Die Auseinandersetzung mit Originallektüre ist ein fester Bestandteil des Lateinunterrichts, was auch die Verankerung in den Kernlehrplänen beweist. Ein jeder Lateinschüler arbeitet darauf hin, diese nicht nur übersetzen, sondern auch inhaltlich zu verstehen und damit interpretieren zu können. Begründet wird das literarische Studium im altsprachlichen Unterricht in vielerlei Hinsicht: zum einen werden die Schülerinnen und Schüler mit antiken Texten vertraut gemacht, deren Wirkung bis in die Gegenwart reicht und beim Verständnis neuzeitiger Texte helfen kann.
Aus didaktischer Perspektive stellt sich nun die Frage, wie der Lehrende die SuS bei der Arbeit mit der Originallektüre unterstützen kann. Sowohl die Vorentlastung als auch die Übersetzung und Interpretation müssen im lateinischen Literaturunterricht Berücksichtigung finden. Jenes soll in dieser Arbeit exemplarisch für den Brief IX,12 des Plinius dem Jüngeren erarbeitet werden. Schlussendlich ergibt sich daraus eine Stundenplanung, welche in die Planung zu der Unterrichtsreihe zu Plinius‘ Briefen eingebettet wird. Diese soll ein möglichst breites Spektrum an Themen, welche von Plinius behandelt werden, abdecken, um den SuS einen Überblick über dessen Briefliteratur zu geben. Das erarbeitete Wissen wird dann in einer Klausur, welche den Abschluss dieser Unterrichtsreihe bildet, geprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textvorerschließung
- Transphrastische Texterschließung
- Die Textform Brief aus didaktischer Perspektive
- Didaktisierte Fassung des Briefes IX, 12
- Aufgaben zur Textvorerschließung
- Übersetzung
- Übersetzungsmethodik
- Mögliche Rekodierungsprobleme und grammatikalische Schwerpunkte des Briefs IX, 12
- Übersetzung des Briefes IX, 12
- Interpretation
- Plinius' epistula IX, 12 im Unterricht
- Reihenplanung
- Stundenplanung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der didaktischen Erschließung von Plinius' Brief IX, 12 im Lateinunterricht. Ziel ist es, einen praxisorientierten Leitfaden für die Vorentlastung, Übersetzung und Interpretation des Textes zu entwickeln, um Schülerinnen und Schüler effektiv bei der Auseinandersetzung mit antiker Literatur zu unterstützen.
- Die Bedeutung der transphrastischen Texterschließung für die Übersetzung lateinischer Texte
- Die didaktische Analyse der Textform Brief und die Herausforderungen, die sich durch die stilisierte Darstellung der Figuren ergeben
- Die Entwicklung einer didaktisierten Fassung des Briefes, die ein Vorverständnis und die Übersetzung fördert
- Die Einbindung der Interpretation in die Unterrichtsgestaltung und die Planung einer möglichen Unterrichtsreihe zu Plinius' Briefen
- Die Relevanz der Auseinandersetzung mit antiken Texten für die Förderung interkultureller Kompetenzen und die Entwicklung der Kreativität der Lernenden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung betont die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit Originallektüre im Lateinunterricht und die Bedeutung der Vorentlastung, Übersetzung und Interpretation für das Verständnis antiker Texte. Der Fokus liegt auf Plinius' Brief IX, 12 und der Entwicklung einer Stundenplanung, die in eine Unterrichtsreihe zu Plinius' Briefen eingebettet werden soll.
Kapitel 2 befasst sich mit der transphrastischen Texterschließung als einem wichtigen Schritt für die Übersetzung lateinischer Texte. Die Textform Brief wird als „kommunikativer Text“ analysiert und die didaktischen Herausforderungen durch die stilisierte Darstellung der Figuren werden beleuchtet.
Kapitel 3 bietet eine didaktisierte Fassung des Briefes IX, 12, um ein Vorverständnis und die Übersetzung zu erleichtern. Zudem werden mögliche Rekodierungsprobleme und grammatikalische Schwerpunkte des Textes behandelt.
Kapitel 4 beleuchtet die Interpretation des Briefes, während Kapitel 5 die Integration des Textes in den Unterricht und die Planung einer möglichen Unterrichtsreihe behandelt. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbemerkung.
Schlüsselwörter
Lateinunterricht, Originallektüre, Plinius der Jüngere, Briefliteratur, transphrastische Texterschließung, Textform Brief, didaktische Erschließung, Übersetzung, Interpretation, Unterrichtsplanung, interkulturelle Kompetenz, Kreativität, Vorentlastung.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2015, Humanitas als Erziehungsideal. Plinius‘ epistula IX, 12 (Sekundarstufe 1 Gymnasium), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341105