Die Hausarbeit behandelt das Konzept der Zentralisierung sowie dessen Bedeutung für die politische Ordnung im Denken Alexis de Tocquevilles. Die Analyse wird im Schwerpunkt unter Bezugnahme der Primärquellen, besonders der Hauptwerke Tocquevilles, als systematische Darstellung durchgeführt. Sekundärquellen dienen der Ergänzung, Erläuterung sowie weiterführender Vertiefung.
In dem ersten Kapitel dieser Hausarbeit wird das Konzept der Zentralisierung aus einer ordnungspolitischen Perspektive analysiert. Hierbei wird die zentrale Unterscheidung der Regierungs- und Verwaltungszentralisierung nachvollzogen sowie die ordnungspolitische Idealvorstellung Tocquevilles erläutert. Darauf folgend wird im zweiten Kapitel das Verhältnis von Demokratie und administrativer Zentralisierung beleuchtet. Im Fokus stehen hierbei jene gesellschaftlichen Faktoren, welche nach Tocqueville die der Demokratie inhärente Zentralisierungstendenz noch verstärken.
Darauf aufbauend behandelt das dritte Kapitel die Risiken, welche von der administrativen Zentralisierung für die demokratische Gesellschaft ausgehen. Zwecks Konkretisierung wird hierbei zwischen den ökonomischen und politischen Risiken unterschieden. Abschließend wird im vierten Kapitel auf den Lösungsansatz Tocquevilles bezüglich der zuvor erarbeiteten Problematik eingegangen. Diesbezüglich wird im Besonderen die Bedeutung politischer Freiheit und gesellschaftlicher Sitten hervorgehoben.
Es ist den arbeitstechnischen Restriktionen dieser Arbeit geschuldet, dass weder die bildhaften Beispiele Tocquevilles, welche seine Werke auszeichnen, noch die besondere Bedeutung seiner aristokratischen Abstammung im Rahmen der Analyse abgehandelt werden. An relevanten Stellen sind entsprechende Fußnoten zwecks vertiefender Literatur gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Konzept der Zentralisierung
- 2.1 Die Begriffe der Regierungs- und Verwaltungszentralisierung
- 2.2 Die Gemeinde als originäre politische Ordnung
- 3. Die Demokratie und die administrative Zentralisierung
- 3.1 Die strukturellen Voraussetzungen der Demokratie
- 3.2 Die sozialen Besonderheiten der Demokratie
- 4. Die Risiken der Zentralisierung
- 4.1 Das ökonomische Risiko der Zentralisierung
- 4.2 Das politische Risiko der Zentralisierung
- 5. Die Bändigung der Zentralisierung
- 5.1 Die Institutionalisierung der Freiheit
- 5.2 Die Etablierung der Freiheit
- 5.3 Die Individualisierung der Freiheit
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Alexis de Tocquevilles Konzept der Zentralisierung und deren Auswirkungen auf die politische Ordnung. Die Analyse basiert primär auf Tocquevilles Hauptwerken und wird durch Sekundärquellen ergänzt. Ziel ist es, Tocquevilles Verständnis von Zentralisierung und Dezentralisierung darzustellen und dessen Relevanz für demokratische Gesellschaften zu beleuchten.
- Regierungs- und Verwaltungszentralisierung nach Tocqueville
- Das Verhältnis von Demokratie und administrativer Zentralisierung
- Ökonomische und politische Risiken der Zentralisierung
- Tocquevilles Lösungsansatz zur Bändigung der Zentralisierung
- Die Rolle der Gemeinde und lokaler Selbstverwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Forschungsansatz der Arbeit. Sie skizziert die Struktur der Arbeit und benennt die zentralen Fragestellungen, die im weiteren Verlauf behandelt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf eine systematische Analyse von Tocquevilles Schriften zur Zentralisierung, unter besonderer Berücksichtigung der Primärquellen. Sekundärliteratur dient der Ergänzung und Vertiefung. Die methodischen Grenzen der Arbeit bezüglich der Auslassung bildhafter Beispiele und der aristokratischen Herkunft Tocquevilles werden hier ebenfalls erwähnt.
2. Das Konzept der Zentralisierung: Dieses Kapitel untersucht Tocquevilles Verständnis von Zentralisierung als Monopolisierung der Entscheidungskompetenz durch eine politische Elite. Es wird die Unterscheidung zwischen Regierungs- und Verwaltungszentralisierung herausgearbeitet, wobei die Beziehung zwischen Adressaten und Entscheidungsträgern im Mittelpunkt steht. Tocqueville sieht die Zentralisierung nationaler Angelegenheiten (Regierungszentralisierung) als notwendig an, während er die Verwaltungszentralisierung kritisch bewertet. Das Kapitel betont die Wechselwirkung zwischen beiden Formen der Zentralisierung und die Bedeutung der Gemeinde als originäre politische Ordnung.
2.1 Die Begriffe der Regierungs- und Verwaltungszentralisierung: Dieser Abschnitt differenziert zwischen Regierungs- und Verwaltungszentralisierung nach Tocqueville. Regierungszentralisierung konzentriert sich auf nationale Angelegenheiten, während Verwaltungszentralisierung sich auf lokale Belange bezieht. Die Unterscheidung basiert auf der Beziehung zwischen der betroffenen Bevölkerung und den Entscheidungsträgern. Tocqueville betrachtet Regierungszentralisierung als essentiell, während er die Verwaltungszentralisierung als Gefahr für die politische Ordnung identifiziert, obwohl er eine Interdependenz beider Formen anerkennt.
2.2 Die Gemeinde als originäre politische Ordnung: Dieser Abschnitt betont die Bedeutung der Gemeinde als Basis der politischen Ordnung nach Tocqueville. Er verdeutlicht, wie die lokale Selbstverwaltung für Tocqueville ein Gegengewicht zur Zentralisierung darstellt und zur Sicherung der Freiheit beiträgt. Die Gemeinde repräsentiert die dezentrale Ebene der Entscheidungsfindung und ist somit ein zentraler Bestandteil von Tocquevilles ordnungspolitischem Denken. Die Kapitel betonen die Notwendigkeit einer ausgewogenen Kompetenzverteilung zwischen nationaler und lokaler Ebene.
3. Die Demokratie und die administrative Zentralisierung: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Demokratie und administrativer Zentralisierung aus Tocquevilles Perspektive. Es analysiert gesellschaftliche Faktoren, die die inhärente Zentralisierungstendenz der Demokratie verstärken. Die Untersuchung fokussiert auf die strukturellen Voraussetzungen und sozialen Besonderheiten demokratischer Gesellschaften, die die Gefahr der exzessiven Zentralisierung begünstigen können.
4. Die Risiken der Zentralisierung: Dieses Kapitel beleuchtet die Gefahren der administrativen Zentralisierung für die demokratische Gesellschaft. Es unterscheidet zwischen ökonomischen und politischen Risiken, die aus einer übermäßigen Zentralisierung resultieren können. Die Analyse verdeutlicht die potenziellen negativen Folgen für die Freiheit und die Selbstverwaltung der Bürger.
5. Die Bändigung der Zentralisierung: Dieses Kapitel präsentiert Tocquevilles Lösungsansatz zur Begrenzung der negativen Folgen der Zentralisierung. Es hebt die Bedeutung von politischer Freiheit und gesellschaftlichen Sitten hervor, welche als Gegengewicht zur Zentralisierung wirken können. Die Institutionalisierung, Etablierung und Individualisierung der Freiheit werden als zentrale Elemente einer solchen Strategie dargestellt.
Schlüsselwörter
Zentralisierung, Dezentralisierung, Alexis de Tocqueville, Demokratie, Regierungszentralisierung, Verwaltungszentralisierung, politische Ordnung, Gemeinde, Freiheit, Risiken der Zentralisierung, ökonomische Risiken, politische Risiken, Lösungsansatz.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Alexis de Tocquevilles Konzept der Zentralisierung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Alexis de Tocquevilles Konzept der Zentralisierung und deren Auswirkungen auf die politische Ordnung. Sie basiert primär auf Tocquevilles Hauptwerken und wird durch Sekundärquellen ergänzt. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Tocquevilles Verständnis von Zentralisierung und Dezentralisierung und deren Relevanz für demokratische Gesellschaften.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Regierungs- und Verwaltungszentralisierung nach Tocqueville; das Verhältnis von Demokratie und administrativer Zentralisierung; ökonomische und politische Risiken der Zentralisierung; Tocquevilles Lösungsansatz zur Bändigung der Zentralisierung; und die Rolle der Gemeinde und lokaler Selbstverwaltung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Das Konzept der Zentralisierung (inkl. Unterkapitel zu Regierungs- und Verwaltungszentralisierung und der Gemeinde als originäre politische Ordnung), Die Demokratie und die administrative Zentralisierung, Die Risiken der Zentralisierung, Die Bändigung der Zentralisierung und Fazit. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Was ist Tocquevilles Verständnis von Zentralisierung?
Tocqueville versteht Zentralisierung als Monopolisierung der Entscheidungskompetenz durch eine politische Elite. Er unterscheidet zwischen Regierungs- und Verwaltungszentralisierung. Er betrachtet Regierungszentralisierung in nationalen Angelegenheiten als notwendig, während er Verwaltungszentralisierung kritisch sieht, da sie die lokale Selbstverwaltung und damit die Freiheit gefährdet.
Welche Rolle spielt die Gemeinde in Tocquevilles Denken?
Die Gemeinde stellt für Tocqueville die originäre politische Ordnung dar und fungiert als Gegengewicht zur Zentralisierung. Lokale Selbstverwaltung ist essentiell für die Sicherung der Freiheit und eine ausgewogene Kompetenzverteilung zwischen nationaler und lokaler Ebene.
Welche Risiken der Zentralisierung werden dargestellt?
Die Arbeit identifiziert ökonomische und politische Risiken, die aus einer übermäßigen Zentralisierung resultieren können. Diese gefährden die Freiheit und Selbstverwaltung der Bürger.
Wie sieht Tocquevilles Lösungsansatz zur Bändigung der Zentralisierung aus?
Tocqueville plädiert für eine Stärkung der politischen Freiheit und gesellschaftlicher Sitten als Gegengewicht zur Zentralisierung. Die Institutionalisierung, Etablierung und Individualisierung der Freiheit sind zentrale Elemente seiner Strategie.
Welche methodischen Grenzen werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt methodische Grenzen bezüglich der Auslassung bildhafter Beispiele und der aristokratischen Herkunft Tocquevilles.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Zentralisierung, Dezentralisierung, Alexis de Tocqueville, Demokratie, Regierungszentralisierung, Verwaltungszentralisierung, politische Ordnung, Gemeinde, Freiheit, Risiken der Zentralisierung, ökonomische Risiken, politische Risiken, Lösungsansatz.
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- M.A. Staatswissenschaften Philipp Söchting (Author), 2015, Die Risiken der Zentralisierung. Eine Analyse des Konzeptes der Zentralisierung im politischen Denken Alexis de Tocquevilles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/350449