Diese Arbeit betrachtet, im Hinblick auf verschiedene Entwicklungen in der Sprachwissenschaft den systemlinguistischen Teilbereich Morphologie. Aus historisch-vergleichender Perspektive werden überdies die Steigerung der Adjektive und der Adverbien im Vordergrund stehen. Den Vergleichsmittelpunkt bilden die romanischen Sprachen Spanisch, Französisch und Italienisch.
Es wird dabei zunächst allgemein auf die einzelnen Steigerungsstufen und die Unterscheidung zwischen relativer und absoluter Steigerung von Adjektiven eingegangen. Darauffolgend wird die Entwicklung und Bildung der heutigen Komparativ- und Superlativ- beziehungsweise Elativformen im Spanischen, Italienischen und Französischen analysiert.
Hierbei steht jeweils die synthetische und analytische Bildung im Fokus. Anschließend folgt eine vergleichende Analyse der Entwicklung der Adverbien im Vergleich zum lateinischen sowie innerhalb der romanischen Sprachen, die anhand der Bildung, als auch mit der Steigerung betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
2 ALLGEMEINE AUSFÜHRUNG ZU DEN STEIGERUNGSSTUFEN: RELATIVE UND ABSOLUTE STEIGERUNG DER ADJEKTIVE
3 KOMPARATIV
3.1 Bildung des Komparativs
3.1.1 Synthetische Bildung des Komparativs
3.1.2 Analytische Bildung des Komparativs
4 SUPERLATIV
4.1 Bedeutung und Bildung des Elativs
4.1.1 Synthetische Bildung des Elativs auf -íssimus
4.1.2 Analytische Bildung des Elativs
4.2 Bildung des relativen Superlativs
5 ADVERBIEN
5.1 Bildung der Adverbien
5.2 Steigerung der Adverbien
6 FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
1 Einleitung
Der historischen Grammatik der einzelnen Sprachen kommt eine sehr groiße Bedeutung zu, da diese das wesentliche Kennzeichen der internen Sprachge- schichte darstellt. Durch den Vergleich einzelner romanischen Sprachen mit dem Lateinischen, sowie deren Entwicklung, sind verschiedene „Ver- wandtschaftsbeziehungen“ festzustellen und zu analysieren. Desweiteren las- sen sich auch die einzelnen romanischen Sprachen untereinander in Bezug setzen. Möglich machen dies jedoch erst die Untersuchung und der Vergleich einzelner Sprachen von deren historischen Entwicklung und deren Verwandt- schaft der gegebenen Sprachsysteme. Hinzu kommt bei einer historisch- vergleichenden Grammatik, dass nicht nur innerhalb einer Disziplin einer ein- zelnen romanischen Sprache untersucht wird, sondern auch der Vergleich der historischen Entwicklung aller romanischen Sprachen.
Diese Arbeit betrachtet, im Hinblick auf verschiedene Entwicklungen in der Sprachwissenschaft der systemlinguistische Teilbereich Morphologie betrachtet werden. Aus historisch-vergleichender Perspektive wird überdies die Steigerung der Adjektive und die Adverbien im Vordergrund stehen. Im Vergleichsmittel- punkt bilden die romanischen Sprachen Spanisch, Französisch und Italienisch. Es wird dabei zunächst allgemein auf die einzelnen Steigerungsstufen und die Unterscheidung zwischen relativer und absoluter Steigerung von Adjektiven eingegangen. Darauffolgend wird , die Entwicklung und Bildung der heutigen Komparativ- und Superlativ- bzw. Elativformen im Spanischen, Italienischen und Französischen analysieren. Hierbei steht jeweils die synthetische und ana- lytische Bildung im Fokus. Anschließend folgt eine vergleichende Analyse der Entwicklung der Adverbien im Vergleich zum lateinischen sowie innerhalb der romanischen Sprachen anhand der Bildung, als auch mit der Steigerung be- trachtet werden.
2 Allgemeine Ausführung zu den Steigerungsstufen:
Relative und absolute Steigerung der Adjektive
Adjektive bestimmen in ihrer Funktion Substantive näher. Dabei sind Kasus, Numerus und Genus Kategorien, die das Adjektiv mit dem Substantiv teilt. Die funktionelle Kategorie, die Adjektive (und Adverbien) von Substantiven unter- scheidet, ist die Steigerung (vgl. Holtus, 1996, S.208). Sie wird „im engeren Sinn als eine morphologische Kategorie von Adjektiven und Adverbien zum Ausdruck von Gradangaben und Vergleichen“ bezeichnet (Bußmann 2002, S.395). Das bedeutet, dass ein Vergleich von verschiedenen Substantiven kann mit Hilfe funktioneller Kategorien versprachlicht werden kann. Dieser Vorgang wird als relative Steigerung von Adjektiven bezeichnet. Zudem kann die Steige- rung des Adjektivs auch absolut, d.h. also vergleichend innerhalb seiner be- zeichnenden Eigenschaft, sein. Für die relative Steigerung ist die Grundlage der Vergleich. Als Komparativ werden dabei ein oder mehrere Vergleichsobjek- te bezeichnet, der Superlativ stellt die Gesamtheit aller Vergleichenden dar. Zudem definiert Lausberg die Steigerungsformen wie folgt,
1. Positiv, der die steigerungslose Grundstufe darstellt (‚hoch’); - 2. Comparativ [sic] als eine vergleichsweise größere Intensität der Eigenschaft ausdrückende Vergleichsstufe (‚höher’); - 3. Superlativ als die alle in Frage kommenden Träger der Eigenschaft gradmäßig in dieser Eigenschaft übertref- fende Höchststufe (‚am höchsten’); - 4. Elativ, der einen auffallend intensiven Grad der Eigenschaft ausdrückt (‚sehr hoch’) (Lausberg 1972, S.83).
Allgemein kann somit für alle romanischen Sprachen festgehalten werden, dass es insgesamt vier Steigerungsstufen gibt, wobei sich die Existenz der vierten Form, dem Elativ, aus der Möglichkeit ergibt, dass die Komparation als morphologische Kategorie sowohl absolut als auch relativ sein an. So stellt der relative Superlativ die Höchststufe in bzw. mit Bezug auf andere existierende Träger der jeweiligen Eigenschaft dar. Damit können Substantive untereinander in ihren Eigenschaften in Bezug gesetzt werden bzw. Adjektive relativ verglichen werden („am weitesten von allen“).
Im Vergleich zum relativen Superlativ, stellt der Elativ die höchste Steige- rungsstufe des Adjektivs zur Bezeichnung eines hohen Grades einer Eigen- schaft ohne vergleichende Komponente, dar. Er wird deshalb auch als absolu- ter Superlativ bezeichnet und im Deutschen häufig durch adverbiale Umschrei- bungen, wie z.B. äußerst, höchst, enorm, überaus, ausgedrückt (vgl. Bußmann 2002, S. 206). Auch in anderen Sprachen gibt es diese sog. einfachen Gradad- verbien, die „angeben, in welchem Grade die durch das Adjektiv bezeichnete Eigenschaft besteht. Sie tun dies ohne Bezug auf einen Vergleichsterm“ (Schwarze 1995, S. 228).
Jedoch sind nicht alle Adjektive steigerungsfähig, die einen absoluten Grad ausdrücken wie vrai, aveugle, mort, impossible oder Adjektive, die selbst eine komparativistische Bedeutung haben, wie cadet, ainé. Adjektive, welche für sich schon den höchsten Grad ausdrücken, können auch nicht gesteigert wer- den. Hierzu gehören, ultime, dernier, unique, supreme. Schwarze sagt dazu,:
Neben den einfachen Gradadverbien, die zur absoluten Steigerung bzw. zur Bildung des Elativs verwendet werden, existieren in allen (romani- schen) Sprachen auch vergleichende Gradadverbien. „Sie geben eben- falls an, in welchem Grade die durch das Adjektiv bezeichnete Eigen- schaft besteht. Im Unterschied zu den einfachen Gradadverbien tun sie dies in Bezug (sic) auf einen Vergleichsterm“ (Schwarze 1995, S. 229).
Grundlage der relativen Steigerung ist [dabei] der Vergleich. Das Ver- gleichsobjekt kann ein oder mehrere Seiende sein (Komparativ), oder die Gesamtheit aller vergleichbaren Seienden (Superlativ). Beim Komparativ wird das Vergleichsobjekt genannt oder es ist aus dem Zusammenhang erkennbar, beim Superlativ kann es bloß gedacht sein. (Gamilscheg 1957, S.49).
Nach Lausberg ist der Komparativ „eine vergleichsweise größere Intensität der Eigenschaft ausdrückende Vergleichsstufe“, ein relativer Komparativ, „da ein Vergleich mehrerer Eigenschaftsträger hinsichtlich der gleichen Eigenschaft vorliegt“ (Lausberg 1972, S. 82f.). Desweiteren verweist Lausberg darauf, dass der Komparativ im klassischen Latein auch nur dazu gebraucht wurde, um all- gemein „ einen Grad der Eigenschaft auszudrücken, der auf jeden Fall unter- halb des Elativs liegt“ (Lausberg 1972, S.85). Wenn somit eine Beziehung zum Elativ ausgedrückt wird, beinhaltet dies, dass der Komparativ hier kein relativer Komparativ, der zwangsläufig die Existenz eines (gedachten) Vergleichsgegen- standes (tertium comparationis) voraussetzen würde, sein muss. Der Gebrauch des Komparativs bekommt durch den hier gedachten Vergleich zum Elativ, eine zurückhaltend- abschwächende Bedeutung. Wenn dieses Konzept ausgedrückt werden soll, so geschieht dies in den (heutigen) romanischen Sprachen häufig durch die Umschreibung mit Adverbien bzw. Gradadverbien, die dem Deut- schen „ziemlich“ entsprechen. Der Komparativ kann dann zu einem Positiv ab- geschwächt werden oder sogar einen schwächeren Grad als den Positiv aus- drücken (vgl. Lausberg 1972, S.85-91).
Des Weiteren hält Holtus zu der Existenz von absoluten und relativen Steigerungsformen in den (heutigen) grammatischen Systemen der romanischen Sprachen fest.
Während der Komparativ und der Superlativ des Lateinischen relativ und absolut sein konnten- dieser Unterschied war pragmatisch nicht markiert, haben wir im grammatischen System der romanischen Sprachen einen ausschließlich relativen Komparativ einerseits und - formal geschiedeneinen relativen Superlativ und einen absoluten Superlativ (Elativ) andererseits (Holtus 1996, S.208).
3 Komparativ
Im Lateinischen gibt es zwei Arten der Komparativbildung. Zum einen die für die meisten Adjektive gebräuchlichere synthetische Bildung von Adjektiven die auf -ior enden und zum anderen die analytische Bildung für Adjektive, die vor der Kasusendung einen Vokal hatten, also -ius, -eus, -uus, die mit einem um- schreibenden Adverb (magis) gebildet werden (vgl.Lausberg 1972,S.85).
Bei dem Komparativ wird das Vergleichsobjekt genannt, oder es ist aus allen erkennbar. Von den organischen Komparativen haben sich melior und pejor sowie major und minor überall erhalten. In der folgenden Tabelle ist dies nochmals vergleichend dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(vgl. Meyer-Lübke 1972, S.83)
3.1 Bildung des Komparativs
3.1.1 Synthetische Bildung des Komparativs
Im Lateinischen, welches die Grundlage für das Vulgärlatein und dies wie- derrum als Grundlage und Ursprung für die Entwicklung der romanischen Spra- chen bildete, wurden die Komparativ- und Superlativformen überwiegend syn- thetisch durch die Änderungen der Wortendung ausgedrückt. Die Endungen zur Bildung des synthetischen Komparativs im lateinischen waren -ior bzw. -ius. So ergeben sich beispielsweise für altus,-a,-um, die Komparativformen altior bzw. altius (vgl. Holtus 1996, S.208).
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- Arbeit zitieren
- Kim Schneider (Autor:in), 2015, Cambios morfológicos entre el latín y español. Die Steigerung der Adjektive und Adverben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340882
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