Die Arbeit vergleicht den Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland und der Schweiz. Die Schweizer Verwaltung ähnelt der Deutschen nicht nur in kulturellen und gesellschaftlichen Aspekten; auch die personalwirtschaftlichen Rahmenbedingungen scheinen vergleichbar zu sein. Dennoch liegen Faktoren vor, die einen Fachkräftemangel in Schweizer Verwaltungen vermeiden oder zumindest reduzieren. Aus meiner Sicht ist dies maßgeblich auf die Flexibilität der Verwaltung zurückzuführen. Warum die Schweizer Verwaltung aber überhaupt flexibler reagieren kann, soll nun in der vorliegenden Hausarbeit erörtert werden.
Der drohende Fachkräftemangel ist in aller Munde. Ob in der freien Wirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung; entsprechende Fachartikel werden zahlreich publiziert. Immer geht es um mögliche Lösungsansätze und Instrumente, die einen solchen vermeiden oder zumindest reduzieren sollen. Der Überbegriff „Strategisches Personalmanagement“ wird zunehmend als Lösungsansatz präsentiert. Auch die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) weist darauf hin, dass sich die Öffentliche Verwaltung zunehmend im Wettbewerb befindet und mit strategischem Personalmarketing dagegengehalten werden soll.
Der öffentliche Dienst in Deutschland sieht sich mit enormen Herausforderungen im Bereich Personalmanagement und insbesondere der Personalgewinnung konfrontiert. Öffentliche Verwaltungen verlieren offensichtlich zunehmend an Attraktivität, das nicht zuletzt an den – im Vergleich zur freien Wirtschaft – meist niedrigeren Gehältern und Anreizsystemen liegt. Das Vergütungssystem ist sehr statisch und bietet nur wenig Möglichkeiten auf veränderte Rahmenbedingungen (Leistungsunterschiede bei Mitarbeitern, Fachkräftemangel, Marktsituation, politische und strategische Kursänderungen etc.) zu reagieren. In der Schweiz sind in einigen Berufsfeldern ebenfalls Fachkräftemangel konstatiert worden – die öffentliche Verwaltung zählt hier aber weniger dazu.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Eingrenzung des Untersuchungsbereichs
- Fachkräftemangel
- Öffentliche Verwaltung
- Flexibilität
- Zusammenhang zwischen Flexibilität und Fachkräftemangel in öffentlichen Verwaltungen
- Theoretisch-konzeptionelle Vorgehensweise
- Analysekonzept „,method of difference“
- Vorstellung der unabhängigen und abhängigen Variablen
- Leitfrage und Hypothesenbildung
- Fallbeispiel Deutschland
- Operationalisierung der abhängigen Variable in Deutschland
- Operationalisierung der unabhängigen Variabel
- Fallbeispiel Schweiz
- Operationalisierung der abhängigen Variable in der Schweiz
- Operationalisierung der unabhängigen Variable in der Schweiz
- Vergleich Deutschland und Schweiz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Frage, warum die Schweizer öffentliche Verwaltung flexibler auf einen Fachkräftemangel reagieren kann als die öffentliche Verwaltung in Deutschland. Dabei wird der Fokus auf die unterschiedlichen Reaktionsmöglichkeiten und Anpassungsfähigkeit der beiden Verwaltungen gelegt. Ziel ist es, die Ursachen für die Flexibilitätsunterschiede zu identifizieren und zu erklären.
- Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung
- Flexibilität der öffentlichen Verwaltung
- Vergleichende Analyse von Deutschland und der Schweiz
- Method of Difference
- Operationalisierung relevanter Variablen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Fachkräftemangels in der öffentlichen Verwaltung ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe, wie Fachkräftemangel, öffentliche Verwaltung und Flexibilität, und grenzt den Untersuchungsbereich ein. Im dritten Kapitel wird das theoretisch-konzeptionelle Vorgehen erläutert, insbesondere die Anwendung des „method of difference“ zur Analyse der Flexibilitätsunterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz. Das vierte Kapitel stellt das Fallbeispiel Deutschland vor und operationalisiert die relevanten Variablen für die Analyse. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Fallbeispiel Schweiz und operationalisiert ebenfalls die relevanten Variablen. Der sechste Abschnitt vergleicht die Ergebnisse der Analyse für Deutschland und die Schweiz. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen und diskutiert deren Relevanz.
Schlüsselwörter
Die Hauptausrichtung der Hausarbeit liegt auf der Untersuchung des Fachkräftemangels in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere im Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz. Zentrale Themenbereiche sind die Flexibilität der öffentlichen Verwaltung, das method of difference als analytisches Konzept, sowie die Operationalisierung von Variablen. Die Arbeit betrachtet relevante Aspekte der Personalgewinnung, Organisationsstrukturen, und rechtlichen Rahmenbedingungen in beiden Ländern.
- Quote paper
- Anela Fivaz (Author), 2015, Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland und der Schweiz. Ein Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341203