Spätestens seit den drei Landtagswahlen im März 2016 und den anschließenden zwei Parlamentswahlen im September desselben Jahres scheint sich die AfD im deutschen Parteiensystem etabliert zu haben. Nach diesen Erfolgen sitzt die AfD in zehn deutschen Landesparlamenten. Umfragen zu Folge hat die AfD zudem gute Chancen, bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 deutlich über die Fünfprozenthürde zu kommen und vorher noch in die Landtage des Saarlandes, Schleswig-Holsteins und Nordrhein-Westfalens einzuziehen. Zusätzlich ist die AfD im Europäischen Parlament vertreten. Bereits seit ihrer Gründung wurde nicht nur in den Medien debattiert, ob die AfD eine rechtspopulistische Partei ist bzw. wie sie sich in das klassische Rechts-Links-Schema einordnen lässt.
Eine erste Studie von Arzheimer untersucht, ob die AfD eine rechtspopulistische Partei in Deutschland ist. Während Arzheimer aufgrund der Analyse der Wahlprogramme der großen deutschen Parteien zur Wahl zum Europäischen Parlament 2014 den Schluss zieht, dass die AfD zwar am rechten Rand zu verordnen ist, sich aber keine Beweise für eine populistische bzw. rechtspopulistische Ausprägung finden lassen, kommen andere Arbeiten zu zum Teil abweichenden Ergebnissen. Berbuir et al. untersuchen, ob die AfD eine rechtspopulistische Bewegung in Deutschland ist. In ihrer Analyse zu Inhalten und Sympathisanten der AfD schließen sie, dass die AfD populistische Methoden zur politischen Kommunikation benutzt. Schlussendlich bewerten sie die AfD als eine rechtspopulistische Bewegung.
Lewandowsky et al. ordnen alle Parteien, die an der Bundestagswahl 2013 teilgenommen haben, auf vertikalen und horizontalen Rechtspopulismusdimensionen ein und stellen fest, dass die AfD im Vergleich zu den anderen deutschen Parteien eine rechtspopulistische Partei ist.
Auch wenn viele Medien die AfD mittlerweile wie Berbuir et al. und Lewandowsky et al. ebenfalls als rechtspopulistisch definieren, scheint diese Einordnung in der Wissenschaft umstritten und alles andere als eindeutig. Um einen Beitrag zu dieser Debatte zu leisten und zu helfen, die AfD als rechtspopulistisch oder nicht einzuordnen, wird in der folgenden Arbeit die Wählerschaft der AfD analysiert und die Frage beantwortet, warum die AfD gewählt wird. So kann festgestellt werden, ob die Wählerschaft der AfD typisch für rechtspopulistische Parteien ist, wodurch die AfD von dieser Betrachtungsweise aus als eindeutig rechtspopulistisch einzuordnen wäre.
Inhaltsverzeichnis
1 Etablierung der AfD seit 2013 und Schwierigkeit bei Einordnung in das deutsche Parteiensystem
2 Die Wählerschaft der Alternative für Deutschland: Warum wird die AfD gewählt?
2.1 Theorien zur Wahl rechtspopulistischer Parteien
2.1.1 Ökonomische Konflikte
2.1.2 Kulturelle Konflikte
2.1.3 Entfremdung vom politischen System
2.2 Hypothesen
2.2.1 Hypothese 1: Ökonomische Konflikte
2.2.2 Hypothese 2: Kulturelle Konflikte
2.2.3 Hypothese 3: Entfremdung vom politischen System
2.3 Daten und Operationalisierung
2.3.1 Abhängige Variable
2.3.2 Unabhängige Variablen
2.3.3 Kontrollvariablen
2.4 Deskriptive und multivariate Analyse
2.4.1 Deskriptive und multivariate Analyse zu Hypothese 1
2.4.2 Deskriptive und multivariate Analyse zu Hypothese 2
2.4.3 Deskriptive und multivariate Analyse zu Hypothese 3
2.5 Zusammenfassung und Diskussion
3 Ausblick auf Entwicklung der AfD und zukünftige Einordnung in das Parteiensystem
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Fabian Herbst (Autor:in), 2016, Die Wählerschaft der Alternative für Deutschland. Warum wird die AfD gewählt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346690
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