Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. Versuch einer Definition „Sozialisation“
Enkulturation und Sozialisation
2. Sozialisationsinstanzen
Primäre S.
Sekundäre S.
Tertiäre S.
Zusammenfassung
3. Ausgewählte Basistheorien zum Prozess der Sozialisation
Psychologische Theorieansätze
Lern- und Verhaltenpsychologie
Kognitive Entwicklungspsychologie
Ökologischer Ansatz
Soziologische Theorien
Struktur – funktionale Theorie
Symbolischer Interaktionismus
4. Resümee und Ausblick
Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
0. Einleitung
1. Versuch einer Definition „Sozialisation“
1.1 Enkulturation und Sozialisation
2. Sozialisationsinstanzen
2.1 Primäre
2.2 Sekundäre
2.3 Tertiäre
2.4 Zusammenfassung
3. Ausgewählte Basistheorien zum Prozess der Sozialisation
3.1 Psychologische Theorieansätze
3.1.1 Lern- und Verhaltenpsychologie
3.1.2 Kognitive Entwicklungspsychologie
3.1.3 Ökologischer Ansatz
3.2 Soziologische Theorien
3.2.1 Struktur – funktionale Theorie
3.2.2 Symbolischer Interaktionismus
4. Resümee und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Dimension des sozialen Raumes
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
0. Einleitung
Die Belegarbeit soll einen kleinen Einblick in das große Feld der Sozialisation geben. Im Rahmen dieser Arbeit soll neben dem Versuch einer Definition in Kapitel 1 kurz auf die Sozialisationsinstanzen (Kapitel 2) eingegangen werden. Weil es eine Vielzahl von Theorien die Sozialisation betreffend gibt, wird sich in Kapitel 3 auf einige ausgewählte aus den Bereichen Psychologie und Soziologie konzentriert.
Zugunsten der Lesbar- und Verständlichkeit wurde auf eine zweigeschlechtliche Schreibweise verzichtet und die männliche Sprachform verwendet. Grundsätzlich werden weibliche wie männliche Erzieher, Pädagoginnen und Pädagogen, gleichermaßen angesprochen.
1. Versuch einer Definition „Sozialisation“
Der Begriff wurde von dem französischen Soziologen Emile Durkheim (1907) eingeführt. Damit wollte er den Vorgang der „Vergesellschaftung des Menschen, die Prägung der menschlichen Persönlichkeit durch die gesellschaftlichen Bedingungen“[1] kennzeichnen. Nachdem aber in den 60er Jahren im Zuge einer sozialwissenschaftlichen Öffnung der Erziehungswissenschaft der Begriff Sozialisation zunehmend an Bedeutung gewann, kam es aber auch zu kontroversen Diskussionen hinsichtlich des Verhältnisses von Sozialisation und Personalisation. Die Angst, dass Erziehung nunmehr mit Vergesellschaftung gleichgesetzt werden würde, verebbte aber nach einer Definition GEULENS und HURRELMANNS, dass Sozialisation zu verstehen sei als „[…] Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt. Vorrangig dabei ist, […] wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet.“[2]
TILLMANN definiert Sozialisation als die Gesamtheit aller gesellschaftlichen Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen.[3] Im Zentrum des Sozialisationsprozesses steht die Entwicklung und Veränderung der menschlichen Persönlichkeit. Der Persönlichkeitsbegriff beinhaltet nicht nur die zu beobachtbaren Verhaltensweisen, sondern bezieht ebenso die psychischen Prozesse und Zustände; Gefühle, Motivation, Wissen, Sprache, Werthaltung mit ein. TILLMANNs Definition besagt auch, dass der Mensch nicht Opfer seiner Sozialisation ist, sondern sich aktiv mit seiner Umwelt auseinandersetzt. Er gestaltet seine Lebens- und Lernprozesse mit. So kann er sich zu einem handlungsfähigen Subjekt entwickeln.
Zusammenfassend betrachtet, richtet sich der Sozialisationsbegriff gegen:
a) einseitig biologische Auffassungen, die betonen, dass die menschliche Entwicklung auf die genetisch vorgegebenen Anlagefaktoren zurückzuführen sei;
b) die idealistische und individualistische Perspektive, die einen immanenten Reifungsprozess zur Persönlichkeitsentwicklung annimmt;
c) eine pädagogisch reduzierte Perspektive, die einen intentionalen Einfluss des Erziehers auf den jungen Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Die Frage, mit der sich Sozialisationsforschung befasst, kann also einfach formuliert werden: Wie gelingt die Anpassung eines Individuums an die Gesellschaft?
Im Gegensatz zu anderen Lebenwesen kommt der Mensch relativ unfertig zur Welt. Ohne das ihn umgebene Umfeld würde er nicht überleben. Anthropologen sprechen vom Menschen als „verfrühter Nesthocker“. Er braucht ein extrauterines Jahr, um einigermaßen überlebensfähig zu werden. Er braucht Anleitung. Gegenüber anderen Lebewesen entpuppt sich dieser vermeintliche Nachtteil jedoch zu einem Vorteil, denn der „unfertige“ Mensch ist prägbarer, weil er weniger festgelegt ist in seinen Anlagen. Hinzu kommt die Sprache. Instinktarmut wird durch Sprache und die dadurch mögliche Reflexion seiner Handlungen kompensiert.
1.1 Enkulturation und Sozialisation
Enkulturation stellt den Prozess der Fertigreifung im „zweiten Uterus“ Gesellschaft da. Der Mensch erfährt seine grundlegende Prägung. Er erwirbt die in seiner Kultur typischen Sichtweisen und Orientierungen und erlernt den etablierten Gebrauch von Symbolsystemen und Ausdrucksweisen (Sprache). Der Mensch wird zum Träger und Gestalter einer bestimmten Kultur.
ARNOLD / PÄTZOLD sprechen von einer Basispersönlichkeit, die ausgebildet wird. Damit wird der Mensch soziabel - sozialisierbar.[4]
Sozialisation kann als Teil der Enkulturation verstanden werden, denn hier soll durch die Übernahme überlieferter Werte, Normen und Handlungsmuster auf die Übernahme gesellschaftlicher Rollen vorbereitet werden. Unter gesellschaftlichen Rollen sind unter anderem zu verstehen: Student, Mann, Frau, etc. Durch das Rollenlernen wird der Mensch also gesellschaftlich handlungsfähig, indem er Rollennormen internalisiert.
2. Sozialisationsinstanzen
Primäre Sozialisationsinstanz – Familie
Nach HURRELMANN werden die grundlegenden Strukturen in der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes durch den Kontakt im Elternhaus geprägt. Wichtige Impulse kommen dabei unter anderem von der sozialen Lebenslage Familie sowie deren Verankerung in der sozialen und materiellen Umwelt. Entscheidend ebenso ist der Bildungsgrad der Eltern und der Erziehungsstil, den die Eltern ausüben.
Im Gegensatz zu vor 15 Jahren hat sich das Verständnis von Familie grundlegend gewandelt. Während Familie früher als statische Einheit verstanden wurde, welche die Lebenswelt der Kinder gleichmäßig und dauerhaft beeinflusst, geht man heute davon aus, dass Familie eine sich entwickelnde und ständig sich wandelnde Einheit darstellt. Sie passt sich ständig an innere Veränderungen an und versucht gleichzeitig, ein inneres Gleichgewicht zu halten.
[...]
[1] Vgl. Gudjons, H.: Pädagogisches Grundwissen 7. vollst. überarb. und akt. Aufl., Klinkhardt Verlag, 2001, S. 149
[2] Vgl. Hurrelmann/Geulen in Gudjons, S. 150
[3] Vgl.Tillmann, Klaus-Jürgen: Sozialisationstheorien – Eine Einführung in den Zusammenhang von
Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung, 12. Aufl., rohwolts enzyklopädie 2003, S. 10 - 15
[4] vgl. Arnold,Rolf; Pätzold, Henning: Schulpädagogik kompakt – Prüfungswissen auf den Punkt gebracht, 1. Aufl. Cornelson Scriptor 2002, S. 144
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