Schillers Abhandlung „Über naive und sentimentalische Dichtung" erschien zuerst in Fortsetzungen im Blatt „Horen" und fällt in das Jahr 1795. Die Abhandlung ist als Frucht des ständigen Umganges und der Auseinandersetzung mit seinem engen Freund Johann Wolfgang v. Goethe zu betrachten.
Dieses Essay nun stellt sich die Frage, und versucht sie gleichsam zu beantworten, was der Begriff des Dichters sei in Schillers Abhandlung „Über naive und sentimentalische Dichtung".
Die Frage – besonders aus philosophischer Sicht – stellt sich, da es in heutiger Zeit, in der die Dichtung (und somit der Dichter als Person, Schaffender und Wirkender der Zeit auf diese) als solches immer weniger Bedeutung für gegenwärtige Kultur und Literatur im speziellen hat, mehr und mehr unklarer wird und im Nebel verschwindet, was ein Dichter, was der Dichter aus der Sicht eines Dichters (wie eben bei Schiller) sei, welche Beweggründe, Zwecke, welchen Sinn dieser in sich birgt, kurz: was er ist, der Dichter.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I
- Teil II
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht Schillers Begriff des Dichters in seiner Abhandlung „Über naive und sentimentalische Dichtung“, insbesondere aus philosophischer Perspektive. Es beleuchtet die Bedeutung des Dichters in Bezug auf Natur und Kunst im Kontext des späten 18. Jahrhunderts und fragt nach der Relevanz dieses Begriffs in der heutigen Zeit.
- Schillers Definition des Dichters in „Über naive und sentimentalische Dichtung“
- Der Einfluss der Natur auf Schillers Dichtungsbegriff
- Die Rolle der Naivität und Sentimentalität in Schillers Werk
- Der Gegensatz zwischen Natur und Kunst bei Schiller
- Die philosophischen Grundlagen von Schillers Dichtungsauffassung
Zusammenfassung der Kapitel
Teil I: Dieser Teil führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach Schillers Begriff des Dichters in seiner Abhandlung "Über naive und sentimentalische Dichtung" vor. Er betont die historische und philosophische Bedeutung der Abhandlung, entstanden im Kontext der Freundschaft zwischen Schiller und Goethe und beleuchtet die unterschiedlichen Herangehensweisen beider Dichter an die Schöpfung. Der Teil skizziert die zunehmende Unklarheit über den Dichterbegriff in der modernen Kultur und begründet die Wahl von Schillers Werk als Analysegegenstand aufgrund der einzigartigen Verbindung von dichterischem und philosophischem Denken in Schillers Person und Werk. Die Einleitung macht deutlich, dass die Arbeit Schillers Werk als Werkzeug benutzt, um die Frage nach dem Wesen des Dichters zu beantworten.
Teil II: Der zweite Teil konzentriert sich auf Schillers Auffassung von Natur als Grundlage seines Dichterbegriffs. Schiller wird zitiert mit der Aussage, Dichter seien die "Bewahrer der Natur". Die Abhandlung analysiert Schillers Verständnis von Naturerfahrung, das durch den Kontrast zwischen Natur und Kunst geprägt ist. Die "Naivität" als Eigenschaft der Natur und des naiven Dichters wird erläutert, wobei Schillers Definition von Natur als "freiwilliges Dasein" zentral ist. Die Abhandlung verknüpft Schillers Gedanken mit Kants Philosophie, indem sie die Bedeutung der Idee von Natur über die unmittelbare Wahrnehmung hervorhebt. Die Sehnsucht nach einer verlorenen, kindlichen Natur wird als wichtiger Aspekt des Naturgefühls dargestellt und der Mensch als auf dem Weg zurück zur Natur verstanden, geleitet von Vernunft und Freiheit. Es wird gezeigt, wie Schiller die Liebe zur Natur als Sehnsucht nach einer höheren Vollendung von Ideen interpretiert.
Schlüsselwörter
Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung, Dichterbegriff, Natur, Naivität, Sentimentalität, Kunst, Philosophie, Immanuel Kant, deutsche Dichtung.
Häufig gestellte Fragen zu Schillers Dichterbegriff in "Über naive und sentimentalische Dichtung"
Was ist der Inhalt dieses Essays?
Dieser Essay analysiert Friedrich Schillers Begriff des Dichters, insbesondere in seiner Abhandlung "Über naive und sentimentalische Dichtung", aus philosophischer Perspektive. Er untersucht die Bedeutung des Dichters im Kontext von Natur und Kunst im späten 18. Jahrhundert und fragt nach der Relevanz dieses Begriffs heute. Der Essay umfasst eine Einleitung, eine Zusammenfassung der zentralen Themen und eine detaillierte Auseinandersetzung mit Schillers Definition des Dichters und seiner philosophischen Grundlagen.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Zentrale Themen sind Schillers Definition des Dichters in "Über naive und sentimentalische Dichtung", der Einfluss der Natur auf seinen Dichtungsbegriff, die Rolle von Naivität und Sentimentalität, der Gegensatz zwischen Natur und Kunst bei Schiller und die philosophischen Grundlagen seiner Dichtungsauffassung (z.B. der Einfluss Kants). Der Essay untersucht auch die historische Einbettung des Werkes in die Freundschaft zwischen Schiller und Goethe und die zunehmende Unklarheit des Dichterbegriffs in der Moderne.
Wie ist der Essay aufgebaut?
Der Essay ist in zwei Teile gegliedert. Teil I dient als Einleitung und stellt die zentrale Forschungsfrage und die historische Bedeutung von Schillers Abhandlung vor. Teil II konzentriert sich auf Schillers Auffassung von Natur als Grundlage seines Dichterbegriffs, analysiert sein Verständnis von Naturerfahrung und die Rolle von Naivität. Der Essay enthält zudem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Rolle spielt die Natur in Schillers Dichterbegriff?
Die Natur spielt eine zentrale Rolle in Schillers Dichterbegriff. Schiller sieht Dichter als "Bewahrer der Natur". Der Essay analysiert Schillers Verständnis von Naturerfahrung, den Kontrast zwischen Natur und Kunst und die Bedeutung von "Naivität" als Eigenschaft der Natur und des naiven Dichters. Schillers Konzept der Natur als "freiwilliges Dasein" und die Verbindung zu Kants Philosophie werden ebenfalls diskutiert. Die Sehnsucht nach einer verlorenen, kindlichen Natur und der Weg des Menschen zurück zur Natur durch Vernunft und Freiheit werden als wichtige Aspekte dargestellt.
Welche philosophischen Einflüsse sind erkennbar?
Der Essay verweist auf den Einfluss von Immanuel Kant auf Schillers Dichtungsauffassung. Die Verbindung von Schillers Gedanken zu Kants Philosophie wird im Kontext der Naturerfahrung und des Verhältnisses von Natur und Kunst analysiert. Die Abhandlung betont die philosophische Tiefe von Schillers Werk und dessen Bedeutung für die Auseinandersetzung mit dem Wesen des Dichters.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung, Dichterbegriff, Natur, Naivität, Sentimentalität, Kunst, Philosophie, Immanuel Kant, deutsche Dichtung.
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- Norman Franz (Author), 2016, Der Begriff des Dichters in Friedrich Schillers "Über naive und sentimentalische Dichtung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339662