Da die Inanspruchnahme der Reproduktionsmedizin immer weiter zunimmt, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der zentralen Frage, welche Hoffnungen und Folgen mit der Reproduktionsmedizin für die Kinderwunschpaare einhergehen.
Dass das Alter bei Geburt des ersten Kindes immer weiter ansteigt, wird in vielen Medien immer wieder dargestellt. Ob und wann sich für ein Kind entschieden wird, ist abhängig von den äußerlichen Rahmenbedingungen sowie von den persönlichen Lebensvorstellungen. Besonders wichtig ist dabei, dass der richtige Partner bereits Teil des Lebens ist.
Doch bereits da tritt häufig die erste Schwierigkeit auf: Umfragen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen, dass den 30- bis 39-jährigen Frauen und Männern oftmals der richtige Lebenspartner fehlt, mit dem der Kinderwunsch realisiert werden kann. Ein weiterer Grund für das Aufschieben des Kinderkriegens ist, dass besonders für junge Frauen und Männer die Ausbildung beziehungsweise der Berufseinstieg eine große Rolle in der jungen Lebensphase spielt. Somit stehen ein sicherer Job und ein gutes Einkommen hauptsächlich im Vordergrund. Für viele die Voraussetzung, um sich für die Familienplanung zu entscheiden.
Insbesondere hochgebildete Frauen entscheiden sich oft gegen oder sehr spät für ein Kind. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung liegt das durchschnittliche Erstgebäralter heute bei über 30 Jahren. Ebenso ist der Anteil der Spätgebärenden (Frauen über 34 Jahre) in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen (von 1,3% auf 22%). Da die Fertilität in einem großen Zusammenhang zum Alter steht, müssen sich Paare, die sich im höheren Alter doch für ein Kind entscheiden, häufiger der reproduktionsmedizinischen Behandlung unterziehen. Aber auch infertile Paare nutzen diese Möglichkeit. 20 bis 30% der Paare werden innerhalb eines Jahres bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger, leiden also an einer verminderten Fertilität. Circa 3% sind sogar dauerhaft ungewollt kinderlos.
Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass ungewollte Kinderlosigkeit in Deutschland weiter zunehmen wird, da das Durchschnittsalter bei Geburt des ersten Kindes weiter ansteigt.
Dass das Alter bei Geburt des ersten Kindes immer weiter ansteigt, wird in vielen Medien immer wieder dargestellt. Ob und wann sich für ein Kind entschieden wird, ist abhängig von den äußerlichen Rahmenbedingungen sowie von den persönlichen Lebensvorstellungen. Besonders wichtig ist dabei, dass der richtige Partner bereits Teil des Lebens ist. Doch bereits da tritt häufig die erste Schwierigkeit auf: Umfragen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigen, dass den 30- bis 39-jährigen Frauen und Männern oftmals der richtige Lebenspartner fehlt, mit dem der Kinderwunsch realisiert werden kann (vgl. Gückel 2011: 15). Ein weiterer Grund für das Aufschieben des Kinderkriegens ist, dass besonders für junge Frauen und Männer die Ausbildung beziehungsweise der Berufseinstieg eine große Rolle in der jungen Lebensphase spielt. Somit stehen ein sicherer Job und ein gutes Einkommen hauptsächlich im Vordergrund. Für viele die Voraussetzung, um sich für die Familienplanung zu entscheiden (vgl. Schröder 2012: 3). Insbesondere hochgebildete Frauen entscheiden sich oft gegen oder sehr spät für ein Kind. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) liegt das durchschnittliche Erstgebäralter heute bei über 30 Jahren (vgl. Wischmann 2012: 26). Ebenso ist der Anteil der Spätgebärenden (Frauen über 34 Jahre) in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen (von 1,3% auf 22%). Da die Fertilität in einem großen Zusammenhang zum Alter steht, müssen sich Paare, die sich im höheren Alter doch für ein Kind entscheiden, häufiger der reproduktionsmedizinischen Behandlung unterziehen. Aber auch infertile Paare nutzen diese Möglichkeit. 20 bis 30% der Paare werden innerhalb eines Jahres bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht schwanger, leiden also an einer verminderten Fertilität. Circa 3% sind sogar dauerhaft ungewollt kinderlos (vgl. Stöbel- Richter et al. 2008: 37f.). Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass ungewollte Kinderlosigkeit in Deutschland weiter zunehmen wird, da das Durchschnittsalter bei Geburt des ersten Kindes weiter ansteigt (vgl. Wischmann 2012: 26). Da die Inanspruchnahme der Reproduktionsmedizin immer weiter zunimmt, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der zentralen Frage, welche Hoffnungen und Folgen mit der Reproduktionsmedizin für die Kinderwunschpaare einhergehen.
Um darzulegen, welche Hoffnungen Kinderwunschpaare mit der Reproduktionsmedizin verbinden, ist es wichtig, einige Fakten der Reproduktionsmedizin aufzuzeigen. Zunächst stellt sich die Frage, ab wann Kinderwunschpaare als infertil bezeichnet werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation liegt Infertilität dann vor, wenn trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eintritt: „Infertility is the inability of a sexually active, non-contracepting couple to achieve pregnancy in one year […]“ (who 2014, o.S.). Es ist schwierig zu sagen, wie viele Paare aktuell von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen sind. Derzeit wird von etwa 0,5 bis 1,4 Millionen Paaren ausgegangen. Das entspricht in etwa 3 bis 9% aller Kinderwunschpaare. Das einjährige Warten auf eine Schwangerschaft spielt bei jeder dritten bis vierten Frau eine Rolle (vgl. Wischmann 2012: 26). Jedoch empfindet sich deshalb nicht jede von ihnen als ungewollt kinderlos.
Anschließend soll der Begriff ››Kinderwunschzentrum‹‹ erklärt werden. Das Kinderwunsch- zentrum ist eine medizinische Einrichtung, in der Ärzte versuchen, Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu helfen. In diesem Zentrum arbeiten Schwestern, Biologen, Gynäkologen und Reproduktionsmediziner, sowie Urologen und Andrologen.1 Darüber hinaus zählen zu einem Kinderwunschzentrum Geburtshelfer und Genetiker und laut BZgA „möglicherweise“ (BZgA 2012: 31) Psychologen und Psychosomatiker. Jedoch haben nur Verheiratete und eheähnliche Partnerschaften in Ausnahmefällen die Chance, die Reproduktionsmedizin in einem Kinderwunschzentrum in Anspruch zu nehmen (vgl. berlin-institut 2007, o.S.). Doch warum ist es in den meisten Fällen nur verheirateten Paaren möglich, die Reproduktionsmedizin in Anspruch zu nehmen? Ich denke, dass es wichtig ist, auch unverheirateten Paaren eine Chance zu geben, sich einer Kinderwunschbehandlung zu unterziehen. Schließlich ist es auch nicht das Privileg von Ehepaaren, Kinder auf ››natürlichem‹‹ Weg zu bekommen. Gerade in der heutigen Gesellschaft, in der sich die Form des Zusammenlebens verändert hat, ist die Eheschließung keine zwingende Voraussetzung für ein Kind. Letztlich können auch Kinder unverheirateter Eltern ein glückliches und erfülltes Leben führen und sind nicht benachteiligter. Deshalb sollte dieser Punkt auch in der Reproduktionsmedizin überdacht werden. In den letzten Jahren ist das Durchschnittsalter der Frauen, die ein Kinderwunschzentrum aufsuchten, gestiegen und lag im Jahr 2010 bei 34,83 Jahren. Das Alter der Männer lag im Jahr 2010 bei 38,12 Jahren (vgl. Bühler/ Schill/ Gagsteiger 2012: 20).2 Im Vorhergehenden wurde deutlich, dass viele Frauen den passenden Lebenspartner immer später im Lebenslauf finden. Daraus resultiert auch, dass im Lebenslauf zunehmend später geheiratet wird. Wenn jedoch auch Paaren ohne einen Trauschein die Möglichkeit eingeräumt wird, ein Kinderwunschzentrum aufsuchen zu können, würde das durchschnittliche Alter der Inanspruchnahme eventuell sinken. Somit könnten auch die Chancen der Reproduktionsmedizin erhöht werden.
Die Literatur beweist mehrfach, dass Paare zu großen Anteilen davon ausgehen, dass die moderne Reproduktionsmedizin ein zuverlässiges und unbegrenztes Zeitfenster bei der Erfüllung des Kinderwunsches darstellt. Diese Vorstellungen sind jedoch häufig dem mangelnden Wissen zuzuschreiben. Des Weiteren kann davon ausgegangen werden, dass viele Kinderwunschzentren ihre Zahlen idealisieren, um mehr ››Kunden‹‹ zu gewinnen. Die meisten Patienten vergessen, dass Alter und Fruchtbarkeit in einem großen Zusammenhang stehen. Die wenigsten Kinderwunschpaare wissen, dass die fertile Phase bereits mit 25 Jahren sinkt. Verschiedenste Literaturquellen weisen immer wieder darauf hin, dass die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin deutlich überschätzt werden. Dies kann wahrscheinlich dadurch erklärt werden, dass insbesondere Therapieerfolge und die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin durch die Medien suggeriert oder hervorgehoben werden. Herausgefunden wurde, dass etwa 50% der Kinderwunschpaare die Chancen der Reproduktionsmedizin als zu hoch einschätzen. Umfragen in der deutschen Gesamtbevölkerung ergeben sogar, dass circa 71% der Befragten die Erfolgsquote der assistierten Reproduktion überschätzen. Aktuell gehen aus der Reproduktionsmedizin deutschlandweit in etwa 3% aller Geburten hervor (vgl. Stöbel-Richter et al. 2008: 43ff.). Besonders das Alter spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Während bei Frauen zwischen 31 bis 35 Jahren die klinischen Schwangerschaftsraten beziehungsweise die Raten des Embryotransfers mit IVF3 oder ICSI4 bei circa 35% liegen, betragen sie bei den über 40-Jährigen lediglich 10%. Hierbei sind jedoch alle klinischen Schwangerschaften gemeint und nicht die Geburten, die aus einer erfolgreichen Behandlung hervorgehen (vgl. ebd.:47). Um die tatsächliche Geburtenrate ermitteln zu können, müssen noch Zyklen abgezogen werden, bei denen es nicht zu einem Embryotransfer kommt, aber auch Verluste durch Fehlgeburten. Tatsache ist, dass lediglich jede fünfte Behandlung zur Geburt eines Kindes führt (vgl. berlin-institut 2007: o.S.). Dennoch verlassen sich viele Kinderwunschpaare, wie bereits zuvor erwähnt, auf die Mutmaßung jederzeit schwanger werden zu können. Wichtig ist, dass vor allem die Kinderwunschzentren den Patienten realistische Erfolgschancen vermitteln oder die Paare Beratungsmöglichkeiten außerhalb des Zentrums heranziehen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung der reproduktionsmedizinischen Behandlung sind häufig die Dauer der ungewollten Kinderlosigkeit und die damit einhergehenden Bemühungen sowie der starke Wunsch nach einem leiblichen Kind. Gegen die Behandlung sprechen meist der finanzielle Aspekt und das Alter der Frau. Besonders die Kosten der Reproduktionsbehandlung können für Paare einen hohen finanziellen Aufwand bedeuten. Krankenkassen übernehmen lediglich 50% der Kosten von maximal drei Behandlungszyklen (vgl. Rauprich et al. 2011: 2383). Jedoch bleiben durchschnittlich circa 50% der Paare nach drei abgeschlossenen Behandlungszyklen kinderlos (vgl. Wischmann 2012: 27). Eine Möglichkeit, auch Paare ohne große finanzielle Ressourcen zu unterstützen, wäre eine Beteiligung des Staates an den Kosten der Kinderwunschbehandlung. Gerade in politischen Diskussionen wird doch häufig vom bestehenden Kindermangel gesprochen. Vielleicht wäre die Reproduktionsmedizin schon ein erster, zumindest kleiner Ansatz, dem entgegenzuwirken.
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1 Andrologen befassen sich mit der Fortpflanzungsfunktion des Mannes sowie deren Fertilitätsstörungen (vgl. berlininstitut 2007, o.S.).
2 Dieses Alter gilt jedoch hauptsächlich für die Befruchtung außerhalb des Körpers.
3 Befruchtung außerhalb des Körpers (vgl. BZgA 2012: 48).
4 Einspritzen einer Samenzelle in eine Eizelle (vgl. BZgA 2012: 48).
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Ulrike Köpke (Autor:in), 2014, Was bedeutet die Reproduktionsmedizin für Kinderwunschpaare? Hoffnungen und Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342589
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