Diese Arbeit schließt an die aktuelle Forschung an und untersucht anhand von Paneldaten einige Determinanten sexueller Zufriedenheit, so dass ein kausaler Zusammenhang zwischen ihnen und der Zufriedenheit sichtbar gemacht werden kann.
Eine der in Deutschland führenden Partnervermittlungsplattformen wirbt mit Aussagen, dass alle elf Minuten ein Single sich über die Partnerbörse verliebt und über ein Drittel ihrer Mitglieder bei der Partnersuche erfolgreich sind. Datingportale gründen ihren Erfolg auf das Bedürfnis, das Menschen verspüren, wenn sie nach einem Sexualpartner Ausschau halten: Nach jemandem, der ihnen mit seinem Äußeren oder mit seiner Art, sich zu präsentieren und zu verhalten, so gut gefällt, dass sie ihn für sich gewinnen und mit ihm intim werden möchten.
Die Lust auf die intime Begegnung sorgt dafür, dass die Betroffenen nicht eher zufrieden sind, als bis das Objekt ihrer Zuneigung diese Begierde erwidert. Erst, wenn ihnen das gelingt, sind sie glücklich. Dabei muss man ihnen nicht groß erklären, wie das Verlieben geht, denn schon in frühen Jahren verspüren und entwickeln sie amouröse Gefühle und sehnen sich nach Zweisamkeit.
Das Bedürfnis einer intimen Vereinigung ist jedoch, wie man es von vernunftbegabten Wesen nicht anders erwarten würde, nie das Ergebnis eines rein triebgesteuerten Verhaltens. Zwar wurde ein positiver Zusammenhang zwischen dem Spiegel bestimmter Hormone und der sexuellen Erregung sowie Leistungsfähigkeit festgestellt, allerdings sind Menschen an keine Brunftzeit und keinen biologischen Determinismus gebunden, sondern das umgesetzte Verhalten ist ihrer Reflexion unterworfen, so dass die Kopulation immer und überall stattfinden oder aber auch unter dafür besten Umständen ausbleiben kann.
Die zum Ausdruck gebrachten Gefühle und die angewandten Praktiken sind keine Folge des genetischen Erbguts oder eines im Unterbewusstsein der Menschen verankerten Instinktes, sondern sie spiegeln die sozialstrukturellen Bedingungen wieder, die bestimmte Verhaltensweisen wahrscheinlicher machen als andere.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theorie und Hypothesen
2.1 Theory of Happiness
2.2 Sexualität als Konstruktion
2.3 Rational Choice-Theorie
3 Forschungsstand
3.1 Money, Sex and Happiness (Blanchflower & Oswald 2004)
3.2 Sex and the Pursuit of Happiness (Wadsworth 2014)
4 Methoden
4.1 Daten
4.2 Variablen
4.2.1 Abhängige Variablen
4.2.2 Unabhängige Variablen
4.2.3 Drittvariablen
5 Analyseverfahren
5.1 Deskriptive Datenanalyse
5.2 Regressionsanalyse
5.2.1 Theoretischer Hintergrund
5.2.2 Regressionsanalyse der Daten
5.2.3 Regressionsanalyse nach Geschlecht
5.3 Diagnostik
6 Ergebnisse
7 Diskussion und Fazit
Quellenverzeichnis
Anhang
1 Grafiken zur deskriptiven Datenanalyse
1.1 Zufriedenheit mit dem Sexualleben
1.2 Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs
1.3 Sexuelle Ausdrucksfähigkeit
1.4 Verhütungsverhalten
1.5 Gesundheitszustand
1.6 Alter
2 Regressionsoutput
2.1 Output der Modelle
2.2 Regressionsdiagnostik
3 Codebucheinträge zu den verwendeten Variablen (5. Welle)
1 Einleitung
Eine der in Deutschland führenden Partnervermittlungsplattform wirbt mit Aussagen, dass alle elf Minuten ein Single[1]sich über die Partnerbörse verliebt[2]und über ein Drittel ihrer Mitglieder bei der Partnersuche erfolgreich sind[3]. Datingportale gründen ihren Erfolg auf das Bedürfnis, das Menschen verspüren, wenn sie nach einem Sexualpartner Ausschau halten: Nach jemandem, der ihnen mit seinem Äußeren oder mit seiner Art, sich zu präsentieren und zu verhalten, so gut gefällt, dass sie ihn für sich gewinnen und mit ihm intim werden möchten. Die Lust auf die intime Begegnung sorgt dafür, dass die Betroffenen nicht eher zufrieden sind, als bis das Objekt ihrer Zuneigung diese Begierde erwidert. Erst, wenn ihnen das gelingt, sind sie glücklich. Dabei muss man ihnen nicht groß erklären, wie das Verlieben geht, denn schon in frühen Jahren verspüren und entwickeln sie amouröse Gefühle und sehnen sich nach Zweisamkeit. Das Bedürfnis einer intimen Vereinigung ist jedoch, wie man es von vernunftbegabten Wesen nicht anders erwarten würde, nie das Ergebnis eines rein triebgesteuerten Verhaltens. Zwar wurde ein positiver Zusammenhang zwischen dem Spiegel bestimmter Hormone und der sexuellen Erregung sowie Leistungsfähigkeit festgestellt (vgl. Walker et al. 1993), allerdings sind Menschen an keine Brunftzeit und keinen biologischen Determinismus gebunden, sondern das umgesetzte Verhalten ist ihrer Reflexion unterworfen, so dass die Kopulation immer und überall stattfinden oder aber auch unter dafür besten Umständen ausbleiben kann. Die zum Ausdruck gebrachten Gefühle und die angewandten Praktiken sind keine Folge des genetischen Erbguts oder eines im Unterbewusstsein der Menschen verankerten Instinktes, sondern sie spiegeln die sozialstrukturellen Bedingungen wieder, die bestimmte Verhaltensweisen wahrscheinlicher machen als andere (vgl. Luhmann 1994: 137-152).
Obwohl diese Überlegungen trivial erscheinen, hat es lange gedauert, bis sich die Soziologie der Sexualität gewidmet hat. Vor gar nicht langer Zeit galt das Interesse der Wissenschaft den pathologischen Seiten oder den gesellschaftlich geächteten Aspekten sexuellen Verhaltens. Sexuelle Akte, die nicht zur Fortpflanzung dienten bzw. genau diesen Aspekt des Geschlechtsverkehrs ausklammerten, wurden moralisch oder gar rechtlich sanktioniert[4](vgl. Foucault 1983: 11f): Im Fokus stand die Abweichung von der „Normalität“, die Entlarvung und Denunziation der devianten Gesellschaftsmitglieder (vgl. Lautmann 2012). In den siebziger und achtziger Jahren, als Feministinnen und Konservative – bekanntermaßen aus unterschiedlichen Gründen – gegen die Verbreitung von Pornografie vorgingen (vgl. Schetsche & Lautmann 2012: 886-889), wiesen die meisten wissenschaftlichen Studien nach, dass der Konsum von pornografischem Material – zumindest bei Männern – zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft führte (vgl. Zillmann & Bryant 1988). Jedoch schlossen sich nicht alle Wissenschaftler diesen voreingenommenen Meinungen an, und heutzutage gibt es viele Studien, die die damaligen Befunde widerlegen und als unwissenschaftlich verurteilen (vlg. Lautmann & Schetsche 1990; Schetsche & Lautmann 2012).
Trotz des gesellschaftlichen Wandels der Moderne, der eine „Liberalisierung“ der Sexualität und eine staatliche Absegnung der Trennung von Fortpflanzung und Genuss zur Folge hatte, steigt das soziologische Interesse an diesem Bereich nur langsam[5]. Umso wichtiger ist es heutzutage, Sexualität mit der soziologischen Brille zu betrachten und zu analysieren, da sie in der modernen Gesellschaft, wegen ihrer Komplexität und Differenzierung, nicht mehr ein bestimmtes Ergebnis moralischer oder sozialer Normen ist, sondern viele verschiedene Facetten annehmen kann, die es zu untersuchen gilt. Speziell für die Zufriedenheitsforschung gilt, dass die Forscher dieses Feldes noch mit vielen Hürden umgehen müssen, denn die Inklusion von Sexualität in die Zufriedenheitsforschung ist noch nicht selbstverständlich, wie Marc Hooghe beobachtet: „satisfaction with one’s sexual life is an important element of general human well-being. As such, it seems important to include this element in the well-being scales that are generally used in population surveys“ (2012: 271).
Diese Arbeit schließt an die aktuelle Forschung an und untersucht anhand von Paneldaten einige Determinanten sexueller Zufriedenheit, so dass ein kausaler Zusammenhang zwischen ihnen und der Zufriedenheit sichtbar gemacht werden kann. Zuallererst werden aus verschiedenen Theorien Hypothesen formuliert, die dieser Untersuchung als Leitfaden bei der Auswahl der Methoden und der Operationalisierung dienen und die anhand der Daten überprüft werden sollen. Nach dem theoretischen Teil folgt die Vorstellung zweier aktueller Studien, die einerseits den allgemeinen Forschungsstand beschreiben, andererseits interessante Forschungsansätze aufweisen, die hier Erwähnung finden sollen. Im darauf folgenden Abschnitt werden die angewandten Methoden und die Operationalisierung vorgestellt. Anschließend erfolgt die Analyse der Daten und die Präsentation der Ergebnisse. Zum Schluss werden die Schwächen dieser Arbeit angesprochen und ein Fazit aus der Untersuchung gezogen.
2 Theorie und Hypothesen
Folgende Theorien sollen als Basis für die Untersuchung der sexuellen Zufriedenheit dienen. Aus ihnen sollen überprüfbare Hypothesen abgeleitet werden, um zum Einen einen Leitfaden für die Untersuchung und die Operationalisierung zu haben und zum Anderen die Anwendung der Theorien auf diesen Forschungsbereich zu überprüfen.
2.1 Theory of Happiness
Timo Airaksinen (2012) stellt in seinem Aufsatz dietheory of happinessdar, wie die Befriedigung von Wünschen und Bedürfnissen sich auf die Zufriedenheit auswirkt.
Bedürfnisse (needs) beschreiben einen direkten oder indirekten Deprivationszustand. Es wird unterschieden zwischenbasic needs, deren Befriedigung das physiologische und psychologische Gleichgewicht der Betroffenen wiederherstellen undconditional needs, die erfüllt werden müssen, um weitere Ziele zu erreichen (vgl. ebd.: 397-399). Ihre Befriedigung führt zu keiner unmittelbaren Zunahme der Zufriedenheit, obwohl eine Nichterfüllung negative Folgen nach sich ziehen kann, z.B. im Falle von Hunger.
Wünsche (desires) sind subjektive Willensäußerungen und stellen die Bereitschaft dar, sich unter dafür günstigen Umständen für etwas zu entscheiden (Airaksinen 2012: 394). Wünsche haben einen inhärenten Handlungsgrund, und zwar das Erreichen eines Zufriedenheitszustandes, wenn sie erfüllt werden: Sie sind „happiness-makers“ (ebd.: 395). Sie werden in normale, aber auch inmad(schlecht für den Akteur selbst),bad(schlecht für die Mitmenschen des Akteurs) oderpoor(ehrgeizlose) Wünsche kategorisiert.
Wünsche und Bedürfnisse stellen also nicht denselben Sachverhalt dar, allerdings werden beide in Willensäußerungen ausgedrückt. Wird sexuelles Verhalten untersucht, können sowohlneedsals auchdesiresbeobachtet werden: Diebasic needsnehmen die Form des reinen Verlangens nach dem körperlichen Lustakt an, des physiologischen Bedürfnisses nach sexueller Entladung. Dieconditional needszielen auf Zwecke, die durch das sexuelle Verhalten erzielt werden sollen, sei es mehr Intimität oder auch finanzielle Zuwendungen. Diedesiresentsprechen den individuellen Wunschvorstellungen und Präferenzen. Durch die Befriedigung dieser Bedürfnisse oder Wünsche steigt das eigene Wohlbefinden, das Ausgangspunkt für die Zufriedenheitsforschung ist. Es wird also vermutet, dass Individuen, die ihre Zufriedenheit mit ihrem Sexualleben steigern wollen, sexuelle Bedürfnisse erfüllen und Wünsche realisieren müssen. Wie die Präferenzen des Einzelnen im Detail aussehen, ist irrelevant, denn für alle gilt die Überlegung, dass ihre Befriedigung zur Zufriedenheit führt. Einerseits befriedigt Geschlechtsverkehr das Bedürfnis nach Sex, so dass kein Deprivationszustand eintritt, andererseits dient er hierbei als Grundlage für das Ausleben der eigenen Wünsche. In diesem Sinne ist der sexuelle Akt sowohl Ziel an sich als auch Mittel für das Ausleben sexueller Präferenzen. Aus dieser Überlegung wird die erste Hypothese abgeleitet:
H1: Je höher die Häufigkeit von Geschlechtsverkehr, desto höher ist die Zufriedenheit mit dem Sexualleben.
2.2 Sexualität als Konstruktion
Viele Wissenschaften interessieren sich für das Sexuelle. Die Biologie erforscht die Vorgänge auf der molekularen Ebene und die Kopulation zwischen Menschen wird als Neukombination von genetischem Erbgut angesehen. Die Medizin nutzt die Kenntnisse, die aus der Biologie hervorgehen, um Krankheiten sowie unerwünschte biologische Prozesse aufzuhalten oder zu heilen, wie zum Beispiel Chlamydien-Infektionen oderErektionsstörung. Die Psychologie beschäftigt sich mit dem Willen und dem Geist der Menschen, also wie sie das Sexuelle erleben und verarbeiten; der Umgang mit dem Sexualtrieb fällt ebenfalls unter den Kompetenzbereich der Psychologie. Welche Rolle kann also die Soziologie bei der Untersuchung der Sexualität einnehmen?
Die Soziologie trägt dazu bei, Sexualität im entsprechenden gesellschaftlichen Rahmen einzuordnen, denn Sexualität wird als eine soziale Konstruktion betrachtet (vgl. Lautmann 2002: 9). Kenneth Plummer bringt den Kerngedanken auf den Punkt: „nothing is sexual but naming makes it so. Sexuality is a social construction learnt in interaction with others“ (1975: 30). Seitdem beschäftigen sich viele Soziologen mit der Analyse dieser gesellschaftlich konstruierten Praxis. Luhmann (1994) beschreibt, wie Liebe und Sexualität im Laufe der letzten Jahrhunderte sich zu einem eigenständigen Kommunikationsmedium, zu einem Code entwickelt haben. Sowohl Sprache als auch sexuell basierte Handlungen verändern sich zusammen mit den gesellschaftlichen Umständen, in denen sie sich befinden. Die historische Auseinandersetzung der Sphären ‚Liebe‘ und ‚Freundschaft‘ um die Codierung von Intimität wurde durch die – vor allem semantische – Aufwertung von Sexualität zugunsten der Liebe entschieden (ebd.: 137-152). Die Freundschaft als moralische und geistige Tugend im 18. und 19. Jahrhundert konnte die gesellschaftlich immer mehr akzeptierte Sexualität nicht in ihren Code inkludieren, Liebe dagegen schon, so dass Praktiken, die früher auf Intimität deuteten aber innerhalb einer Freundschaft stattfanden, nunmehr nur in einem Liebesund deswegen auch sexuellen Kontext gesehen und Teil der Sexualitätssemantik wurden (ebd.). Bestimmte Handlungen wurden auf einmal mit einer sexuellen Bedeutung aufgeladen und in die Sphäre der Sexualität und ihrer Semantik aufgenommen, so dass andere Sphären auf diese Handlungen für ihren Code nicht (mehr) zurückgreifen konnten. Auf diese Weise wurde gesellschaftlich vorgegeben, was als Sexualität angesehen und so von anderen Lebenssphären abgegrenzt wurde[6]und was nicht.
Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, wie ein gesellschaftlicher Diskurs Einfluss auf die Sexualität nehmen kann. Lautmann (1984) analysiert in seinem Werk „Zwang zur Tugend“, wie staatliche Institutionen, insbesondere die Rechtsordnung, eine normative Wirkung auf die Sexualität haben. Er beobachtet, wie die sexuelle Reglementierung bestimmte konsensuelle und opferlose sexuelle Handlungen kriminalisiert, um so gesellschaftlich anerkannte Werte und Normen aufrechtzuerhalten und nicht etwa, um die Betroffenen vor etwaigen Schäden zu bewahren (vgl. Lautmann 1984: 83-85). Andererseits wurden durch die damaligen Gesetze Machtstrukturen reproduziert, die u.a. die Unterordnung der Frau unter den Mann zum Ziel hatten, wie z.B: der Zwang zum Koitus innerhalb einer Ehe[7]. So konnten und können den sozialen Sanktionen bei Verletzung der herrschenden Moral auch rechtliche Konsequenzen folgen, die das sexuelle Verhalten der Gesellschaftsmitglieder beurteilen und ggf. kriminalisieren. Beides, die Moral sowie das Strafrecht, sind allerdings keine statischen, sondern dynamische Systeme, und die gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten haben sowohl zu einer Lockerung der moralischen Normen als auch zu einer Entkriminalisierung im Sexualstrafrecht und demzufolge zu einer Liberalisierung der Sexualität geführt. Daraus folgt, dass Sexualität nicht mehr etwas gesellschaftlich Vorbestimmtes ist, sondern viele verschiedene Facetten annehmen kann und ein Teil des Identitätsbildungsprozesses der Gesellschaftsmitglieder geworden ist (vgl. Nagoshi et al. 2014: 15-29). Es wundert also nicht, dass ein solcher Prozess, der zwar noch von gesellschaftlichen Normen[8]beeinflusst wird, aber nicht von ihnen abhängt und sich somit frei entfalten kann, die Aufmerksamkeit der Soziologen auf sich gezogen hat. Dieses Interesse beschränkt sich keineswegs auf das Feld der Theorienbildung, sondern es will auch die Ursachen erforschen, die bestimmte Handlungen und Verhaltensweisen plausibler machen und umgekehrt. Die Liberalisierung dieses Lebensbereiches hat dafür gesorgt, dass (fast) jeder seine persönlichen Vorlieben ausleben kann, so dass es von Interesse ist, zu bestimmen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der sexuellen Wahrnehmung sowie dem sexuellen Verhalten der Gesellschaftsmitglieder es gibt und wie diese die Sexualität als Ganzes beeinflussen.
Allerdings bringt die Liberalisierung der Sexualität mit dem damit verbundenen Wegfall vieler rechtlicher Restriktionen nicht nur Positives mit sich. Durch die Auflösung vorgegebener Muster entsteht ein gesellschaftlicher Zwang zur Bildung individueller Identitäten, die den (sexuellen) Präferenzen der einzelne Akteure entsprechen und sie darstellen sollen, der nicht nur von der Gesellschaft gefördert, sondern auch gefordert wird. Queer-Referate, Frauenund Gleichstellungsbeauftragte, Gendering und Geschlechterforschung, um einige Beispiele zu nennen, setzen sich für die Akzeptanz und Bewusstseinsbildung von Menschen, die von einer heteronormativen Vorstellung abweichen, sei es in ihrer Geschlechter-, aber auch in ihrer Sexualidentität[9]. Dabei entfallen die alten Skripte (vgl. Lautmann 2002: 183-185), die zwar die möglichen Handlungsoptionen einschränkten, aber die die Unsicherheit der Gesellschaftsmitglieder reduzierten und ihren Anschluss an ihr soziales Umfeld vereinfachten[10].
Die Entwicklung des gesellschaftlichen Umgangs mit der Thematik hebt die immer bedeutendere soziale Komponente hervor, denn als Identität lebt Sexualität von dem Vergleich zwischen individuellen Präferenzen, gesellschaftlichen Normen oder Erwartungen und der erwünschten sozialen Wertschätzung, und spätestens bei der praktischen Umsetzung ist Sexualität von der Interaktion mit anderen Akteuren abhängig. Ebenfalls eine große Rolle spielen die Erwartungen der Mitmenschen, die sich auch nach den gesellschaftlichen Diskursen und Normen richten. Im Zeitalter digitaler Vernetzung und grenzenloser Kommunikation ist Sexualität kein Tabuthema mehr, sondern sie kann in den entsprechenden Kontexten angesprochen und thematisiert werden. Außerdem wird der moderne Mensch viel mehr als zum Beispiel noch vor einem Jahrzehnt sexuellen Reizen ausgesetzt (vgl. Amsden 2004), so dass eine Auseinandersetzung mit diesem Gegenstand unumgänglich ist. Die gesellschaftliche Relevanz von Sexualität führt dazu, dass erwartet wird, dass Gesellschaftsmitgliedern souverän mit den diskursiven und praktischen Aspekten der Thematik umgehen können, dass sie also ihre Wünsche und Präferenzen kommunizieren und – selbstverständlich nur bei passender Gelegenheit – umsetzen können. Aus diesen Gründen werden Akteure versuchen, ihre soziale Ausdrucksfähigkeit diesbezüglich zu verbessern und ein positives sexuelles (Selbst-)Bewusstsein zu entwickeln, um nicht im sozialen Netzwerk durchzufallen. Von daher lautet die zweite Hypothese:
H2: Je ausgeprägter die sexuelle Ausdrucksfähigkeit , desto höher die sexuelle Zufriedenheit.
2.3 Rational Choice-Theorie
Die Rational Choice-Theorie beinhaltet verschiedene handlungstheoretische Ansätze, die sich mit dem Entscheidungsverhalten von Menschen beschäftigen. Ausgangspunkt sind die zwei Grundbedürfnisse physisches Wohlergehen und soziale Wertschätzung (vgl. Lindenberg 1984), die Menschen durch ihr Handeln zu befriedigen versuchen. Liebe und Sexualität sind konkrete Bedürfnisse, die „auf diese beiden Grundbedürfnisse zurückgeführt werden können“ (Hill & Kopp 2013: 103), deren Befriedigung fast ausschließlich durch soziales Handeln möglich ist. Dabei sind drei Grundannahmen (vgl. Colemann 1990) zu beachten:
Die Präferenzannahme besagt, dass die Akteure ihr Handeln nach ihren individuellen Präferenzen und Zielen richten.
Die Restriktionsannahme berücksichtigt die Fähigkeit der Individuen wie z.B. ihr Humankapital, die ihr Handeln erschwert oder begünstigt.
Die Nutzenmaximierungsannahme sagt aus, dass die Akteure sich für die Handlungsalternative entscheiden, die, nach Berücksichtigung der Restriktionen, ihnen den meisten erwarteten Nutzen bei der Befriedigung ihrer Präferenzen einbringt.
Dabei müssen die Konsequenzen, die aus ihrem Handeln hervorgehen, nicht mit den erwarteten oder erwünschten Folgen übereinstimmen. Zwar schließt die allgemeine Rational Choice-Theorie an die Annahme des neoklassischen Modells an, dass die Akteure bereits über vollständige Informationen verfügen, allerdings ist diese Annahme de facto nie erfüllt. Erweiterungen der Theorie arbeiten deswegen mit der realitätsentsprechenden These, dass die Entscheidung der Akteure nur von den Informationen, die ihnen zur Verfügung stehen, abhängt. Aus diesen Informationen bilden die Akteure subjektive Wahrscheinlichkeiten für die möglichen Folgen, die eintreten können, und sie wählen die Alternative, die den höchsten vermuteten Ertrag einbringt (vgl. Hill & Kopp 2013: 104). Dies gilt auch dann, wenn der Akteur sich in einer Zwangssituation befindet und nur die Wahl zwischen Alternativen mit nur negativen Folgen hat; in dem Fall wird er sich für diejenige entscheiden, die für ihn das ‚kleinere Übel‘ darstellt. Jede getroffene Entscheidung bringt Pfadabhängigkeiten mit sich, die dazu führt, dass einer Entscheidung nur bestimmte Entscheidungen folgen können und andere Alternativen ausgeschlossen oder mit sehr hohen Kosten verbunden sind (vgl. ebd.: 106)[11].
Übertragen auf das Sexualverhalten der Menschen bedeutet dies, dass, wenn ein Akteur nicht ausreichende Kenntnisse von menschlichem Körper, von physiologischen Vorgänge oder von erogenen Zonen hat, sein sexuelles Erlebnis wenig bis gar nicht zufriedenstellend sein und Frustration bei ihm und dem Partner verursachen kann. Dagegen kann ein Akteur, der über gute Kenntnisse davon verfügt, beim Lustakt über mehr Handlungsmöglichkeiten disponieren, auf ihrer Basis seine Fähigkeiten besser einschätzen und sie dafür einsetzen, um den maximalen Nutzen aus der Situation zu holen. Auch Informationen über das Vermeiden von ungewollten Schwangerschaften[12]und sexuell übertragbaren Krankheiten tragen zu einer Erhöhung der Zufriedenheit bei, da die Angst und Besorgnis um diese zwei Probleme das Sexualleben sowohl beim Kopulationsakt selbst als auch außerhalb stören können. Deshalb lautet die dritte Hypothese:
H3: Über je mehr Informationen über das Sexualleben ein Akteur verfügt, desto höher ist seine sexuelle Zufriedenheit.
3 Forschungsstand
Der Zusammenhang zwischen Sexualität und Zufriedenheit wird erst seit Kurzem erforscht, dementsprechend finden sich nicht viele Studien dazu und wenige Forscher nehmen Bezug bzw. bauen auf die Ergebnisse ihrer Kollegen auf (vgl. Cheng & Smyth 2015). Im Folgenden werden zwei aktuelle Studien vorgestellt: Beide stechen wegen ihrer Pionierstellung sowie ihrer Bedeutung für die gegenwärtige Forschung hervor und weisen einige methodische Schwächen auf, die die vorliegende Arbeit zu beheben versucht.
3.1 Money, Sex and Happiness (Blanchflower & Oswald 2004)
Eine der wichtigsten Studien zum Beitrag der Sexualität zur Zufriedenheit ist die von David Blanchflower und Andrew Oswald. Sie gilt als eine der ersten Studien, die die Interaktion von Einkommen und Sexualität in Bezug auf die Zufriedenheit betrachten (vgl. Cheng & Smyth 2015). Die zwei Autoren untersuchen die Daten von 16.000 Befragten des General Social Survey (GSS) aus den Jahren 1988-2002. Dabei ist die subjektive Zufriedenheit der Befragten die Zielgröße, die sie anhand der Häufigkeit von Geschlechtsverkehr, der Anzahl von Sexualpartnern und des Haushaltseinkommens mittels einer Intervallregression (eine generalisierte Form des Tobitmodells) untersuchen wollen.
Ihre Ergebnisse stimmen mit den bis dahin beobachteten Zusammenhängen überein. Die Häufigkeit von Geschlechtsverkehr hat einen positiven Einfluss auf die Lebenszufriedenheit: „The more sex, the happier the person“ (Blanchflower & Oswald 2004: 400); dabei haben Verheiratete deutlich öfter Sex als andere Personen. Die Anzahl der Sexualpartner spielt auch eine Rolle: Befragte, die in den letzten zwölf Monaten einen einzigen Sexualpartner hatten, sind glücklicher als diejenigen, die keinen oder mehr als zwei Partner hatten. In ihrer Studie können sie keinen Einfluss der sexuellen Orientierung auf das Glück der Befragten feststellen. Das Einkommen korreliert positiv mit der Zufriedenheit, allerdings gibt es keinen Interaktionseffekt mit Sexualleben: Das Einkommen steht weder mit der Häufigkeit von Geschlechtsverkehr noch mit der Anzahl der Sexualpartner in Verbindung.
Ein Kritikpunkt an dieser Studie, den die Autoren nur flüchtig ansprechen, ist der Verzicht auf eine Analyse mittels Fixed Effects-Regression, so dass keine Kausalanalyse möglich ist. Außerdem testen die Autoren die Analyse nicht auf Endogenität, so dass ihre Ergebnisse eventuell davon verzerrt und demzufolge ihre Schlussfolgerungen unkorrekt sind. Nichtsdestotrotz räumt diese Studie der Sexualität einen Platz in der Zufriedenheitsforschung ein, den sie bis dahin nicht hatte. Damit wird ein Weg eingeschlagen, der für die Zufriedenheitsforschung sehr fruchtbar sein kann.
3.2 Sex and the Pursuit of Happiness (Wadsworth 2014)
Tim Wadsworth geht in seiner Studie der Frage nach, ob die eigene sexuelle Zufriedenheit vom Sexualleben der Peergroups beeinflusst wird. Diese Überlegung stützt sich auf die Erkenntnis, dass die Zufriedenheit, die aus dem eigenen Einkommen resultiert, in der Tat von dem Vergleich mit dem sozialen Umfeld beeinflusst wird, so dass eine Steigerung des Einkommens aller (z.B. in Form einer Zunahme des Bruttoinlandsproduktes) nicht zu einer Erhöhung der eigenen Zufriedenheit führt, obwohl das eigene Einkommen gestiegen ist („Easterlin-Paradox“; vgl. Easterlin 1974).
Um die analoge Hypothese in Bezug auf die Sexualität zu testen, analysiert Wadsworth die Angaben von 15.386 Befragten des GSS-Panels zwischen den Jahren 1993 und 2006. Seine abhängige Variable ist die Lebenszufriedenheit, da nicht gesondert nach der Zufriedenheit mit dem Sexualleben gefragt wurde. Die erklärenden Größen sind die Häufigkeit von Geschlechtsverkehr und die Anzahl der Sexualpartner. Zusätzlich konstruiert er aus den vorhandenen Daten Peergroups, mit denen – der Annahme nach – der Befragte sein Sexualleben misst. Die Annahme ist, dass sich die Befragten mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen vergleichen, deshalb werden diese Gruppen nach Geschlecht und Alter gebildet. Bemerkenswert ist, dass bei gleichem Alter männliche Befragte eine höhere Häufigkeit von Geschlechtsverkehr als Frauen angegeben haben. Das kann einerseits darauf hinweisen, dass Männer sich überschätzen oder andererseits aber, dass das Sexualverhalten nicht über alle Gender gleich bleibt (vgl. Blanchflower & Oswald 2004). Womöglich liegt es an den gesellschaftlichen Erwartungen, dass Männer viele Sexualpartner haben sollten, dass die Befragten versuchen, diesem – vermuteten – erwünschten bzw. erwarteten Verhalten zu entsprechen und passen dementsprechend ihre Angaben diesen Erwartungen an.
Die Ergebnisse der ordinalenlogistischen Regressiondeuten auf einen positiven Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Geschlechtsverkehr und der Zufriedenheit: „Respondents who report having sex two to three times a month or more are significantly happier than respondents who report not having sex at all during the previous 12 months“ (Wadsworth 2014: 129). Außerdem kann der Autor feststellen, dass mehrere Sexualpartner nicht zu mehr Zufriedenheit führen, sondern „a single partner is optimal for maximizing self-reported happiness“ (ebd.: 131). In Bezug auf die Forschungsfrage kann Wadsworth beobachten, dass es einen negativen Zusammenhang zwischen der sexuellen Aktivität der Peergroup und der eigenen Zufriedenheit: Befragte, die häufiger Sex haben als ihre Gleichaltrigen, sind glücklicher und diejenigen, die nicht so oft Geschlechtsverkehr haben wie ihre Peergroup, sind weniger glücklich. Wadsworth nutzt die Theorie der sozialen Deprivation (vgl. Stouffer et al. 1949), um den indirekten Beitrag der Häufigkeit von Geschlechtsverkehr auf die sexuelle Zufriedenheit zu erklären. Leider bedient sich der Forscher nicht dieses theoretischen Hintergrunds, um ähnliche Mechanismen im Bereich der Sexualität zu untersuchen oder aus den Ergebnissen seiner Arbeit einen für diese Sphäre der Zufriedenheitsforschung neuen Forschungsansatz einzuführen, der durchaus sehr fruchtbar sein kann. Außerdem bemängelt der Autor, dass es nicht möglich sei, zu messen, inwieweit der Befragte Kenntnis über das Sexualleben der Peergroup hat und wie viel er davon beeinflusst wird; dieser Umstand ist allerdings den (nicht) erhobenen Variablen geschuldet.
Über dies hinaus stimmen die Ergebnisse dieser Studie mit der von Blanchflower und Oswald überein, auch weil beide die gleichen Datengrundlage verwenden.
Der Autor kann also einen Prozess der Zufriedenheitsbildung beim Sexualleben erklären und betreibt somit Pionierarbeit bei der Anwendung der Theorie des sozialen Vergleichs auf ein Themengebiet außerhalb der Ökonomie. Nicht nur kann er zeigen, dass Geschlechtsverkehr zur Erhöhung der Zufriedenheit führt, sondern auch, wie und warum die Häufigkeit von Geschlechtsverkehr zur Zufriedenheit beiträgt. Das verwendete statistische Verfahren hat allerdings die Schwäche, dass es gegen unbeobachtete Heterogenität anfällig ist, so dass die Ergebnisse verzerrt sein können.
Die vorliegende Arbeit soll dieses Problem beheben, indem ein passendes Verfahren gewählt wird, das gegen unbeobachtete Heterogenität robust ist und Kausaleffekte aufdecken kann.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1]Es werden die maskulinen Formen im Sinne des herkömmlichen Sprachgebrauchs auch da verwendet, wo beide Geschlechter gemeint sind. Ebenso wie „Person“ und „Persönlichkeit“ auch dann als weibliche Nomina verwendet werden, wenn die damit angesprochene allgemeine Vorstellung Männer oder andere Geschlechterbzw. Gender-Kategorien miteinschließt.
[2]„Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über PARSHIP. Hochrechnung aus Nutzerbefragung 2013, weltweit.“ Siehe https://www.parship.de, zuletzt abgerufen am 15.04.2015.
[3]„Beste Aussichten: 38% unserer Premium-Mitglieder finden mit uns einen Partner. Mitgliederbefragung nach Ende der Premium-Mitgliedschaft.“ Siehe https://www.parship.de, zuletzt abgerufen am 15.04.2015.
[4]Der Paragraph 175 des deutschen Strafgesetzbuches (§ 175 StGB), der sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte, wurde erst 1994 abgeschafft. Gesellschaftlich kämpfen LGBT-Gruppen in Deutschland immer noch um eine soziale und zum Teil auch rechtliche Gleichstellung (vgl. Becker 2014).
[5]In vier der wichtigsten englischsprachigen Soziologie-Zeitschriften (American Journal of Sociology, American Sociological Review, Social Forces, Social Problems) beschäftigten sich nur 3,2% aller Artikel mit dem Thema Sexualität (vgl. Cain 2009).
[6]Das hat zur Folge, dass in verschiedenen Gesellschaften verschiedene sexuelle Praktiken stattfinden. Die Forscher Ford und Beach (1951) untersuchen in ihrem Werk ‚Patterns of Sexual Behavior‘ sexuelle Praktiken in fast 200 verschiedenen Kulturen und beobachten u.a., dass Küssen keineswegs eine angeborene erotische Praxis ist. Einige Kulturen betrachten es z.B. als abscheulich, andere dagegen bevorzugen die Berührung anderer Gesichtsteile. Lautmann (2002: 147-164) beschäftigt sich mit der kulturellen Interpretation der Genitalien in einem historischen Kontext.
[7]Eine Vergewaltigung innerhalb einer Ehe war bis 1997 kein Straftatbestand, so der entsprechende Paragraph im Strafgesetzbuch: „Wer eine Frau mit Gewalt oder durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben zum außerehelichen Beischlaf mit ihm oder einem Dritten nötigt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft“ (§ 177 StGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Nov. 1973). Diese Fassung schloss außerdem aus, dass auch Männer Opfer von Vergewaltigungen sein konnten.
[8]Zum Beispiel sei nur an den Diskurs in den Gender Studies um Heteronormativität gedacht.
[9]Beide Begriffe sind nicht immer scharf zu trennen, da ein von der Norm abweichendes Verhalten in Bezug auf einen Lebensbereich meistens ein ebenso deviantes Verhalten im anderen Lebensbereich impliziert.
[10]Im Allgemeinen wird beobachtet, dass heutzutage die sexuellen Erwartungen höher liegen als in der Vergangenheit (vgl. Wadsworth 2014).
[11]Für die Sexualitätsforschung bedeutet dies, dass jedes Individuum mit subjektiven sexuellen Präferenzen versehen ist, die es befriedigen will. Dabei verfügt es über Fähigkeiten oder weist Beschränkungen auf, die das Erreichen seiner Ziele begünstigen oder erschweren. Mit jeder getroffenen Entscheidung wird ein Pfad beschritten, der bestimmte Entscheidungsalternativen erwartbar macht und andere nicht, z.B. wird sexuelle ‚Treue‘ in einer monogamen Beziehung erwartet und ein Seitensprung ist mit hohen sozialen Kosten verbunden.
[12]Es ist kein Geheimnis, dass das Großziehen eines Kindes alles andere als leicht ist. Politiker, Wissenschaftler und Journalisten sind sich einig, dass selbst für reife Erwachsene „Kindererziehung eine außergewöhnlich anspruchsvolle Aufgabe [ist]“ (Ramsauer 2005: 116), die „immer als zusätzliche Belastung angesehen werden muss“ (Bäcker et al. 2008: 337), denn Kinder „ kosten Geld, sie kosten Zeit, sie brauchen Stabilität. Sie brauchen Zuversicht und bedeuten Verzicht “ (Kahlweit 2006: 4). Seit Neuestem sind „Kinder in der Bundesrepublik ein, wenn nicht das Armutsrisiko“ (Schumacher 2000: 25), so dass Menschen, die keine solche Belastung tragen wollen oder können, kein Risiko eingehen möchten.
- Citar trabajo
- Claudio Salvati (Autor), 2015, Sexualität. Eine empirische Untersuchung der sexuellen Zufriedenheit und ihrer erklärenden Faktoren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340121
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