In dieser Hausarbeit soll zunächst ein Überblick über die historische Entwicklung des Schwangerschaftsabbruchs, anhand des § 218 StGB gegeben werden. Dabei soll die Frage der gesetzlichen Regelung innerhalb Deutschlands geklärt werden. Des Weiteren wird es eine philosophische Diskussion gegeben. Dadurch sollen die Fragen, wann das Lebensrecht beginnt und wann Schwangerschaftsabbruch als moralisch zulässig oder moralisch unzulässig gilt, beantwortet werden. Ein soziologischer Zugang des Schwangerschaftsabbruchs wird durch das anwenden zweier Theorien aufgezeigt. Anschließend wird die Sichtweise der christlichen Religion betrachtet.
Papst Benedikt XVI. bezieht 2007 klare Stellung zum Thema Schwangerschaftsabbruch: „In Europa ist zuerst der Begriff der Menschenrechte formuliert worden. Das grundlegende Menschenrecht, die Voraussetzung für alle anderen Rechte, ist das Recht auf das Leben selbst. Das gilt für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Abtreibung kann demgemäß kein Menschenrecht sein – sie ist das Gegenteil davon.“
Das Zitat von Papst Benedikt XVI. macht deutlich, wie sehr das Thema in der Gesellschaft diskutiert wird. Eine grundsätzliche Betrachtung der Problematik des Schwangerschaftsabbruchs ist nicht neu. Schon immer musste sich die Gesellschaft mit moralischen und rechtlichen Fragen bezüglich des Schwangerschaftsabbruchs auseinandersetzen. Die moralische und rechtliche Beurteilung über den Abbruch einer Schwangerschaft ist jedoch immer noch ein gesellschaftlich sehr umstrittenes Thema.
Eine Frau kann oft diversen Gründen ausgesetzt sein, die einen Abbruch der Schwangerschaft in Erwägung ziehen. Oft gibt es viele Argumente die nicht für das fortsetzten einer Schwangerschaft sprechen. Argumente wie zum Beispiel ein unzureichend gesichertes Umfeld der Schwangeren, finanzielle Notlagen oder eine Gene-tisch vererbte Krankheit des Ungeborenen. Befindet sich eine Frau in solch einer Lage, ist der Abbruch der heute abtreibungsfreundlichen Gesetzgebung geregelt. Jedoch reicht die Regelung der Rechtsprechung nicht aus um eine Entscheidung eines Schwangerschaftsabbruchs vornehmen zu können. Geht es um die Thematik eine Schwangerschaft vorzeitig zu beenden, ist die Schwangere auch der Frage der Moral und Ethik ausgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definitionen
- 2.1 Schwangerschaft
- 2.2 Schwangerschaftsabbruch
- 2.3 Moral und Ethik
- 3 Der Schwangerschaftsabbruch
- 3.1 Die Würde des Menschen
- 3.2 Historische Entwicklung des §218 und derzeitiger Stand
- 3.3 Verfahren zum Schwangerschaftsabbruch
- 3.4 Folgen des Schwangerschaftsabbruches
- 3.5 Schwangerschaftsabbruch aus der Sicht von Moral
- 4 Der Schwangerschaftsabbruch in der philosophischen Diskussion
- 4.1 Beginn des Lebensrechts nach dem Philosophen Norbert Hoerster
- 4.2 Die Abtreibung als moralisch zulässig: Eine Theorie von Peter Singer
- 4.2 Die Abtreibung als unmoralisch: Eine Position von Don Marquis
- 5 Soziologischer Zugang
- 5.1 Utilitarismus und Schwangerschaftsabbrüche
- 5.2 Die hedonistische Theorie als Zugang zum Thema des Schwangerschaftsabbruches
- 6 Sichtweise und Zugang über die christliche Religion
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die komplexe Thematik des Schwangerschaftsabbruchs aus verschiedenen Perspektiven. Ziel ist es, die historische Entwicklung der rechtlichen Regulierung in Deutschland zu beleuchten und die moralisch-ethischen Fragen zu diskutieren, die mit dieser Entscheidung verbunden sind. Die Arbeit beleuchtet dabei sowohl philosophische als auch soziologische Aspekte.
- Rechtliche und historische Entwicklung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland (§218 StGB)
- Philosophische Auseinandersetzung mit dem Beginn des Lebensrechts und der moralischen Zulässigkeit von Abtreibung
- Soziologische Betrachtung anhand des Utilitarismus und der hedonistischen Theorie
- Die Sichtweise der christlichen Religion zum Schwangerschaftsabbruch
- Moralische und ethische Implikationen des Schwangerschaftsabbruchs
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema Schwangerschaftsabbruch als gesellschaftlich und moralisch umstritten dar und führt mit einem Zitat von Papst Benedikt XVI. die zentrale Diskrepanz zwischen dem Recht auf Leben und der Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs ein. Sie skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit, der die rechtliche, philosophische, soziologische und religiöse Perspektive beleuchten wird.
2 Definitionen: Dieses Kapitel legt die grundlegenden Begriffe fest, die für die weitere Diskussion unerlässlich sind. Es definiert Schwangerschaft (Beginn und Ende aus juristischer und medizinischer Sicht), Schwangerschaftsabbruch (mit unterschiedlichen Definitionen aus juristischer Sicht) und die Unterscheidung zwischen Moral und Ethik. Die präzisen Definitionen legen die Grundlage für die spätere Analyse.
3 Der Schwangerschaftsabbruch: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den Schwangerschaftsabbruch im Kontext des deutschen Strafgesetzbuches (§ 218 StGB). Es beleuchtet die historische Entwicklung des Paragraphen, die Verfahren des Schwangerschaftsabbruchs und deren medizinischen Kontext, sowie die damit verbundenen ethischen und moralischen Fragen, insbesondere im Hinblick auf die Würde des Menschen.
4 Der Schwangerschaftsabbruch in der philosophischen Diskussion: Dieses Kapitel analysiert die philosophischen Debatten um den Schwangerschaftsabbruch. Es stellt verschiedene Standpunkte gegenüber, zum Beispiel die Positionen von Norbert Hoerster, Peter Singer und Don Marquis, die unterschiedliche Argumente für oder gegen die moralische Zulässigkeit von Abtreibung liefern. Der Fokus liegt dabei auf der Frage nach dem Beginn des Lebensrechts.
5 Soziologischer Zugang: Hier werden soziologische Theorien auf den Schwangerschaftsabbruch angewendet. Insbesondere der Utilitarismus und die hedonistische Theorie werden herangezogen, um das Phänomen aus soziologischer Sicht zu analysieren und zu beleuchten, wie diese Theorien die Entscheidungsfindung bezüglich eines Schwangerschaftsabbruchs beeinflussen können.
6 Sichtweise und Zugang über die christliche Religion: Dieses Kapitel behandelt die Perspektive der christlichen Religion auf den Schwangerschaftsabbruch. Es beleuchtet den religiösen Diskurs um das Thema und analysiert, wie die christlichen Werte und Überzeugungen die Beurteilung des Schwangerschaftsabbruchs prägen.
Schlüsselwörter
Schwangerschaftsabbruch, §218 StGB, Moral, Ethik, Lebensrecht, Würde des Menschen, Utilitarismus, Hedonismus, christliche Religion, philosophische Argumentation, soziologische Perspektive, rechtliche Regulierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Schwangerschaftsabbruch
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht umfassend die Thematik des Schwangerschaftsabbruchs aus verschiedenen Perspektiven. Sie beleuchtet die rechtliche Entwicklung in Deutschland (§218 StGB), die moralisch-ethischen Fragen, philosophische und soziologische Aspekte sowie die Sichtweise der christlichen Religion.
Welche Perspektiven werden in der Hausarbeit betrachtet?
Die Arbeit betrachtet den Schwangerschaftsabbruch aus rechtlicher, historischer, philosophischer, soziologischer und religiöser Perspektive. Es werden verschiedene philosophische Positionen (z.B. Hoerster, Singer, Marquis) und soziologische Theorien (Utilitarismus, Hedonismus) angewendet.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Definitionen (Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Moral und Ethik), Der Schwangerschaftsabbruch (inkl. historischer Entwicklung, Verfahren und Folgen), Der Schwangerschaftsabbruch in der philosophischen Diskussion, Soziologischer Zugang, Sichtweise und Zugang über die christliche Religion und Fazit.
Welche Definitionen werden im Text verwendet?
Die Hausarbeit definiert präzise die Begriffe Schwangerschaft (juristisch und medizinisch), Schwangerschaftsabbruch (verschiedene juristische Definitionen) und unterscheidet klar zwischen Moral und Ethik. Diese Definitionen bilden die Grundlage der weiteren Analyse.
Welche philosophischen Positionen werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert die philosophischen Positionen von Norbert Hoerster, Peter Singer und Don Marquis zum Thema Schwangerschaftsabbruch und deren Argumente für oder gegen die moralische Zulässigkeit von Abtreibung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage nach dem Beginn des Lebensrechts.
Welche soziologischen Theorien werden angewendet?
Der soziologische Zugang betrachtet den Schwangerschaftsabbruch unter Anwendung des Utilitarismus und der hedonistischen Theorie. Die Analyse beleuchtet, wie diese Theorien die Entscheidungsfindung bezüglich eines Schwangerschaftsabbruchs beeinflussen können.
Wie wird die christliche Religion in Bezug auf den Schwangerschaftsabbruch betrachtet?
Die Hausarbeit untersucht die Sichtweise der christlichen Religion zum Schwangerschaftsabbruch. Sie beleuchtet den religiösen Diskurs und analysiert, wie christliche Werte und Überzeugungen die Beurteilung des Schwangerschaftsabbruchs prägen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Schwangerschaftsabbruch, §218 StGB, Moral, Ethik, Lebensrecht, Würde des Menschen, Utilitarismus, Hedonismus, christliche Religion, philosophische Argumentation, soziologische Perspektive, rechtliche Regulierung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, die komplexe Thematik des Schwangerschaftsabbruchs aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen, die historische Entwicklung der rechtlichen Regulierung in Deutschland zu beleuchten und die moralisch-ethischen Fragen zu diskutieren.
Wo finde ich Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel?
Die Hausarbeit enthält für jedes Kapitel eine Zusammenfassung, die die zentralen Inhalte und Argumente des jeweiligen Kapitels kurz und prägnant darstellt.
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- Stefan Müller (Author), 2014, Schwangerschaftsabbruch. Moralische und ethische Sichtweisen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341678