Heutzutage ist Armut nicht mehr nur ein Thema, welches man aus Entwicklungsländern kennt; auch in Deutschland ist Armut mittlerweile weit verbreitet. Vor allem Kinderarmut gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Ca. 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik sind davon betroffen. Die Frage ist, wie man die Familien unterstützen könnte, damit das Kind trotz der finanziellen Not nicht ausgeschlossen wird, die gleiche Bildung, sowie eine gesunde Ernährung erhält und an der Gesellschaft teilnehmen kann.
Die Armut der Kinder fängt bei der Armut der Eltern an. Viele Eltern die Hartz IV beziehen oder nur ein geringes Einkommen haben, wollen ihren Kindern helfen, dass sie es einmal besser haben und einen Weg aus der Armut finden.
In meinen Augen zeigt diese kurze Einleitung bereits, dass ein Handlungsbedarf besteht. Der deutsche Staat versucht sowohl mit finanziellen Hilfen als auch mit Sachleistungen diese Familien zu unterstützen. Aus diesem Grund möchte ich mich in dieser Studienarbeit der Frage widmen, welche staatlichen Maßnahmen es in Deutschland gegen Kinderarmut gibt.
Zunächst einmal möchte ich einen kurzen Überblick zu dem Thema Kinderarmut verschaffen. Anschließend werde ich aufzeigen, welche Maßnahmen der Staat ergreift um die Kinder und deren Familien zu unterstützen. Im Anschluss daran möchte ich in einem Fazit noch einmal die Maßnahmen kurz zusammenfassen und Bilanz daraus ziehen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Kinderarmut im Überblick
3 Staatliche Maßnahmen gegen Kinderarmut
3.1 Finanzielle Hilfen für Kinder
3.2 Bildungs- und Teilhabepaket
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Heutzutage ist Armut nicht mehr nur ein Thema, welches man aus Entwicklungsländern kennt, auch in Deutschland ist Armut mittlerweile weit verbreitet. Vor allem Kinderarmut gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Ca. 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik sind davon betroffen.1 Die Frage ist wie man die Familien unterstützen könnte, damit das Kind trotz der finanziellen Not nicht ausgeschlossen wird, die gleiche Bildung, sowie eine gesunde Ernährung erhält und an der Gesellschaft teilnehmen kann.
Die Armut der Kinder fängt bei der Armut der Eltern an. Viele Eltern die Hartz IV beziehen oder nur ein geringes Einkommen haben, wollen ihren Kindern helfen, dass sie es einmal besser haben und einen Weg aus der Armut finden.2
In meinen Augen zeigt diese kurze Einleitung bereits, dass ein Handlungsbedarf besteht. Der deutsche Staat versucht sowohl mit finanziellen Hilfen als auch mit Sachleistungen diese Familien zu unterstützen. Aus diesem Grund möchte ich mich in dieser Studienarbeit der Frage widmen, welche staatlichen Maßnahmen es in Deutschland gegen Kinderarmut gibt.
Zunächst einmal möchte ich einen kurzen Überblick zu dem Thema Kinderarmut verschaffen. Anschließend werde ich aufzeigen, welche Maßnahmen der Staat ergreift um die Kinder und deren Familien zu unterstützen. Im Anschluss daran möchte ich in einem Fazit noch einmal die Maßnahmen kurz zusammenfassen und Bilanz daraus ziehen.
2 Kinderarmut im Überblick
Der Begriff Armut wird in zwei Bereiche gegliedert, auf der einen Seite die relative Armut und auf der anderen Seite die absolute Armut. Absolute und relative Armut bedeutet:
„Als absolute Armut ist dabei ein Zustand definiert, in dem sich ein Mensch die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse nicht leisten kann. Relative Armut beschreibt Armut im Verhältnis zum jeweiligen Umfeld eines Menschen.“ 3
Als Armutsgefährdet gelten Familien oder Alleinstehende, die weniger als 60% des durchschnittlichen Bruttoeinkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben.
Kinderarmut ist aktuell die am meisten verbreitete Form von Armut in der Bundesrepublik. Nach
Angaben der Bundesagentur für Arbeit lebten im März 2007 fast 1,929 Mio. Kinder unter 15 Jahren in SGBII-Bedarfsgemeinschaften, auch als Hartz IV Haushalte bekannt. Dazu kommen dann noch die Kinder, die in Sozialhilfehaushalten oder in Flüchtlingsfamilien leben. Berücksichtigt man zudem noch die sogenannte Dunkelziffer leben 2,8 Millionen Kinder, d.h mindestens jedes fünfte Kind, auf oder unterhalb des Sozialniveaus.4
Ein Armutsrisiko ist vor allem in alleinerziehenden Haushalten oder in Haushalten mit geringer Erwerbsbeteiligung zu finden. Auch Haushalte in denen beide Erziehungsberechtigte arbeiten, aber dennoch zu wenig verdienen, lassen sich nicht ausschließen. Den Kindern fehlt es nicht nur an finanziellen Mitteln, sie haben oftmals Entwicklungsdefizite und gesundheitliche Probleme aufgrund von Unterversorgung. Die mangelnden finanziellen Mittel führen zu sozialer Benachteiligung der Kinder und oftmals auch zum Ausschluss aus der Gesellschaft. 5
Ein weiterer problematischer Aspekt ist meiner Meinung nach, dass betroffene Kinder auch beim Thema Bildung benachteiligt sind. Die Gründe hierfür können sein, dass die Eltern tagsüber nicht zuhause sind, da sie arbeiten gehen oder selbst keine gute schulische Ausbildung haben. Bei der Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln wird deutlich, dass die Kinder in jedem Fall die benachteiligten sind, da sie in jeder Weise von den Erwachsenen abhängig sind.
3 Staatliche Maßnahmen gegen Kinderarmut
Wenn es um das Thema Kinderarmut in Deutschland geht, ist die Frage welche Maßnahmen der Staat Deutschland ergreift um dem entgegen zu wirken. Im Folgenden möchte ich mich damit auseinander setzen, welche Maßnahmen der Staat ergreift um diese Familien zu unterstützen.
3.1 Finanzielle Hilfen für Kinder
Um die Familien der Kinder finanziell zu unterstützen, erhalten die Eltern vom Staat finanzielle Mittel für ihre Kinder. Sozusagen Geld, welches der Staat den Kindern zu Verfügung stellt um deren Lebensunterhalt zu sichern.
Ein finanzielles Mittel ist der Regelbedarf für Kinder, die mit ihren Eltern in einer Bedarfsgemeinschaft leben, in welcher die Eltern Arbeitslosengeld II erhalten. Bedarfsgemeinschaft bedeutet:
„Eine Bedarfsgemeinschaft besteht mindestens aus einem erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, dem Partner oder der Partnerin und den im Haushalt lebenden unter 25-jährigen, unverheirateten Kindern. Kinder zählen jedoch nur zur Bedarfsgemeinschaft, wenn sie ihren Bedarf nicht durch ein eigenes Einkommen oder eigenes Vermögen selbst decken können.“6
Die Höhe des Regelbedarfs ist abhängig vom Alter der Kinder. Kinder von 0 bis 6 Jahren erhalten einen Betrag in Höhe von 224,- Euro monatlich, bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren ist es ein
Betrag von 255,- Euro monatlich und bei Kindern von 14 bis 18 Jahren beläuft sich der monatliche Betrag auf 289,- Euro.7
Der Regelbedarf ist für die Sicherung des Lebensunterhalts gedacht. Er umfasst insbesondere Ernährung, Körperpflege, Kleidung, Hausrat sowie persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens.8 Geld oder Sachleistungen für das „Bildungs- und Teilhabepaket“ sind in dem Regelbedarf nicht mit inbegriffen.
Eine zweite finanzielle Hilfe ist das Kindergeld. Dies wird allen Kindern bis zum 18. Lebensjahr gewährt, in einigen Fällen auch darüber hinaus. Die Höhe des Kindergeldes ist für das erste und das zweite Kind jeweils ein Betrag in Höhe von 184,- Euro monatlich. Für das dritte Kind sind es 192,- Euro und ab jedem weiteren Kind 215,- Euro monatlich.9
Eltern oder Alleinerziehende, die mit ihrem Gehalt nur die Mindesteinkommensgrenze erreichen, haben zusätzlich die Möglichkeit einen Kindergeldzuschlag zu beantragen. Die Einkommensgrenze für Elternpaare betrifft 900,- Euro und für Alleinerziehende 600,- Euro. Eltern die Arbeitslosengeld II beziehen, ist es nicht möglich dies zu beantragen. Der Zuschlag bemisst sich nach dem Einkommen und dem Vermögen der Eltern und beträgt höchstens 140,- Euro monatlich und pro Kind.10
3.2 Bildungs- und Teilhabepaket
Meiner Ansicht nach haben auch bedürftige Kinder ein Recht auf Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft. Tagesausflüge, Klassenfahrten, das Mittagessen in der Kita, der Schule oder auch die Teilhabe am sozialem Leben ist gerade für betroffene Kinder sehr schwer zu erhalten, da ihnen die finanziellen Mittel fehlen. Das Bildungspaket des Staats unterstützt die Familien hierbei um mehr Chancengleichheit für diese Kinder zu erlangen.
Unterstützt werden Kinder deren Eltern Leistungsberechtigt nach dem SGBII sind und Sozialhilfe, Wohnzuschuss oder Kindergeldzuschlag beziehen. Auch Kinder deren Eltern Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen werden unterstützt.11
Die Leistungen werden neben dem Regelbedarf gesondert berücksichtigt. Das Bildungspaket beinhaltet unter anderem eine Kostenübernahme für Tagesausflüge und Klassenfahrten. Die Eltern erhalten einen sogenannten Gutschein oder es folgt eine Direktzahlung an den Leistungserbringer. Des Weiteren beinhaltet das Paket den persönlichen Schulbedarf des Kindes, da für viele Eltern, gerade bei mehreren Kindern, die notwendigen Anschaffungen für Schulmaterialien zu teuer sind. Die Leistungsberechtigten erhalten 100,- Euro, dies wird aufgeteilt, zum 1.8. wird ein Betrag in Höhe von 70,- Euro ausgezahlt und am 1.2. folgen dann die restlichen 30,- Euro.12
Das Bildungspaket stellt ebenfalls Mittel zu Schülerbeförderung, Lernförderung und Mittagsverpflegung zu Verfügung.13 Gerade die Lernförderung und die Mittagsverpflegung sind meiner Meinung nach wichtige Punkte. Bei vielen Familien reicht das Geld nicht für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Das kann gesundheitliche Probleme verursachen. Außerdem sind viele Eltern nicht in der Lage eine Lernförderung selbst zu finanzieren.
Ein letzter aber genauso wichtiger Aspekt des Bildungspakets ist die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben. Dieser Aspekt beinhaltet die Teilnahme an Sport, Spiel und Kunst. Leistungsberechtigten wird ein Betrag von 10,- Euro monatlich zu Verfügung gestellt. Dieser ist dafür gedacht, dass die Kinder z.B. bei Sportvereinen beitreten können oder auch an einem Theaterbesuch teilnehmen können, was sonst finanziell nicht möglich wäre.14
4 Fazit
Wie deutlich wird, befasst sich der Staat mit dem Thema der Kinderarmut und versucht Wege zu finden um den Kindern zu helfen. Er stellt sowohl finanzielle Mittel zu Verfügung als auch Geld- und Sachleistungen die den Bereich der Bildung und Teilhabe betreffen. Die Frage die ich mir stelle, ist ob die vom Staat gestellten Hilfen ausreichend sind. Wenn man eine Familie betrachtet, die nicht von Armut betroffen ist, so sieht man, dass die Kinder aus armen Familien trotz aller Hilfen benachteiligt sind.
Sowohl der Regelsatz, das Kindergeld oder der Kinderzuschlag sind staatlich finanzielle Mittel die dazu dienen, Familien mit wenig Geld zu unterstützen. Aus meiner Sicht ist das Bildungs- und Teilhabepaket eine sehr wichtige Hilfe, da es dadurch eine gewisse Chancengleichheit auf Bildung gibt. Es ist den Kindern somit möglich sich zu integrieren und an Veranstaltungen teilzunehmen die sich die Eltern sonst nicht leisten könnten.
Armut wird als wesentlicher Grund von Ausgrenzung identifiziert.15 Durch seine Hilfen versucht der Staat dieser Ausgrenzung entgegen zu wirken. Meiner Meinung nach müsste auch die Gesellschaft ihren Blickwinkel ein wenig ändern und dafür sorgen das, egal ob arm oder reich, Kinder aller Schichten dieselben Zukunftschancen haben. Kinder sind die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft und brauchen unsere Unterstützung.
[...]
1 SOZIALPOLITIK AKTUELL 2012
2 KINDER ARMUT E.V 2013
3 BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT 2013
4 BUTTERWEGGE 2012: 91
5 KINDER ARMUT E.V 2013
6 BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2013
7 DIE BUNDESREGIERUNG 2013
8 STASCHEIT 2012: 179
9 BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2013
10 BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2013
11 BUNDESMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND ARBEIT 2013
12 BRÜHL; HOFMANN 2012: 28-37
13 BRÜHL; HOFMANN 2012: 41,49
14 BRÜHL; HOFMANN 2012: 63-67
15 HAUSER 2007: 960-961
- Quote paper
- Julia Meyer-Rosenfeld (Author), 2013, Staatliche Maßnahmen gegen Kinderarmut. Eine Übersicht über die Situation in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337797
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