In der folgenden Ausarbeitung wird erläutert, worin domänenspezifische Lernprobleme im Sachunterricht bestehen und wie das Lernen im Unterricht gefördert werden kann. Außerdem geht es um die Möglichkeiten und Grenzen entdeckenden Lernens und wie bei der Unterrichtsplanung Schülerorientierung verwirklicht und das pädagogische Paradox gelöst werden kann.
Aufgabe der Grundschule und somit auch des Sachunterrichts ist es, einen effizienten Wissenstransfer und eine wirkungsvolle Entwicklungsförderung zu verwirklichen. Dabei steht vor allem die Interaktion zwischen aktivem Lehren und Lernen im Vordergrund. Doch gerade hinsichtlich dieser Interaktion treten einige Probleme auf, die es zu bewältigen gilt. Vor allem die Probleme bei der Entwicklungsförderung (Lerntätigkeit im Unterricht) treten hierbei in den Vordergrund.
Die Lernprobleme im Sachunterricht bestehen größtenteils in der fehlenden Handlungsorientierung, sowie auch in den Rückständen der kognitiven Entwicklungsförderung (Problemlösen, Begriffsbildung, begriffliches/vernetztes Denken etc.). Bei der Handlungsorientierung liegt die Betonung auf die Handlung an sich, nicht jede Art einer Aktivität des Kindes bedeutet gleich, dass man einen handlungsorientierten Unterricht führt. Die Orientierung begrenzt sich auf das Handlungsergebnis. „Mit Handlung in diesem Sinne ist gemeint, dass es sich nicht um Lernen handelt, bei dem bloße materielle Handlungsvollzüge notwendig sind, sondern um bewusste auf Ziele und Zwecke orientierte planvolle Lernaktivitäten, die praktisch-konstruktives Handeln, zielorientiertes Handeln, kommunikatives Handeln, ästhetisches Handeln, spielerisches Handeln und dramaturgisches Handeln umfassen.“
Befragungen hinsichtlich der Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden haben ergeben, dass Schülerwünsche im Unterricht nur eine geringe Rolle spielen und der Lehrplan eher vorgabendominierend ist. Die Handlungsplanung erfolgt meist durch die verbale Lehreranleitung und das eigenregulierte Lernen, sowie die bewusste Förderung der notwendigen Fähigkeiten werden somit eher zur Ausnahme. Daraus folgt, dass die Lehrtätigkeit dominiert und die Lehr-Lern-Kooperation dadurch stark beeinträchtigt wird oder gänzlich fehlt.
In der folgenden Ausarbeitung wird erläutert, worin domänenspezifische Lernprobleme im Sachunterricht bestehen und wie das Lernen im Unterricht gefördert werden kann. Außerdem geht es um die Möglichkeiten und Grenzen entdeckenden Lernens und wie bei der Unterrichtsplanung Schülerorientierung verwirklicht und das pädagogische Paradox gelöst werden kann.
Domänenspezifische Probleme im Sachunterricht Aufgabe der Grundschule und somit auch des Sachunterrichts ist es, einen effizienten Wissenstransfer und eine wirkungsvolle Entwicklungsförderung zu verwirklichen.
Dabei steht vor allem die Interaktion zwischen aktivem Lehren und Lernen im Vordergrund.
Doch gerade hinsichtlich dieser Interaktion treten einige Probleme auf, die es zu bewältigen gilt. Vor allem die Probleme bei der Entwicklungsförderung (Lerntätigkeit im Unterricht) treten hierbei in den Vordergrund.
Die Lernprobleme im Sachunterricht bestehen größtenteils in der fehlenden Handlungsorientierung, sowie auch in den Rückständen der kognitiven Entwicklungsförderung (Problemlösen, Begriffsbildung, begriffliches/vernetztes Denken etc.). Bei der Handlungsorientierung liegt die Betonung auf die Handlung an sich, nicht jede Art einer Aktivität des Kindes bedeutet gleich, dass man einen handlungsorientierten Unterricht führt. Die Orientierung begrenzt sich auf das Handlungsergebnis. „Mit Handlung in diesem Sinne ist gemeint, dass es sich nicht um Lernen handelt, bei dem bloße materielle Handlungsvollzüge notwendig sind, sondern um bewusste auf Ziele und Zwecke orientierte planvolle Lernaktivitäten (Wöll 1998), die praktisch-konstruktives Handeln, zielorientiertes Handeln, kommunikatives Handeln, ästhetisches Handeln, spielerisches Handeln und dramaturgisches Handeln umfassen.“[1] Befragungen hinsichtlich der Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden haben ergeben, dass Schülerwünsche im Unterricht nur eine geringe Rolle spielen und der Lehrplan eher vorgabendominierend ist. Die Handlungsplanung erfolgt meist durch die verbale Lehreranleitung und das eigenregulierte Lernen, sowie die bewusste Förderung der notwendigen Fähigkeiten werden somit eher zur Ausnahme. Daraus folgt, dass die Lehrtätigkeit dominiert und die Lehr-Lern-Kooperation dadurch stark beeinträchtigt wird oder gänzlich fehlt.
Eine weitere Schlüsselqualifikation ist das Problemlösen. Es steht in engem Zusammenhang mit den kognitiven Strukturen des denkenden Individuums. Es handelt sich dabei um einen Ist-Soll-Vergleich, bei dem versucht wird, durch Abrufen von Schemata den Sollzustand zu erreichen. Es kann als ein Ausbauen kognitiver Strukturen, als ein konstruktiver Akt verstanden werden, der viele Arbeitsweisen und Arbeitstechniken umfasst. Doch nicht nur der Schüler muss lernen, sondern auch der Lehrer muss seine Problemlösekompetenz vor allem in belastenden Situationen aufbauen. Problemlösen muss geübt werden, denn nur dadurch wird die Denkweise erlernt, die zum Problemlösen nötig ist. Lernplanung - Lernorganisation - Lernzielkontrolle nicht nur dem Lehrer überlassen, sondern auch die Schüler mit einbeziehen. Eine sinnvolle Strategie ist das Aufstellen von Hypothesen, um Probleme anzugehen. Die Problemlösung ist mehr abhängig von der Unterrichtssituation als von den Personalmerkmalen, denn je höher die Belastung ist, desto schlechter sind die Ergebnisse.
Ein weiterer Faktor, der zu einer kognitiven Entwicklungsförderung beiträgt, ist die Begriffsbildung. Wir brauchen Begriffe, „um die Orientierung unseres Verhaltens an der Umwelt so zu organisieren, dass wechselnde Verhaltensziele bei ausreichender Kontrolle mit möglichst geringem Aufwand erreichbar werden.“ (Hoffmann, 1986, S. 12) Begriffe sind kognitive Zusammenfassungen von Objekten und/ oder Erscheinungen nach ihren Merkmalen und gestatten die verschiedensten Umweltinformationen in ein für das Leben relevantes Ordnungs- oder Orientierungssystem einzupassen. Sie sind durch das Lernen flexibel variierbar, können umgelernt, neu gelernt und vergessen werden. In der Schule steht das Alltagsdenken dem wissenschaftlichen Denken gegenüber und somit der Alltagsbegriff auch dem wissenschaftlichen Begriff. Während die Entwicklung der Alltagsbegriffe auch ohne gezielte Unterrichtung verläuft, ist die Genese wissenschaftlicher Begriffe abhängig von Unterrichtung. „Unterrichtung meint in diesem Zusammenhang das pädagogische
Gestalten solcher Handlungs- bzw. Tätigkeitsbedingungen, die es den Schülern ermöglichen, eine adäquate Begriffsbildung stiftende Handlungen im Rahmen der adäquaten Tätigkeit auszuführen.“[2] Die Begriffsbildung läuft in vier Phasen ab. Die erste Stufe, die als Synkretie bezeichnet wird, beinhaltet situativ zufällige Begründungen. Die sich daran anschließende Komplexphase ist gekennzeichnet durch weniger zufällige Begründungen und dem Objekt zugeordnete, oft anschauliche Merkmale. Die dritte Phase der Begriffsbildung ist dann der Pseudobegriff, der sich durch eine einseitige Hervorhebung allgemeiner und abstrakter Merkmale erkennen lässt. Die darauf folgende letzte Phase, nämlich die des Begriffs, unterteilt sich noch einmal in den empirischen Begriff und den theoretischen Begriff. Der erst Genannte ist gekennzeichnet durch morphologische Eigenschaften und der Zweite durch physiologische respektive Merkmale des Lebens.
In der Grundschule ist dahingehend eine deutliche Entwicklung zu erkennen, dass die vorbegrifflichen Stadien ab und die begrifflichen Stadien zunehmen. Desweiteren sind in der Grundschule nur Vorformen des wissenschaftlichen Begriffs zu erkennen, die im späteren Fachunterricht erweitert werden.
Im gegenwärtigen Unterricht findet nur eine vereinzelte entwicklungsfördernde Vermittlung und Aneignung von Begriffen statt, vielmehr vermittelt der Lehrer das Wortwissen (Verbalismus), oft ohne dass es von den Schüler/innen verstanden wird. Der traditionelle Unterricht (Instruktion) übt wenig Einfluss auf die kognitive Entwicklung der Kinder aus, häufig behindert das dominierende Lehren, das Lernen der Kinder.
Voraussetzung zur Förderung: Der Blick auf die Lernprozesse
Schülerinnen und Schüler im Sachunterricht angemessen fördern zu können setzt vor allem die Bereitschaft und Fähigkeit voraus, sich in die Vorstellungen und Denkweisen der Schülerinnen und Schüler hinein zu versetzen. Ergänzend dazu ist im Unterricht bewusst dafür zu sorgen, dass man möglichst viele Informationen über die Vorstellungen möglichst aller Kinder erhält. Besonders zu Beginn des Unterrichts ist es notwendig, sich einen Überblick über die Vorerfahrungen, das Vorwissen und die Interessen der Kinder zu verschaffen, um die unterschiedlichen Ausgangspunkte zu erfassen.
Die Möglichkeiten, etwas über die Vorstellungen von Kindern zu erfahren, sind vielfältig.
Pech und Kaiser (2004, S. 24) geben Möglichkeiten zur Erhebung von Lernvoraussetzungen im Sachunterricht: zum Beispiel durch Sprachliche Impulse (Brainstorming oder Gespräch zu einem Impulsstichwort, freie Assoziation zu einem Bild, Mind-Map, Fortsetzungsgeschichten etc.), Objektbezogene Impulse (Modellbau, Material sortieren oder gruppieren) oder Ästhetische Impulse (Zeichnung, Tonfigur formen, um die eigene Stimmung/ Meinung/ Einschätzung auszudrücken, Szene darstellen, klangliches Veranschaulichen).
Diese Möglichkeiten sollen einerseits Einblicke in das Denken von Kindern gewähren, andererseits aber auch bereits das Ordnen und Hinterfragen der eigenen Vorstellungen anregen.
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[1] http://deposit.ddb.de/ep/netpub/55/77/20/971207755/_data_dyna/_snap_stand_2006_03_14/su/ebeneI/didaktiker/kaiser/handlung.pdf(Stand: 02.09.2010)
[2] http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2005/462/pdf/GIEZUMPR.pdf(Stand:02.09.2010)
- Citation du texte
- Anika Glimm (Auteur), 2010, Lernprobleme im Sachunterricht. Entdeckendes Lernen, Schülerorientierung und das pädagogische Paradox, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337425
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