Epilepsie stammt von dem altgriechischen Wort „epilepsis“ ab und kann am besten im heutigen Sprachgebrauch mit „der Anfall“ verglichen werden.
Die Epilepsie ist gegenwärtig eine der häufigsten chronischen, neurologischen Erkrankungen mit einer Prävalenz von vier bis acht pro 1.000 Personen in Österreich. Jeder kann in seinem Leben einen epileptischen Anfall bekommen, die Schätzung liegt bei zwei von hundert Personen, doch nur bei einem Teil davon treten wiederholt Anfälle auf, wodurch eine Epilepsie entwickelt wird (Epilepsie Dachverband Österreich, 2015).
Im Gehirn stehen die einzelnen Nervenzellen durch elektrische Impulse im laufenden Kontakt zueinander. In den gesunden Zellen liegt ein Gleichgewicht von hemmenden oder erregenden Botenstoffen sogenannten Neurotransmitter vor, die spezifische Reaktionen an den jeweiligen Zellen auslösen (zirka achtzig-mal in der Sekunde). Während eines epileptischen Anfalls ist dieses Gleichgewicht gestört, es kommt zu ungebremsten Stromstößen (zirka fünfhundert-mal in der Sekunde), was zu einem „Gewitter im Gehirn“ führt und sich in einem Krampfanfall zeigt.
Inhaltsverzeichnis
Abstract
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Hintergrundbeschreibung
1.2 Problemdarstellung
1.3 Leitende Fragestellung
1.4 Zielsetzung und Zielgruppe
1.5 Methodik
1.6 Erwartende Ergebnisse
2 Begriffserklärung Patientenedukationsmaßnahmen und interdisziplinäres Team
3 Medizinische Grundlagen der Epilepsie
3.1 Funktionen des Gehirns
3.2 Vorgänge im Gehirn bei einem epileptischen Anfall
3.3 Abgrenzung Epilepsie von epileptischen Anfall
3.4 Anfallsformen
3.4.1 Fokale Anfälle
3.4.2 Generalisierte tonisch-klonische Anfälle (Grand-Male-Anfälle)
3.4.3 Myoklonische Anfälle
3.4.4 Absencen
3.4.5 Gelegenheitsanfälle
3.4.6 Status Epilepticus
3.5 Ursachen von Epilepsie
3.5.1 Genetische Epilepsien
3.5.2 Epilepsie aufgrund von Ursachen in der Gehirnstruktur oder im Stoffwechsel
3.5.3 Epilepsien unbekannter Ursache
3.6 Diagnostische Abklärung
3.6.1 Anamnese
3.6.2 Elektroencephalographie (EEG)
3.6.3 Magnetresonanztomographie (MRT)
3.6.4 Blutuntersuchung
3.6.5 Differenzialdiagnose
3.7 Therapiemöglichkeiten
3.7.1 Medikamentöse Therapie
3.7.2 Operative Therapie
3.7.3 Ketogene Diät
3.8 Prognose
4 Pflegerische Beratung und Prävention
4.1 Schule und Epilepsie
4.2 Berufsleben und Epilepsie
4.3 Schlafgewohnheiten und Stressvermeidung
4.4 Alkohol und Nikotin
4.5 Freizeitgestaltung
4.5.1 Epilepsie und Reisen
4.5.2 Visuelle Lichteffekte
4.5.3 Körperliche Gesundheit und Sport
4.6 Führerschein und Autofahren
4.7 Psychische Gesundheit
4.8 Probleme in der Sexualität und Fertilität, Verhütungsmethoden, Schwangerschaft, Vererbungsrisiko und die Geburt
4.8.1 Sexualität und Fertilität
4.8.2 Schwangerschaftsverhütung
4.8.3 Schwangerschaft und Vererbungsrisiko
4.8.4 Geburt
4.9 Behindertenausweis
4.10 Einnahme der Medikamente
4.11 Relevante Informationen für Angehörige
4.11.1 Richtiges Verhalten im Notfall – Erste Hilfe-Maßnahmen
4.11.2 Überprotektion vermeiden – Selbständigkeit erlernen lassen
4.12 Selbsthilfegruppen
4.13 Soziale Netzwerke und Bücher
5 Fragebogenauswertung
6 Resümee
7 Literaturverzeichnis
7.1 Bücher
7.2 Internet
7.3 Broschüren
8 Abbildungsverzeichnis
9 Anhang
Fragebogen Epilepsie
Abstract
Auf der ganzen Welt gibt es ungefähr 50 Millionen Menschen mit der Diagnose Epilepsie. Weltweit hat einer von mindestens 200 Menschen eine behandlungsbedürftge Form dieser Krankheit, das heißt eine aktive Epilepsie. Dies bedeutet, dass alleine in Österreich über 200.000 Menschen mit Epilepsie leben. Somit ist die Epilepsie eine der häufigsten chronischen neurologischen Erkrankungen. Epilepsie wird sehr oft missverstanden und ist mit Vorurteilen in der Gesellschaft behaftet. Die an Epilepsie erkrankten Personen leiden an den Einschränkungen der Krankheit und büßen infolge dessen oft an ihrer Lebensqualität und Lebensfreude ein
Die leitende Fragestellung der vorliegenden Fachbereichsarbeit lautet „Durch welche Beratungs- und Patientenedukationsmaßnahmen kann der gehobene Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege die Sicherheit und Lebensqualität der Epilepsie erkrankten Personen und deren Angehörigen optimieren?“
Des Weiteren stellte sich die Frage, wie die derzeitigen Kenntnisse auf der einen Seite von nicht medizinisch und pflegerisch ausgebildeten Menschen und auf der anderen Seite von Personen des gehobenen Dienstes für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in punkto Epilepsie aussehen
Um an hilfreiche und gute Literatur zu kommen, wurde eine intensive Literaturrecherche in Büchern, Fachzeitschriften und auf ausgewählten Internetseiten vorgenommen
Das Ziel dieser Facharbeit ist, all jenen, die in der professionellen Pflege tätig sind, Unterstützung zu geben, eine wirksame und fachlich hochwertige Beratung zur Behandlung und Alltagsbewältigung von Epilepsie anbieten zu können. Somit ist einerseits die primäre Zielgruppe der gehobene Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege und andererseits kristallisieren sich die Betroffenen und deren Angehörige beziehungsweise deren Bezugspersonen als weitere Zielgruppen heraus
Konkretes Ergebnis dieser Arbeit soll sein, Menschen mit Epilepsie die daraus resultierenden Probleme und Herausforderungen darzulegen und einen guten Überblick über lebensqualitätssteigernden Möglichkeiten anzubieten
Vorwort
Im Rahmen meiner Ausbildung zur allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflegerin ist im dritten Ausbildungsjahr eine Fachbereichsarbeit zu verfassen. Von Anfang an wusste ich bereits, dass ich ein neurologisches Thema wählen werde, weil mich dieser Teil der Medizin und der Pflege sehr interessiert. Da ich selbst an Epilepsie leide und ich im Laufe der Zeit gemerkt habe, dass bei meinen Mitmenschen, meinen Freunden und meiner Familie, sowie bei dem mich damals betreuenden Pflegepersonal in manchen Bereichen ein Wissensdefizit vorlag, war es mir ein großes Anliegen meine Arbeit dieser Thematik zu widmen
Ich bin bestrebt immer mehr über Epilepsie zu erfahren, über ihre Auswirkungen, Besonderheiten, Behandlungsmethoden und etwaige Hilfestellungen zur Besserung der Lebensqualität. Es ist mir wichtig, dass Betroffene einfache Maßnahmen kennen, um ihre persönliche Lebensqualität und Lebensfreude aktiv selbst zu verbessern
In meinem künftigen Beruf als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin werden mir, egal in welchem Bereich ich einmal arbeiten werde, Menschen mit Epilepsie begegnen und ich möchte dann den Betroffenen eine gute Unterstützung bieten können und ihnen mein diesbezügliches Fachwissen professionell vermitteln
Hiermit möchte ich auch die Gelegenheit nützen, all jenen zu danken, die mich während dieser Arbeit im Zuge meiner Ausbildung unterstützt haben. Diese Fachbereichsarbeit gäbe es nicht ohne meine Mutter. Sie hat mich stets motiviert, mich auf neue Ideen gebracht und meine Texte Probe gelesen. Ein weiteres Dankeschön geht an meine Betreuungslehrerin, die mir tatkräftig zur Seite stand und mir fachliche Tipps und Informationen gab. Ich danke allen, die ihre Energie in diese Fachbereichsarbeit gesteckt haben, sei es mir Korrektur gelesen, mich fachlich gefordert, mir knifflige Fragen gestellt oder mich nach stundenlanger Informationsrecherche wieder auf andere Gedanken gebracht zu haben. Danke!
1 Einleitung
Die Fachbereichsarbeit wurde zur Erlangung des Diploms der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck geschrieben. Dieses Thema wurde gewählt, da es der Verfasserin dieser Fachbereichsarbeit äußerst wichtig erscheint, dass Erkrankte und deren Angehörige sowie etwaige Bezugspersonen möglichst bald nach der ärztlichen Diagnosestellung „Epilepsie“ und der medizinischen Aufklärung auch von Personen des gehobenen Dienstes für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege auf ihre Fragen und Ängste kompetente Antworten und Auskünfte zum Thema „Leben mit Epilepsie“ erhalten [d. Verf.].
1.1 Hintergrundbeschreibung
Epilepsie stammt von dem altgriechischen Wort „epilepsis“ ab und kann am besten im heutigen Sprachgebrauch mit „der Anfall“ verglichen werden (HEXAL AG, 2011).
Die Epilepsie ist gegenwärtig eine der häufigsten chronischen, neurologischen Erkrankungen mit einer Prävalenz von vier bis acht pro 1.000 Personen in Österreich. Jeder kann in seinem Leben einen epileptischen Anfall bekommen, die Schätzung liegt bei zwei von hundert Personen, doch nur bei einem Teil davon treten wiederholt Anfälle auf, wodurch eine Epilepsie entwickelt wird (Epilepsie Dachverband Österreich, 2015).
Im Gehirn stehen die einzelnen Nervenzellen durch elektrische Impulse im laufenden Kontakt zueinander. In den gesunden Zellen liegt ein Gleichgewicht von hemmenden oder erregenden Botenstoffen sogenannten Neurotransmitter vor, die spezifische Reaktionen an den jeweiligen Zellen auslösen (zirka achtzig-mal in der Sekunde). Während eines epileptischen Anfalls ist dieses Gleichgewicht gestört, es kommt zu ungebremsten Stromstößen (zirka fünfhundert-mal in der Sekunde), was zu einem „Gewitter im Gehirn“ führt und sich in einem Krampfanfall zeigt (HEXAL AG, 2011).
Ausgelöst werden solche epileptischen Anfälle beispielsweise durch Durchblutungsstörungen des Gehirns oder einer Hirnschädigung im Rahmen der Geburt. Auch Gehirntumore, degenerative Erkrankungen, Kopfverletzungen, Entzündungen des Gehirns sowie die Einnahme von Medikamenten und Alkohol können ursächlich für die Entstehung eines epileptischen Anfalls sein. Die betreffenden Personen haben in diesem akut einsetzenden Zustand keinen willentlichen Einfluss auf ihre Körperfunktionen und können vorübergehend nicht adäquat mit ihrem Umfeld kommunizieren. Des Weiteren kann es zu einer unwillkürlichen Entleerung der Blase oder des Darms kommen, was gerade in der Öffentlichkeit äußerst peinlich für die erkrankten Personen ist (Krämer, 2013).
Die Neuerkrankungsrate in Verbindung zum Lebensalter ergibt bei näherer Betrachtung einen zweigipfeligen Verlauf. Der erste Häufigkeitsgipfel liegt in der Kindheit und der zweite Gipfel liegt im höheren Lebensalter, wobei sogar Menschen im Alter von über siebzig Jahren an Epilepsie erkranken können. Die Recherche zeigt, dass epileptische Anfälle und Epilepsien in allen Kulturen und sozialen Schichten gleich häufig vorkommen. Es liegen zudem geschichtliche Nachweise vor, dass prominente Persönlichkeiten der Vergangenheit, wie zum Beispiel Socrates, Napoleon, Alfred Nobel oder Vincent van Gogh an dieser neurologischen Krankheit litten (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
Erste Aufzeichnungen über Epilepsie beschrieb Hippokrates bereits im fünften Jahrhundert vor Christus. Er entdeckte, sozusagen als Erster, dass Epilepsie eine Erkrankung des Gehirns ist. Diese Erkenntnis deckt sich mit dem heutigen Forschungs- und Wissensstand. Zur Behandlung verordnete Hippokrates damals eine vernünftige Ernährung und ausreichend Schlaf. Bis heute spielen diese Aspekte neben der medikamentösen Behandlung eine entscheidende Rolle (Nahrmann, 2011).
Trotz all dieser Gesichtspunkte wird die Lebenserwartung der an Epilepsie erkrankten Personen nicht beeinträchtigt, wenn sie sich konsequent an den therapeutischen Betreuungsplan halten. Die meisten Menschen mit der chronisch-neurologischen Erkrankung Epilepsie können daher ein aktives, erfülltes Leben führen. Jedoch haben gerade Betroffene, die sich nur inkonsequent an die ärztlichen Anweisungen halten, ein besonderes Risiko für zwei lebensbedrohliche Zustände. Dies ist einerseits der Status epilepticus, wobei das Bewusstsein zwischen den Anfällen nicht wiedererlangt wird und andererseits der plötzliche unerwartete Tod, dessen genaue Hintergründe bisher noch nicht geklärt sind (HEXAL AG, 2011).
1.2 Problemdarstellung
Epilepsie ist noch immer häufig mit Informationsdefiziten, Fehleinschätzungen und vor allem mit Vorurteilen verbunden. Umfragen haben ergeben, dass Personen die an der neurologischen Krankheit Epilepsie leiden oder Eltern mit einem epilepsieerkrankten Kind immer noch mit Ablehnung und Unverständnis in der Öffentlichkeit rechnen müssen und es somit oft zu einer Minderung der Lebensqualität der Betroffenen kommt. Die an Epilepsie leidenden Menschen haben sehr oft Schwierigkeiten sich im Alltag und vor allem in der Gesellschaft zurechtzufinden. Teilweise stoßen die Leidtragenden bereits im Kindergarten und in der Schule auf Verständnislosigkeit, haben Probleme bei der Ausbildung und somit auch bei der Berufswahl. Weiteres ergeben sich für diese Personen Beeinträchtigungen im sozialmedizinischen Bereich, wie zum Beispiel bei der Erlangung des Führerscheins für Kraftfahrzeuge oder bei der Ausübung so mancher Sportarten. Auch das Selbstwertgefühl der Betroffenen kann durch Vorurteile und mangelndes Verständnis der Mitmenschen geschwächt werden. Epilepsie wird im schlimmsten Fall für eine Form von Geisteskrankheit gehalten, gerade wenn Unwissenheit über die Gegebenheiten herrscht, die zu einem derartigen Kontrollverlust der Körperfunktionen führen. Die an Epilepsie erkrankten Personen werden deswegen manchmal gemieden und haben Schwierigkeiten Freunde oder eine Partnerin beziehungsweise einen Partner fürs Leben zu finden (Krämer, 2013).
Die Autorin dieser Fachbereichsarbeit ist im Alter von siebzehn Jahren nach der Vordiagnose Gehirnblutung (im Jahr 2010) selbst an Epilepsie erkrankt. Sehr positiv empfanden sowohl die Betroffene selbst als auch ihre Angehörigen die gelassene, beruhigende und kompetente Vorgehensweise der Ärzte und des Pflegepersonals auf der neurologischen Intensivstation nach einem erstmals aufgetretenen generalisierten Anfall. Auch die Eltern der Patientin wurden vom behandelnden Neurologen umfassend über die erste Diagnose „Epileptischer Anfall“ aufgeklärt. Der jungen Frau selbst war es in ihrem komatösen Zustand nicht möglich, ihre Situation zu erfassen. Nach der Verlegung auf die Kinderstation entstanden bei der Patientin nach Schwinden des benommenen Zustandes jedoch Ängste und Fragen, die das diplomierte Pflegepersonal trotz bemühter Betreuung nicht ausreichend beantworten konnte. Zu diesen Fragen zählten unter anderem, „Wodurch wurde dieser epileptische Anfall ausgelöst?“ „Kann dieser Anfall wieder auftreten?“, „Was kann ich tun, um so einen Anfall zu vermeiden?“, „Wie kann mir mein Umfeld am besten helfen, wenn so etwas nochmal passiert?“, „Gibt es eine Heilung oder muss ich nun lebenslang Tabletten einnehmen?“, „Warum erinnere ich mich an nichts?“, „Warum bin ich so müde und schlafe immer wieder ein?“, „Kann ich immer noch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin werden und meinen Führerschein fertig machen?“ und „Kann ich gesunde Kinder bekommen?“ Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus wurden der Patientin außer der ärztlich verordneten Medikation keine speziellen Verhaltensregeln mit nach Hause gegeben, was bei ihr und ihren Eltern Unsicherheit und Furcht schürte. Erst acht Wochen später wurde vom Neurologen von der Epilepsieambulanz die Diagnose „Epilepsie für immer“ ausgesprochen. Es folgte ein ausführliches Informationsgespräch und eine umfassende professionelle Beratung bezüglich der nun notwendigen Verhaltensmaßnahmen. Die Gespräche mit den Ärzten bei den regelmäßigen Kontrollen in der neurologischen Ambulanz befindet die Betroffene bis heute als sehr positiv und bereichernd. Die Verfasserin der Fachbereichsarbeit hat durch Gespräche mit anderen neudiagnostizierten Betroffenen erfahren, dass diese ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Um mehr über den Wissenstand der betroffenen Personen und der betreuenden Pflegepersonen zu erfahren, erstellte die Verfasserin der Fachbereichsarbeit einen Fragebogen zum Thema Epilepsie, welcher in weiter Folge noch näher erläutert wird und im Anhang 9 vollständig abgebildet ist. [d. Verf.].
1.3 Leitende Fragestellung
Die leitende Forschungsfrage lautet: „Durch welche Beratungs- und Patientenedukationsmaßnahmen kann der gehobene Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege die Sicherheit und Lebensqualität der Epilepsie erkrankten Personen und deren Angehörigen optimieren?“ [d. Verf.].
Zuzüglich stellte sich die Frage: „Wie sehen die derzeitigen Kenntnisse auf der einen Seite von nicht medizinisch und pflegerisch ausgebildeten Menschen und auf der anderen Seite von Personen des gehobenen Dienstes für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in punkto Epilepsie aus?“ [d. Verf.].
Die Fragestellung wurde nach dem PIKE Schema verfasst. Das P steht für Pflegebedürftige/Betroffene Personen, in dieser Arbeit also für Personen mit Epilepsie. Die Interventionen (I) stehen für Beratungs- und Patientenedukationsmaßnahmen. Das K steht für Kontrollintervention und wurde in der Formulierung der Forschungsfrage ausgelassen, dies wurde von der Schule genehmigt. Das E steht für Ergebnismaß, welches in dieser Fragestellung die bestmöglichste Sicherheit und Lebensqualität im Alltag der Betroffenen und deren Angehörigen meint [d. Verf.].
Der Hauptteil der Fachbereichsarbeit gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Kapitel wird der Begriff Patientenedukationsmaßnahme und das interdisziplinäre Team erklärt. Im zweiten Hauptteil der Fachbereichsarbeit werden die medizinischen Grundlagen bearbeitet, darunter einzureihen sind die Definition, die Vorgänge im Gehirn, also die Entstehung eines Anfalls, die verschiedenen Anfallsformen, die Ursachen und Diagnostik, sowie die Therapiemöglichkeiten und der Erkrankungsverlauf. Die Beratungs- und Patientenedukationsmaßnahmen sowie präventive Interventionen werden im dritten Kapitel umfassend beschrieben. Des Weiteren werden im vierten Kapitel die Ergebnisse der ausgegebenen Fragebögen ausgewertet und evaluiert. Am Ende der Fachbereichsarbeit wird darauf eingegangen, inwiefern das genannte Ziel erreicht wurde und inwieweit die eingangs gestellten Fragestellungen beantwortet werden konnten [d. Verf.].
1.4 Zielsetzung und Zielgruppe
Das Ziel dieser Facharbeit ist, all jenen, die in der professionellen Pflege tätig sind, eine Unterstützung zu geben, eine wirksame und fachlich hochwertige Beratung zur Behandlung und Alltagsbewältigung von Epilepsie anbieten zu können. Somit ist einerseits die primäre Zielgruppe der gehobene Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege und andererseits kristallisieren sich die Betroffenen und deren Angehörige beziehungsweise weitere Bezugspersonen als weitere Zielgruppen heraus. Diese Arbeit soll neben dem medizinischen Hintergrund die Situation der an Epilepsie erkrankten Personen sowie die daraus resultierenden Probleme und Herausforderungen aufzeigen und einen guten Überblick über lebensqualitätssteigernde Möglichkeiten bieten [d. Verf.].
1.5 Methodik
Die Literaturrecherche wurde am 24.07.2015 begonnen und bis 31.01.2016 laufend ergänzt. Für die Suche wurden die Suchwörter „Epilepsie“, „Lebensführung“, „Epilepsiechirurgie“ und „Häufigkeit der Epilepsie“ verwendet [d. Verf.].
Die Ein- und Ausschlusskriterien der gewählten Literatur waren das Alter der Daten, die genaue Angabe der Quelle (Autor, Jahreszahl, Verlag) und die gemeinsame Sichtung der Literatur mit der Betreuungslehrerin. Auf der Homepage des Verlages Thalia.at wurden 469 Treffer gefunden und fünf Bücher für die Erstellung der Fachbereichsarbeit verwendet. Neben der Buchrecherche wurde auch eine Internetrecherche mit der Suchmaschine „google.at“ durchgeführt. Insgesamt wurden über 4.500.000 Einträge gefunden. Jedoch konnten nach Anwendung der Kriterien zahlreiche Einträge ausgeschlossen werden. Insgesamt wurden vierzehn Internetseiten ausgewählt, die den oben genannten Kriterien entsprechen und somit verwendet werden können. In der Bibliothek der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck wurden insgesamt vier Bücher für die Beantwortung der Forschungsfragen ausgewählt. Des Weiteren wurden zwei Broschüren in die Fachbereichsarbeit aufgenommen [d. Verf.].
Zudem wurde ein umfangreicher Fragebogen zum Thema Epilepsie von der Verfasserin der Fachbereichsarbeit erstellt, welcher an insgesamt achtunddreißig Personen ausgegeben wurde. Diese Personen wurden über den Zweck der Fragebogenbefragung informiert und haben ihre persönliche Zustimmung dazu gegeben an der anonymen Auswertung teilzunehmen. Der bereits erwähnte Fragebogen wurde neunzehn nicht medizinisch und pflegerisch ausgebildete Personen und neunzehn Personen des gehobenen Dienstes für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege ausgehändigt, um deren Wissensstand über das Krankheitsbild darzulegen. Befragt wurden Menschen im Alter von zwanzig bis dreißig Jahren, davon insgesamt einundzwanzig weibliche Probandinnen und siebzehn männliche Probanden. Die Angaben waren freiwillig und wurden vertraulich behandelt. Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen wurden in allen Bereichen eingehalten Die Ergebnisse der Fragebögen wurden nach Erhalt gleich ausgewertet und sind in Kapitel fünf zusammengefasst ersichtlich [d. Verf.].
1.6 Erwartende Ergebnisse
Diese Arbeit soll dem gehobenen Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege sowie den an Epilepsie erkrankten Personen und deren Angehörigen als eine Art Handbuch dienen. Erwartet wird durch diese Themenbearbeitung, ein umfassendes und gefestigtes Wissen komprimiert zusammenstellen zu können und interessierten Menschen eine gute Übersicht über die neurologische Erkrankung, die sozialen Aspekte, über die ganzheitliche Betreuung und etwaige Copingstrategien geben zu können. Alle Beteiligten sollten mittels dieser Grundlage eine bestmöglichste Betreuung und Pflege ab dem ersten Verdachtsmoment der Epilepsie leisten können. Ferner sollte epilepsieerkrankten Personen hierdurch nähergebracht werden, welche Möglichkeiten sie haben ihr Leben mit Epilepsie am optimalsten zu gestalten [d. Verf.].
2 Begriffserklärung Patientenedukationsmaßnahmen und interdisziplinäres Team
Unter Patientenedukation (lat. educare; erziehen) lässt sich die Schulung von Betroffenen hinsichtlich ihrer Erkrankung mittels Beratung und Anleitung verstehen. Der Begriff Patientenedukation umfasst alle krankheits- und gesundheitsbedingten Bildungsmaßnahmen, die die jeweiligen Personen sowie deren Familien von den Pflegekräften angeboten werden. Das Ziel des interdisziplinären Teams ist es, all jene Personen dazu zu befähigen für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und angemessene Entscheidungen zu treffen (Netzwerk Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V., 2014).
Unter dem interdisziplinären Team wird das Zusammenarbeiten verschiedener Berufsgruppen verstanden, zu diesen zählen insbesondere Ärztinnen und Ärzten, diplomierte Pflegekräfte, Physio-, Logo- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten sowie Psychologinnen und Psychologen, etc. (SozialAktuell, 2013).
Interdisziplinäres Teamwork baut auf verschiedensten Disziplinen der jeweiligen Berufsgruppe auf, dabei ist es unabdingbar das alle Beteiligten über das neueste fachliche Wissen verfügen. Nicht nur gesetzlich sondern auch in der modernen arbeitsteiligen Teamarbeit ist es Grundvoraussetzung, sich immer auf den neuestens Wissensstand weiterzubilden. Des Weiteren müssen die involvierten Fachpersonen gleichberechtigt und Hand in Hand zusammenarbeiten, um eine gute Patientencompliance zu erreichen (Sladecek, Marzi, Schmiedbauer, 2012).
3 Medizinische Grundlagen der Epilepsie
Im medizinischen Teil der Fachbereichsarbeit werden die Funktionen und Vorgänge des Gehirns beschrieben, die Abgrenzung zwischen Epilepsie und epileptischen Anfall erklärt, die Ursachen, die Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten näher gebracht. Weiteres wird die Prognose einer Epilepsie dargelegt [d. Verf.].
3.1 Funktionen des Gehirns
Das Gehirn besteht aus ungefähr dreißig Milliarden Nervenzellen, jede Nervenzelle besteht wiederum aus einem Zellkörper und aus Zellfortsätzen. Über zahlreiche Schaltzellen, die sogenannten Synapsen, können die Nervenzellen Informationen untereinander austauschen. Ist eine Nervenzelle aktiv und will eine Nachricht senden, wird entlang der Zellfortsätze ein elektrischer Impuls an die Synapsen geleitet. An diesen Synapsen wird ein chemischer Botenstoff ein sogenannter Transmitter freigesetzt, der die anschließenden Zellen in ihrer Funktion aktivieren oder hemmen lässt. Hiermit kann die Aktivität der Nervenzellen in einem komplizierten Netzwerk miteinander genauestens abgestimmt werden. Für die Verarbeitung von Sinneseindrücken, die Durchführung von verschiedenen Bewegungen, die Sprache, das Denken und Fühlen und außerdem für die Steuerung der Körperfunktionen ist der geregelte Ablauf dieses Netzwerkes verantwortlich. Das Gehirn ist somit die Schaltzentrale des menschlichen Körpers (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
3.2 Vorgänge im Gehirn bei einem epileptischen Anfall
Was genau im Gehirn zu Beginn eines epileptischen Anfalles vorgeht und wie ein Anfall im Einzelnen entsteht ist bis heute noch weitgehend ungeklärt. Eine einzelne Störung einer Nervenzelle reicht jedoch nicht aus, um einen Anfall auszulösen. Durch das vorübergehende Zusammenwirken von mehreren außer Kontrolle geratenen Nervenzellen, kann jedoch ein epileptischer Anfall ausgelöst werden. Dies kann mit einer Brücke verglichen werden, die viele Menschen gleichzeitig überqueren. Solange sich die Fußgängerinnen und Fußgänger unabhängig voneinander bewegen, ist dies für die Brücke kein Problem, bewegen sich aber alle Menschen im Gleichschritt kann dies für die Brücke durch die damit verbundenen Schwingungen gefährlich werden. Patientinnen und Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass bei einem Anfall ein kleines oder großes Gebiet von Nervenzellen oder auch das ganze Gehirn betroffen sein kann. Daher haben auch die Anfallsformen je nach Ort und Ausmaß der epileptischen Entladungen verschiedene Bezeichnungen bekommen. So sind zum Beispiel bei einem primär generalisierten Anfall beide Gehirnhälften betroffen, was dazu führt, dass die Betroffenen in der Regel nichts vom Beginn und Verlauf des Anfalles wissen und nur die Personen im Umfeld die vorübergehende Episode bemerken. Die abnormen Erregungen führen dazu, dass das Gehirn über das Rückenmark und die Nerven in die verschiedenen Körperabschnitte und zurück elektrische ungeordnete und gestörte Impulse leitet und es in Folge bei der Patientin oder beim Patienten zu den verschiedensten unwillkürlichen und oft nicht bewusst miterlebten Krankheitszeichen kommt. Gleichzeitig strömen heftige elektrische Entladungen in einen Teil der Nervenzellen des Gehirns aus, was mit einem Gewitter verglichen werden kann (Krämer, 2013).
Wie bei einem Blitz, der sich entlädt, dauern die epileptischen Entladungen nur kurz, in der Regel unter zwei Minuten, da sie von anfallsunterdrückenden Abwehrmechanismen des Gehirns aktiv beendet werden. Nach einer gewissen Zeit, im sogenannten „postiktalen Zustand“, erholen sich die betroffenen Nervenzellen und funktionieren dann wieder normal (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
3.3 Abgrenzung Epilepsie von epileptischen Anfall
Epilepsien gehören zu den chronischen Erkrankungen des Nervensystems, sie treten gehäuft auf und können jung oder alt betreffen. Patientinnen und Patienten sollten unbedingt darauf hingewiesen werden, dass wenn ein epileptischer Anfall auftritt, sie nicht zwangsläufig an einer Epilepsie erkrankt sind. Von einer Epilepsie wird erst gesprochen, wenn zwei oder mehrere Anfälle ohne besondere Ursache aufgetreten sind. Ein einziger Anfall heißt also noch nicht, dass eine Epilepsie vorliegt (Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 2015).
Grundsätzlich wird bei epileptischen Anfällen zwischen provozierten (akut symptomatischen) und nichtprovozierten Anfällen unterschieden. Provoziert ist ein Anfall, wenn ein erkennbarer unmittelbarer Auslöser, wie eine Erkrankung des Gehirns, eine Hirnverletzung, Drogen- und Alkoholentzug, extremer Schlafentzug, Diabetes etc. vorliegt. Bei einem nichtprovozierten Anfall gibt es keinen unmittelbaren Auslöser, folglich ist das Risiko für das Auftreten weiterer Anfälle höher (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
3.4 Anfallsformen
In den nächsten sechs Unterkapiteln werden vereinfacht die häufigsten epileptischen Anfallsformen zusammengefasst [d. Verf.].
3.4.1 Fokale Anfälle
Unter den Fokalen Anfällen kann zwischen zwei Arten unterschieden werden, dem Fokalen Anfall ohne Bewusstseinsstörung und dem Fokalen Anfall mit Bewusstseinsstörung. Fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörung sind Anfälle, die nur einen Teil des Hirns betreffen und das Bewusstsein erhalten bleibt. Diese können sich in fünf unterschiedlichen Formen zeigen, welche motorische, sensorische, psychische, vegetative und sensible Bereiche betreffen. Meist geht ein fokaler Anfall mit einer Aura einher, die einen Hinweis auf den Anfallsursprung geben kann. So weist ein Übelkeitsgefühl während des fokalen Anfalls auf einen Ursprung im Schläfen- oder Temporallappen hin, Lichtblitze vor den Augen auf einen Ausgangsherd im Okzipitallappen (Hinterhauptlappen). Personen die an Anfällen leiden, sollten von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt sowie den gehobenen Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege aufmerksam gemacht werden, dass es je nach Anfallsart zu Störungen in den einzelnen Körperregionen kommen kann. Bei den fokalen Anfällen mit Bewusstseinsstörung, die auch komplexe fokale Anfälle, Dämmerattacken oder psychomotorische Anfälle genannt werden, zeigen sich sowohl psychische sowie motorische Auffälligkeiten. Die Leidtragenden reagieren während eines solchen Dämmerzustandes vorübergehend nicht mehr auf Ansprache und äußere Reize (Krämer, 2012).
3.4.2 Generalisierte tonisch-klonische Anfälle (Grand-Male-Anfälle)
Aus fokalen Anfällen ohne oder mit Bewusstseinsstörung können sich generalisierte tonisch-klonische oder die sogenannten Grand-Mal-Anfälle herausentwickeln. Ein Grand Male-Anfall ist die heftigste Form eines epileptischen Anfalls. Verbunden mit anderen Anfallsformen kommen Grand-Male-Anfälle bei etwa der Hälfte der Epilepsien vor. Ein solcher großer Anfall läuft in drei Phasen ab. Die erste Phase zeigt sich mit Anspannung und Verkrampfung der Muskulatur, wobei es meist zu einer Versteifung des Gesichtes und danach der Arme und Beine kommt, einhergehend tritt ein Bewusstseinsverlust auf. Darauf folgt die zweite Phase, die klonische Phase, mit teils heftigen Zuckungen der gesamten Muskulatur, bevor die Nachphase, also die dritte Phase, mit einem Wiedererlangen des Bewusstseins und einem Erschöpfungszustand beendet wird. Nebenbei kann ein Zungenbiss, ein Initialschrei oder ein ungewöhnliches Stöhnen auftreten, das durch ein zwerchfellbedingtes Einsaugen von Luft bedingt ist. Somit sollen die Erkrankten selbst und deren Angehörige darauf aufmerksam gemacht werden, dass die an Epilepsie betroffenen Personen während dieses Anfalls blau anlaufen können, da die Atmung für eine gewisse Zeit aussetzt (Krämer, 2013).
3.4.3 Myoklonische Anfälle
Myoklonische Anfälle sind sehr kurze, nur Sekunden andauernde schockartige Muskelzuckungen, wobei das Bewusstsein meist erhalten bleibt. Sie beginnen und enden plötzlich. Die Betroffenen unterbrechen abrupt eine Tätigkeit, die hinterher fortgeführt wird, als ob nichts passiert wäre. Diese arrhythmische Art von Anfällen kann in verschiedenen Stärken zwischen milden Formen mit leichtem Kopfnicken oder ausgeprägten Muskelzuckungen der gesamten Muskulatur einhergehen (Krämer, 2013).
3.4.4 Absencen
Absencen sind meist nur wenige Sekunden andauernde Aussetzer oder Abwesenheiten. Die Absencen können in zwei Gruppen unterteilt werden, die typischen mit einer Dauer von fünf bis zwanzig Sekunden und die atypischen Absencen, die ein bis zwei Minuten andauern können. Die Betroffenen – Absencen sind bei Klein- und Schulkindern am häufigsten – merken selbst oft nichts davon. Da die Absencen sehr kurz sind, bleibt die Krankheit oft lange unerkannt und wird von Außenstehenden als Unaufmerksamkeit und Tagträumerei missverstanden. Die typischen Absencen haben neben der Bewusstseinsbeeinträchtigung noch Begleitzeichen wie Lidblinzeln, automatische Mundbewegungen, Rückwärtsbewegung der Augen, ruckweises Bewegen von Kopf und Rumpf, Veränderung der Hautfarbe oder des Pulses. Bei den atypischen Absencen zeigt sich eine deutliche Zuckung der Körpermuskulatur, was in Folge dessen zu unkontrollierten Stürzen führen kann (Krämer, 2013).
3.4.5 Gelegenheitsanfälle
Ein Gelegenheitsanfall ist eine Anfallsform, die nur zu einem bestimmten Anlass auftreten kann und deshalb nicht mit einer Epilepsie gleichzusetzen ist, obwohl Gelegenheitsanfälle epileptische Anfälle sind. Sie können durch besondere Auslöser oder Reize wie Fieber, Stoffwechselstörungen, Kopfverletzungen, Nichteinnahme oder Überdosierung von Medikamenten, Schlafmangel, Alkohol- und Drogenentzug, Flüssigkeitsmangel, Lichtreize, körperliche Erschöpfung usw. ausgelöst werden, weshalb sie auch provozierte Anfälle genannt werden (Krämer, 2012).
3.4.6 Status Epilepticus
Dauert ein einzelner epileptischer Anfall länger als eine halbe Stunde oder folgen mehrere epileptische Anfälle aufeinander, sodass es zwischenzeitlich nicht zu einer Erholung kommt, wird dies als Status Epilepticus bezeichnet. Auch hier gibt es wiederum verschiedene Formen, mit oder ohne Krampfen (“konvulsiver” beziehungsweiser “nonkonvulsiver” Status) und solche mit und ohne Bewusstseinsverlust. Dauert der Anfall länger als eine halbe Stunde und treten dabei Krämpfe auf, liegt ein lebensbedrohlicher Notfall vor. Die heftigste und lebensbedrohlichste Form ist eine Aneinanderreihung von Gand-Male-Anfällen ohne zwischenzeitliches Wiedererlangen des Bewusstseins. Stets benötigt die davon betroffene Person eine neurologische Intensivbehandlung. Als Folge sind Hirnschädigungen, Orientierungs- und Konzentrationsstörungen, Sehbeeinträchtigungen, Verwirrtheitszustände und Persönlichkeitsveränderungen möglich (Krämer, 2012).
3.5 Ursachen von Epilepsie
Die Ursache der chronisch-neurologischen Krankheit des Nervensystems hängt mit vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Diese werden nun in drei Hauptgruppen aufgezeigt [d. Verf.]
3.5.1 Genetische Epilepsien
Mehr oder weniger steht eine nachgewiesene oder mögliche genetische Veranlagung im Vordergrund. Genetisch bedingte Anfälle treten in aller Regel ohne erkennbare Ursache auf oder entwickeln sich nicht aus anderen Anfallsformen oder Epilepsien. Diese Art von Epilepsie taucht bevorzugt in der Kindheit und Jugend auf und zeigt typische EEG-Veränderungen (EEG = Elektroencephalographie) an. Am häufigsten gehen die genetischen Epilepsien mit generalisierten Anfällen einher, das heißt, das ganze Gehirn ist davon betroffen. Als Beispiel hierfür sind die Absencenepilepsien zu nennen. Wiederum gibt es aber auch vererbte Epilepsien mit fokalen Anfällen (Krämer, 2012).
3.5.2 Epilepsie aufgrund von Ursachen in der Gehirnstruktur oder im Stoffwechsel
Nachweisbare krankhafte Veränderungen im Gehirn, wie etwa Kopfverletzungen, Tumore, Blutungen, Schlaganfälle, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen, wie Diabetes, Gicht etc., können die Ursache von strukturellen und metabolischen Anfällen der Epilepsie sein. Ein weiterer Auslöser kann ein Hirnschaden bei einer zurückliegenden Schwangerschafts- oder Geburtskomplikation mit darauf zurückführenden geistigen oder körperlichen Schäden sein (Krämer, 2012).
3.5.3 Epilepsien unbekannter Ursache
Bei dieser Gruppe von Epilepsien konnte noch keine nachweisbare Ursache zugeteilt werden, das heißt, dass auch keine Anfallsauslöser bekannt sind (Krzovska, 2014).
3.6 Diagnostische Abklärung
Die Diagnosestellung „Epilepsie“ einer individuellen Person liegt nicht immer auf der Hand, deshalb werden anschließend die essentiellsten diagnostischen Abklärungen aufgezeigt [d. Verf.]
3.6.1 Anamnese
Eine sofortige Anamnese, sprich Erhebung, ist eine entscheidende Voraussetzung, um eine Diagnose zu stellen, da die Diagnose „Epilepsie“ auf Grund der Anamnese erfolgt. Zuerst wird die Anfallsbeschreibung genauestens abgefragt, die einerseits durch die Patientin oder den Patienten selbst sowie durch Beobachterinnen und Beobachter erfolgt. Für die Medizinerinnen und Mediziner aber auch für die Pflegepersonen sind Berichte über die Aura, über verschiedene Symptome, Zungenbiss, Anfallsdauer, Bewusstseinsstörungen oder sonstige Ereignisse sehr wichtig, um Maßnahmen in der Pflege setzen zu können. Die Fremdanamnese ist von großer Bedeutung, da zumeist für die teilweise oder gesamte Dauer des Anfalls Erinnerungslücken für die Betroffene oder den Betroffenen entstehen. Symptome nach dem Anfall wie Gedächtnisstörungen, Verwirrung, Unruhe, etc. sind ein wichtiger Punkt für eine Differentialdiagnose (Unterscheidung von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen). Zudem sind die Faktoren, die einen epileptischen Anfall auslösen können zu erheben (Feddersen, Stuckrad-Barre, 2011).
3.6.2 Elektroencephalographie (EEG)
Eine wesentliche Zusatzuntersuchung ist die Elektroenzephalographie, wobei die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen wird. Das EEG beantwortet dadurch unsere Frage: Wie funktioniert das Gehirn? Und gibt uns einen direkten Nachweis einer Epilepsie, der sich durch EEG-Veränderungen beziehungsweise Muster zeigt (so genannte „Spikes“ oder Spitzen). Gibt es bei einem Wach-EEG keine Auffälligkeiten, sollte ein Schlaf-EEG oder ein Schlafentzugs-EEG veranlasst werden. Diese Untersuchung ist wichtig, um epileptische Anfälle von nicht-epileptischen Anfällen unterscheiden zu können, dazu kann das EEG bei der Zuordnung zu einer bestimmten Epilepsieform helfen (Feddersen, Stuckrad-Barre, 2011).
3.6.3 Magnetresonanztomographie (MRT)
Wie sieht das menschliche Gehirn aus? Zur Abklärung dieser Frage muss die Struktur des Gehirns untersucht werden, um der Ursache einer Epilepsie auf den Grund zu gehen. Die Magnetresonanztomographie ist eine der modernsten bildgebenden Untersuchungsmethoden und liefert genaue Bilder des Gehirns. In der Akutsituation wird eine Computertomographie (CT) durchgeführt, um eine Blutung, eine Schädelfraktur oder ein Hämatom auszuschließen. Jedenfalls ist zusätzlich ein MRT erforderlich, um kleinste Veränderungen der Gehirnstruktur wie Gefäßmissbildungen, Tumore, Schrumpfungen oder Narben, Fehlbildungen, etc. darzustellen (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
3.6.4 Blutuntersuchung
Eine weitere wichtige Untersuchung im Falle eines epileptischen Anfalles oder einer Epilepsie ist die Blutuntersuchung. Um Ursachen wie Drogen, Meningitis, Schwangerschaft, Diabetes, Anämie, Infekte etc. zu eruieren, welche als Anfallsauslöser in Frage kommen können, ist die Erstellung eines großen Blutbildes unumgänglich (HEXAL AG, 2015).
3.6.5 Differenzialdiagnose
Die Diagnose bei Epilepsie trägt eine zirka fünfzehn bis zwanzig prozentige Unsicherheit mit sich, das heißt in diesen Fällen wird die Erkrankung Epilepsie falsch diagnostiziert. Ohnmacht, psychisch bedingte nicht-epileptische Anfälle oder Erkrankungen des Schlafes sogenannte Parasomnien können als Differenzialdiagnose in Erwägung gezogen werden. Vor allem bei Patientinnen und Patienten bei denen keine Anfallskontrolle erzielt werden kann, muss die Diagnose in Frage gestellt werden. Somit ist es für den gehobenen Dienst für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege besonders essentiell sich mit der Betroffenen oder dem Betroffenen über etwaige Beschwerden, Vorkommnisse und das psychische Befinden, etc. zu unterhalten, um etwaige Auffälligkeiten der behandelnden Neurologin oder dem behandelnden Neurologen mitteilen zu können und daraus Maßnahmen ableiten zu können (Österreichische Gesellschaft für Epileptologie, 2012).
3.7 Therapiemöglichkeiten
Eine greifende Therapie spielt eine der wichtigsten Rollen im Leben einer Erkrankten oder eines Erkrankten. Die häufigste Behandlungsmöglichkeit der Epilepsie ist die medikamentöse Einstellung, des Weiteren werden aber auch die chirurgische Therapie und die Ketogene Diät angeführt [d. Verf.]
3.7.1 Medikamentöse Therapie
Eine medikamentöse Therapie ist indiziert, wenn eine vitale Bedrohung der Patientinnen oder des Patienten besteht. Soziale Gründe wie Erlangung und Beibehaltung der KFZ Fahrerlaubnis oder Ausübung des Berufes erfordern in der Regel auch eine entsprechende Medikation. Bei anderen Erkrankungen besteht das Ziel einer medikamentösen Therapie darin, dem Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern zu helfen. Eine langjährige oder sogar lebenslange Einnahme von Medikamenten ist bei den meisten Erkrankungen nicht von Nöten. Dies ist leider bei den Epilepsien anders, im besten Fall hören manche Epilepsien nach Jahren wieder auf, es besteht aber trotzdem das Risiko von Rezidiven. Meistens begleitet die Betroffenen jedoch die Epilepsie ein Leben lang. Verständlicherweise haben viele Menschen durch die andauernde Einnahme von Medikamenten Angst vor Schädigungen der Organe wie Leber, Nieren etc. Heutzutage gibt es glücklicherweise schon Antikonvulsiva (Antiepileptika), die sehr gut vom menschlichen Körper vertragen werden. Das Ziel einer medikamentösen Therapie besteht darin, nicht beherrschbare, schädigende oder sogar gefährliche epileptische Anfälle, die durch andere Maßnahmen nicht kontrolliert werden können, in den Griff zu bekommen. Wichtig ist von Ärztinnen sowie Ärzten und diplomierten Pflegekräften darauf hingewiesen zu werden, dass es durch die Einnahme nicht zu nennenswerten Beeinträchtigungen der Patientinnen oder Patienten kommt. Ein Minimum an den sogenannten Antikonvulsiva soll einem Maximum an Anfallsfreiheit sowie einem Höchstmaß an Lebensqualität gegenüberstehen (Krämer, 2013).
3.7.2 Operative Therapie
Lassen sich bestimmte Anfallsarten durch medikamentöse Behandlung mit mindestens zwei oder mehreren verschiedenen Antikonvulsiva nicht ausreichend kontrollieren, kann ein epilepsiechirurgischer Eingriff von einer Neurochirurgin oder einem Neurochirurgen in Erwägung gezogen werden. Grundvoraussetzung ist, dass alle Anfälle aus ein und demselben Gebiet des Gehirns kommen, das heißt, dass es einen eindeutigen Anfallsherd gibt. Unterschieden werden kann zwischen zwei operativen Arten, die resektive Methode, wo das betroffene Gehirnareal, das Anfälle erzeugt, entfernt wird oder die palliative Methode, wobei eine Diskonnektion (Trennung) bestimmter Nervenbahnen durchgeführt wird, um die Anfallsaktivität zu verhindern. Weiteres gibt es die Vagusnervstimulation, hierbei wird ein kleines Gerät, ähnlich einem Herzschrittmacher, implantiert. Es sendet Impulse (Stromstöße) aus, diese werden an das Gehirn weitergeleitet und verändern so die Aktivität in den Nervenzellen. Wichtig ist, dass die Patientinnen oder der Patienten zusätzlich eine ausgewogene, disziplinierte Lebensführung beachtet (HEXAL AG, 2011).
3.7.3 Ketogene Diät
Ist eine übliche medikamentöse Behandlung der Epilepsie allein nicht erfolgreich, so kann eine ketogene Diät in Erwägung gezogen werden. Diese Diät ist besonders reich an Fetten und Ölen und zugleich kohlenhydratarm. Der Körper bezieht bei der ketogenen Diät seinen Energiebedarf nicht aus Zucker sondern aus Nahrungsfett, was zu einer Erhöhung der Ketonkörper im Blut führt. Prinzipiell kommt diese Diät für alle Menschen mit der Erkrankung Epilepsie in Frage und ist bei Säuglingen und Kleinkindern am erfolgreichsten, weil deren Ernährungsgewohnheiten noch besser steuerbar sind und die besten Erfolgsaussichten bei einer Behandlung in den ersten zehn Jahren bestehen. Wichtig ist, dass die Diäteinleitung unter ärztlicher, pflegerischer und diätologischer Aufsicht steht und das die Diät auf die jeweilige konkrete Situation der betreffenden Person abgestimmt wird, um Nebenwirkungen im Körperwachstum, in den Blutgefäßen und anderen Körperorganen zu vermeiden (Schweizerische Liga gegen Epilepsie, 2015).
3.8 Prognose
Oft stellen sich Menschen die Frage, ob die chronische Erkrankung des menschlichen Nervensystems heilbar ist. Epilepsie erkrankte Personen sollten frühzeitig darauf aufmerksam gemacht werden, dass Heilung nicht mit Anfallsfreiheit während der medikamentösen Behandlung verwechselt werden darf. Meistens sind Epilepsien gut behandelbar, aber nur selten zu heilen. Ist eine Erkrankte oder ein Erkrankter mindestens fünf Jahre nach Absetzen der Medikation anfallsfrei, so kann gesagt werden, dass die Krankheit ausgeheilt ist. Grundsätzlich gilt aber, je früher eine Anfallskrankheit in den Griff bekommen wird, umso größer ist die Heilungschance. Wird zu Beginn der chronisch-neurologischen Erkrankung nicht optimal und ausreichend behandelt, so sinkt die Chance auf Anfallsfreiheit. Dadurch liegt die Heilungsrate bei Epilepsie mit fokalen Anfällen im Kindesalter bei achtzig bis neunzig Prozent, bei Epilepsien mit myoklonischen Anfällen oder Epilepsien mit komplex-fokalen Anfällen ist die Heilungsrate deutlich niedriger bei zehn bis vierzig Prozent. Diese Angaben beruhen aber nur auf groben Schätzungen. Epilepsien sind grundsätzlich sehr gut behandelbar, aber nur selten zu heilen. Zirka neunzig Prozent aller kranken Personen mit den sogenannten Impuls-Petit-mal werden unter Medikation anfallsfrei, jedoch zirka achtzig Prozent werden nach Absetzen der Medikamente wieder anfallsrückfällig. Allgemein gilt die Notwendigkeit zur Frühbehandlung im ersten Jahr des Auftretens der Epilepsie (Schmidt, 2012).
4 Pflegerische Beratung und Prävention
Da die Epilepsie im Alltag eine Herausforderung für die erkrankten Personen sowie deren Angehörigen darstellt, hat die Verfasserin der Fachbereichsarbeit einige pflegerische Tipps und Präventionen angeführt, um den Betroffenen Möglichkeiten aufzuzeigen die persönliche Lebensqualität beizubehalten beziehungsweise zu steigern [d. Verf.].
4.1 Schule und Epilepsie
„Kann jemand mit der Erkrankung in eine normale Schule gehen?“, „Was ist, wenn ich mich nicht konzentrieren kann?“, „Wie reagieren die Mitschüler bei einem Anfall auf mich?“ und „Was ist, wenn mir der Schulalltag zu stressig wird und mich alles überfordert?“, diese und andere Fragen sind der Verfasserin oft durch den Kopf gegangen, als sie die Diagnose Epilepsie zur Kenntnis nehmen musste [d. Verf.].
Die an Epilepsie erkrankten Personen und deren Angehörige müssen im Rahmen der Alltagsbewältigung darauf aufmerksam gemacht werden, dass Epilepsie kein Hinderungsgrund ist, in Schulen jeder Art zu gehen. Wesentlich ist, dass die Wahl der Schulform von der geistigen Leistungsfähigkeit, der Tendenz und der Förderungsmöglichkeiten der Erkrankten oder des Erkrankten abhängig gemacht wird. Sollte die Betroffene oder der Betroffene vor der Einschulung oder vor einem Übertritt in eine weiterführende Schule stehen, sind die Eltern oder auch die Betroffenen selbst gut beraten, sich eingehend über die Bereitschaft der Schule zum Sozialengagement zu informieren. Über eine spezielle Schulform sollte nur bei sehr aktiven und schwer behandelbaren Epilepsien, die häufige Krankenhausaufenthalte notwendig machen, in Betracht gezogen werden. Es ist in jedem Fall sinnvoll sowohl die Lehrerinnen und Lehrer als auch die Klassenkameradinnen und Klassenkameraden über die Erkrankung zu informieren und über notwendige Maßnahmen in einer Notfallsituation aufzuklären. Wichtig ist zudem, dem Schulteam klar zu machen, dass die Erkrankte oder der Erkrankte nicht wünscht aufgrund der Erkrankung, eine Sonderrolle einnehmen zu wollen oder in gewissen Situationen bevorzugt zu werden. Für Lehrbeauftragte ist es von Interesse, dass im Alltag einer an Epilepsie erkrankten Person, Situationen auftreten, die ihnen befremdlich erscheinen. Aufmerksamkeitsstörungen und plötzliches Weggetretensein (Absencen) während des Unterrichts, eine Verlangsamung und leichte Ermüdbarkeit sind keine böse Absicht der Schülerin oder des Schülers. Gelegentlich ist auch mit einem veränderten Schriftbild, mit Auslassen von Buchstaben und Silben zu rechnen. Kinder die an Epilepsie erkrankt sind geben für Außenstehende vereinzelt das Bild von einem „Hans-Guck-in-die-Luft“ ab. Pflegekräfte können aufmerksam machen, dass eine engagierte Lehrerin oder ein engagierter Lehrer bestimmt dazu zu bewegen ist, das Thema Epilepsie in den Unterricht einzubringen und die Mitschülerinnen und Mitschüler mit Hilfe von Merkblättern oder Merkbildern für Notfallsituationen zu sensibilisieren.Im Prinzip ist es für Kinder wichtig zu lernen, aufeinander gut aufzupassen (HEXAL AG, 2011).
Die Verfasserin der Fachbereichsarbeit empfand es als sehr angenehm, in der Schule bei auftretender Müdigkeit und Erschöpfung einen eigenen Ruheplatz für Auszubildende zu Verfügung zu haben [d. Verf.]
Für die soziale Integration, Spaß und Förderung des Selbstbewusstseins ist der Sportunterricht oder die Teilnahme an einer Klassenfahrt von essentieller Bedeutung. Auf ausreichend Schlaf und regelmäßige Einnahme der Medikamente ist dabei strengstens zu achten. Die nötigen Tabletten werden in Schachteln mit Tageseinteilung vorbereitet, somit behält das Kind den Überblick über die einzunehmenden Medikamente. Ein Notfallausweis mit den wichtigsten Informationen ist weiteres anzudenken. Es ist nicht notwendig das erkrankte Kind vom Sportunterricht zu befreien, denn prinzipiell steigert Sport die Anfallshäufigkeit nicht. Hinzuweisen ist allerdings darauf, dass zu häufiges und schnelles Drehen, heftiges Hüpfen, ungesichertes in die Höhe Klettern und Schleudern auf alle Fälle zu vermeiden ist. Hier sei auch die Aufmerksamkeit des Lehrpersonals im Besondern gefordert (HEXAL AG, 2011).
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- Jana Röthlin (Autor), 2016, Gewitter im Gehirn. Leben lernen mit der Erkrankung Epilepsie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343759
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