Psychologen interessieren sich bekanntlich für die Psyche des Menschen, für seine mentale Verfassung und für seinen seelischen Zustand. Sie „wollen die Entwicklung, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Menschen als Einzelpersonen, in Gruppen, Organisationen und in der Gesellschaft fördern.“ Man könnte vermuten, dass sie es primär tun weil es ihre Berufung so will. In Wirklichkeit sind es jedoch nicht nur sie, die sich für ihre Mitmenschen interessieren. Jedes einzelne menschliche Individuum weiß es für gewöhnlich zu schätzen, die Gedanken anderer Mitlebender richtig einzuordnen. Wie als Laienpsychologen arbeitend sehnen wir uns häufiger denn je nach einem ganzheitlichen Verstehen des Gegenüber. Betrachtet man schon selbst ein zufälliges banales Aufeinandertreffen von zwei Menschen von unterschiedlichem Geschlecht in einem sozialen Kontext, so konstatiert man ein beiläufiges und konstant aufrecht erhaltenes Moment des mentalen Abtastens, des Einschätzens und des Überprüfens des psychologischen Status des Anderen. An was glaubt sie oder er und was denkt sie oder er über mich?
Sie könnte denken: „Hat er sich überhaupt gemerkt, was ich ihm das letzte Mal zu seinem unhöflichen und taktlosen Verhalten gesagt habe? Ich hoffe stark, dass so etwas nicht wiederholt vorkommt und ich erwarte dieses eine Mal eine angemessene Entschuldigung von ihm.“ Gleichzeitig würde er sich womöglich folgende Gedanken machen: „Weshalb schaut sie mich so erbost an? Nun gut, ich weiß, dass ich das letzte Mal nicht besonders freundlich im Umgang mit ihr war. Aber ich habe mich doch schon entschuldigt. Glaubt sie wirklich, ich sollte mich ein zweites Mal bei ihr entschuldigen? Wenn ich ihr so in die Augen blicke, bekomme ich den Eindruck, dass ich vielleicht mehr zu Bruch gebracht habe, das ich nun nicht mehr reparieren kann. Ich weiß nicht mehr weiter.“
Noch vor der ersten sprachlich-verbalen Äußerung, werfen sich beide Gesprächspartner Blicke zu und verfolgen aufmerksam jede einzelne motorische Regung und die Gestik des Anderen um, wie oben hypothetisch dargestellt, auf potentiell auftretende aber noch nicht umgesetzte und ausstehende Handlungen, die aus den Intentionen des Gegenüber hervorgehen, vorbereitet zu sein und um in der Konsequenz auf diese reagieren zu können. Der Name dieser kognitiven Fähigkeit, die uns Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet und alltäglich in Form einer „everyday psychology“ in Erscheinung tritt, heißt Theory of Mind.
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Vorläufer der Theory of Mind-Forschung
3. Evolution der ToM-Fähigkeiten bei Kindern
4. Erläuterung der false belief tasks
4.1 unexpected transfer false belief task
4.2. unexpected contents false belief task
5. Die Relationen von Sprache und Theory of Mind
6. Theory of Mind und Autismus
7. Schlussbetrachtung
8. Bibliographie:
- Arbeit zitieren
- Maximilian Mattes (Autor:in), 2011, Theory of Mind, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339460
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