Das Nirvana – ein Begriff, von dem wohl jeder gewöhnliche Mitteleuropäer bereits etwas gehört hat. Auch, dass das Nirvana mit dem Buddhismus in Zusammenhang steht, dürfte nicht unbekannt sein. Doch was genau hat es mit diesem Begriff aus buddhistischer Sicht auf sich? Dies soll die grundlegende Frage sein, die innerhalb dieses verschriftlichten Referats geklärt werden soll.
Hierzu wird zunächst einmal eine allgemeine Übersicht über das buddhistische Welt- und Menschenbild vorgestellt werden, um das Thema des Nirvanas in den Gesamtkontext der buddhistischen Lehre einordnen zu können. Im Anschluss soll beschrieben werden, wie nach buddhistischer Vorstellung der Weg eines Lebewesens hin zum Nirvana verläuft, wodurch bereits auch schon eine Vorstellung vermittelt werden kann, worum es sich bei dem Begriff eigentlich handelt. Genauer wird dies dann im dritten Gliederungspunkt erläutert, in welchem das Konzept des Nirvanas als solches vorgestellt wird. Eine zusammenfassende Schlussbetrachtung soll diese schriftliche Ausarbeitung abschließen.
Gliederung
Einleitung
1 Überblick zum buddhistischen Welt- und Menschenbild
2 Der Weg zum Nirvana
3 Das Konzept Nirvana
Schlussbetrachtung
Quellenverzeichnis
Einleitung
Das Nirvana – ein Begriff, von dem wohl jeder gewöhnliche Mitteleuropäer bereits etwas gehört hat. Auch, dass das Nirvana mit dem Buddhismus in Zusammenhang steht, dürfte nicht unbekannt sein. Doch was genau hat es mit diesem Begriff aus buddhistischer Sicht auf sich? Dies soll die grundlegende Frage sein, die innerhalb dieses verschriftlichten Referats geklärt werden soll.
Hierzu wird zunächst einmal eine allgemeine Übersicht über das buddhistische Welt- und Menschenbild vorgestellt werden, um das Thema des Nirvanas in den Gesamtkontext der buddhistischen Lehre einordnen zu können.[1] Im Anschluss soll beschrieben werden, wie nach buddhistischer Vorstellung der Weg eines Lebewesens hin zum Nirvana verläuft, wodurch bereits auch schon eine Vorstellung vermittelt werden kann, worum es sich bei dem Begriff eigentlich handelt. Genauer wird dies dann im dritten Gliederungspunkt erläutert, in welchem das Konzept des Nirvanas als solches vorgestellt wird. Eine zusammenfassende Schlussbetrachtung soll diese schriftliche Ausarbeitung abschließen.
1 Überblick zum buddhistischen Welt- und Menschenbild
Um das Wesen des buddhistischen Welt- und Menschenbildes zu verstehen, ist es zunächst nützlich, die Ziele des Buddhismus zu kennen. In erster Linie sind diese zum einen die Transformation des Bewusstseins und zum anderen die Befreiung vom Leiden und dadurch auch vom Wiedergeburtenkreislauf, von dessen Existenz innerhalb der buddhistischen Lehre ausgegangen wird.
Als Stifter des Buddhismus wird der Buddha angesehen. Bei dem historischen Buddha handelt es sich um die Person Siddhartha Gautama. Dieser Buddha wird Buddha Shakyamuni und eben auch wie hier bereits im Allgemeinen als „der Buddha“ bezeichnet. Auch Bezeichnungen wie „der Erleuchtete“ sind nicht unüblich. Des Weiteren gilt der Buddha als eines der Drei Juwelen des Buddhismus.
Bei den anderen beiden der Drei Juwelen handelt es sich um die Lehre, Dharma, und die Gemeinschaft, Sangha. Die Lehre enthält die wichtigsten Glaubensinhalte des Buddhismus. Diese umfassen die Vier Edlen Wahrheiten, den Edlen Achtfachen Weg, die drei Daseinsmerkmale, die fünf Daseinselemente oder Daseinsgruppen einer Persönlichkeit und das Rad des Lebens. Die Vier Edlen Wahrheiten sind die folgenden: die Wahrheit vom Leiden, die Wahrheit von den Ursachen des Leidens, die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens und die Wahrheit vom Weg zur Aufhebung des Leidens. Der Edle Achtfache Pfad ist, wie der Name schon sagt, achtfach aufgeteilt, und zwar in die rechte Erkenntnis, den rechten Entschluss, die rechte Rede, das rechte Handeln, den rechten Lebenserwerb, das rechte Bemühen, die rechte Achtsamkeit und die rechte Meditation. Die drei Daseinsmerkmale sind Vergänglichkeit, Leiden und Nicht-Selbst. Zu den fünf Daseinsgruppen einer Persönlichkeit, den Skandhas, zählt man die Körperlichkeitsgruppe, die Empfindungsgruppe, die Wahrnehmungsgruppe, die Geistformationsgruppe und die Bewusstseinsgruppe.
Der letzte erwähnte Bereich der Lehre, das Rad des Lebens, beinhaltet neben dem Nirvana, welches in dieser Ausarbeitung noch genauestens erläutert werden wird, Karma, Samsara, die drei Bewusstseinsgifte, die sechs Daseinsbereiche und des zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens. Die drei Bewusstseinsgifte sind Gier, Hass und Verblendung. Die sechs Daseinsbereiche setzen sich aus denen der Götter, der Halbgötter, der Menschen, der Tiere, der Hungergeister und der Höllenwesen zusammen. Die zwölf Glieder des Abhängigen Entstehens sind Unwissenheit, Tatabsichten, Bewusstsein, Name und Körper, Sechssinnesgebiete, Berührung, Empfindung, Gier, Ergreifen, Werden, Geburt, sowie Alter und Tod. Auch die sechs Sinnesorgane, die sechs Sinnesobjekte und die sechs Arten des Sinnesbewusstseins gehören innerhalb der Lehre zum Bereich des Rads des Lebens.
Die buddhistische Gemeinschaft, Sangha, besteht zum einen aus Mönchs- und Nonnenorden, die nach buddhistischen Ordensregeln leben; zum anderen gibt es aber auch Laienbuddhisten, also Buddhisten, die nicht ordiniert sind, aber ihr Leben trotzdem an der buddhistischen Lehre orientieren.
Weiterhin gibt es im Buddhismus die fünf ethischen Regeln. Diese besagen, dass man keine Lebewesen töten oder verletzen soll; nicht nehmen soll, was nicht gegeben ist; keine unheilsamen sexuellen Handlungen begehen soll; keine unheilsame Rede aussprechen soll; und keine berauschenden Mittel, die das Bewusstsein trüben, zu sich nehmen soll.
Ein weiteres wichtiges Merkmal des Buddhismus ist, dass es nicht „den einen Buddhismus“ gibt. So gibt es nämlich verschiedene Strömungen, die sich in ihrer Glaubenspraxis durch verschiedene Schwerpunkte und Ziele voneinander unterscheiden; zwar haben sie die Grundlagen, welche auch hier präsentiert werden, gemeinsam, aber man findet bei weiterführender Beschäftigung mit den verschiedenen Richtungen Unterschiede. Grundsätzlich wird zwischen dem Theravada- und dem Mahayana-Buddhismus unterschieden. Aber auch hier ist eine Vereinheitlichung kaum möglich. Dies liegt vor allem daran, dass die Mahayana-Strömung noch einmal in verschiedene Schulen, wie die Zen- und die Reines-Land-Schule, unterteilt werden kann. Auch die Vajrayana-Strömung gehört beispielsweise zum Mahayana und grenzt sich wiederum durch ihre Lehre von den erwähnten Schulen ab.
Die älteste, zusammenhängend überlieferte Sammlung der Lehrreden des Buddhas ist der Pali-Kanon. Er wird auch als Tripitaka, also wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt „Dreikorb“, bezeichnet. Dieser Name ergibt sich aus der Tatsache, dass der Pali-Kanon in drei große Teile gegliedert ist: die Ordensdisziplin Vinaya, die Lehrreden Sutra, und die philosophischen und psychologischen Abhandlungen, Abhidharma genannt.
Man sieht also, dass hinter dem buddhistischen Welt- und Menschenbild ein komplexes Konstrukt aus Inhalten und Strukturen steht, die im Rahmen dieses einführenden Überblicks nur kurz genannt und angerissen werden können, um den Rahmen dieser schriftlichen Arbeit nicht zu sprengen. Nun soll ein Teil dieser Inhalte vertiefend beleuchtet werden: das Nirvana, beginnend mit dem Weg zu diesem, was bedeutet, dass es nun vorerst hauptsächlich um die Vier Edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad gehen wird.
2 Der Weg zum Nirvana
Die erste der Vier Edlen Wahrheiten, die Wahrheit vom Leiden, sagt aus, dass zunächst einmal aus, dass „Alles“ Leiden ist. Beschäftigt man sich intensiver damit, kann man feststellen, dass damit alles gemeint ist, was der Vergänglichkeit unterworfen ist. Dabei handelt es sich um die fünf Skandhas, die fünf Daseinsgruppen oder Daseinselemente einer Persönlichkeit. Die Ursache des Leidens ist die Unbeständigkeit dieser fünf Daseinselemente. Aus Unwissenheit strebt der Mensch jedoch trotzdem nach diesen, kann sie aber durch deren Vergänglichkeit nicht festhalten.[2]
Die Wahrheit von den Ursachen des Leidens, der zweiten der Vier Edlen Wahrheiten, sagt aus, dass der Durst die Ursache des Leidens ist. Durst ist hierbei die Umschreibung für ein Begehren, das sich durch Empfindung, Wahrnehmung und Willensregung im Bewusstsein festsetzt und zu Handlungen führt. Durch die Wirkungen dieser Handlungen können die fünf Daseinselemente, die leidvoll sind, immer wieder neu entstehen. Somit ist der Durst, das Begehren, also die Ursache für diese Leid in sich tragenden Entstehungen. Ein ungebrochener Kreislauf liegt somit vor. Dieser Kreislauf kommt in den zwölf Gliedern des Abhängigen Entstehens zum Ausdruck, welche die Grundaussage des Leidens illustrieren.[3]
Bei der dritten der Vier Edlen Wahrheiten handelt es sich um die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens. Diese kann durch eine Vernichtung des Durstes stattfinden. Diese geschieht, wenn der Durst aus der Empfindung, der Wahrnehmung, der Willensregung und dem Bewusstsein vertrieben ist. Die dritte Wahrheit besagt somit also, dass es ein Ende des Leidens gibt und auf welchem Wege dies erreicht werden kann.[4]
Hinter der letzten der Vier Edlen Wahrheiten, der Wahrheit vom Weg zur Aufhebung des Leidens, verbirgt sich die Erkenntnis, dass der Heilsweg zur Aufhebung des Leidens der Edle Achtfache Pfad ist. Da man das Ende des Leidens mit dem Nirvana gleichsetzt[5], kann man den Edle Achtfache Pfad als den Weg oder als den letzten Abschnitt auf dem Weg zum Nirvana bezeichnen. Die acht Glieder dieses Pfades lassen sich in drei Gruppen aufteilen: Wissen, Sittlichkeit und Meditation. Zur Gruppe des Wissens gehören die rechte Erkenntnis und der rechte Entschluss. Es handelt sich dabei nicht um intellektuelles Wissen, sondern um eine höhere Erkenntnis. Dieses Wissen befreit vom Unwissen, wodurch es erst möglich ist, diesen Weg zu beschreiten. Zur Gruppe der Sittlichkeit gehören rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb.
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[1] Das Wissen in diesem Gliederungspunkt stammt aus den Besprechungen und dem auf Handouts festgehaltenen Wissen des Seminars „Buddhistisches Welt- und Menschenbild“ bei Dr. Thanh Ho an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Sommersemester 2016.
[2] Vgl. Hutter, 2001, S. 36.
[3] Vgl. ebd., S. 38f.
[4] Vgl. ebd., S. 40.
[5] Vgl. ebd.
- Citar trabajo
- Konrad Altmann (Autor), 2016, Die buddhistische Vorstellung vom Nirvana, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341903
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