicher in der Zeitschrift "Bravo" 1968-1987; Frankfurt.
[13] Reymann, Kerstin (1994); Jugendmagazine; In: Hoefer, George/ Reymann, Kerstin (Hrsg.) Frauen,-Männer- und Jugendzeitschriften: Konservative Rollenklischees und ihre Vermarktung in „Bravo“, „Brigitte“, „Playboy“, „Girl“, „Penthouse“ u.a.; Coppengrave.
[14] Mann, Karin (2002); Jugendmode und Jugendkörper; Hohengehre.
[15] Richard, Birgit (2002); Transgene Kunst II: der erfundene Zwilling; Köln.
[16] Meuser, Michael (1998); Geschlecht und Männlichkeit; Wiesbaden.
[17] Langer-El Sayed, Ingrid (1971); Frau und Illustrierte im Kapitalismus; Köln.
[18] Müller, Kathrin Frederike (2010); Frauenzeitschriften aus der Sicht ihrer Leserinnen. Die Rezeption von „Brigitte“ im Kontext von Biographie, Alltag und Doing Gender; Bielefeld.
[19] Das Konzept des Doing Gender geht vor allem auf C. West und Don.H. Zimmermann zurück; West,C./Zimmermann, Don H. (1987); Doing Gender; In: Gender & Society. Official publication of sociologists for women in society, Jg.1; S. 125-151.
Weitere Publikationen zum Thema:
-Gildemeister, Regine (2004); Doing Gender. Soziale Praktiken der Geschlechterunterscheidung; In: Becker, Ruth/ Kortendiek, Beate (Hrsg.) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie; Wiesbaden.
-Fenstermaker, Sarah/ West, Candace (2002); Doing Gender, Doing Difference: Inequality, Power and Institutional Change; London.
[20] Klaus, Elisabeth (2005); Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung – Zur Bedeutung der Frauen in den Massenmedien und im Journalismus; Wien.
[21] Fritzsche, Bettina (2007); Sozialisation und Geschlecht in der Medienkultur; In: Hoffmann, Dagmar/ Mikos, Lothar (Hrsg.); Mediensozialisationstheorien; Wiesbaden.
[22] Hoffmann, Dagmar (2007); Plädoyer für eine integrative Mediensozialisationstheorie; In: Hoffmann, Dagmar/ Mikos, Lothar (Hrsg.); Mediensozialisationstheorien; Wiesbaden.
[23] Fröhlich, Romy (1995); Der Markt der Frauenmedien in der Bundesrepublik Deutschland; In: Fröhlich, Romy/ Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.); Frauen und Medien: eine Synopse der deutschen Forschung; Opladen.
[24] Lindgens, Monika (1982); Methoden und Probleme der Jungendpresseforschung; Berlin.
[25] Röser, Jutta (1992); Frauenzeitschriften und weiblicher Lebenszusammenhang: Themen, Konzepte und Leitbilder im sozialen Wandel; Opladen.
[26] Nickel, Petra (2000); Mädchenzeitschriften – Marketing für Medien: Eine kommunikationswissenschaftliche Analyse der Marktstrategien und Inhalte; Münster.
[27] http://www.baueradvertising.de/bravo-girl/ (letzter Zugriff: 09.04.2013)
[28] Die Bauer Media Group ist auch in den Geschäftsfelder „Digital“ und „Radio/TV“ tätig
[29] Vgl. www.bauermedia.com/geschaeftsfelder-print/ (letzter Zugriff: 05.04.2013)
[30] Ausländische Ausgabe mit Ersterscheinungsjahr: Polen (1994), Tschechien (1996), Rumänien (2003) und Russland (2010)
[31] www.bauermedia.com/no_cache/produktfinder/action/mfDetail/singleID/40/mftitle/bravo_girl/ (letzer Zugriff: 05.04.2013)
[32] Siehe Tabelle 5 (im Anhang). Es wurde eine Analyse der Verteilung der Inhaltskategorien auf die Zeitschriftenseiten vorgenommen. Fanden zwei Inhaltskategorien auf einer Zeitschriftenseite ihre Platz, bekamen beide Inhaltskategorien jeweils 0,5 Punkte (bei drei Inhaltskategorien auf einer Zeitschriftenseite jeweils 0,3 Punkte)
Zur Definition der Inhaltskategorien siehe Anhang Tabelle 5
[33] http://www.bauermedia.com/no_cache/produktfinder/action/mfDetail/singleID/40/mftitle/bravo_girl/ (letzter Zugriff: 09.04.2013)
[34] Mayring, Philipp (2010); Qualitative Inhaltsanalyse – Grundlagen und Techniken; Weinheim/ Basel.
[35] Flick, Uwe (2002); Qualitative Sozialforschung – Eine Einführung; Reinbek
[36] Modell modifiziert nach: Mayring: 2010; 56
[37] Begriff nach Mayring: 2010
[38] Zur Analyse herangezogene Ausgaben der BRAVO GIRL! : Laufende Nr. 14/2012 bis 26/2012
[39] Eine Zeitschriftenseite mit relevanter Thematik = Eine Fundstelle
[40] Es wurde allgemein auf eine Analyse von Bildern verzichtet, da eine textbasierte Analyse als Auswertungsmethode forciert wurde. Die Rubrik „Fotoroman“ wurde auf Grund ihrer vordergründigen Nutzung von visuellem Kommunikationsmaterial aus der Fundstellenbestimmung ausgeschlossen
[41] Siehe Tabelle 1 (im Anhang)
[42] Siehe Tabelle 2 (im Anhang)
[43] Siehe Tabelle 3 (im Anhang)
[44] Ergebnisse siehe Tabelle 4 (im Anhang)
- Citar trabajo
- Sarah Heine (Autor), 2013, Nur Machos und Zicken? Die Darstellung von Jungen und Mädchen in der Mädchenzeitschrift BRAVO GIRL, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350637
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