Im Rahmen des Seminars „Roma Christiana“ haben wir uns intensiv mit dem Apostel Paulus und dessen Briefe auseinander gesetzt. Während der Besprechung einiger Passagen aus diesen Briefen haben wir uns die Frage nach dem Hintergrund der Entstehung der Briefe gestellt. Ebenso wollten wir mehr über die Entstehung der Gemeinde wissen, an die sich Paulus in seinen Briefen wendet. Diese Hausarbeit ist der Versuch, die damaligen Umstände, unter denen Paulus lebte und wirkte, näher zu beleuchten. Auch soll der Römerbrief, ebenso wie die erste Gemeinde in Rom in unsere Betrachtung mit eingebunden werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Urchristentum
3. Die erste Gemeinde in Rom
4. Paulus: Der Apostel
5. Der letzte Brief des Paulus: Der Römerbrief
1. Einleitung
Im Rahmen des Seminars „Roma Christiana“ haben wir uns intensiv mit dem Apostel Paulus und dessen Briefe auseinander gesetzt. Während der Besprechung einiger Passagen aus diesen Briefen haben wir uns die Frage nach dem Hintergrund der Entstehung der Briefe gestellt. Ebenso wollten wir mehr über die Entstehung der Gemeinde wissen, an die sich Paulus in seinen Briefen wendet. Diese Hausarbeit ist der Versuch, die damaligen Umstände, unter denen Paulus lebte und wirkte, näher zu beleuchten. Auch soll der Römerbrief, ebenso wie die erste Gemeinde in Rom in unsere Betrachtung mit eingebunden werden.
2. Das Urchristentum
Unter Urchristentum versteht man die ersten Jahrzehnte des Christentums, als die Christen noch eine kleine Minderheit waren und auch als jüdische Sekte betrachtet, im Römischen Reich, lebten. Wie kam es aber zu ihrer Entstehung?
Wahrscheinlich im Jahr 30 wurde Jesus von Nazareth in Jerusalem gekreuzigt. Seine Anhänger, die kaum mit diesem Ende gerechnet hatten, zogen sich voller Enttäuschung nach Galiläa zurück und verteilten sich. Nun aber, und hier beginnt die Geschichte des Glaubens, soll Jesus von den Toten auferstanden sein.
Der auferstandene Jesus erschien erst Petrus, der die Anhänger wieder zusammenrief, und dann den zwölf Jüngern zusammen (1 Kor 15, 5f.). Schließlich soll einer ganzen Schar - Paulus spricht von 500 Brüdern- diese Vision zuteil geworden sein.
Mit der Erfahrung der Auferstehung aber wurde den Anhängern nun auferlegt, dieses Geschehen zu deuten. So entwickelte sich aus der dem Kreuzestod folgenden Auferstehung eine erste Deutung. War der Tod Jesu zuerst als Ende der Bewegung begriffen worden, eröffnete der Glauben an Auferstehung und Erhöhung seinen Anhängern nun eine Perspektive unter der das Kreuz den Anfang darstellte.
Die Aufgabe der Jünger und Apostel wurde es nun, diese frohe Botschaft (Evangelium) zu verkünden.
Die erste Gemeinde, die sich nun diesem Auftrag verpflichtet sah, war die in Jerusalem. Hier begründeten Petrus, Jakobus und Johannes (vgl. Gal 2,9; Mk 5,37 u.a.) das Zentrum des jungen Glaubens. Ihr erster Sprecher wurde Petrus, der dann aber rasch von Jakobus abgelöst worden zu sein scheint.
Zu den neuen Mitgliedern gehörten von nun an nicht nur palästinische Juden aus den unterschiedlichsten Gruppen (Pharisäer, Apokalyptiker, Essener, Zeloten), sondern auch Juden aus allen Teilen der Diaspora.
Anders als sich viele Christen heute vorstellen, fühlte sich die Urgemeinde zu diesem Zeitpunkt noch ganz innerhalb des Judentums. Die ersten Christen waren also Juden, die regelmäßig zum Gebet in den Tempel gingen, die sich am Sabbat in ihren Synagogen versammelten und die in den heiligen Schriften ihres Volkes lasen.
Von den anderen jüdischen Gruppen unterschieden sie sich am Anfang vor allem dadurch, dass sie Jesus von Nazareth als den Auferstandenen verkündigten und seine Wiederkunft als Menschensohn erwarteten. Wer in diese neue Gemeinschaft aufgenommen werden wollte, ließ sich zur Vergebung der Sünden taufen. Doch nicht die Taufe war die wichtigste Institution der ersten Christen, sondern das gemeinsame Mahl. Dieses Mahl fand nicht für alle gemeinsam statt, sondern wurde aufgrund von Raumproblemen in verschiedenen Häusern gehalten.
Petrus selbst gelangte über Syrien nach Kleinasien, wo in Antiochien eine zweite Gemeinde entstanden war und schließlich, als dort der Einfluss des Paulus und des Johannes zunahm, nach Rom.
Sowohl in der Jerusalemer Urgemeinde, als auch in den hinzukommenden Gemeinden und Zirkeln war die Erwartung der Wiederkunft Jesu bestimmend, den seine Anhänger jetzt im jüdischen Sinne als Messias sahen. Auch dürften alle frühen Gemeinden sich als Teil des Judentums betrachtet haben, wie die Übernahme des mosaischen Gesetzes und der Tempeldienst der Jerusalemer veranschaulichen. Lediglich die Naherwartung, die aber in jener Zeit allgemeiner Endzeitstimmung keine absolute Ausnahmestellung beanspruchen konnte, grenzte vom etablierten Judentum ab.
Paulus dürfte als erster die Gefahr erkannt haben, die darin lag, sich als Sekte innerhalb des Judentums zu festigen. Bereits auf dem Aposteltreffen 43/44 setzte er gegen den anfänglichen Widerstand der Jerusalemer durch, auf die Beschneidung der neu hinzukommenden Christen zu verzichten (vgl. Apg 15,1-35; Gal 2, 1-10). Damit aber war die Abkehr von den Gesetzen Moses und somit die Abgrenzung gelungen.
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- Arbeit zitieren
- Kathrin Jackobs (Autor:in), 2005, Der Apostel Paulus, die Urgemeinde und die erste christliche Gemeinde Roms, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34119
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