Diese Arbeit rückt das statistisch gesehen alltägliche Phänomen des Seitensprungs und der ehelichen Untreue in ein ökonomisches Denkmuster. Positive Externalitäten wie Treue und Vertrauen unter Eheleuten werden als herkömmliche Güter behandelt, die in einer ökonomischen Kosten-Nutzen-Abwägung keinen genuin hervorgehobenen Stellenwert gegenüber vermeintlich „hedonistischen“ Nutzenvorteilen wie sexueller Erfüllung und Spaß haben.
Ehebruch und Untreue sind auf dem Vormarsch, längst finden sich im Internet nicht nur harmlose Partnervermittlungsseiten, die sich dem Zustandekommen herkömmlicher Beziehungen verschrieben haben. Und längst grassieren nicht nur pornographische Inhalte, die dem Konsumenten nur Bild - und Videomaterial, aber keine tatsächlich praktizierten sexuellen Kontakte vermitteln. Nein, offen werben Internetseiten für den „Seitensprung und Affäre mit Niveau“ oder für „Fremdgehen für Anfänger“.
Die Arbeit widmet sich der Nutzenkalkulation im Vorfeld der Eheschließung, wie sie in der Ökonomischen Theorie der Ehe nach Gary S. Becker sowie in den Ergänzungen des Mannheimer Volkswirts Roland Vaubel festgehalten ist. Bevor eine verhaltensökonomische Untersuchung des Ehebruchs unternommen wird, werden die Auswirkungen sexueller Erregung auf das Handeln von Individuen näher beleuchtet, wobei die Ausführungen von Dan Ariely im Rahmen seines Buches „Predictably Irrational: The Hidden Forces That Shape Our Decisions“ als Grundlage dienen. Die Triebbefriedigung als Zweckhandlung wird anschließend als Nutzenkalkulation behandelt, wobei eine Differenzierung zwischen kurzfristiger und langfristiger Nutzenbestimmung stattfindet. Die dabei aufgeworfene Frage, was Individuen zur Abkehr von der langfristigen Nutzenmaximierung bringen kann, wird mit einem Bezug auf die Studie „Do pretty women inspire men to discount future“ der kanadischen Psychologen Margo Wilson und Martin Daly vorgenommen, welche den Stellenwert eines langfristigen Nutzenkalküls unter sexueller Erregung beleuchtet haben. Das bekannte populärwissenschaftliche Buch „Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen“ von Allan und Barbara Pease dient im Anschluss dazu, die Ergebnisse der Studie auf die Empirie rund um Mann und Frau anzuwenden.
Gliederung
A. Der Seitensprung durch die ökonomische Brille: Eine thematische Hinführung
B. Ökonomische Betrachtung des Ehebruchs
1. Die ökonomische Theorie der Ehe
2. Die Trennung als Konsequenz des Seitensprungs
3. Der verhaltensökonomische Einfluss sexueller Erregung
4. Die Wollust im individuellen Nutzenkalkül
5. Der Aspekt der Zukunftsdiskontierung
6. Der Seitensprung in der geschlechtsspezifischen Empirie
C. Wollust als Gefahr für die langfristige Nutzenmaximierung - ein Fazit
D. Quellenverzeichnis
1. Literaturquellen
2. Internetquellen
- Arbeit zitieren
- Lukas Lange (Autor:in), 2014, Ökonomische Betrachtung des Ehebruchs. Wollust als Gefahr für die langfristige Maximierung des Nutzens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336486
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