In der heutigen Zeit ist es nur schwer vorstellbar, auf Technik zu verzichten, da sie für uns in vielen verschiedenen Formen und Varianten präsent ist. Sie ist unumgehbar, was aber auch bedingt gewünscht wird. Vielmehr ist die Nachfrage nach Technik, ihre Aktualität und alles, was sie mit sich bringt, seien es Maschinen, Computer, Roboter, Smartphones oder auch soziale Netzwerke steigend.
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, welche anthropologische
Funktion Privatheit hat und wie diese durch soziale Netzwerke ggf. verändert wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Erkenntnisinteresse
1.1 Der allgemeine Privatheitsbegriff
1.2 Der allgemeine Öffentlichkeitsbegriff
2. Soziale Netzwerke und ihre Bedeutung
2.1 Ethische Aspekte, die für und gegen den Beitritt in soziale Netzwerke sprechen
2.2 Einbezug von Immanuel Kants Streit der Fakultäten
3. Fazit und Erkenntnis
4. Quellenverzeichnis
1. Einleitung und Erkenntnisinteresse
In der heutigen Zeit ist es nur schwer vorstellbar, auf Technik zu verzichten, da sie für uns in vielen verschiedenen Formen und Varianten präsent ist. Sie ist unumgehbar, was aber auch bedingt gewünscht wird. Vielmehr ist die Nachfrage nach Technik, ihre Aktualität und alles, was sie mit sich bringt, seien es Maschinen, Computer, Roboter, Smartphones oder auch soziale Netzwerke steigend. Dieser Essay befasst sich mit der Frage, welche anthropologische Funktion Privatheit hat und wie diese durch soziale Netzwerke ggf. verändert wird. Die Wichtigkeit dieser Frage besteht darin, dass sie die heutige Zeit betrifft und auch noch in der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird, denn die Entwicklung der Technik ist insofern einzuschätzen, dass diese als schnell bezeichnet werden kann. Hierzu gilt es nur die Schnelligkeit der technischen Entwicklungen der letzten 35 Jahre zu betrachten (1981 kam der erste PC auf den Markt, heute gibt es Smartphones mit Internetzugang und -funktionen). Durch die raschen technischen Entwicklungen sind wir (Smartphone-)Nutzer jederzeit erreichbar und es scheint eher unvorstellbar, wo das noch hinführen mag.
Darunter fällt ebenfalls die Erreichbarkeit über soziale Netzwerke, die für viele Menschen heutzutage zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden sind. Soziale Netzwerke funktionieren nicht bloß als Plattform, um mit Freunden im Kontakt zu bleiben, vielmehr erfüllen sie die Funktion, sich öffentlich zur Schau stellen zu können. Viele vergessen dabei aber ihre Privatheit. Deshalb möchte ich mit diesem Essay zeigen, wie die anthropologische Funktion der Privatheit innerhalb sozialer Netzwerke ggf. verändert wird. Dabei werde ich auf sowohl auf den allgemeinen Privatheitsbegriff als auch auf den allgemeinen Öffentlichkeitsbegriff eingehen. Anschließend widme ich mich der Thematik der sozialen Netzwerke und gehe hierbei näher auf ihre Bedeutung ein, wobei ich hier insbesondere auf ethische Aspekte eingehen werde, die für bzw. gegen den Beitritt in die virtuelle Welt von sozialen Netzwerken sprechen und darauffolgend Immanuel Kants Streit der Fakultäte einbeziehe. Im Anschluss leite ich mein Fazit ein und nenne die Erkenntnisse, die ich aus diesem Essay ziehen konnte.
1.1 Der allgemeine Privatheitsbegriff
Einleitend verweise ich auf ein Zitat von Prof. Dr. jur. Marion Albers (Diplomsoziologin), Inhaberin des Lehrstuhls für öffentliches Recht, Informations- und Kommunikationsrecht, Gesundheitsrecht und Rechtstheorie an der Universität Hamburg, die den Begriff der Privatheit allgemein wie folgt beschreibt:
„Privacy as a protected interest is not explicitly enshired in the text of the German Constitution. Traditionally, its understanding is characterized by several basic dichotomies: private matters vs. those of public interest, privacy vs. the state or privacy vs. the public.“[1]
Das Privatheitsverständnis wird also traditionell durch mehrere grundlegende Dichotomien geprägt wie also Individuum vs. Gesellschaft, Privatheit vs. Staat und eben auch Privatheit vs. Öffentlichkeit.
Privatheit ist das Gegenteil von Öffentlichkeit. Sie lässt eine Lebensgestaltung zu, die völlig individuell sein kann und darf. So ist es die eigene Entscheidung, seine Interessen frei zu entfalten. Der Unterschied zur Öffentlichkeit ist hierbei jedoch, dass man diese Entscheidungen nicht für die Masse veröffentlicht, d.h. Gespräche können auch privat sein, obwohl mindestens eine weitere Person mit eingebunden ist. Genauso gehört aber auch das Denken oder das, was man zu Hause macht zur (eigenen) Privatheit.
Darüber hinaus ist just die Privatsphäre als ein weitläufiges Konzept zu betrachten, welches sich mit Fragen aus vielen verschiedenen Bereichen beschäftigt, also nicht nur soziologische und psychologische, sondern auch philosophische und anthropologische.
1.2 Der allgemeine Öffentlichkeitsbegriff
Öffentlichkeit ist vielmehr ein als Gesamtheit gesehener Bereich von Menschen, indem etwas allgemein bekannt (geworden) und allen zugänglich ist.[2] Streng genommen ist schon die Präsenz vor einer Menschenmasse eine Ermöglichung einer öffentlichen Wahrnehmung von unbekannten Dritten. So lässt sich das Vertrauen bzw. Misstrauen stark beeinflussen und vor allem fördern, wenn jemand der Öffentlichkeit Informationen preisgibt.[3]
Im Folgenden werde ich drei Praktiken nennen, die technisch jeweils auf besondere Art und Weise von einzelnen Plattformen oder Formaten des Social Web unterstützt werden und somit unbedingt genannt werden müssen, um den Öffentlichkeitsbegriff und seine Bedeutung sowie Wirkung näher zu erläutern:
Identitätsmanagement:
Hier machen Menschen ihre privaten Informationen öffentlich. Dazu gehören zum Einen die eigenen Interessen, Vorlieben, Meinungen, Erfahrungen und Kompetenzen, zum Anderen aber auch andere individuelle Informationen, die sich direkt auf die Person beziehen, wie beispielsweise der Geburtsort oder das Geschlecht. Das Identitätsmanagement bezieht sich auf Texte, Fotos und Videos.
Beziehungsmanagement:
Dieser Bereich betrifft die Kontaktpflege, seien es schon bestehende Kontakte oder neue. Dieser Bereich wird von sozialen Netzwerken stark unterstützt, ganz gleich ob in der Form eines einfachen Kontakts bei Facebook oder ein Follower bei Instagram. Des Weiteren umfasst dieser Bereich ebenfalls Chat-Dienste oder Kommunikationskanäle wie beispielsweise WhatsApp.
Informationsmanagement:
Dieser Bereich ist der größte Bereich der drei Praktiken. Es beinhaltet das Erstellen, Filtern, Auswählen, Bearbeiten, Teilen und Verbreiten jeglicher Art von Information. Als Beispiele dienen sowohl das Abonnieren von Facebook-Profilen und Twitter-Accounts als auch das Bearbeiten eines Wiki-Artikels.[4]
Alle drei Praktiken weisen die Möglichkeiten und Gefahren der Öffentlichkeit, insbesondere in sozialen Netzwerken, auf.
2. Soziale Netzwerke und ihre Bedeutung
Soziale Netzwerke sind virtuelle Plattformen, die es ermöglichen, sich mit Freunden, Be-kannten oder aber auch Fremden über gleiche Interessen auszutauschen bzw. um mit-einander über verschiedene Inhalte zu diskutieren. Das muss hierbei nicht zwingend von Person zu Person erfolgen, denn Facebook ermöglicht es seinen Nutzern, auch gemeinsam Statusbeiträge zu kommentieren, ganz gleich ob es sich um einen Statusbeitrag einer Person oder eines Senders, welcher sich ebenfalls ein Profil auf Facebook erstellt hat, wie beispielsweise Pro7.
[...]
[1] Albers, Marion: Privatheit – Strategien und Transformationen. Privatheitsschutz als Grundrechtsproblem. Hg. von Stefan Halft und Hans Krah. Verlag Karl Stutz. Passau 2013., S.15
[2] http://www.duden.de/suchen/dudenonline/%C3%96ffentlichkeit
[3] Hotter, Maximilian: Privatsphäre – Der Wandel eines liberalen Rechts im Zeitalter des Internets. Campus Verlag. Frankfurt / New York. 2011. Band 951
[4] Schmidt, Jan-Hinrik: Privatheit – Strategien und Transformationen. Persönliche Öffentlichkeiten und Privatsphäre im Social Web. Hg. von Stefan Halft und Hans Krah. Verlag Karl Stutz. Passau 2013., S.122 ff.
- Citation du texte
- Justine Vivian Prentki (Auteur), 2016, Die anthropologische Funktion der Privatheit und wie sie sich durch soziale Netzwerke verändert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338691
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