Die Geschichte des Films ist im Wesentlichen die Geschichte seiner Technik. Die künstlerische Gestaltung des Bildes war und ist abhängig von den technischen Möglichkeiten, die einem Filmemacher zur Verfügung stehen. Der Übergang vom stummen zum tönenden, vom schwarz-weißen zum farbenvollen Film hat unter dem Gesichtspunkt der Kreativität neue Filme hervorgebracht. Diese technischen Neuerungen wurden damals als sensationell empfunden. Sie sind jedoch nicht mit den stetigen Änderungen zu vergleichen, denen der Film heute ausgesetzt ist.
In der Filmindustrie vollzieht sich eine Revolution, die man aufgrund ihrer Gewaltigkeit und Schnelligkeit auch als „’digitale Renaissance’“ bezeichnen kann. Traditionelle Filmtechniken werden immer mehr von sich rasant entwickelnden digitalen Techniken abgelöst. Das physische Medium Film ist dabei sich in digitale Nullen und Einsen umzuwandeln. „An die Stelle des chemischen Prozesses tritt ein digitaler Rechenvorgang“. Filmsoftware und die dazugehörige leistungsstarke Hardware erlauben heutzutage eine leicht kontrollierbare Bearbeitung und Manipulation von Filmbildern. Da Computer immer schneller und kostengünstiger werden, stehen diese Techniken nun allen Filmemachern zur Verfügung. War vor zwanzig Jahren das Filmemachen aufgrund der hohen Produktionskosten noch eine elitäre Angelegenheit, so ist es heute jedem Filminteressierten möglich sich mit dieser Materie am eigenen Heimcomputer auseinander zu setzen. Es scheint, dass die einzige Grenze, die noch vorhanden ist, die „’eigene Vorstellungskraft’“ des Filmemachers ist.
Doch die Digitalisierung des Films ruft nicht nur Jubel, sondern auch hitzige Kontroversen hervor. Insbesondere im ästhetischen Bereich wird oft kritisiert, dass die auf Pixeln basierenden Bilder noch lange nicht an die Qualität von Zelluloid herankommen. Außerdem wird bemängelt, dass der Film als Kunstform verkommt, da nun ein offener Zugang zum Filmemachen besteht.
Unter diesem Vorzeichen ist es nicht verwunderlich, dass sich die digitale Filmtechnik bis heute ständig dem Vergleich mit der traditionellen Filmtechnik stellen muss, da der Zelluloid Film bis heute ein hochqualitatives physisches Medium darstellt, das der digitalen Technik in gewissen Aspekten noch überlegen ist.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN DER FILMTECHNIK IN BEZUG AUF DEN ZELLULOID-FILM
- Zelluloid
- Filmschwärzung
- Entwicklung des Filmmaterials
- Negativ/Positiv- und Umkehrverfahren
- Farbfilm
- Filmformate
- Bildauflösung
- Filmkamera
- Filmschnitt
- GRUNDLAGEN DER DIGITALEN FILMTECHNIK
- Definition Digital
- Digitale Kamera
- Ein-Chip Kamera
- Drei-Chip Kamera
- Chipgröße
- Halbbilder und Bildauflösung
- Kompression
- Digitaler Nonlinearer Schnitt
- Definition Nonlinear
- Offene und geschlossene Systeme
- Offline- und Onlineschnitt
- Capturen
- Schnittvorbereitung
- EDL Liste
- Loggen
- Batchen
- Schnittsoftware
- Digitaler Filmschnitt
- VERGLEICH DER TRADITIONELLEN UND DIGITALEN FILMTECHNIKEN
- Vergleich von traditionellem Filmschnitt und digitalem Schnitt
- Destruktiv vs. Nondestruktiv
- Zusammenfassung
- Vergleich von Zelluloid und CCD-Chips unter besonderer Berücksichtigung ästhetischer Aspekte
- Lichtempfindlichkeit
- Filmkörnung
- Schärfentiefe
- Bildauflösung und Halbbilder vs. Vollbilder
- Farben und Kontraste
- Zusammenfassung
- DIE VERÄNDERUNGEN DES FILMPRODUKTIONSABLAUFES DURCH DIE DIGITALEN TECHNOLOGIEN
- Drehbuch
- Kalkulation
- Planung
- Prävisualisierung
- Storyboard
- Raum, Figur und Licht
- Digitale Postproduktion
- Compositing
- 3D-Computeranimation
- Realismus vs. Illusion
- Distribution
- HD UND DIGITAL CINEMA: EIN WEG IN DIE ZUKUNFT?
- HD und 35mm Film im Vergleich
- 24p
- Seitenverhältnis und Bildauflösung
- Tiefenschärfe, Kontrast- und Farbwiedergabe
- Look und Bewegungsdarstellung
- Kostenersparnis
- Zusammenfassung
- Digital Cinema
- RESÜMEE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Entwicklung des digitalen Films unter besonderer Berücksichtigung der technischen, ökonomischen und ästhetischen Aspekte. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Bedeutung der digitalen Technologien für den Film und ihre Auswirkungen auf den gesamten Produktionsprozess zu beleuchten.
- Vergleich von traditionellem und digitalem Filmschnitt
- Analyse der ästhetischen Unterschiede zwischen Zelluloid und digitalen Bildsensoren
- Einfluss der digitalen Technologien auf den Film-Produktionsprozess
- Bewertung des Potenzials von HD und Digital Cinema als zukünftige Filmformate
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 legt die Grundlagen der Filmtechnik im Bezug auf den Zelluloidfilm dar. Hier werden die Funktionsweise des Filmmaterials, die verschiedenen Filmformate und die Verwendung von Filmkameras erklärt. Kapitel 3 widmet sich den Grundlagen der digitalen Filmtechnik, mit Fokus auf die Funktionsweise digitaler Kameras, den digitalen Nonlinear-Schnitt und die entsprechenden Software-Anwendungen. Kapitel 4 bietet einen detaillierten Vergleich der traditionellen und digitalen Filmtechniken, wobei die ästhetischen Unterschiede zwischen Zelluloid und digitalen Bildsensoren besonders hervorgehoben werden. Kapitel 5 beleuchtet, wie die digitalen Technologien den Film-Produktionsprozess verändert haben. Hier werden die Auswirkungen auf verschiedene Bereiche wie Drehbuch, Kalkulation, Planung, Prävisualisierung und die digitale Postproduktion untersucht. Kapitel 6 analysiert HD und Digital Cinema als potenzielle Filmformate der Zukunft und setzt diese mit dem traditionellen 35mm-Film in Relation. Die Zusammenfassung in Kapitel 7 fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Digitale Filmtechnik, Zelluloid, CCD-Chips, Filmschnitt, Nonlinearer Schnitt, Film-Produktionsprozess, HD, Digital Cinema, Ästhetik.
- Citar trabajo
- Sonja Askarjan (Autor), 2004, Die Bedeutung der Entwicklung des 'Digitalen Films' unter besonderer Berücksichtigung von technischen, ökonomischen und ästhetischen Aspekten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34632