Schon ein Blick in das Inhaltsverzeichnis von Edmund Husserls “Cartesianischen Meditationen” macht deutlich, welche Bedeutung für Husserl die Theorie der Intersubjektivität hatte. Die fünfte Meditation, in der das Thema hauptsächlich behandelt wird, ist mit Abstand das längste Kapitel im ganzen Buch. Dementsprechend intensiv ist der Abschnitt auch in der Forschung diskutiert worden. Elisabeth Ströker konstatiert ein ”Schwanken seiner [Husserls, M.D.] Aufnahme zwischen hoher Anerkennung und scharfer Kritik”
In dieser Hausarbeit soll zunächst in zwei Abschnitten thesenartig gezeigt werden, warum Husserl in den "Cartesianischen Meditationen" das Thema der Fremderfahrung überhaupt behandelt. Eine genauere Erläuterung ergibt sich dann im zweiten Kapitel, in dem Husserls Theorie der Fremderfahrung und die Bedeutung des Eigenen in ihr dargestellt wird. Ein drittes Kapitel fast die Ergebnisse zusammen und bewertet Husserls Konzeption der Fremderfahrung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Warum gehört das Problem der Fremderfahrung zum Programm der transzendentalen Phänomenologie?
- Zwischen Solipsismusverdacht und Aufgabe der εлoxη
- Eine transzendentale Theorie der objektiven Welt
- Warum kann das Fremde sich nur auf dem Boden des Eigenen konstituieren?
- Die Eigenheitssphäre und ihr Inhalt
- Der Andere als Analogon des Selbst
- Zusammenfassung und Bewertung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, Edmund Husserls Theorie der Fremderfahrung in den „Cartesianischen Meditationen“ zu analysieren und zu erläutern. Sie untersucht, warum Husserl die Fremderfahrung in seine transzendentale Phänomenologie integriert und welche Bedeutung sie für die Konstitution der objektiven Welt hat.
- Die Abwehr des Solipsismusvorwurfs in Husserls Werk
- Die Bedeutung der εлoxη für die transzendentale Phänomenologie
- Die Konstitution der objektiven Welt durch die Fremderfahrung
- Die Rolle des Eigenen in der Konstitution des Fremden
- Die Unterscheidung von Körper und Leib in Husserls Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird untersucht, warum Husserl in den „Cartesianischen Meditationen“ die Fremderfahrung thematisiert. Es wird argumentiert, dass Husserl die Fremderfahrung als notwendig für die Abwehr des Solipsismusvorwurfs betrachtet. Außerdem zeigt das Kapitel, dass die Fremderfahrung für Husserl eine Bedingung für die Konstitution der objektiven Welt darstellt.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Frage, wie sich das Fremde auf dem Boden des Eigenen konstituiert. Husserl führt eine Art „thematische εoxη” durch, die eine Eigenheitssphäre hervorbringt, in der das Ich und der Leib als eigenheitlich reduzierte Phänomene auftreten. Diese Eigenheitssphäre ist für Husserl eine notwendige Bedingung für die Konstitution des Fremden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Fremderfahrung, transzendentale Phänomenologie, Solipsismus, εлoxη, Eigenheitssphäre, Leib und Körper, objektive Welt, intersubjektivität und Konstitution.
- Arbeit zitieren
- Moritz Deutschmann (Autor:in), 2004, Die Rolle der Fremderfahrung in Edmund Husserls 'Cartesianischen Meditationen', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34528