Die vorliegende Arbeit wird das Thema Deflation näher beleuchten. Zuerst wird überprüft wie Deflation definiert wird und welche Möglichkeiten die verantwortlichen Organe besitzen, um diese zu erkennen. In diesem Zusammenhang wird ein wesentlicher Preisindex vorgestellt. Im Anschluss werden die Ursachen und auch die Folgen deflationärer Tendenzen untersucht. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit wird es sein, die unterschiedlichen Möglichkeiten für die Bekämpfung der Deflation, die eine Zentralbank und die Regierungen haben, aufzuzeigen. Um die Thematik zu Schluss noch greifbar zu gestalten wird das Beispiel Japan näher betrachtet und in diesem Zuge auch die Folgen einer langanhaltenden Deflation aufgezeigt. Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über das Phänomen fallender Preise zu liefern und gleichzeitig aufzuzeigen, welche Gegenmaßnahmen die zuständigen Stellen ergreifen können.
Deflation ist, im Gegensatz zur Inflation, ein Ereignis, welches die Finanzwelt seit der großen Depression relativ selten beschäftigt hat. So beschreibt das Handelsblatt Japan als einziges Beweis dafür, "dass auch moderne Industrieländer in eine Deflationsspirale geraten können". Dabei können fallende Preise ähnlich negative Konsequenzen für Volkswirtschaften haben wie die Inflation. Bei der Durchsicht einschlägiger Literatur ist festzustellen, dass Deflation stets im Schatten der Inflation betrachtet wird. Es mag daran liegen, dass das Phänomen seltener auftritt und schwerer antizipierbar ist. Das Beispiel Japan zeigt eindeutig, dass die dortige Zentral das Problem lange Zeit nicht erkannt hat. Entsprechend wurden Gegenmaßnahmen sehr spät ergriffen und dadurch die Lage verschlimmert.
Inhalt
Einführung
Was ist Deflation?
Wie wird Deflation ermittelt?
Ursachen von Deflation?
Folgen deflationärer Tendenzen
Was können staatliche Organe gegen Deflation unternehmen?
Die langanhaltende deflationäre Phase in Japan
Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Gewichtung verschiedener Ausgabengruppen im VPI nach der Darstellung der Deutschen Bank 4
Abbildung 2 Die Entwicklung der CPI und weiterer Preisindizes in Japan in den Zeitraum 1980-2011 nach der Darstellung der Bank of Japan 14
Einführung
Deflation ist, im Gegensatz zur Inflation, ein Ereignis, welches die Finanzwelt seit der großen Depression relativ selten beschäftigt hat. So beschreibt das Handelsblatt Japan als einziges Beweis dafür, "dass auch moderne Industrieländer in eine Deflationsspirale geraten können".1 Dabei können fallende Preise ähnlich negative Konsequenzen für Volkswirtschaften haben wie die Inflation. Bei der Durchsicht einschlägiger Literatur ist festzustellen, dass Deflation stets im Schatten der Inflation betrachtet wird. Es mag daran liegen, dass das Phänomen seltener auftritt und schwerer antizipierbar ist. Das Beispiel Japan zeigt eindeutig, dass die dortige Zentral das Problem lange Zeit nicht erkannt hat. Entsprechend wurden Gegenmaßnahmen sehr spät ergriffen und dadurch die Lage verschlimmert.2
Die vorliegende Arbeit wird das Thema Deflation näher beleuchten. Zuerst wird überprüft wie Deflation definiert wird und welche Möglichkeiten die verantwortlichen Organe besitzen diese zu erkennen. In diesem Zusammenhang wird ein wesentlicher Preisindex vorgestellt. Im Anschluss werden die Ursachen und auch die Folgen deflationärer Tendenzen untersucht. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit wird es sein, die unterschiedlichen Möglichkeiten für die Bekämpfung der Deflation, die eine Zentralbank und die Regierungen haben, aufzuzeigen. Um die Thematik zu Schluss noch greifbar zu gestalten wird das Beispiel Japan näher betrachtet und in diesem Zuge auch die Folgen einer langanhaltenden Deflation aufgezeigt. Ziel der Arbeit ist es einen Überblick über das Phänomen fallender Preise zu liefern und gleichzeitig aufzuzeigen, welche Gegenmaßnahmen die zuständigen Stellen ergreifen können.
Was ist Deflation?
Um ein Definition von Deflation zu finden ist es zunächst von Bedeutung ein gemeinsames Verständnis für den Begriff des Geldes zu erarbeiten. In der modernen Volkswirtschaftslehre wird unter dem Sammelbegriff "Geld" werden alle Geldfunktionen zusammengefasst. Zu diesen gehören die Tauschmittel-, die Recheneinheitsund die Wertaufbewahrungsfunktion. Die genannten Funktionen müssen in Gesamtheit erfüllt sein, wenn man von Geld sprechen möchte. Die zusätzliche Nebenfunktion als gesetzliches Zahlungsmittel ist nicht zwingend erforderlich.3 Im weiteren Verlauf wird das Geld als Tauschmittel eine wesentliche Rolle spielen. In einer hochspezialisierten, arbeitsteiligen Gesellschaft ist das zwischengeschaltete Tauschmedium Geld essentiell, um die unzähligen Tauschgeschäfte realisieren zu können, die für die Bedürfnisbefriedigung der Individuen notwendig sind. Die Menge der Einheit Geld für die angebotene Ware oder Dienstleistung wird im Allgemeinen unter dem Preis der Ware verstanden.4 Der Preis entsteht mit Hilfe vieler Faktoren. In einem vollkommenen Markt wird der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Aufgrund der Annahme, dass ein vollkommener Markt in der Praxis nicht vorkommt, nehmen weitere Faktoren die preisbildende Funktionen. Auf der Anbieterseite sind es die Produktionskosten, Gewinnbestreben und die allgemeine Marktsituation. Auf der Nachfrageseite spielen die individuelle Wertwahrnehmung, die Kaufkraft und die Bedürfnisintensität eine große Rolle. Da beide Seiten in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen, bildet der Preis den Gleichgewicht zwischen den beiden Marktakteuren.5 Die oben angedeutete Definition, dass die Mengeneinheit des Geldes den Wert der empfangenen Leistung entspricht kann gleichwohl andersherum interpretiert werden. Die Empfangene Leistung für die Mengeneinheit Geld beschreibt den Wert des Geldes.6 Dieser Wert kann sich im Laufe der Zeit ändern. Gemeint ist hiermit nicht, dass der Wert des Geldes an sich Änderungen ausgesetzt ist. Vielmehr ist es der Preis für ein Leistungsversprechen, der in der Zeitachse sowohl steigen als auch sinken kann. Für die Volkswirtschaft von Bedeutung ist nicht die Veränderung der Preise für einzelne Produkte oder Produktgruppen. Das allgemeine Preisniveau über einen ausreichend langen Betrachtungszeitraum ist das Kernobjekt. Bei andauernden Erhöhung des Preisniveaus über einen festgelegten prozentualen Wert spricht man von Inflation. Bei andauernden Senkung des Preisniveau über einen festgelegten prozentualen Wert spricht man von Deflation.7 Der genannte Wert wird von der Zentralbank festgelegt.
Das Eurosystem möchte die jährliche Steigerungsrate knapp unter 2% hat. Dann geht die EZB von einer Preisstabilität aus.8
Wie wird Deflation ermittelt?
Im vorangegangen Kapitel wurde das Preisniveau als Untersuchungsobjekt zur Ermittlung von Preisänderungsraten bestimmt. Es gibt unzählige Produkte in einer Volkswirtschaft, die zu unterschiedlichsten Preisen angeboten werden. Es ist nicht möglich die Preise aller Produkte in die Gesamtbetrachtung einzubeziehen. Daher wird aus den Kaufgewohnheiten der Konsumenten ein Warenkorb erstellt, der den Durchschnitt der Bevölkerung darstellen soll. Es gibt nicht nur "den" Warenkorb. Vielmehr erstellen statistischen Behörden sehr viele teils recht unterschiedliche Warenkörbe, die verschiedene Entwicklungen darstellen sollen. Für die Ermittlung der Deflationsbzw. Inflationsrate wird der so genannte Verbraucherpreisindex erstellt. Dieser misst die durchschnittliche monatliche Preisentwicklung der repräsentativen Waren in Deutschland. Hierzu werden monatlich über 300.000 Einzelpreise bundesweit in gleichbleibenden Einzelhandelsgeschäften, Onlineshops und Versandkataloge ermittelt. Die Produkte bleiben ebenfalls identisch außer das Produkt wird nicht mehr angeboten oder nur selten nachgefragt. Die praktische Berechnung wird mit einer PreisIndex Formel errechnet. Beispielhaft wird die Laspeyres Formel folgend dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Summe der Preise für die gekauften Mengen im Berichtszeitraum dividiert durch die Summe der Preise derselben Mengen im Basiszeitraum ergibt nach der Multiplikation mit 100 die Indexsteigerung. Ist der Wert größer 100, dann sind die Preise gestiegen und bei einem Ergebnis kleiner 100 sind die Preise gefallen.
Die Mengen werden maßgeblich durch die Konsumgewohnheiten der Bevölkerung bestimmt, die regelmäßig in 5-Jahres Rhythmus aktualisiert werden. Hierzu erstellt das Statistische Bundesamt das so genannte Wägungsschema. In diesem Wägungsschema werden die rund 600 Güterarten gewichtet, die die Häufigkeit des Kaufs der Produkte darstellt.9
Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt die aktuelle Gewichtung einzelner Produktgruppen bei der Berechnung des deutschen Verbraucherpreisindex.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Gewichtung verschiedener Ausgabengruppen im VPI nach der Darstellung der Deutschen Bank10
Seit der Einführung der Eurozone wird im Euro-Währungsgebiet die Preisentwicklung mit Hilfe den harmonisierten Verbraucherpreisindizes berechnet. Dieser soll einen einheitlichen Standard bei der Ermittlung der Teuerungsraten herbeiführen. Die Standardisierung bezieht sich auf die Auswahl der Preisdaten und das Verfahren zur Qualitätsanpassung.11
[...]
1 Häring/Mayer-Kuckuk (2008)
2 Vgl. Häring/Mayer-Kuckuk (2008)
3 Vgl. Williamson (2002), S. 318
4 Vgl. Baßeler/Heinrich/Utecht (2002), S. 98
5 Vgl. Baßeler/Heinrich/Utecht (2002), S. 98-99
6 Vgl. Eckhardt (2013), S. 117
7 Vgl. Engelkamp/Sell (2005), S. 134
8 Vgl. Deutsche Bundesbank (o.J. a)
9 Vgl. Statistisches Bundesamt (o.J.)
10 Vgl. Deutsche Bundesbank (o.J. a)
11 Vgl. Issing (2003), S. 199
- Arbeit zitieren
- Sona Chanana (Autor:in), 2016, Deflation. Ursachen und Auswirkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339349
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