Jugend und Jugendkriminalität – ein ständiges Thema in der Gesellschaft und in der Sozialen Arbeit. Dort und auch in den Medien gibt es darüber immer wieder aktuelle Debatten. Das Image der Jugend ist geprägt von Unterschiedlichkeiten und Widersprüchen. In den Medien werden spezifische jugendtypische Verhaltensweisen skandalisiert. „Das Wissen über Jugendliche, über ihre Handlungsmuster und Verhaltensstrategien, ihre Ziele und Ansprüche basiert nicht nur auf Beobachtungen und der Bewertung realer Vorgänge, sondern speist sich nicht zuletzt auch aus dem, was über sie in den Medien berichtet wird. Insbesondere dort, wo die unmittelbare Interaktion mit einem Jugendlichen fehlt und die Kommunikation ausbleibt, dominiert das medial vermittelte Wissen.“ Aktuell in den Diskussionen ist immer wieder die steigende Gewalt von Jugendlichen. Es dreht sich darum, dass die Gewalt von Jugendlichen unterbunden werden soll, z. B. in dem man gewaltverherrlichende Videospiele verbietet. Weiterhin sind Anlässe zur Diskussion Übergriffe von Jugendlichen z. B. an Schulen oder in Heimen. Es stellt sich die Frage, ob die Kriminalität von Jugendlichen tatsächlich zugenommen hat und wenn ja, welche Ursachen dies haben könnte und inwieweit die soziale Arbeit darauf einwirken kann.
Bevor in meiner Diplomarbeit speziell auf die Jugendkriminalität eingegangen wird, thematisiere ich die Jugendphase allgemein. Ich werde die Probleme, die in dieser Phase vorherrschen, aufzeigen. Es werden Theorien dargestellt, die die Entwicklung des Jugendlichen beleuchten und versuchen, die Entstehung von abweichendem Verhalten zu erklären.
Danach werde ich auf abweichendes Verhalten eingehen. Anschließend werde ich mich speziell mit der Thematik „Jugendkriminalität“ auseinander setzen. Hier zeige ich auf, wie sich das kriminelle Verhalten von Jugendlichen im Laufe der Zeit verändert hat. Dann werde ich anhand von Theorien aufzeigen, welche Ursachen für das kriminelle Verhalten gesehen werden können.
Ein wichtiger Teil dieser Arbeit ist der Bezug zur sozialen Arbeit. Es wird aufgezeigt, welche Bedeutung diese Theorien für die soziale Arbeit haben. Außerdem wird in dieser Arbeit aufgezeigt, inwiefern es möglich ist, präventiv der Jugendkriminalität vorzubeugen und wie die soziale Arbeit einen Einfluss darauf haben kann.
Angemerkt werden soll, dass zur Vereinfachung die Formulierungen in männlicher Form verwendet werden, wobei die weibliche Form eingeschlossen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugendphase
- Übergang Kindheitsalter zum Jugendalter
- Übergang Jugendalter zum Erwachsenenalter
- Theoretische Ansätze zur Analyse der Lebensphase Jugend
- Strukturfunktionalistische und rollentheoretische Ansätze
- Entwicklungsbezogene, psychodynamische Ansätze
- Die psychosoziale Entwicklungstheorie nach Erikson
- Theoretischer Ansatz nach Piaget
- Systemtheoretische - ökologische Ansätze
- Der ökologische Ansatz nach Bronfenbrenner
- Der sozialökologische Ansatz nach Baacke
- Systemtheoretische Ansätze
- Reflexiv-handlungstheoretische Ansätze
- Sozialisationstheoretischer Ansatz nach Hurrelmann: Individuation und Integration im Jugendalter
- Bedingungen und Folgen misslingender Sozialisation
- Bedeutung der Theorien für die soziale Arbeit
- Jugendkriminalität
- Zum Begriff Kriminalität
- Zum Begriff Jugendkriminalität
- Entwicklung der Jugendkriminalität
- Kritik an den empirischen Befunden
- Unterscheidung nach Kriminalitätsarten
- Sozialprofile der Jugendstraftäter
- Theorien zur Jugendkriminalität
- Psychoanalytische Ansätze
- Subkulturtheorien
- Die Subkulturtheorie nach Cohen
- Anomietheorien
- Anomietheorie nach Merton
- Bindungs- und Kontrolltheorien
- Sozialisationstheorien
- Theorien des Labeling Approach
- Primäre und sekundäre Devianz nach Lemert
- Die Grundlagen des Labeling Approach nach Becker
- Der radikale Ansatz nach Sack
- Beurteilung der Theorien in Bezug auf die Soziale Arbeit
- Kriminalprävention
- Möglichkeiten der Prävention gegen Jugendkriminalität
- Generalprävention
- Spezialprävention
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Bedeutung jugend- und kriminalitätstheoretischer Erklärungsansätze für die Soziale Arbeit. Sie untersucht die Entwicklung des Jugendlichen, die Ursachen abweichenden Verhaltens und speziell der Jugendkriminalität. Zudem werden verschiedene Theorien zur Erklärung von Jugendkriminalität beleuchtet und in Bezug auf die Soziale Arbeit bewertet.
- Entwicklung der Jugendphase
- Theoretische Ansätze zur Erklärung der Jugendphase
- Jugendkriminalität und ihre Ursachen
- Theorien zur Jugendkriminalität
- Bedeutung der Theorien für die Soziale Arbeit und Kriminalprävention
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Jugendkriminalität“ in der Gesellschaft und in der Sozialen Arbeit dar und gibt einen Überblick über die Inhalte der Arbeit.
- Jugendphase: Dieses Kapitel definiert die Jugendphase und ihre Phasenübergänge. Es beleuchtet die Herausforderungen und Entwicklungen, die Jugendliche in dieser Phase bewältigen müssen.
- Theoretische Ansätze zur Analyse der Lebensphase Jugend: Dieses Kapitel stellt verschiedene theoretische Ansätze zur Analyse der Jugendphase vor, darunter strukturfunktionalistische und rollentheoretische Ansätze, entwicklungsbezogene, psychodynamische Ansätze, systemtheoretische - ökologische Ansätze, reflexiv-handlungstheoretische Ansätze sowie der Sozialisationstheoretische Ansatz nach Hurrelmann.
- Jugendkriminalität: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Jugendkriminalität und analysiert die Entwicklung der Jugendkriminalität im Laufe der Zeit. Außerdem werden verschiedene Kriminalitätsarten und die Sozialprofile von Jugendstraftätern beschrieben.
- Theorien zur Jugendkriminalität: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien zur Erklärung von Jugendkriminalität, darunter psychoanalytische Ansätze, Subkulturtheorien, Anomietheorien, Bindungs- und Kontrolltheorien, Sozialisationstheorien und Theorien des Labeling Approach.
- Kriminalprävention: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Möglichkeiten der Prävention gegen Jugendkriminalität, darunter Generalprävention und Spezialprävention.
Schlüsselwörter
Jugend, Jugendphase, Jugendkriminalität, Soziale Arbeit, Kriminalitätstheorie, Entwicklung, Sozialisation, Devianz, Labeling Approach, Kriminalprävention, Generalprävention, Spezialprävention, Theorienvergleich.
- Quote paper
- Nadine Reiner (Author), 2004, Zur Bedeutung jugend- und kriminalitätstheoretischer Erklärungsansätze in der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33805