Es gibt ein Recht auf Wissen. Aber auch ein Recht auf Nichtwissen? Die Feststellung einer Disposition im Zuge einer Untersuchung kann das Leben einschlägig verändern. Gerade bei genetisch vererbbaren Krankheiten kann dies schwerwiegende Folgen auch für Verwandte haben, die möglicherweise ebenfalls von der Krankheit betroffen sein könnten.
Auch für die eigenen Kinder kann ein Wissen nicht immer eine einfache Last sein. Nicht zuletzt können auch Depressionen und psychische Erkrankungen eine Folge sein. Daher besteht die Frage: Gibt es ein Recht auf Nichtwissen bei Dispositionen bzw. wo ist es verankert? Diese Frage wird in dieser Seminararbeit versucht beantwortet zu werden.
Die Arbeit zeigt, dass es manchmal auch einfach besser ist, sich einer „Illusionierung“, wie Thomas Mann das Nichtwissen der Krankheit des Dichters beschrieb, hinzugeben, und nicht immer um die Gesundheit einer selbst und die der Nahestehenden Bescheid zu wissen. Wissen ist Macht, Nichtwissen ist wie es die Arbeit zeigte, manchmal gesünder. Daher ist auch die Existenz eines Rechts auf Nichtwissen unausweichlich und elementar für alle Menschen und durch die Verankerung im Grundrecht mithin außerordentlich schützenswert.
Inhaltsverzeichnis
- A. Die Illusionierung
- I. Was ist eigentlich Nichtwissen?
- II. Verfassungsrechtliche Verankerung.
- III. Historischer Bezug.
- IV. Das Recht auf Nichtwissen im Gendiagnostikgesetz (GenDG) ..
- V. Das Recht auf Nichtwissen im BGB
- VI. Möglicher Schadensersatz bei Nichtbeachtung?
- VII. Warum ein Recht zum Nichtwissen? - Schutzzweck und Gefährdung.
- VIII. Problematik der Ausübung des Rechts
- IX. Ausgrenzungstendenzen aufgrund der Ausübung des Rechts auf Nichtwissen..........\li>
- X. Pränataldiagnostik und das Recht auf Nichtwissen.
- XI. HIV-Test, Aidskranke und das Recht auf Nichtwissen.
- XII. Die Gefahr: Humanitäres Prinzip und Notstand zur Abgrenzung zum Recht auf Nichtwissen
- XIII. Grenzen des Rechts auf Nichtwissen .......
- 1. Gesetzlich geregelte Fälle.
- 2. Humangenetiker.
- 3. Verwandtschaft und Partner.
- 4. Versicherung
- 5. Arbeitgeber.
- 6. Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung.
- B. Ist eine Illusionierung manchmal besser?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Recht auf Nichtwissen im Kontext von Krankheiten und Dispositionen. Sie untersucht die rechtliche Verankerung dieses Rechts und die Herausforderungen seiner Ausübung in verschiedenen Bereichen, wie z.B. der Pränataldiagnostik und HIV-Testung.
- Rechtliche Grundlagen des Rechts auf Nichtwissen
- Schutzzweck und Gefährdung des Rechts auf Nichtwissen
- Problematik der Ausübung des Rechts auf Nichtwissen
- Grenzen des Rechts auf Nichtwissen in verschiedenen Lebensbereichen
- Abwägung des Rechts auf Nichtwissen mit anderen wichtigen Prinzipien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel A befasst sich mit der Illusionierung, die in diesem Kontext die bewusste Entscheidung beschreibt, bestimmte Informationen über Krankheiten oder genetische Dispositionen nicht zu erfahren. Es werden die verschiedenen Facetten des Rechts auf Nichtwissen, wie seine rechtliche Verankerung, historische Entwicklung und Auswirkungen im Gendiagnostikgesetz und dem BGB, untersucht. Darüber hinaus werden die Schutzzwecke und die Gefährdungen durch die Ausübung dieses Rechts sowie die Grenzen in verschiedenen Lebensbereichen beleuchtet.
Kapitel B befasst sich mit der Frage, ob eine Illusionierung manchmal besser sein kann als die Kenntnis bestimmter Informationen. Es werden die verschiedenen Aspekte dieser Frage aus rechtlicher und ethischer Sicht beleuchtet.
Schlüsselwörter
Recht auf Nichtwissen, Gendiagnostikgesetz (GenDG), BGB, Pränataldiagnostik, HIV-Testung, Informationelle Selbstbestimmung, Datenschutz, Arzthaftung, Humanitäres Prinzip, Notstand, Humangenetik, Ethik.
- Quote paper
- Melanie Ellen Irmen (Author), 2016, Das Recht auf Nichtwissen einer Krankheit oder Disposition, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337587