1. Einleitung
Altern ist ein kontinuierlicher Prozeß, der zu jedem Leben dazugehört. Jedes Lebewesen − ob Mensch, Tier oder Pflanze − durchläuft einen
permanenten Alterungsprozeß. Obwohl also Altern ein Element des Lebens darstellt, dem sich niemand entziehen kann, wird sehr viel Forschungsarbeit betrieben, um den Verlauf zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Letzteres ist jedoch bis heute noch nicht gelungen. Zwar altert jeder Mensch, aber das Leben im Alter kann sehr unterschiedlich verlaufen. Verschiedene Kulturen und unterschiedliche Lebensstile bestimmen, wie das Alter angesehen wird: in einigen Kulturen werden alte Menschen mit dem größten Respekt behandelt und gelten als „Oberhaupt“ der Familie, in anderen Kulturen werden Alte alleine gelassen und müssen isoliert leben, haben keinen hohen Stellenwert in der gesellschaftlichen oder familiären Rangordnung. Im Folgenden sollen verschiedene Kulturen - verteilt vom Norden über den Osten bis hin zum Süden - in Bezug auf das Leben im Alter bzw. auf das Altern miteinander verglichen und anschließend resümierend gegenübergestellt werden. Um hierbei alle neuesten Erkenntnisse zu berücksichtigen, werden zum großen Teil Internetquellen verwendet, da diese eine aktuelle Situationsanalyse ermöglichen. Zunächst soll jedoch der Begriff des Alterns definiert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionen des Begriffs „Altern“
3. Altern in anderen Kulturen
3.1 Altern in Estland
3.2 Altern im Senegal
3.3 Altern in Griechenland
3.4 Altern in Japan
4. Zusammenfassung
5. Literaturliste
1. Einleitung
Altern ist ein kontinuierlicher Prozeß, der zu jedem Leben dazugehört. Jedes Lebewesen - ob Mensch, Tier oder Pflanze - durchläuft einen permanenten Alterungsprozeß. Obwohl also Altern ein Element des Lebens darstellt, dem sich niemand entziehen kann, wird sehr viel Forschungsarbeit betrieben, um den Verlauf zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Letzteres ist jedoch bis heute noch nicht gelungen.
Zwar altert jeder Mensch, aber das Leben im Alter kann sehr unterschiedlich verlaufen. Verschiedene Kulturen und unterschiedliche Lebensstile bestimmen, wie das Alter angesehen wird: in einigen Kulturen werden alte Menschen mit dem größten Respekt behandelt und gelten als „Oberhaupt“ der Familie, in anderen Kulturen werden Alte alleine gelassen und müssen isoliert leben, haben keinen hohen Stellenwert in der gesellschaftlichen oder familiären Rangordnung.
Im Folgenden sollen verschiedene Kulturen − verteilt vom Norden über den Osten bis hin zum Süden − in Bezug auf das Leben im Alter bzw. auf das Altern miteinander verglichen und anschließend resümierend gegenübergestellt werden. Um hierbei alle neuesten Erkenntnisse zu berücksichtigen, werden zum großen Teil Internetquellen verwendet, da diese eine aktuelle Situationsanalyse ermöglichen. Zunächst soll jedoch der Begriff des Alterns definiert werden.
2. Definitionen des Begriffs „Altern“
Es gibt in der Literatur viele verschiedene Definitionen, die versuchen, den Begriff des Alterns zu erläutern. Hier sollen nur einige aufgeführt werden, um einen Einblick in die unterschiedlichen Erklärungsversuche der Literatur zu gewähren.
Die Encarta Enzyklopädie versteht „Altern“ wie folgt: „Altern, in der Biologie die Gesamtheit der Veränderungen eines Lebewesens, die unausweichlich erscheinen und schließlich zum Tode führen.“[1]
Eine andere Definition lautet: „Altern ist zunächst einmal eine zeitliche Zunahme von Existenz.“[2]
Weitere Erläuterungen zum Begriff des „Alterns“ sind folgende: „Altern ist ein in und durch Gesellschaft geformter Prozeß innerhalb bestimmter Sozialstrukturen.“[3] „Alter [!] ist heute nicht mehr primär als biologischer Prozeß anzusehen, als Abnahme gewisser funktioneller und körperlicher Fähigkeiten, sondern Altern ist heute primär soziales Schicksal.“[4] Ursula Lehr bezeichnet Altern als „[...] ‚Veränderung der Erlebens− und Verhaltensweisen’ [...]“.[5] Außerdem ist in der Literatur folgende Beschreibung zu finden: „[...] Altern [ist] durch alle diejenigen altersbezogenen Veränderungen (age changes) definiert, die eine Verringerung der biologischen Kapazität beziehungsweise Funktionstüchtigkeit beinhalten und dadurch direkt oder indirekt die Sterbewahrscheinlichkeit vergrößern.“[6]
Dies sollen nur einige Definitionen sein, um darzustellen, daß es in der Literatur keine eindeutige Definition des Begriffes „Altern“ gibt.
3. Altern in anderen Kulturen
In Deutschland gelten alte Menschen oft als anstrengend − zum Beispiel im Straßenverkehr als Autofahrer − und sind in der Gesellschaft teilweise nicht besonders beliebt, werden sogar als Last angesehen. Dies ist zumindest das Bild, das Jüngere von den Älteren haben. Alte Menschen in der Bundesrepublik sind jedoch nicht in allen Gesellschaftssegmenten unbeliebt: in der Politik werden sie als wertvolle Wähler, in der Werbung als seriöse Werbeträger und in der Wirtschaft als wichtige Käufer betrachtet.[7]
Wie sieht es jedoch in anderen Kulturen aus? Wie werden alte Menschen zum Beispiel in Japan oder Estland angesehen? Haben sie einen höheren Status, oder vielleicht einen niedrigeren Lebensstandard? Gibt es vielleicht sogar Kulturen, in denen Alte völlig isoliert leben müssen oder wo sie verachtet werden? Werden Senioren in anderen Ländern der Welt eventuell verehrt und hoch geachtet?
Diese Fragen sollen im Folgenden geklärt werden, wenn vier verschiedene Länder mit unterschiedlichen Lebensweisen der alten Menschen, die in ihnen Leben, dargestellt werden.
3.1 Altern in Estland
Estland ist eine von Finnland unabhängige Republik mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern und zählt nicht − wie Deutschland − zu den entwickelten Wirtschaftsländern. Das größte Segment bilden die 15−64−Jährigen mit etwa 67,5 %, wohingegen lediglich knapp 16,5 % der Bevölkerung 65 Jahre und älter ist. 16 % der Einwohner sind 14 Jahre oder jünger.[8]
[...]
[1] Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie
[2] Lehr, Ursula (2000): „Altern aus psychologischer Sicht,“ in: Böhmer, Franz (Hg.): Was ist Altern? Eine Analyse aus interdisziplinärer Perspektive, Frankfurt a. M., S. 33−50.
[3] Rosenmayr, Hilde / Rosenmayr, Leopold (1983): „Gesellschaft, Familie, Alternsprozeß“, in: Reimann, Helga / Reimann, Horst (Hg): Das Alter. Einführung in die Gerontologie, 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart, S. 45−70.
[4] Thomae, Hans (1968): „Psychische und soziale Aspekte des Alterns“, in: Zeitschrift für Gerontologie, Heft 1, S. 43−55.
[5] Lehr, Ursula (1983): „Psychologische Aspekte des Alterns“, in: Reimann, Helga / Reimann, Horst (Hg): Das Alter. Einführung in die Gerontologie, 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart, S. 140−163.
[6] Baltes, Paul B. / Baltes, Margret M. (1994): „Gerontologie: Begriff, Herausforderung und Brennpunkte“, in: Baltes, Paul B. / Mittelstrass, Jürgen / Staudinger, Ursula (Hg.): Alter und Altern: Ein interdisziplinärer Studientext zur Gerontologie, Berlin, S. 1−34.
[7] Kaiser, Heinz J. (1995): „Altern als Problem unseres Alltags“, in: Kössler, Henning (Hg.): Altern und Alter, Band 71, Erlangen, S. 27−41.
[8] http://www.europa-auf-einen-blick.de/estland/, Recherche am 16. Oktober 2004, 23.55h.
- Quote paper
- Maria Palmer-Wilson (Author), 2004, Altern in anderen Kulturen - Ein internationaler Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34416
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