Gegen Ende des 19. Jahrhunderts manifestiert sich in Lateinamerika erstmals eine neue literarische Strömung: der Modernismo. Im Vergleich zu anderen literarischen Strömungen begrenzt er sich nicht nur auf die westlichen Kulturen, sondern zeichnet sich wegen seine Internationalität aus. Mit dem Modernismo entwickeln sich in Europa neue kosmopolitische Zentren der Kunst. Durch das Wechselspiel zwischen den einzelnen Künsten lassen sich teilweise Parallelen zu anderen Strömungen, wie beispielsweise dem Kubismus, Futurismus oder Dadaismus feststellen.
Die Modernisten und späteren Avantgardisten sind stets bemüht einen Bruch mit den traditionellen, literarischen Konventionen herbeiführen, um eine eigenständige Literatur zu postulieren. Im Vordergrund steht die Abkehr von starren, unbeweglichen Reimen und Rhythmen, die Aufhebung des Übermaßes an Rhetorik sowie der Aufbruch bezüglich des poetischen Sprach-, und Schreibstils. Als Inspirationsquelle dienen die individuelle Ausdrucksweise des Dichters und die Malerei. Die Abwendung von der traditionellen poetischen Technik bezieht sich nicht nur auf die Sprachebene, sondern beeinflusst auch die inhaltlichen Bereiche. Folglich wird „der Modernismus mit seiner ästhetizistischen Suche nach einer neuen Sprache und der Behauptung der Autonomie der Kunst als vorbereitende Prä-Avantgarde verstanden.
Ein Hauptvertreter dieser literarischen Strömung ist der Chilene Vicente García Huidobro Fernández. Im Jahr 1913 beginnt er sich von der Stilrichtung des Modernismo abzuwenden und gleitet langsam zum Vanguardismo Europeo über. Da er viele Jahre in Europa lebt, verfasst er sowohl spanisch,- als auch französischsprachige Lyrik, die großen Einfluss auf die „neue“ Richtung der Poesie ausübt. Huidobro wird folglich zum Vorläufer und Hauptbegründer des Creacionismo. Die von ihm herbeigeführte ästhetische Theorie kann als bedeutende Zäsur für die lateinamerikanische Dichtung betrachtet werden. Huidobro versucht mit dem Creacionismo etwas Außergewöhnliches, von der Norm Abweichendes zu erschaffen und verfolgt das Ziel der individuellen, dichterischen Schöpfung. „Odio la rutina, el cliché y lo retórico. Amo lo original, lo extraño“.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Hauptteil
2.1 Die Theorie des Creacionismo
2.2 Das Problem der Mimesis
3. Creacionistische Elemente am Beispiel von Huidobros Poesie: „Horrizon carée, Hiver à boire, Espejo del agua und Altazor“
3.1 Das Spiegelparadigma
3.2 Motiv des Öffnens und Schließens
3.3 Artifizielle Paradiese
3.4 Die Frau, als flüchtige Figur im Creacionismo
3.5 Die Gegenwart hat keine Geschichte
3.6 Das Symbol der Windmühle
3.7 Supplement und Mangel
4. Analyse des Vorworts von Altazor – Temblor de Cielo
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2011, Vicente Huidobro und der Creacionismo. Creacionistische Elemente und das Problem der Mimesis in „Altazor - Temblor de Cielo“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338716
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