1990 veröffentliche der dänische Politikwissenschaftler Gøsta Esping-Andersen sein Hauptwerk "Die drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus". Die in diesem Werk erarbeitete Typologie von Wohlfahrtsstaaten ist grundlegend für die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung. Einerseits war Esping-Andersen der erste, der sich in diesem Umfang mit den modernen Wohlfahrtsstaaten beschäftigt und andererseits haben die von ihm eingeführten Typen, nach denen er zusätzlich die modernen Wohlfahrtsstaaten einteilte, auch heute noch weitestgehend Gültigkeit. Daher werde ich mich innerhalb dieser Arbeit zur vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung vor allem mit diesem Werk von Esping-Andersen beschäftigen. Zusätzlich werde ich untersuchen, welche Schwächen sein Werk dennoch aufweist.
Die Unterteilung in liberale, konservative und sozialdemokratische wohlfahrtsstaatliche Regime werde ich ausgehend von der klassischen politischen Ökonomie, auf die Esping-Andersen ebenso Bezug nimmt, und verschiedenen Modellen, die sich aus seinen zentralen Kriterien für Wohlfahrtsstaatlichkeit ergeben, erarbeiten. Danach werde ich auf die neuere politische Ökonomie und ihre Erklärungsansätze zur Entwicklung von Wohlfahrtsstaaten eingehen. Im abschließenden Fazit werde ich der Frage nachgehen, inwieweit seine Typologie auch heute noch ausreichend ist, um die unterschiedlichen Wohlfahrtsstaaten zu beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus
- Die klassische politische Ökonomie des Wohlfahrtsstaates
- Was ist ein Wohlfahrtsstaat?
- Typologie der Wohlfahrtsstaaten
- Liberaler Wohlfahrtsstaat
- Konservativer Wohlfahrtsstaat
- Sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat
- Neuere politische Ökonomie
- Systemisch-strukturalistisch
- Institutionalistisch-akteurszentriert
- Klassen als politische Akteure
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Typologie der Wohlfahrtsstaaten, die der dänische Politikwissenschaftler Gøsta Esping-Andersen in seinem Werk „Die drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“ entwickelt hat. Sie analysiert die zentralen Elemente seiner Theorie, untersucht ihre Stärken und Schwächen und beleuchtet den Zusammenhang zwischen der klassischen politischen Ökonomie und Esping-Andersens Typologie. Dabei werden die drei Modelle des liberalen, konservativen und sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates anhand der Kriterien der De-Kommodifizierung und der sozialen Stratifizierung erläutert.
- Die Entwicklung der Wohlfahrtsstaaten aus der Perspektive der klassischen politischen Ökonomie
- Die Definition und die zentralen Elemente des Wohlfahrtsstaates
- Die Typologie der Wohlfahrtsstaaten nach Esping-Andersen
- Die neuere politische Ökonomie und ihre Erklärungsansätze zur Entwicklung von Wohlfahrtsstaaten
- Die Kritik an Esping-Andersens Typologie und die Frage ihrer Aktualität
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt Esping-Andersens Werk „Die drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus“ als grundlegend für die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse dieser Typologie und untersucht ihre Stärken und Schwächen.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Esping-Andersens Typologie. Es diskutiert die klassische politische Ökonomie und deren Ansätze zur Erklärung des Verhältnisses von Markt und Staat, insbesondere in Bezug auf die Entstehung von Wohlfahrtsstaaten. Dabei werden die liberalen, konservativen und marxistischen Positionen vorgestellt.
- Das dritte Kapitel definiert den Begriff des Wohlfahrtsstaates und erläutert seine zentralen Elemente. Es zeigt, dass die Sozialausgaben allein nicht ausreichen, um das Ausmaß an Wohlfahrtsstaatlichkeit zu bestimmen. Es werden zwei wichtige Kriterien vorgestellt: Die De-Kommodifizierung und die soziale Stratifizierung.
- Das vierte Kapitel stellt Esping-Andersens Typologie der Wohlfahrtsstaaten vor und beschreibt die drei Modelle des liberalen, konservativen und sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates. Die Kapitel erläutern die charakteristischen Merkmale jedes Modells anhand der Kriterien der De-Kommodifizierung und der sozialen Stratifizierung.
- Das fünfte Kapitel befasst sich mit der neueren politischen Ökonomie und ihren Erklärungsansätzen zur Entwicklung von Wohlfahrtsstaaten. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, darunter der systemisch-strukturalistische, der institutionalistisch-akteurszentrierte und der Ansatz, der Klassen als politische Akteure betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der Wohlfahrtsstaatsforschung, wie z.B. De-Kommodifizierung, soziale Stratifizierung, Wohlfahrtsstaat, Sozialstaat, liberaler Wohlfahrtsstaat, konservativer Wohlfahrtsstaat, sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat, klassische politische Ökonomie, neuere politische Ökonomie, Esping-Andersen, Typologie.
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- Heiko Bohlen (Autor), 2011, Die drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350530