Geben wir das Stichwort „Lernen“ in die Suchmaschine des Internets ein, so werden wir mit unendlich vielen Themen, Gebieten und Abhandlungen hinsichtlich dieses einen Begriffs konfrontiert. Unzählbar viele Werke finden wir zu diesem Thema auch in den Beständen der Bibliotheken. Eine Reihe von Autoren beschäftigten sich bereits explizit mit der Frage „Was ist eigentlich Lernen?“. Definitionen, historische Hintergründe, diverse Lernprinzipien, bio-logische und physiologische Grundlagen des Lernen, Mnemotechniken und viele weitere Gegenstände kann dieses Thema aufwerfen. Was jedoch sowohl in der Literatur als auch im Unterricht selbst in der Vergangenheit sehr vernachlässigt wurde, ist es, die Themenfrage unter dem Gesichtspunkt des „Lernen im Dialog“ zu betrachten und diskutieren.
Der Schüler lernt nicht isoliert für sich, sondern im Zusammenhang mit anderen Menschen. Der soziale Aspekt des Lehrens und Lernens, der Dialog, ist es, dem in dieser Arbeit größ-tes Augenmerk geschenkt werden soll.
Soziales Lernen bzw. das Lernen unter sozialen Umständen beinhaltet die Kommunikation untereinander. Konkret auf die Schule bezogen heißt dies einerseits die Kommunikation zwischen Schülern untereinander, andererseits aber auch zwischen dem Lehrenden und dem Schüler - das Lernen im Dialog zwischen Lehrer und Schüler.
Diese Form des „Lernen im Dialog“ möchte ich zunächst vorstellen bzw. näher erläutern, bevor ich später einige gängige Unterrichtsmethoden bzw. –verfahren aufgreifen werde, deren Ziel es sein sollte, den Schülern Lernen zu ermöglichen. Daran möchte ich dann über-prüfen, inwieweit das dialogische Unterrichten in den jeweiligen Unterrichtsformen reali-sierbar ist und inwieweit diese Methoden die heutigen Schüler, die „Kinder der Freiheit“, wie sie der Soziologe Beck nennt, überhaupt ansprechen. Diesen Kindern zeigt sich die Zu-kunft multidimensional, weshalb auch die einfachen Erklärungsmuster der Älteren oft nicht mehr greifen (vgl. BECK 1997, 11).
Diese „Kinder der Freiheit“ sind heute der Schulalltag. Es liegt also auf der Hand, daß unse-re Schüler keine eingleisigen, konservativen Lehrkräfte brauchen, sondern „Lehrer der Frei-heit“. Für diese müßte Unterrichten und Lernen ein dialogischer Prozeß sein (vgl. WEITL S. 2). Doch was verstehen wir eigentlich unter dem Begriff Dialog?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was heißt eigentlich „Dialog“?
- Das „Lernen im Dialog\" am Beispiel ausgewählter Lehrmethoden
- Lernen im Frontalunterricht
- Lernen im Gruppenunterricht
- Lernen im Projektunterricht
- Lernen im Unterrichtsgespräch
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Konzept des „Lernen im Dialog“ und dessen Bedeutung im Schulkontext. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie diese Form des Lernens in verschiedenen Unterrichtsmethoden realisierbar ist und wie sie Schüler angesprochen werden kann.
- Definition und Bedeutung von Dialog im Lernprozess
- Analyse ausgewählter Unterrichtsmethoden hinsichtlich ihrer Dialogfähigkeit
- Bewertung der Eignung der Methoden für das „Lernen im Dialog“
- Der Einfluss von Dialog auf die Entwicklung von Schlüsselqualifikationen
- Die Rolle von Lehrer und Schüler im Dialogischen Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und betont die Bedeutung des Dialogs im Kontext des Lernens. Sie führt in das Thema „Lernen im Dialog“ ein und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus dem veränderten Lebensumfeld der Schüler ergeben.
Was heißt eigentlich „Dialog“?: Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs „Dialog“ und beleuchtet verschiedene Ansätze, die den Dialog als einen Prozess der Kommunikation und Intersubjektivität verstehen. Es werden verschiedene wissenschaftliche Perspektiven auf den Dialog beleuchtet, um dessen Relevanz für den Lernprozess zu verdeutlichen.
Das „Lernen im Dialog“ am Beispiel ausgewählter Lehrmethoden: In diesem Kapitel wird die Theorie des „Lernen im Dialog“ auf konkrete Unterrichtsformen angewendet. Es werden gängige Lehrmethoden wie Frontalunterricht, Gruppenunterricht, Projektunterricht und Unterrichtsgespräch analysiert, um deren Eignung für den Dialogischen Unterricht zu untersuchen. Die einzelnen Methoden werden hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Förderung des Dialogischen Lernens beleuchtet.
Schlüsselwörter
Lernen im Dialog, Dialogisches Lernen, Unterrichtsmethoden, Frontalunterricht, Gruppenunterricht, Projektunterricht, Unterrichtsgespräch, Kommunikation, Intersubjektivität, Schlüsselqualifikationen, Lehrerrolle, Schülerrolle, Schule, Schulalltag.
- Arbeit zitieren
- Thomas Geisler (Autor:in), 2000, Lernen im Dialog, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33887