Moderne Informations- und Kommunikationstechniken überbrücken Raum und Zeit in einem noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltenen Ausmaß und schaffen neue Möglichkeiten der Arbeitsorganisation. Telearbeit ist die Konsequenz dieser Flexibilität der Arbeitsorganisation. In Deutschland ist im Vergleich mit dem Ausland, sowohl in Europa als auch weltweit, die Verbreitung der Telearbeit noch gering und nimmt nur relativ langsam zu. Technisch ist Telearbeit problemlos möglich, dennoch behindern viele organisatorische Faktoren, wie die in den meisten Unternehmen vorhandenen Strukturen, Verhaltensweisen und Führungsstile, die Ausbreitung von Telearbeit. Telearbeit bedeutet Führung auf Distanz, deswegen müssen herkömmliche Führungstechniken angepasst und in Frage gestellt werden. In diesem Aufsatz werden die neuen Arbeitsformen durch Telekooperation nähern erläutert. Deutlich wird dabei die Unschärfe des Begriffs, die vielen Begleiterscheinungen und Alternativen. Des weiteren werden Motive und Barrieren der Telearbeit aufgezeigt sowie die Zukunft der Telearbeit umrissen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Problemstellung
2. Neue Arbeitsformen durch Telekooperation
2.1. Telearbeit: Organisation und Gestaltung verteilter Arbeit
2.1.1. Arbeitsort
2.1.2. Arbeitszeit
2.1.3. Vertragsform
2.1.4. Technische Infrastruktur
2.2. Telemanagement: Koordination und Führung verteilter Arbeit
2.2.1. Neue Anforderungen beim Management
2.2.2. Wandel von Managementprinzipien
2.3. Teleservice als Innovationsfeld für neue Dienstleistungsprodukte
3. Treiber und Hemmfaktoren für Telearbeit
4. Barrieren bei der Einführung von Telearbeit
4.1. Technische Barrieren
4.2. Psychologische Barrieren
4.3. Barrieren und Erfahrungen der Telearbeiter und Unternehmen
5. Abwägung von Vor- und Nachteilen der Telearbeit
6. Zukunftsaussichten
7. Thesenförmige Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Literaturverzeichnis
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1. Problemstellung
Moderne Informations- und Kommunikationstechniken überbrücken Raum und Zeit in einem noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehaltenen Ausmaß und schaffen neue Möglichkeiten der Arbeitsorganisation. Die Technik ermöglicht zudem eine früher nicht gekannte Vernetzung der Arbeit, dass die gemeinsame Arbeit vieler Personen in einem zentralen Betrieb immer weniger erfordert.[1] Telearbeit ist die Konsequenz dieser Flexibilität der Arbeitsorganisation.[2] In Deutschland ist im Vergleich mit dem Ausland, sowohl in Europa als auch weltweit, die Verbreitung der Telearbeit noch gering und nimmt nur relativ langsam zu.[3] Technisch ist Telearbeit problemlos möglich, dennoch behindern viele organisatorische Faktoren, wie die in den meisten Unternehmen vorhandenen Strukturen, Verhaltensweisen und Führungsstile, die Ausbreitung von Telearbeit.[4] Telearbeit bedeutet Führung auf Distanz, deswegen müssen herkömmliche Führungstechniken angepasst und in Frage gestellt werden. In den nächsten Abschnitten werden die neuen Arbeitsformen durch Telekooperation nähern erläutert. Deutlich wird dabei die Unschärfe des Begriffs, die vielen Begleiterscheinungen und Alternativen. Des weiteren werden Motive und Barrieren der Telearbeit aufgezeigt sowie die Zukunft der Telearbeit umrissen.
2. Neue Arbeitsformen durch Telekooperation
Durch die rasante Fortentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik, der Markt- und Wettbewerbssituation sowie Arbeits- und Geschäftswelt ist eine Auflösung traditioneller Unternehmensgrenzen sichtbar, was neue Herausforderungen für Unternehmen beinhaltet. „An die Stelle einer strengen räumlichen und zeitlichen Gebundenheit der Unternehmung tritt eine schrittweise Standortauflösung mit der Herausbildung neuer Formen standortverteilter und standortunabhängiger Zusammenarbeit: der Telekooperation.“[5] Telekooperation ist eine mediengestützte Leistungserstellung zwischen standortverteilten Aufgabenträgern, Organisationseinheiten und Organisation und lässt sich in 3 Formen unterteilen, nämlich Telearbeit, Telemanagement und Teleservice.[6]
[...]
[1] Vgl. Schade, Otto Werner: Das Multimedia-Zeitalter ist angebrochen, in: OM, 44 Jg. (1996), S.27.
[2] Vgl. Schade: Das Multimedia-Zeitalter, a.a.O., S.27.
[3] Vgl. Harms, Jörg Menno: Telearbeit in Reinkultur wird keinen Aufschwung erleben, in: OM, 44 Jg. (1996), S. 26.
[4] Vgl. Brettreich-Teichmann, Werner: Auf und ab von Projekten rund um virtuelle Arbeitsplätze, in: OM, 44 Jg. (1996), S. 81.
[5] Reichwald, Ralf; Möslein, Kathrin: Telearbeit und Telekooperation, in: Bullinger, Warnecke, Neue Organisationsformen im Unternehmen. Heidelberg 1996, S. 691-708, hier S. 691.
[6] Vgl. Reichwald, Möslein: Telearbeit und Telekooperation, a.a.O., S. 692.
- Quote paper
- Sandra Fricke (Author), 2001, Telearbeit und Telekooperation: Anforderungen an, Probleme von und Chancen für ein Unternehmen durch standortübergreifende Kooperation der Mitarbeiter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3426