Im Zentrum der bildungstheoretischen Diskurse steht die Auseinandersetzung mit einem anschlussfähigen Bildungsbegriff, indem versucht wird, Bildungstheorie und empirische Bildungsforschung in ein sinnvolles Wechselverhältnis zu bringen. Diese Relationierung soll sich hier in einer bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung widerspiegeln. Bildung findet statt, wenn es zu Transformationsprozessen des Selbst- und Weltverhältnisses kommt und differenziert sich damit von dem Begriff des Lernens, der als Wissenszuwachs innerhalb eines Orientierungsrahmens gekennzeichnet ist. Der so verstandene Bildungsbegriff wirft folglich zwei grundlegende Forderungen auf: Zum einen nach der theoretischen Konzeptualisierung und zum anderen nach der empirischen Rekonstruktion.
In diesen belebten Diskurs reiht sich auch das Habituskonzept ein, das durch die praxeologische Bildungstheorie von Rosenberg um einen wertvollen Beitrag erweitert wurde. Florian von Rosenberg, der als Professor am Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit den Schwerpunkten Bildungstheorie und Bildungsphilosophie tätig ist, setzt sich in seiner Dissertation Bildung und Habitustransformation. Empirische Rekonstruktionen und bildungstheoretische Reflexionen (2011) mit der Frage auseinander, ob und wie sich ein gesellschaftlich fundierter Habitus wandelt bzw. transformiert. Diese Arbeit wird als Hauptlektüre für die Ausarbeitungen genutzt.
Die vorliegende Hausarbeit gliedert sich in zwei Teile; der habitustheoretischen Grundlegung, wo die bildungstheoretischen Anschlüsse an Bourdieus Habitustheorie als Referenzrahmen für die Vorstellung des Ansatzes Rosenbergs dienen sollen. Im zweiten Teil wird sich der empirischen Untersuchung von Bildungsprozessen mittels biographischem Interview gewidmet, indem zunächst Habitusrekonstruktionen im Sinne der dokumentarischen Interpretation in den Blick genommen werden und daran anschließend eine Fallbetrachtung bzw. - analyse eines biographischen Interviews erfolgt.
Mit der vorgestellten Thematik zur bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung soll sich hier auseinandergesetzt werden, und aus diesem Grundinteresse wird auch die Fragestellung „Bildungsprozesse als Habitustransformation?“ formuliert, die anhand von habitustheoretischen Reflexionen zum Ansatz Rosenbergs und einer empirischen Untersuchung von Bildungsprozessen anhand eines biographischen Interviews beantwortet werden soll.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. HABITUSTHEORETISCHE GRUNDLEGUNG
Bildungsprozesse und Habitus: Der Ansatz von Rosenberg
2.1. Bildungstheoretische Anschlüsse an Bourdieus Habitustheorie
2.2. Der Ansatz von Rosenberg: Bildung und Habitustransformation
2.2.1. Die Möglichkeit der Habitustransformation
2.2.2. Phasentypologien von Bildungsprozessen
3. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG VON BILDUNGSPROZESSEN MITTELS BIOGRAPHISCHEM INTERVIEW
Biographisches Interview: Der Fall Silvia
3.1. Habitusrekonstruktionen im Sinne der dokumentarischen Methode
3.2. Biographische Der Fall Silvia: „Wie die Jungfrau zum Kinde, zum
Lehrerberuf gekommen “
4. FAZIT
Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Sarah Ricke (Auteur), 2015, Bildungsprozesse als Habitustransformation? Habitustheoretische Reflexionen zum Ansatz Rosenbergs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336802
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