Diese Ausarbeitung soll der Fragestellung nachgehen, ob der Bildertest zum sozialen Selbstkonzept (BSSK) als Verfahren zur Erfassung des sozialen Selbstkonzeptes eine geeignete und wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise ist, um als Lehrkraft Kinder mit sozialen Schwierigkeiten zu Gleichaltrigen zu identifizieren und gegebenenfalls intervenieren zu können. Um dies zu überprüfen, wird erstens untersucht, ob der BSSK die diagnostischen Gütekriterien zur Messung des sozialen Selbstkonzeptes angemessen berücksichtigt. Zweitens wird die Praxistauglichkeit für den schulischen Kontext beurteilt. Und drittens wird sich gefragt, ob das soziale Selbstkonzept tatsächlich als bedeutsame Variable des Sozialverhaltens gelten kann.
Der Bildung von Sozialkompetenz und Persönlichkeit des Kindes bzw. Jugendlichen wird im deutschen Bildungssystem im Sinne der Ideen der Aufklärung und Humboldt’scher Bildungsideale eine bedeutende Rolle beigemessen. Angestrebtes Ziel ist es hierbei, bei diesen eine autonome Selbstentfaltung anzustoßen, immer aber auch (als notwendige Bedingung) in lebendig-gelingender und verantwortungsvoller Interaktion mit den Mitmenschen bzw. Gleichaltrigen. Pragmatisch gesehen dient das Interesse am Sozialverhalten und verträglichen Miteinander der Kinder dem Herstellen der vom Lehrenden angestrebten Unterrichtsordnung, um Lernziele in einer förderlichen Lernatmosphäre zu ermöglichen. Im Kontext derzeitiger Diskussionen a) um die Integration von zahlreichen Flüchtlingskindern, b) um den zwischenmenschlichen Umgang in multikomplexen interkulturellen Lebenswelten, c) um eine inklusive Beschulung und d) um eine - auch durch a), b) und c) zunehmend bedingte - Sozialpädagogisierung von Schule durch z.B. Ganztagsbeschulungen und Care-Tätigkeiten (vgl. Budde & Blasse, in Druck) bekommt die Entwicklung von Sozialkompetenz eine besondere Zentralstellung. Daher scheint die in der vorliegenden Arbeit fokussierte Beschäftigung mit einem Testverfahren, welches vorgibt, das Selbstkonzept als „[e]in wesentliches Bestimmungsstück sozialer Kompetenz[...]“ messen zu können, von (nicht nur) aktuell großer Bedeutung zu sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einführung in den BSSK, fachliche Zuordnung und Ziele des Verfahrens
2.1. Einführung in den BSSK
2.2. Fachliche Zuordnung des BSSKs
2.3. Ziele des Verfahrens
3. Theoretische Grundlagen des BSSKs
3.1. Das Selbstkonzept nach Filipp
3.2. Hierarchisches Modell des Selbstkonzeptes
3.3. Hypothetisches Modell des Sozialen Selbstkonzeptes
3.4. Sozialkompetenz
4. Durchführung und Auswertung des BSSKs, abzuleitende Fördermaßnahmen
4.1. Durchführung des BSSKs
4.2. Auswertung des BSSKs
4.3. Abzuleitende Fördermaßnahmen
5. Berücksichtigung der Gütekriterien im BSSK
5.1. Hauptgütekriterien: Validität, Reliabilität und Objektivität
5.2. Nebengütekriterien: Normierung, Ökonomie und Fairness
6. Reflektion: Beurteilung der Qualität des BSSKs
6.1. Qualitätsprüfung in Hinblick auf die Gütekriterien und die Praxistauglichkeit
6.2. Ist das Soziale Selbstkonzept eine bedeutsame Variable der Sozialkompetenz?
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
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