Bei diesem Forschungsbericht handelt es sich um ein einsemestriges Forschungsprojekt, welches im Rahmen einer Modulprüfung an der Frankfurt University absolviert wurde.
Die multizentrische deskriptive Querschnittsstudie hatte einen Erhebungszeitraum von 8 Wochen. Es wurden insgesamt 54 Pflegepersonen mittels Fragebogen getestet in Bezug zur Interpretation der Verhaltensweisen wachkomatöser Menschen. Der Rücklauf lag bei 42%.
Der komplexe Fragebogen enthält 31 Verhaltensweisen und 38 Interpretationen. Er stellt eine sinnvolle Kombinationen zwischen Verhaltensweisen und Interpretationen durch Zahlenkombinationen her.
Der Bericht bietet Praxisempfehlungen und eine persönliche Reflexion.
Inhaltsverzeichnis
1 Abstract
2 Auslöser des Projekts
3.0 Methodische Vorgehensweise
3.1 Durchführung der Literaturanalyse
3.2 Erstellung des Fragebogens auf theoretischer Grundlage
3.3 Auswahl der Einrichtungen und Kontaktaufnahme
3.4 Auswertungsstrategie
4 Geltungsbegründung, theoretischer Bezug zur Fragestellung
5 Voraussichtliche Effekte des Projekts
6 Historischer Hintergrund
7 Epidemiologische Daten
8 Begriffsdefinitionen
9.0 Erhebung der Daten in der Einrichtung
9.1 Motivation der Mitarbeiter, Gewährleistung Anonymität
9.2 Austeilung der Fragebögen, Erklärung zur Handhabung
9.3 Einsammeln der Fragebögen- anonyme Abgabe
10 Auswertung der erhobenen Daten
11 Interpretation der Daten und Bezug zur Literatur
12 Projektreflexion, Ausblick und Begrenzung
13 Literaturverzeichnis
Anhang
I Bekanntmachung
II Einverständnis zur Teilnahme
III Der Fragebogen
IV Rohdaten und graphische Darstellung der Verhaltensweisen
V Rohdaten der Interpretationen
VI Graphische Darstellung der Interpretationen
VII Verhaltensweisen sortiert nach Orientierungsebene
1 Abstract
Dieses Forschungsprojekt berichtet von Verhaltensinterpretationen erwachsener Menschen im Wachkoma durch Betreuende mittels Fragebogen. Der Fragebogen gab 31 Verhaltensweisen und 38 Interpretationen vor. Die Verhaltensweisen mussten auf einer Orientierungsebene (körperlich, psychisch oder sozial) verortet werden. Die Interpretationen wurden mit den Verhaltensweisen über ein Zahlensystem verknüpft. Interessanterweise zeigte sich bei den Verhaltensweisen, dass physiologische Reaktionen des Puls, RR und Atmung der körperlichen Ebene zugeordnet wurden. War der Puls, RR und die Atmung erhöht wurden diese Verhaltensweisen der psychischen Ebene zugeordnet. Bei den Ergebnissen der Interpretationen zeigte sich, dass die Daten häufig den Erkenntnissen der Dissertation von (Tolle 2005, 196ff) entsprachen. Im Sinne der quantitativen Validierung wurde hier eine deskriptive Häufigkeitsverteilung vorgenommen.
2 Auslöser des Projekts
Projektauslöser waren zum Einem die jahrelange praktische Tätigkeit mit Menschen im Wachkoma, zum Anderem ein immer schon bestehendes großes Interesse am Thema der Rehabilitationsmöglichkeiten und verbleibenden Restfähigkeiten selbiger Menschen. Die Kontaktaufnahme zu bewusstseinsbeeinträchtigten Menschen, welche provokativ dargestellt nahezu undurchdringlich gelten, erschien faszinierend. Fortan sollte den bei genauerem Hinsehen zu beobachtenden Verhaltensweisen erwachsener Menschen im Wachkoma auf den Grund gegangen werden. Es stellte sich nun die Frage nach den Möglichkeiten, sei es bewusster oder unbewusster Interpretation selbiger Verhaltens- weisen im Sinne der Appräsentation als das Ich einer anderen Sphäre (Hitzler 2011, 76- 77). Sozialwissenschaftlich betrachtet kann man nicht nicht kommunizieren und sich somit also auch nicht nicht verhalten (Watzlawick, Beavin, Jackson 1969, 51). Gibt es einen Code mit dem man die Verhaltensreaktionen sinnvoll interpersonell entschlüsseln (interpretieren) kann (Hitzler 2011, 72-75)? Nach Reichertz kann man jedes menschliche Verhalten „als kommunikativ relevant“ interpretieren (Reichertz 2009, 24ff). Dennoch lässt sich die Sinn verstehende Deutung und Interpretation von Äußerungen eines Menschen im Wachkoma typischerweise eben nicht interaktionsbegleitend kommunikativ validieren (Knoblauch 1995, 45).
3.0 Methodische Vorgehensweise
Es handelt sich bei diesem Werk um eine deskriptive Querschnittuntersuchung, welche unizentrisch begonnen und multizentrisch fortgesetzt wurde. Freiwilligkeit und Anonymität, sowie Erklärungen zum Forschungsvorhaben und zur Schadensvermeidung wurden aus Mayer 2015, 62f und Panfil 2013, 373 entnommen und entsprechend der EG Datenschutzrichtlinie 95/46 und des Bundesdatenschutzgesetzes eingehalten. Die zu erreichende Stichprobe wurde mit mind. 50 beziffert. Die Zielgruppe bestand aus ex. Pflegekräften, Therapeuten, Leitungskräften und Schülern der Pflegeausbildung. Ärzte und Angehörige ließen sich leider nicht für das Vorhaben gewinnen. Einschlusskriterien waren: Das Beherrschen der deutschen Sprache, mindestens seit einem halben Jahr Kontakt mit "wachkomatösen“ Menschen, regelmäßige Unterstützung dieser Menschen bei täglichen Verrichtungen, therapeutischen Einheiten, Begutachtungen oder Besuchsdiensten.
3.1 Durchführung der Literaturanalyse
Die Literaturanalyse wurde durch das Suchen im Literaturverzeichnis folgender Werke begonnen: (Tolle 2005) und (Hitzler et al. 2013)
Folgende weitere Werke, welche sich mit dem Wissen zum Verhalten von Wachkoma beschäftigen könnten wurden anschließend über Amazon.de bestellt: (Hitzler 2011), (Benthaus 2011), (Möller 2010), (Steinbach, Donis 2011), (Geremek 2009), (Jox et al. 2011) und (Horn 2008). Das Ärzteblatt online wurde mit dem Suchbegriff: „ Wachkoma “ durchsucht und ergab 8 brauchbare Treffer. Ferner wurde die Internetseite von Andreas Zieger genutzt. Weitere Literatur wurde auf Empfehlung von Prof. Dr. Patricia Tolle gesichtet: (Buber 1997) und einige englischsprachige Studien im Volltext. Die Internetsuchmaschine Google scolar brachte ebenfalls nützliche Links zur weiteren Auslese. Die Suche in awmf online mit den Stichwörtern: „ Wachkoma / apallisches Syndrom “ brachte keine Erkenntnisse. Die Suche im Bibliotheksverzeichnis der Frankfurt University of Applied Sciences mit den Begriffen: Pflegewissenschaft, Statistik führte zum Ausleihen folgender Werke: (Müller 2011), (Panfil 2004), (Panfil 2013), (Brandenburg et al. 2013, 44ff), (Mayer 2015), (Raab-Steiner, Benesch 2012). Die Suche in den wissenschaftlichen Datenbanken der Frankfurt University of Applied Sciences wurde auf deutschsprachige Werke begrenzt. Hier wurde mit den Begriffen: „ Wachkoma UND apallisches Syndrom “ im Titel gesucht. Es fand eine Reduktion durch einfache Sichtung statt und Dopplungen wurden herausgenommen. Anschließend erfolgte die Auswahl zur näheren Sichtung. Diese Beitrage wurden besorgt und nach der Fragestellung zur Aussage über das Verhalten "wachkomatöser" Menschen gelesen. Es wurden nur 3 Werke gefunden, die belastbare Aussagen zum Verhalten von Menschen im Wachkoma machen konnten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.2 Erstellung des Fragebogens auf theoretischer Grundlage
Konzeptionsphase:
Begriffe zum "Wachkoma", zur Zielgruppe der Betreuenden, zu den Orientierungsebenen, zu Interpretationen und Verhaltensweisen wurden definiert.
Konstruktionsphase
Bei der Erstellung der Items der Verhaltensweisen und der Interpretationen wurde sich an der Dissertation von (Tolle 2005, 196ff) orientiert. Die Verhaltensweisen zum Puls und Blutdruck, sowie "Bauchpresse" wurden ergänzt. Die Interpretationen wurden mit Beispielen zum besseren Verständnis in der Praxis versehen und sprachlich etwas modifiziert. Interpretationen zum Ausscheidungsverhalten wurden ergänzt. Es handelt sich hier um Beurteilungsfragen nach (Mayer 2015, 194), welche Verknüpfungen zwischen Verhaltensweisen und Interpretationen durch Zahlenkombinationen herstellen. Bei dem Erklärungsschreiben der ersten Seite wurde auf ein freundliches Layout, sowie auf eine detaillierte Beschreibung Wert gelegt (Raab-Steiner, Benesch 2012, 156). Es wurde versucht dieses Schreiben dennoch möglichst kurz zu halten, um keine abschreckenden Effekte zu erzielen (Mayer 2015, 203). Der Fragebogen wird aufgrund von seiner Komplexität hier nicht ausführlich beschrieben, sondern befindet sich im Anhang.
Testphase
Der erstellte Fragebogen wurde an 3 Personen vorher getestet und anschließend in seiner Komplexität und im Sprachgebrauch verändert, sprich verkürzt.
3.3 Auswahl der Einrichtungen und Kontaktaufnahme
Die Kontaktaufnahme mit der ersten Einrichtung begann Ende September 2015. Projektverträge, welche das genaue Vorhaben regelten wurden in dreifacher Ausfertigung abgeschlossen und von der Frankfurt University of Applied Sciences genehmigt. Eine mündliche Vorabbefragung, ob das Vorhaben in der Einrichtung stattfinden könne, gestaltete sich als einfach, da bereits persönliche Kontakte zwischen dem Datenerhebenden und der Geschäftsleitung aufgrund eines Beschäftigungsverhältnisses bestanden. Das Vorhaben Verhaltensweisen von erwachsenen Menschen im Wachkoma durch Betreuende interpretieren zu lassen wurde von der Geschäftsleitung sehr begrüßt und mit großem Interesse verfolgt. Die auftretenden Schwierigkeiten beim Erreichens der gesetzten Stichprobe von 50 Bögen wurden mit der multizentrischen Ausweitung des Projekts gelöst. In der zweiten Einrichtung wurde der Kontakt durch die Geschäftsleitung der ersten Einrichtung hergestellt, obwohl beide Einrichtungen unabhängig von einander sind. Konkurrenz zwischen beiden Einrichtungen besteht nicht. Das Verhältnis ist freundschaftlich. Am 20.11.2015 wurde der Erstkontakt mit der PDL der zweiten Einrichtung wahrgenommen. Vorher erfolgte ein telefonischer Kontakt. Die PDL und ihr Team zeigten sich ebenfalls sehr interessiert zum Thema.
3.4 Auswertungsstrategie
Da es sich um eine deskriptive Erhebung handelt, wurden die eingesammelten Bögen nach Häufigkeitsverteilungen ausgewertet. Es wurden Aussagen darüber gemacht, wie oft Betreuende Verhaltensweisen mit Interpretationen verknüpft hatten und welche. Außerdem wurde eine Aussage getätigt, mit welcher Häufigkeit Betreuende die Verhaltensweisen welcher Orientierungsebene zugeordnet hatten. Die Häufigkeitsverteilungen wurden mit MS Excel 2013 gerechnet.
4 Geltungsbegründung, theoretischer Bezug zur Fragestellung
Geltungsbegründung
In der Praxis erlebt man häufig folgendes oder ähnliche Beispiel(e): Eine Pflegeperson (PP) wendet sich dem Gesichtsfeld eines "wachkomatösen" Patienten von einer Seite zu. Die PP spricht den Pat. von dieser Seite an und berührt ihn. Der Pat. zeigt eine Reaktion z.B. eine leichte Drehung des Kopfes zur Seite der PP. Versucht die PP die selbe Reaktion von der gegenüberliegenden Seite zu stimulieren, zeigt sich das erwartete Verhalten nicht, obwohl keine Lähmung oder ein Neglect besteht. Diese Tatsache führt hier im Beispiel zu folgender Erkenntnis: „Manchmal scheinen Menschen im Zustand Wachkoma mit uns kommunizieren zu können und manchmal scheinen sie es nicht zu vermögen.“ (Hitzler 2011, 80) Wenn Menschen im Wachkoma also auch nur manchmal intersubjektiv erkennbar kommunizieren, erfahren wir sie als Da- Sein (Hitzler 2011, 80). Wenn man den bewusstseinbeeinträchtigten Menschen also als ganzheitliches, nicht nur anwesendes, sondern auch zur Kommunikation fähiges Wesen betrachtet, so kann man generell davon ausgehen, dass er versucht mit uns in Kommunikation/ Interaktion zu treten. Neuere Untersuchungen mittels funktioneller Magnet- Resonanz Tomographie (fMRT) zeigen, dass es (vereinzelt) gelungen ist bei wachkomatösen Menschen nach Aufforderung dieser unterschiedliche Hirnareale zu aktivieren, sowie Ja oder Nein Antworten auf Fragen zu erhalten (Monti et al. 2010); (Owen et al. 2006); (Merker 2007). In einer Metaanalyse durch (Bender et al. 2015) konnten bei 20 klinischen Studien, mittels fMRT und qEEG 10- 24 % der sogenannten Wachkoma Patienten Aktivitäten wie Tennisspielen gedanklich ausführen. Mit dem derzeitigen Goldstandard (vgl. Dahncke 2008) für die WachkomaDiagnose, der sogenannten revidierten Coma Recovery Scale (CRS-R), lassen sich solche Bewegungsvorstellungen nicht nachweisen (Bender et al. 2015).
Patienten die bewusste Wahrnehmungen zeigen (z.B. gezielte Augenbewegungen) befinden sich nicht mehr im Wachkoma, sondern im Syndrom des minimalen Bewusstseins (SMB) (von Wild et al. 2012). Laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktioneller Bildgebung (DGKN 2013) betrifft dies ca. 37- 43% der sogenannten Wachkoma Patienten (Bender et al. 2015). Das hieße knapp die Hälfte der Patienten im Wachkoma, neuerdings Syndrom der reaktionslosen Wachheit (SRW) oder Unresponsive Wakefulness Syndrome genannt, wurde fehldiagnostiziert (Baethge 2009); (Bender et al. 2015); (von Wild et al. 2012). Auch jene Patienten, welche über volles Bewusstsein verfügen, jedoch keine physische Kontrolle über ihren Körper haben (Locked in Syndrom, LiS) müssen als solche erkannt und diagnostiziert werden, um nicht fehl behandelt zu werden (Baethge 2009). Hier werden die entsprechenden speziellen, bildgebenden Verfahren noch nicht flächendeckend und standardmäßig eingesetzt (Bender et al. 2015). Diese und weitere Gegebenheiten führen meinerseits zu folgendem Entschluss: Irgendwann muss man beginnen das Verhalten von erwachsenen Menschen im Wachkoma nachvollziehbar zu interpretieren. Unbewusst geschieht dies ohnehin. Die Interpretation ist immer eine subjektive und vom Einzelfall abhängige Tätigkeit. Jedoch kann man seit der Entdeckung der „Spiegelneurone 1992“ (Rizzolatti, Sinigaglia 2008) davon ausgehen, dass Menschen in der Lage sind, sich in Emotionen und Denkweisen Komatöser hinein zu fühlen. Diese Arbeit bekundet den vorsichtigen Versuch, zu untersuchen, wie Betreuende die erkennbaren Verhaltensweisen von erwachsenen Menschen im Wachkoma interpretieren.
Theoretischer Bezug zur Fragestellung
Untersuchungen an der Universität Tübingen ergaben, dass jeder vierte Patient, der als völlig „weggetreten“ gilt, selbst auf Reize wie z.B. sinnlose Sätze reagiert. Gemessen wurde dies mit der N-400-Welle im EEG (Löwer 2015). Neuropsychologen bezeichnen dies bei Menschen im Wachkoma als verdeckte Reaktion (covert behaviour). Laut (Zieger zit. n. Löwer 2015) nimmt der Mensch solange er lebt etwas wahr und ist über Empfindungen und Bewegungen mit der Umwelt verbunden. Die bestehende Möglichkeit mit einigen dieser empfindsamen und Reize verarbeitenden, schwerstbehinderten Menschen Kontakt aufzunehmen, war Anlass sich mit der bestehenden Literatur zur Kommunikation von Menschen im Wachkoma auseinanderzusetzen. In Erkenntnis dessen nimmt die Pflegekraft nicht nur Befindlichkeitsappräsentationen des Bewohners war, sondern begegnet ihm körpersprachlich bzw. mit körperdialogischer Kopräsenz (Hitzler 2013 et al., 53). D.h. der Bewohner spürt wie die Pflegekraft die Interaktion mit ihm wahrnimmt im Sinne eines wechselseitigen Gewahrwerden nach (Cooley 1902, 183) oder der wechselseitigen Einleibung nach Schmitz (1992, 190). (Merlau- Ponty 1966, 119) bezeichnet diesen Vorgang als Doppelempfindung: In der Fremdwahrnehmung einer anderen Person nimmt man sich zugleich selbst wahr. Dies ist zugleich eine Aufforderung für Pflegekräfte sich den Menschen im Wachkoma gegenüber so zu verhalten, als wären diese nicht nur Adressaten von Handlungen, sondern mitgestaltungsfähige Interaktionspartner (Hitzler 2013 et al., 25), (Uzarewicz 2011). Untersuchungen der Universität Tübingen an 44 Wachkoma Patienten zeigen, dass bei mehr als der Hälfte des Klientel selbst dann noch Reaktionen auf affektive Reize (Aussetzung von Schmerzschreien) gemessen werden konnten, wenn keine kognitiven Funktionen mehr nachweisbar waren (Yu et al. 2013). (Hitzler 2013 et al., 11) schreibt in seiner ethno- graphischen Studie über Wachkoma Patienten, dass diese abgesehen von drei Untersuchungen über deren Deutung der Befindlichkeiten, kaum Thema empirischer sozialwissenschaftlicher Untersuchungen im deutschsprachigen Raum waren. Die folgenden drei Werke werden genannt: Eine qualitative Arbeit von (Tolle 2005), welche mit Hilfe von Experteninterviews Verhaltensweisen und deren Interpretationen erfasste, und der Fragebogen dieser Arbeit im Wesentlichen auf ihre Ergebnisse aufbaut, sowie eine Studie über pflegende Angehörige von (Horn 2008). Die Diplomarbeit von (Benthaus 2011) entspricht laut (Hitzler et al. 2013, 11) nicht den Standards standardisierter und nicht standardisierter Forschung. In Ermangelung grundlegender Erkenntnisse zur strukturierten und methodisch kontrollierten Verhaltensinterpretation bei "wachkomatösen" Menschen (Ausnahme: Tolle 2005) und dem flächendeckenden Umgang mit diesen, kommt den Interpretationen, vor allem in Bezug auf rehabilitative Tätigkeiten in der Pflege, eine hohe Wichtigkeit zu.
5 Voraussichtliche Effekte des Projekts
Das Projekt nimmt sich zum Ziel möglicherweise als „Türöffner“ zu fungieren. Es soll (zumindest Projekt teilnehmende) Pflegekräfte für die Verhaltensinterpretation sensibilisieren und darüber hinaus zur Diskussion der Verhaltensdeutung anregen. Es könnten Folgeprojekte entstehen, welche sich mit der individualisierten Verhaltensinterpretation an dafür vorgesehenen Patienten beschäftigen, um so Rehabilitationserfolge durch z. B. Sensorische Integration (Cummins 1991) oder das Konzept des „Körper-Ichs“ (Fröhlich 1994, 35-43) interpretierbar zu begleiten. Hier ist der Dialogaufbau nach eine wichtige Möglichkeit des rehabilitativen Verständnisses. Mittlerweile gibt es auch entsprechende Weiterbildungen zum Krankheitsbild Wachkoma z. B. Pflegeexperte für Menschen im Wachkoma (BaWiG 2015).
6 Historischer Hintergrund
Schon in der Antike mahnte der griechische Arzt Hippokrates (460-375 vor Christus), Koma- Patienten starken Reizen auszusetzen, um sie nicht zu verlieren. Der Begriff „apallisches Syndrom (AS)“ wurde von einem deutschen Neurologen (Kretschmer 1940) eingeführt. Er ging im Vollbild des Zustands von einem Ausfall der Großhirnfunktionen und auf ein Absinken der Funktionen auf eine Ebene darunter (Hirnstamm) aus. Pallium meint hier den Gehirnmantel (Gehirnrinde), also apallisch = ohne Mantel (Steinbach, Donis 2011, 7). Heute kann mit modernster Technik dennoch Aktivität des Großhirns gemessen werden (Klein 2000, 64). Für Kretschmer war allerdings damals schon eine Rückbildung grundsätzlich möglich. Erst drei Jahrzehnte später beschrieb dann der österreichische Neurologe (Gerstenbrand 1967) die Remissionsstadien des Krankheitsbildes. Die angloamerikanischen Autoren (Jennett und Plum 1972) beschrieben das Krankheitsbild durch die im Vordergrund stehenden vegetativen Funktionen mit dem Titel: „vegetative state (VS)“. Bei ausbleibender Besserung nach einem Monat wurde die Bezeichnung in „persistent vegetative state (PVS)“ und nach einem Jahr in „permanent vegetative state“ umgewandelt. Beide zuletzt genannte Begriffe wurden 1996 wieder verworfen, da sie von den Angehörigen als stigmatisierend und Rehabilitation „vernichtend“ erlebt wurden. Dennoch änderte sich im angloamerikanischen Raum an der negativen Assoziation des Begriffes wenig (Steinbach, Donis 2011, 7).
7 Epidemiologische Daten
Obwohl Patienten im Wachkoma nach langem Aufenthalt auf Intensivstationen zu der teuersten Patientengruppe gehören, gibt es kaum verlässliche epidemiologische Daten und fast keine Daten zu deren Krankheitsverläufen mit Ausnahme der Daten aus Österreich (Steinbach, Donis 2011, 23). Es fehlen eindeutige Diagnosekriterien und ein einheitliches Dokumentationssystem. Diese Patienten werden oft als „ Zustand nach SHT oder Herz- Kreislauf-Stillstand “ erfasst. Die Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) liegt bei ca. 1 pro 100 000 Einwohner. Die Prävalenz (Zahl der vorhandenen Erkrankten) liegt bei 2- 10 pro 100 000 Einwohner und streut somit um den Faktor 5 (Steinbach, Donis 2011, 23). Laut (Multi Society Task Force on PVS 1994) liegt die durchschnittliche Überlebenszeit einen Monat nach dem Ereignis zwischen 2- 5 Jahren und Patienten die das erste Jahr überleben weisen eine Überlebenszeit von bis zu 10 Jahren auf. Die Überlebenszeit hängt mit der Betreuungsqualität zusammen (Steinbach, Donis 2011, 23). Allerdings ist es im Einzelfall trotz modernster diagnostischer Technik nicht möglich verbindliche Aussagen über den Zeitpunkt des Erwachens zu machen (Benthaus 2011, 93). Je länger sich der Patient im komatösen Zustand befindet, desto geringer sind seine Chancen zu erwachen (Laureys 2006). Am vielversprechendsten sind SHT mit einer Bewusstsein Einschränkungsdauer unter einem Jahr (Laureys 2008).
Von 1000 „Koma Patienten“ schaffen es ca. ca. 100 in den "vegetativen Zustand" und 10 können ab und zu mit ihrer Außenwelt kommunizieren (Laureys 2008). (Zieger 2005) verweist hier auf andere Zahlen in seiner prospektiven Studie mit 53 "wachkomatösen" Menschen: Ca. 80 % wurden nach abgeschlossener Rehabilitation als kognitiv präsent und kommunikationsfähig beschrieben. Die restlichen 20 % der „Apalliker“ verstarben oder vielen in einen dauerhaft vegetativen Zustand. Die Gesamtzahl der derzeitigen "wachkomatösen" Menschen schwankt in der Literatur sehr. So gibt (Bienstein 2004, 128) diese mit ca. 10 000 Betroffenen an. Laut (Zieger 2003, 42-45) kommen jährlich 3-5000 neue Fälle hinzu. 70 % der Menschen im Wachkoma werden zu Hause gepflegt (Bienstein 2004, 129).
8 Begriffsdefinitionen
Erwachsene Menschen im sogenannten Wachkoma:
Der paradoxe Begriff „Wachkoma“ lehnt sich an Calbet und Coll 1959 an, welche den Zustand als Coma Vigile beschrieben. Wohl wissend, dass Begriffe wie apallisches Syndrom, Wachkoma und persistent vegetative state in ihrer Begründung falsch, ja sogar menschenunwürdig sind, sich aber bisher der neuere Begriff: Syndrom reaktionsloser Wachheit in der Praxis noch nicht durchsetzen konnte, wird hier die Bezeichnung Wachkoma in „“ oder sogenanntes „Wachkoma“ verwendet. Diese Bezeichnung des Zustandsbildes von schwerst behinderten Menschen ist den Betreuenden bekannt, sie kennen deren Verhaltensweisen und können diese (aufgrund ihrer Erfahrung im Umgang mit "wachkomatösen“ Menschen) interpretieren. Erwachsene meint hier volljährige Personen, also Personen mit Vollendung des 18. Lebensjahr.
Betreuende:
Als Betreuende kommen alle Personen in Frage, welche seit mindestens einem halben Jahr mit Menschen im „Wachkoma“ in Kontakt stehen, d. h. diese bei täglichen Verrichtungen (Waschen, Kleiden, Nahrungsversorgung, Mobilisation, behandlungspflegerische- oder therapeutische Tätigkeiten) unterstützen, oder in regelmäßigen (mind. 2 x monatlich) Abständen Besuchsdienste aufgrund von persönlichen Beziehungen absolvieren (Angehörige). Den Angehörigen kommt eine Sonderstellung zu, da diese den Betroffenen sehr gut kennen, bzw. schon vor dem traumatischen Erlebnis kannten und somit aufgrund biographischer Kenntnisse befähigt sind individuelle Verhaltensinterpretationen vorzunehmen. Zu Betreuenden zählen folgende Berufsgruppen: Mediziner, Pflegekräfte (mit Examen und in der Ausbildung), Leitungskräfte (bei regelmäßiger Begutachtung oder regelmäßigem Patientenkontakt), Therapeuten (Logo-, Ergo-, Physiotherapie).
Verhaltensweisen:
Verhaltensweisen sind beobachtbare Anzeichen der Reaktion eines erwachsenen Menschen im "Wachkoma". (Tolle 2005, 128-131) beschreibt sie in ihrer Arbeit als ä u ß eres Verhalten und ordnet sie einem System mit 12 Kategorien und entsprechenden Unterkategorien zu. Im Fragebogen finden sie sich in sprachlich leicht veränderter Form wieder. Ergänzt wurden Blutdruck, Puls und „Bauchpresse“.
Interpretationen:
Interpretationen sind Meinungen durch Betreuende über den Zustand, das Befinden oder Bedürfnisse und Emotionen bzgl. der Eigeninteressen, Umtriebe, sowie Selbstwahrnehmungen von erwachsenen Menschen im "Wachkoma". (Tolle 2005, 196- 207) bezeichnet sie als inneres Verhalten und meint damit konkrete Verhaltensweisen, welche von Experten mit einem variierenden Maß an Allgemeinheit interpretiert werden können. Im Fragebogen finden sie sich in sprachlich leicht veränderter Form wieder. Ergänzt wurden Interpretationen zum Ausscheidungsverhalten und Beispiele zum besseren Verständnis. Orientierungsebenen:
(Tolle 2005, 192) beschreibt unterschiedliche Orientierungen in Bezug auf das innere Verhalten. Die primär körperlich bedingten Assoziationen beschriebt sie als gegenständlich konkret. Psychische Verarbeitungsstrategien werden als nicht unbedingt von außen mit den eigenen Sinnen erfahrbar und eine soziale Deutung als komplex und abstrakt beschrieben. Hier im Fragebogen muss das ä u ß ere Verhalten, also die beobachtbare Reaktion, auf der Abstraktionsebene verortet werden. Dies soll einen „künstlichen“ Längengrad (Wygotski 1991, 266) erzeugen, um so Auskunft über die "Treffsicherheit" bei der Interpretationsverknüpfung mit den Verhaltensweisen zu geben.
9.0 Erhebung der Daten in der Einrichtung
9.1 Motivation der Mitarbeiter, Gewährleistung Anonymität
Um die Mitarbeiter der ersten Einrichtung zu motivieren und ihnen Informationen zur Sinnhaftigkeit der Erhebung an die Hand zu geben, wurde im internen Dokumentationssystem der ersten Einrichtung eine Nachricht zum Inhalt und Zweck des Vorhaben eingestellt, auf die jeder Zugriff hat. Außerdem wurden Informationsflyer an speziellen Orten angebracht (z. B. Schwarzes Brett). Den Mitarbeitern wurde erklärt, dass die von ihnen ausgefüllten Bögen niemand anderes außer der Datenerhebende selbst zur Einsicht bekommt. Ethische Bedenken im Sinne der Herbeiführung eines Schadens durch das Ausfüllen eines Bogens konnten ausgeschlossen werden. Als Motivationshilfe wurde Pizza im Rahmen einer Dienstbesprechung zugesichert.
9.2 Austeilung der Fragebögen, Erklärung zur Handhabung
Die Mitarbeiter ersten der Einrichtung wurden teils persönlich im Dienst angesprochen und ihnen wurde der Bogen exemplarisch erklärt. Weiter bestand die Möglichkeit bei Anwesenheit des Datenerhebenden Fragen zu stellen. Bei Abwesenheit bestand die Möglichkeit den Datenerhebenden via Handy oder Email zu erreichen. Die Kontaktdaten befanden sich auf dem Bogen und den Informationsflyern. Ferner war dem Bogen ein exemplarisches Beispiel zum besseren Verständnis angefügt und auf der ersten Seite befand sich die Erklärung wie der Bogen auszufüllen ist. Zum Teil wurden manchen Mitarbeitern der ersten Einrichtung die Bögen per Email zugestellt, da sich diese im Urlaub oder Mutterschutz befanden. Diese Mitarbeiter wurden vorher telefonisch oder per soziale Netzwerke informiert und gaben ihre Zustimmung durch Herausgabe ihrer Emailadresse. Sie konnten die Teilnahme jederzeit verweigern und wurden explizit darauf hingewiesen. Bei Mitarbeitern, wo sich der Emailanhang nicht geöffnet werden konnte oder Formatierungsprobleme bestanden, wurde der Bogen per Post verschickt oder persönlich vorbeigebracht.
Die Bögen der Mitarbeiter der zweiten Einrichtung wurden am 20.11.2015 ausgeteilt und sie wurden den Mitarbeitern erklärt. Die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit dem Datenerhebenden bestand ebenfalls. Vom Datenerhebenden wurde Anonymität und Freiwilligkeit zugesichert. Sie konnten ihre Einwilligung jeder Zeit widerrufen.
9.3 Einsammeln der Fragebögen- anonyme Abgabe
Die Fragebögen der Mitarbeiter der ersten Einrichtung wurden zum Teil persönlich eingesammelt und teilweise gaben einige Mitarbeiter diese in einen verschlossenen Wagen. So konnte gewährleistet werden, dass niemand außer dem Datenerhebenden Zugriff auf die Bögen hatte. Per Email zugestellte Fragebögen wurden vom Datenerheben ausgedruckt. Per Post zugestellte Fragebögen wurden vom Datenerhebenden persönlich abgeholt. Am 20.12.2015 wurden die Bögen in der zweiten Einrichtung abgeholt und den Mitarbeitern wurde mit Süßigkeiten für ihren Aufwand gedankt.
10 Auswertung der erhobenen Daten
Die Auswertung fand in Eigenregie statt. Es wurde sich zugunsten der Kosten gegen eine Verblindung durch Fremdauswertung entschieden. Es wurden 130 Bögen gedruckt und verteilt. 62 Bögen konnten eingesammelt werden. Der Rücklauf lag somit bei ca. 48%. Sieben Bögen konnten nicht verwertet werden da sie unzureichende, oder gar keine Informationen beinhalteten. Die erhobenen Daten wurden per Hand ausgezählt und in eine Datenmatrix in Excel eingegeben. Dann wurden die Daten entsprechend ihrer Hierarchisierung aggregiert.
Aggregation der Interpretationen und graphische Darstellung:
Die Zählungen von Verhaltensverknüpfungen der Ebene H1 wurden mal den Faktor 3 gerechnet. Die Zählungen der Ebene H2 wurden mal den Faktor 2 gerechnet. Die Zählungen der Ebene H3 wurden einfach gerechnet. Dann wurden alle Ebenen einer Unterkategorie addiert. Anschließend wurden Häufigkeitsverteilungen berechnet und in Prozent angegeben. Danach erfolgte eine graphische Darstellung in Form von Kreisdiagrammen. Zur graphischen Darstellung der Interpretationen wurden Überkategorien durch das sinnvolle Zusammenzählen von einzelnen, zusammenhängenden Verhaltensweisen gebildet. Am Beispiel der Augentätigkeit sieht dies folgendermaßen aus: geöffnete Augen (3,25%) + geschlossene Augen (0,75%) + Gucken (Pupillenbewegungen) (2%) + Tränen der Augen (2%) = 8% gesamt. Bei der Herztätigkeit, den Kopfbewegungen, der Muskelspannung, den Mundbewegungen und Handbewegungen wurde gleichermaßen verfahren. Die Verhaltensweisen wurden jeder einzelnen Interpretation zugeordnet. Anschließend erfolgte eine Hierarchisierung der Häufigkeiten von Verhaltensweisen durch Aufzählung in Reihenfolge von den höchsten zu den niedrigsten Prozentzahlen. Pro Kreisdiagramm wurden 3-9 Verhaltensweisen dargestellt. Die Verhaltensweisen, die unter 3,23 % lagen wurden der Rubrik Sonstige zugeordnet, weil dieser Wert schon rein rechnerisch auf ein Item entfallen würde (100 % : 31 Items Verhaltensweisen= ca. 3,23%). Außerdem ist die graphische Darstellung einer Vielzahl von Verhaltensweisen mit geringen Prozentzahlen in einem Kreisdiagramm zu Ungunsten der Erkennbarkeit nicht sinnvoll.
Auswertung und graphische Darstellung der Verhaltensweisen:
Die Darstellung der Verortung von Verhaltensweisen auf die Ebenen A (körperlich), B (psychisch) und C (sozial) wurde durch das Auszählen per Hand und Berechnungen der Häufigkeiten in Prozentzahlen vorgenommen. Anschließend wurden auch hier Kreisdiagramme graphisch dargestellt. Die gesamten Rohdaten und die graphischen Darstellungen befinden sich im Anhang (ca. 100 Seiten) und bilden zusammen mit dem Fragebogen den Kern dieser Arbeit ab.
11 Interpretation der Daten und Bezug zur Literatur
Anhand der graphischen Darstellungen erfolgte die Interpretation der Daten durch den Vergleich mit bereits bestehenden Erkenntnissen. Hier wurde sich auf die Dissertation von (Tolle 2005, 196-199) bezogen, um Gemeinsamkeiten oder Unterschiede in Zahlen sichtbar zu machen.
Die Interpretationen werden mit folgenden Verhaltensweisen verknüpft:
Befindet sich im Zustand der sitzenden Position: Hier wurde am häufigsten als Verhaltensweise geöffnete Augen und Pupillenbewegungen (ca. 64%) genannt. Dies deckt sich mit den Erhebungen von Tolle 2005. Verringerte Sputumbildung und tiefe geräuschlose Atmung (0,35%) konnte hier in der Arbeit nur mit geringer Häufigkeit oder nicht festgestellt werden. Entgegen den bestehenden Erkenntnissen wurden hier die Bewegungen des Kopfes mit großer Häufigkeit festgestellt (ca. 17%).
Befindet sich im Zustand der liegenden Position: Eine vermehrte Sputumbildung, wie im bestehenden Werk (Tolle 2005, 196-199) zeigt sich hier nicht deutlich (3,5%). Dafür wurden häufig geöffnete, geschlossene Augen (ca. 42%) und gelockerte Muskulatur genannt (ca. 16%). Die Daten im Kreisdiagramm zeigen hier eine niedrige Trennschärfe, d. h. viele geringe Prozentzahlen fallen auf viele Verhaltenskategorien und werden somit unter "Sonstige" verbucht (ca. 30%).
Hat Hunger oder Appetit: Das bestehende Werk nennt hier Mund öffnen und Schlucken. Hier in der Arbeit werden beide oben genannten Verhaltensweisen in Prozent bestätigt und mit Lippen- und Kaubewegungen, Augenbewegungen (ca. 13%), sowie mit vermehrter Sputumbildung (ca. 4%) ergänzt. Mund öffnen liegt bei ca. 30% und Schlucken bei ca. 20%. Die Daten im Kreisdiagramm zeigen hier eine hohe Trennschärfe, d. h. sie verteilen sich mit hohen Prozentzahlen auf wenige Verhaltensüberkategorien (Sonstige ca. 4%).
Hat keinen Hunger oder Appetit: wird im bestehenden Werk mit Mund schließen assoziiert. Hier in der Arbeit wird diese Verhaltensweise bestätigt (ca. 51%) und um Lippen- und Kaubewegungen ergänzt. Weitere Ergänzungen sind Augenbewegungen (ca. 26%) und Stöhnen (6,22%). Hohe Trennschärfe (Sonstige ca. 6%).
Hat körperliche Beschwerden: wird im bestehenden Werk von Tolle 2005 mit Spastik, Zusammenzucken der Muskulatur, vermehrte Sputumbildung, Transpiration, Bewegung der Finger/ Hände, Tränen der Augen, Gesichtsrötung assoziiert. Hier in der Arbeit zeigen sich die Verhaltensweisen hoher Puls und hoher Blutdruck (ca. 35%), Stöhnen (ca. 16%), schnelle Atmung (ca. 15%), Tränen der Augen (ca. 13%), Spastik und Muskelzucken am deutlichsten. Dies scheint pathophysiologisch nachvollziehbar zu sein. Die Verteilungen sind sehr trennscharf (Sonstige ca. 5%).
Hat das Bedürfnis nach einem Positionswechsel: wird im bestehenden Werk mit Spastik, Zusammenzucken, geschlossene Augen, Kopfbewegungen, Transpiration und Gesichtsrötung assoziiert. Hier in der Arbeit bildete sich die Interpretation in folgenden Verhaltensweisen ab: hoher Puls und hoher Blutdruck (ca. 29%), Stöhnen (ca. 14%), schnelle Atmung (ca. 12%), Spastik und Muskelzuckungen (ca. 11%), Augenbewegungen (ca. 8%) und Bewegungen der Finger/ Hände (ca. 7%). Die Trennschärfe ist hier mäßig (Sonstige ca. 18%).
Hat das Bedürfnis nach Ruhe: Wird im Werk von Tolle 2005 mit Spastik, geschlossen Augen, Kopfbewegungen, Transpiration, Tränen der Augen und Gesichtsrötung assoziiert. Hier in der Arbeit zeigten sich die Häufigkeitsverteilungen folgendermaßen: Augenbewegungen (ca. 49%), Stöhnen (ca. 11%), tiefe geräuschlose Atmung (ca. 10%), gelockerte Muskulatur (ca. 8%), niedriger Puls und Blutdruck (ca. 7%). Die Trennschärfe ist mäßig. Sonstige bei ca. 15%.
Hat das Bedürfnis etwas lautsprachlich mitzuteilen: Im bestehenden Werk wird folgende Verhaltensweise genannt: Lippen- und Kaubewegungen. Hier in der Arbeit zeigten sich: Bewegungen des Mundes (ca. 56%), Augenbewegungen (ca. 22%), Bewegungen der Finger/ Hände mit ca. 8%. Die Trennschärfe ist hoch (Sonstige ca. 10%). Versucht sich an einem Gegenstand festzuhalten: Im bestehenden Werk wird Händedruck, Zugreifen genannt. Hier in der Arbeit zeigten sich folgende Häufigkeiten: Bewegungen der Finger/ Hände (ca. 70%) wurde bestätigt, Augenbewegungen ca. 17%, Muskelspannung ca. 9% und Sonstige 0,82%.
Patient ist wach: Im bestehenden Werk werden folgende Verhaltensweisen genannt: gelockerte Muskulatur, geöffnete Augen, Kopf aufrecht halten, Lippen- und Kaubewegungen, Schlucken, Bewegungen der Finger/ Hände. Hier in der Arbeit zeigten sich viele Ähnlichkeiten: Augenbewegungen ca. 70%, Lächeln ca. 10 %, Stirn runzeln, Lippen- und Kaubewegungen, Schlucken, Kopf aufrecht halten. Sonstige ca. 9%. Patient ist in allen oder manchen ebenen orientiert: Im bestehenden Werk wird geöffnete Augen genannt. Hier in der Arbeit zeigte sich ebenfalls Augenbewegungen mit ca. 64%! Lächeln zeigte sich mit ca. 15%, Kopfbewegungen mit ca. 6%, Bewegungen der Finger/ Hände mit ca. 5%. Sonstige ca. 9%.
Versucht sich in einer Situation zu orientieren: Hier wurde das bestehende Werk nicht herangezogen, weil der Interpretationsbegriff zu stark in dieser Arbeit geändert wurde. Diese Tatsache hätte zu Verfälschungen geführt. In dieser Arbeit ordneten sich die Häufigkeiten wie folgt an: Augenbewegungen ca. 56%, Bewegungen der Finger/ Hände ca. 21%, schnelle Atmung und Stirn runzeln jeweils ca. 4%. Sonstige: ca. 13% Erinnert sich an ein vergangenes Geschehen: Wird im bestehenden Werk mit "Gucken", Mund öffnen, Schlucken, Tränen der Augen assoziiert. In dieser Arbeit zeigten sich folgende Verteilungen: Augenbewegungen ca. 30%, hoher Puls ca. 12%, schnelle Atmung, Schlucken und Stöhnen mit jeweils ca.. 8%. Sonstige lag bei ca. 34% und somit ist dieses Item als nicht trennscharf anzusehen.
Versucht sich in der Umgebung zu orientieren: Wird in dem bestehenden Werk mit geschlossenen Augen assoziiert. Hier in der Arbeit zeigten sich: Augenbewegungen mit ca. 67%, Kopfbewegungen mit ca. 11%, Bewegungen der Finger/ Hände mit ca. 7% und Lächeln mit ca. 7%. Sonstige lagen bei ca. 5%.
Patient ist aufmerksam in Bezug auf etwas oder eine Person: Wird in dem bestehenden Werk mit "Gucken", verringertem Husten, Lippen- und Kaubewegungen, Schlucken, Tränen der Augen assoziiert. Hier in der Arbeit zeigten sich die Häufigkeitsverteilungen folgendermaßen: Augenbewegungen ca. 62%, Lächeln ca. 11%, Bewegungen der Finger/ Hände ca. 10%, Mundbewegungen ca. 8%, Kopfbewegungen ca. 5%, Sonstige ca. 3%. Patient hat Interesse an etwas oder einer Person: Tolle 2005: geöffnete Augen, verringertes Husten. Hier in der Arbeit zeigten sich die Häufigkeiten folgendermaßen: Augenbewegungen ca. 56%! Bewegungen der Finger/ Hände ca. 13%, Lächeln 10%, Sonstige ca. 3%.
Patient ist unruhig: Tolle 2005: vermehrte Sputumbildung, Tränen der Augen. Hier in der Arbeit: hoher Puls und hoher Blutdruck ca. 36%, schnelle Atmung mit ca. 16%, Transpiration mit ca. 11%, Augenbewegungen mit ca. 8% und vermehrte Sputumbildung mit ca. 5%. Sonstige ca. 15%.
Patient ist traurig: Tolle 2005: Tränen der Augen. Hier in der Arbeit: geschlossene Augen, Tränen der Augen ca. 56%, Stirn runzeln ca. 13%, Stöhnen ca. 11%, Mundbewegungen ca. 6%, Sonstige ca. 9%.
Befindet sich in der stehenden Position (Stehbrett): Dies Item findet sich im Werk Tolle 2005 nicht. Es wurde hier in der Arbeit ergänzt. Allerdings zeigte sich in FeedbackGesprächen zu den Bögen, dass viele Pflegekräfte und Therapeuten selten mit einem Stehbrett arbeiten und somit wenig Erfahrung besteht. Die Häufigkeiten verteilen sich so: Augenbewegungen ca. 24%, Kopfbewegungen ca. 21%, hoher Puls und hoher Blutdruck ca. 21 %, Muskelspannung ca. 10%, Sonstige ca. 10%.
Empfindet einen Verlust seiner Fähigkeit oder seines Handelns: Tolle 2005: Tränen der Augen. Hier in der Arbeit: geschlossene Augen + Tränen der Augen + Gucken ca. 49%! Schnelle Atmung liegt bei 17%, Sonstige bei ca. 10%
Empfindet Sehnsucht nach seinen Angehörigen: Tolle 2005: Tränen der Augen. Hier in der Arbeit: Tränen der Augen + Gucken + geöffnete Augen ca. 63%! hoher Puls und Blutdruck ca. 11%, Stöhnen ca. 6%, Sonstige ca. 8%.
Patient erschreckt sich: Tolle 2005: Zusammenzucken. Hier: Hoher Puls und RR ca. 28%, Augenbewegungen ca. 26%, Zusammenzucken ca. 26%! schnelle Atmung ca. 14%. Sonstige ca. 5%.
Patient schläft: Dieses Item wurde hier in der Arbeit ergänzt und verteilt sich folgendermaßen: Augenbewegungen ca. 31%, niedriger Puls und RR ca. 27%, tiefe geräuschlose Atmung ca. 23%, gelockerte Muskulatur ca. 11%, Sonstige ca. 8%. Patient empfindet Angst: Tolle 2005: Zusammenzucken. Hier: Hoher Puls und RR ca. 38%, Augenbewegungen ca. 16%, schnelle Atmung ca. 15%, Zusammenzucken ca. 8%! Sonstige ca. 8%. Diese Verhaltensweisen entsprechen den physiologischen Reaktionen. Patient empfindet Freude: Tolle 2005: Tränen der Augen. Hier: Lächeln ca. 48%, Augenbewegungen und Tränen der Augen ca. 22%! gelockerte Muskulatur ca. 8%, Sonstige ca. 3%
Zeigt Abwehrverhalten: Tolle 2005: Spastik, Kopfbewegungen, Mund schließen. Hier: Spastik ca. 37%, hoher Puls und RR ca. 16%, geschlossene Augen ca. 10%, schnelle Atmung und Bauchpresse jeweils ca. 7%, Mundbewegungen ca. 4%, Sonstige ca. 8% Zeigt Wohlbefinden: Tolle 2005: gelockerte Muskulatur, geschlossene Augen, Kopf aufrecht halten, verringerte Sputumbildung, tiefe geräuschlose Atmung, verringertes Husten, Lächeln, Lippen- und Kaubewegungen, Schlucken. Hier: Lächeln ca. 26%! gelockerte Muskulatur ca. 24%! tiefe geräuschlose Atmung ca. 19%! Augenbewegungen ca. 11%! Mundbewegungen ca. 5%! Sonstige ca. 7%.
Zeigt Unwohlsein: Tolle 2005: Spastik, Gucken, Kopfbewegungen, vermehrte Sputumbildung, schnelle Atmung, vermehrtes Husten, Mund schließen, Transpiration, Gesichtsrötung, Stirnrunzeln. Hier: hoher Puls und RR ca. 18%, Augenbewegungen ca. 18%! schnelle Atmung ca. 14%! Spastik ca. 10%! Stöhnen ca. 10%, Transpiration ca. 7%! Mundbewegungen ca. 6%! Gesichtsrötung ca. 5%. Sonstige ca. 12%
Zeigt das Bedürfnis nach Aktivierung an: Dieses Item wurde in seiner Begriffsdefinition verändert. Ein Vergleich mit dem Original ist nicht sinnvoll. Die Häufigkeiten zeigten sich so: Bewegungen der Hände ca. 34%, Augenbewegungen ca. 28%, Kopfbewegungen ca. 12%, Mundbewegungen ca. 11%. Sonstige bei 10%
Zeigt Gewöhnung an Umgebung, Personen und Arbeitsweisen: Tolle 2005: gelockerte Muskulatur, verringertes Husten. Die Häufigkeiten in dieser Arbeit lauteten: Augenbewegungen ca. 31%, gelockerte Muskulatur ca. 19%, Lächeln ca. 13%, niedriger Puls und RR ca. 12%, tiefe geräuschlose Atmung ca. 11%. Nur "Augenbewegungen" zeigte eine gewisse Trennschärfe gegenüber den anderen Verhaltensweisen. Bedürfnis des "Stuhlgang erledigen": Dieses Item wurde ergänzt. Häufigkeiten: hoher Puls und RR ca. 24%, Einsetzen der Bauchpresse ca. 22%, Gesichtsrötung ca. 10%, Transpiration ca. 9%, schnelle Atmung ca. 8%, Sonstige ca. 23%.
Zeigt Verhalten bei Kontakt mit vertrauten Personen: Tolle 2005: gelockerte Muskulatur, geöffnete Augen, Gucken, Kopf aufrecht halten, verringerte Sputumbildung, tiefe geräuschlose Atmung, verringertes Husten, Lächeln, Lippen- und Kaubewegungen, Tränen der Augen. Hier: Augenbewegungen ca. 33%! Lächeln ca. 29%! Mundbewegungen ca. 11%! Händedruck/ Zugreifen ca. 9%, tiefe geräuschlose Atmung ca. 6%! gelockerte Muskulatur ca. 6%! Sonstige ca. 5%.
Zeigt Verhalten bei Durchführung mit aktiver Beteiligung seinerseits: Tolle 2005: Bewegungen der Finger/ Hände und Händedruck, Zugreifen. Hier: Bewegungen der Finger/ Hände, Zugreifen ca. 46%! Geöffnete Augen, Gucken ca. 18%, Kopf aufrecht halten ca. 8 %, schnelle Atmung ca. 7%, Sonstige ca. 20%.
Spiegelt Verhalten der Pflegeperson: Tolle 2005: Gucken, Lächeln. Hier: Augenbewegungen ca. 37%! Lächeln 29%! Mundbewegungen ca. 9%, Bewegungen der Finger/ Hände ca. 9%, Stirnrunzeln ca. 6%, Sonstige ca. 10%.
Die Eigenzeit wird berücksichtigt: Tolle 2005: gelockerte Muskulatur, tiefe geräuschlose Atmung. Hier: gelockerte Muskulatur ca. 37%! Augenbewegungen ca. 17%, tiefe geräuschlose Atmung und Lächeln jeweils ca. 12%! Sonstige ca. 5%. Die Eigenzeit wird nicht berücksichtigt: Tolle 2005: Spastik, vermehrte Sputumbildung. Hier: Spastik ca. 27%! Stirn runzeln ca. 18%, schnelle Atmung ca. 16%, Augenbewegungen ca. 10%, hoher Puls und RR ca. 10%, Sonstige: ca. 8%. Der gemeinsame Rhythmus wird unterbrochen: Tolle 2005: vermehrte Sputumbildung. Hier: Muskelzucken, Spastik ca. 21%, schnelle Atmung ca. 17%, Stirn runzeln ca. 13%, geöffnete Augen und Stöhnen jeweils ca. 11%. Sonstige: ca. 16%.
Zeigt Verhalten, welches auf das Bedürfnis des "Wasser lassen" hinweist: Dieses Item wurde ergänzt. Hoher Puls und RR ca. 18%, Spastik und Muskelzucken ca. 15%, Einsetzen der Bauchpresse ca. 14%, Stöhnen ca. 11%, Augenbewegungen, Tränen der Augen ca. 9%, Transpiration und Sonstige jeweils ca. 8%.
Interpretation der Verhaltensweisen (Verortung auf Ebene A, B oder C)
Die Gesamtverteilung aller Verhaltensweisen lag auf Ebene A (körperlich) bei ca. 50%. Ca. 33% wurden der Ebene B (psychisch) zugeordnet. Ferner verorteten ca. 16 % der Betreuenden die Verhaltensweisen auf Ebene C (sozial). Die Verhaltensweise "geschlossene Augen/ geöffnete Augen" zeigte sich klar abgegrenzt im körperlichen Bereich. Während interessanterweise "Gucken" im sozialen und "Tränen der Augen" im psychischen Bereich verortet wurde. Die "Mundbewegungen" und "Sputumbildung" zeigte sich ebenfalls im Bereich A. Die "tiefe, geräuschlose Atmung" wurde dem körperlichen und die "schnelle Atmung" dem psychischen Bereich zugesprochen. "Husten" lag durchweg im körperlichen Bereich. "Stöhnen" lag hier klar im "psychischen Bereich". Die "gelockerte Muskulatur" und die "Spastik" wurde mit körperlichen Aspekten verortet, während "Muskelzucken" hier einen psychischen Aspekt dargestellt hatte. "Gesichtsrötung", "Transpiration" und "Bauchpresse" lagen im psychischen Bereich, während "Stirnrunzeln" und "Lächeln" eher im sozialen Bereich verortet wurden. Die "Kopfbewegungen" und "Bewegungen der Hände" lagen im körperlichen Bereich. Auffällig war, dass bei dem "hohen Puls" und "hohen Blutdruck" die Verortung auf der psychischen Ebene erfolgte, während der "niedrige Puls" und "niedrige Blutdruck" auf der körperlichen Ebene verortet wurde. Dieser Effekt zeigte sich auch bei der "Atmung".
12 Projektreflexion, Ausblick und Begrenzung
Die aufgetretenen Schwierigkeiten bestanden in dem Erreichen der Stichprobe. Durch das Erinnern der Zielgruppe mit höflichem Nachfragen, und die multizentrische Auswertung gelang es jedoch die Stichprobe zu erreichen. Viele Teilnehmer gaben an, wenig Zeit zu haben oder die Bögen andauernd zu vergessen bzw. zu verlegt zu haben. Dieser Vorgang raubte jedoch viel Zeit, so dass nur noch wenig Zeit für die Auswertung verblieb. Das Auszählen per Hand stellte ebenfalls einen riesigen Zeitaufwand dar. Diesem Vorgang konnte nur manuell Rechnung getragen werden, da kein Programm vorhanden war, welches per Hand geschriebene Zahlen erkennen und sinnvoll rechnen konnte. Die Erhebung begrenzt sich klar auf die 2 teilnehmenden Einrichtungen und kann aufgrund der Heterogenität der Stichprobe und dem vorhandenen Setting nicht verallgemeinert werden. Als sinnvoller Aufbau der Arbeit besteht eine weitere Tätigkeit darin, aus den Ergebnissen ein individualisiertes Instrument zur Verhaltensdeutung in die Praxis zu implementieren.
13 Literaturverzeichnis
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Anhang I: Bekanntmachung
Hallo liebe Kollegen,
Ich mache derzeit ein Forschungsprojekt für die Hochschule mit einem
Fragebogen. Das Thema ist wie interpretieren Betreuende die Verhaltensweisen von Wachkoma Patienten? Ich würde mich sehr freuen wenn viele Kollegen teilnehmen, da ich für die Aussagekraft der Daten eine hohe Stichprobe benötige. Die Bögen befinden sich im Dienstzimmer in einen Fach. Die ausgefüllten Bögen kommen getackert in den roten Rollwagen im Flur, wo der gelbe Zettel dranhängt. Bitte Name nicht vergessen. Bei Fragen stehe ich Euch gerne zur Verfügung unter benschmidt88@aol.com. Vielen Dank. Benny
[...]
- Arbeit zitieren
- Benjamin Schmidt (Autor:in), 2016, Wie interpretieren Betreuende die Verhaltensweisen von erwachsenen Menschen im sogenannten Wachkoma?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338399
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