„Die schönste Technik im Dienste der schönsten Idee, dies ist das Kunstbedürfniß, dies ist der höchste Zielpunkt, dem das Klavierspiel nachzustreben hat.“ Das Zitat über das Leitziel des Klavierspiels für die vollkommene Virtuosität von Adolph Kullak verdeutlicht eine klare Rangordnung: Die schönste Technik steht unter der schönsten [musikalischen] Idee. Während die Idee von subjektiven Empfindungen abhängt, ist die Technik wissenschaftlich erfassbar. Wird sie nicht beherrscht, kann die musikalische Idee als lediglich durch den Notentext eingeschränktes, aber grundsätzlich individuellen Freiheiten unterlegenes Phänomen vom jeweiligen Spieler nur in geringem Maße oder überhaupt nicht verwirklicht werden, da sich die psychischen Kräfte auf die Bewältigung der technischen Anforderungen richten, anstatt auf die Musik.
Die Technik spielt also eine wesentliche Rolle bei der Bewältigung virtuosen Klavierspiels und ist ob ihrer Greifbarkeit Inhalt aller Klaviermethoden, unabhängig davon, ob sie einer sog. „mechanistischen“ oder „ganzheitlichen“ Richtung angehören. Herauszufinden, wie die technischen Fertigkeiten im Sinne der Virtuosität beschaffen sind, wie diese erreicht werden können und ob es dabei für das Stadium der Virtuosität ein Maß an solchen Fertigkeiten gibt, ist Ziel vorliegender Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Terminus Virtuosität und seine Rolle in der Klaviermethodik
- Definitionsversuche des Terminus Virtuosität
- Die Bewältigung virtuosen Klavierspiels als Thema in der Klaviermethodik
- Liszts Erlkönig-Transkription
- Allgemeine Einordnung und Begründung des Untersuchungsgegenstandes
- Auflistung der pianistischen Anforderungen
- Methodisch-didaktische Analyse ausgewählter Anforderungen
- Oktaven-/Akkord-/Doppelgriffvibrato
- Oktavpassagen
- Sprünge
- Mehrstimmigkeit innerhalb einer Hand
- Tremoli
- Arpeggien
- Gebrochene Akkorde
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bewältigung virtuosen Klavierspiels am Beispiel der Liedtranskription „Der Erlkönig“ von Franz Liszt. Sie untersucht die Rolle der Virtuosität in der Klaviermethodik und analysiert die pianistischen Anforderungen der gewählten Transkription. Ziel ist es, methodisch-didaktische Ansätze zur Bewältigung dieser Anforderungen aufzuzeigen.
- Definition und Bedeutung von Virtuosität in der Klaviermethodik
- Pianistische Anforderungen in Liszts „Erlkönig“
- Methodisch-didaktische Analyse ausgewählter Anforderungen
- Bedeutung der Arbeit für die Praxis der Klavierpädagogik
- Offene Fragen und zukünftige Forschungsrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Virtuosität im Klavierspiel ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel II beschäftigt sich mit dem Begriff der Virtuosität und seinen verschiedenen Facetten, wobei unterschiedliche Definitionsansätze aus musikwissenschaftlicher und psychologischer Perspektive beleuchtet werden. Kapitel III widmet sich Liszts „Erlkönig“ Transkription, analysiert die pianistischen Anforderungen und begründet die Auswahl dieses Werks für die Untersuchung. Kapitel IV bildet den Kern der Arbeit und analysiert methodisch-didaktisch ausgewählte pianistische Anforderungen der Transkription. Das Fazit fasst die gewonnenen Erkenntnisse zusammen und diskutiert die Bedeutung der Arbeit für die Praxis der Klavierpädagogik.
Schlüsselwörter
Virtuosität, Klaviermethodik, Franz Liszt, „Der Erlkönig“, Transkription, pianistische Anforderungen, methodisch-didaktische Analyse, Klavierpädagogik.
- Citar trabajo
- Ludwig Schwarztrauber (Autor), 2013, Wege zur Bewältigung virtuosen Klavierspiels. Liedtranskription „Der Erlkönig“ von Franz Liszt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344562