Der klassische Krieg zwischen zwei Staaten ist eher selten geworden. Mittlerweile stehen Terrorismus und immer undurchsichtigere, teilweise staatliche, überwiegend aber außer- oder innerstaatliche Kriege und nichtstaatliche Akteure im Fokus der globalen Sicherheitspolitik. Aktuelle bewaffnete Auseinandersetzungen offenbaren eine neue Dimension von bisher ungekannten Konfliktelementen. Die komplexeste und facettenreichste Form stellt die „hybride Kriegsführung“ dar, welche seit der Ukraine-Krise 2014 verstärkt in den Blick gerät. Sie nimmt diese Arbeit in den Fokus.
Der Autor verfolgt einen qualitativ-hermeneutischen Ansatz. Um sich dem Phänomen der asymmetrischen und hybriden Konflikte als einer Erscheinung der Krisen- und Konfliktanatomie im 21. Jahrhundert anzunähern, werden diese zunächst in einem allgemeinen Teil beschrieben und analysiert. Anhand von zwei Casestudies werden die Erkenntnisse vertieft: Die erste untersucht die Konfliktsituation in der Donbass-Region in der Ostukraine, die zweite das Vorgehen sowie die Situation des so genannten „Islamischen Staates“ im syrischen beziehungsweise irakischen Bürgerkrieg.
Aus dem Inhalt:
Neorealismus;
„Neue Kriege“ nach Kaldor und Münkler;
Wandel der Krisen- und Konfliktanatomie im 21. Jahrhundert;
Hybride Kriegsführung;
Fallstudie Ostukraine;
Fallstudie Syrien
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Der zunehmende Gestaltungs- und Konkurrenzdruck im internationalen System
- Forschungsdesign und Fragestellungen
- Theoretische Verortungen
- Der Neorealismus
- Die „Neuen Kriege“ nach Mary Kaldor und Herfried Münkler
- Aufbau der Arbeit
- Der Wandel der Krisen- und Konfliktanatomie im 21. Jahrhundert
- Die Tendenz von der Symmetrie zur Asymmetrie seit 1989/90
- Hybride Kriegsführung: Von asymmetrisch zu hybrid?
- Fallstudie 1: Der Konflikt in der Ostukraine
- Konfliktverlauf und involvierte Akteure
- Analyse
- Fallstudie 2: Der „Islamische Staat“ (IS)
- Konfliktverlauf und involvierte Akteure
- Analyse
- Fazit - Zwei Arten hybrider Kriegsführung
- Ausblick und Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht die sich verändernde Krisen- und Konfliktanatomie im 21. Jahrhundert. Im Fokus steht dabei die Analyse von asymmetrischen und hybriden Konflikten in einer multipolaren Weltordnung. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern sich das internationale System seit dem Ende des Kalten Krieges gewandelt hat und welche neuen Herausforderungen für die internationale Sicherheit entstehen.
- Der Wandel des internationalen Systems seit dem Ende des Kalten Krieges
- Asymmetrische und hybride Kriegsführung
- Analyse von Fallstudien (Ostukraine, „Islamischer Staat“)
- Die Rolle staatlicher und nicht-staatlicher Akteure in Konflikten
- Herausforderungen für die internationale Sicherheit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel der Arbeit setzt sich mit dem zunehmenden Gestaltungs- und Konkurrenzdruck im internationalen System auseinander. Hierbei werden das Forschungsdesign und die zentralen Fragestellungen der Arbeit erläutert, sowie die theoretischen Verortungen, insbesondere der Neorealismus und die Theorie der „Neuen Kriege“, dargestellt.
Kapitel zwei analysiert den Wandel der Krisen- und Konfliktanatomie im 21. Jahrhundert. Die Tendenz von der Symmetrie zur Asymmetrie seit 1989/90 wird beleuchtet, sowie das Konzept der hybriden Kriegsführung untersucht.
Die beiden Fallstudien in den Kapiteln drei und vier befassen sich mit dem Konflikt in der Ostukraine und dem „Islamischen Staat“. Der Konfliktverlauf und die involvierten Akteure werden beschrieben, und eine Analyse der jeweiligen Konflikte erfolgt. Die Arbeit zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der hybriden Kriegsführung beider Konflikte auf.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Asymmetrie, hybride Kriegsführung, internationale Sicherheit, Multipolarität, Staat, Nicht-Staatliche Akteure, Konflikte, Krisen, Fallstudien, Ostukraine, „Islamischer Staat“.
- Quote paper
- Christian Rucker (Author), 2016, Krisen- und Kriegsanatomie im 21. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337319