Im folgenden Essay gehe ich auf die Verwendung von Sportmetaphern im Management und deren Wirkung ein. Weiterhin möchte ich die Auswirkungen der Verwendung von Sportmetaphern im Management auf Frauen im Management untersuchen.
Im deutschen Sprachgebrauch haben sich Metaphern so etabliert, dass wir sie kaum noch als solche wahrnehmen. Zum Beispiel sieht man »etwas durch die rosarote Brille« und meint damit, dass man etwas allzu positiv beurteilt und sämtliche negativen Aspekte ausblendet. Oder man fühlt sich in einer schwierigen Situation so, als hätte man eine »Faust im Nacken« und meint damit eine unausweichliche Bedrohung. In Gedichten oder Geschichten werden Metaphern als stilistisches Mittel angewendet, um bestimmte Vorgänge, Sachverhalte, Gefühle und Ereignisse anschaulicher und greifbarer zu gestalten. Sie dienen als Verbildlichung und Verbindung zwischen Sachverhalten und erleichtern somit das Verständnis des zu beschreibenden Begriffes, indem man von der projizierten Quelle auf den neuen Zielbegriff schließen kann. Black (1996) betrachtet die Metapher als »ein Prädikat, das auf bestimmte Ausdrücke anwendbar ist, ohne irgendwelche Gelegenheiten in Betracht zu ziehen, bei denen diese Ausdrücke verwendet werden oder die Gedanken, Handlungen, Gefühle und Intentionen der Sprecher bei solchen Gelegenheiten«. Auf der anderen Seite sieht Haraway (1995) Metaphern bzw. die Beziehung von Körpern und Sprache problematisch.
Im deutschen Sprachgebrauch haben sich Metaphern so etabliert, dass wir sie kaum noch als solche wahrnehmen.1 Zum Beispiel sieht man »etwas durch die rosarote Brille« und meint damit, dass man etwas allzu positiv beurteilt und sämtliche negativen Aspekte ausblendet. Oder man fühlt sich in einer schwierigen Situation so, als hätte man eine »Faust im Nacken« und meint damit eine unausweichliche Bedrohung. In Gedichten oder Geschichten werden Metaphern als stilistisches Mittel angewendet, um bestimmte Vorgänge, Sachverhalte, Gefühle und Ereignisse anschaulicher und greifbarer zu gestalten. Sie dienen als Verbildlichung und Verbindung zwischen Sachverhalten und erleichtern somit das Verständnis des zu beschreibenden Begriffes, indem man von der projizierten Quelle auf den neuen Zielbegriff schließen kann. Black (1996) betrachtet die Metapher als »ein Prädikat, das auf bestimmte Ausdrücke anwendbar ist, ohne irgendwelche Gelegenheiten in Betracht zu ziehen, bei denen diese Ausdrücke verwendet werden oder die Gedanken, Handlungen, Gefühle und Intentionen der Sprecher bei solchen Gelegenheiten«.2 Auf der anderen Seite sieht Haraway (1995) Metaphern bzw. die Beziehung von Körpern und Sprache problematisch.3 Deshalb möchte ich im folgenden Essay auf die Verwendung von Sportmetaphern im Management und deren Wirkung eingehen. Weiterhin möchte ich die Auswirkungen der Verwendung von Sportmetaphern im Management auf Frauen im Management eingehen.
Eine historische Definition von 1908 definiert Metaphern als »das Erzeugnis einer der wichtigsten ästhetischen Apperzeptionsformen«, die dadurch entsteht, »dass der Redende den ihm gegebenen Schatz seiner Vorstellungen durch Überbegriffe in ein andres, dem gegebenen vergleichbares oder mit ihm in Beziehung stehenden Vorstellungsbereich erweitert.«4 Die am weitläufigsten verbreitete und anerkannteste Theorie zur Metapher stammt von dem griechischen Philosophen Aristoteles (384-322 v.Chr.). Seit der Antike gehört die Metapher zu den meist diskutiertesten sprachlichen Phänomenen.5 Das Wort »Metapher« (aus dem griechischen »metaphora«) bezeichnet »Übertragung« oder »anderswohin tragen« (metapherein). Aristoteles ordnet die Metapher den Tropen, den sprachliche Bildern zu. Er definiert Metaphern als sprachliche Bilder von Objekten, die einander ähnlich sind. »Eine Metapher ist eine Übertragung eines Wortes (das somit in uneigentlicher Bedeutung verwendet wird) entweder von der Gattung auf die Art oder von der Art auf die Gattung, oder von einer Art auf eine andere, oder nach den Regeln der Analogie.«6
Lakoff und Johnson (2008) stellen fest, dass Metaphern in relativ unauffälliger Form als in der Sprache allgegenwärtig und als unverzichtbar angesehen werden müssen7. »Die Alltagssprache ist unauffällig, unbewusst und routiniert von Metaphern durchzogen, wobei Metaphernsysteme entstehen« (z.B. Politik, Wirtschaft). So sehen sie das Wesen der Metapher darin, »dass wir durch sie eine Sache oder einen Vorgang in Begriffen einer anderen Sache bzw. einen anderen Vorgang verstehen und erfahren können.«8 Sie unterscheiden zwischen »Metaphernkonzepten« und den »Metaphernsystemen«. Ein Metaphernsystem zeigt metaphorische Ausdrücke im Sprachgebrauch und Metaphernkonzepte sind Metapher auf konzeptueller Ebene.9 Ortega y Gasset (1978) bezeichnet die Metapher als »eine Verlängerung unseres intellektuellen Armes; sie ist gewissermaßen die Angelrute oder das Gewehr, womit die Logik sich ihrer Beute bemächtigt.«10
In diesem Essay wird das Buch »No such Future - Ein Trainingslager für Mittelständischen Unternehmerverstand« von Dr. Friederike Müller-Friemauth diskutiert. Die Autorin hat in ihrem Buch viele Sportmetaphern aus dem Bereich des Teamsports Fußballs verwendet, um komplexe Sachverhalte aus dem Management zielgruppenorientiert aufzubereiten und die Wissensvermittlung verständlich zu gestalten.11 Die Autorin selbst bezeichnet ihr Buch als ein »Anti-Planungsbuch für den Mittelstand«12, in dem sie sich kritisch mit gängigen Managementmethoden auseinandersetzt. Das Buch setzt sich zusammen aus einem methodischem und theoretisch (teilweise wissenschaftlich fundiertem) Leitfaden und einer Art »Spielanleitung« mit Metaphern aus dem Fußball, um zu zeigen, welche Vorteile ihre Version der Zukunftsforschung für Unternehmen hat. Die Zielgruppe ihres Buches sind nach Aussage ihres Verlags „alle erfolgshungrigen kleinen und mittelständischen Akteure, die es satt haben, den Ereignissen wirtschaftspolitisch immer nur hinterherzulaufen und es wagen wollen, ihre Zukunft selbst zu gestalten.«13 Daraus wird deutlich, dass insbesondere Führungskräfte angesprochen werden sollen, die aktiv sind, Probleme strategisch angehen wollen, nach dem Sieg des »Spiels« streben und bereit sind dafür Höchstleistungen zu zeigen. Diese Eigenschaften findet man auch bei Sportlern, wie zum Beispiel bei Fußballern. In vielen Kulturen gilt der Sport als ein beliebtes Element in der Kommunikation im Management.14 Insbesondere Führungskräfte erwarten von der Wissenschaft konkrete Handlungsempfehlungen für ihre Praxis und somit eine verständnisvolle Wissensvermittlung.
Der vorliegende Text bedient sich an Metaphern und verwendet diese als bildhafte Ausdruckweise aus dem Bereich Sport. Statt des klassischerweise verwendeten Begriffs »Inhalt« im Inhaltsverzeichnis verwendet Müller-Friemauth »Aufstellung«. Die Kapitel sind unterteilt in »Warmlaufen« (Vorwort), »Vor dem Spiel« (S. 10, Einleitung), »Anpfiff« (S. 82, Hauptteil), »Abpfiff« (S. 206, Schluss) und »Nach dem Spiel ist vor dem Spiel« (S. 218, Nachwort). Diese Metaphern sind eine Form der Bedeutungsübertragung. So sendet der Bildspender (die Autorin) eine sprachliche Nachricht an den Bildempfänger (den Leser), der dessen Bedeutung intuitiv überträgt. Ein Beispiel dafür: »Müller gab in der 44. Minute kurz vor der Halbzeit einen Warnschuss auf das gegnerische Tor ab«, die Bedeutung im ursprünglichen Sinne ist der Abschuss einer Pistole, die einen weiteren ggf. tödlichen Schuss ankündigt. In einen anderen Kontext gesetzt, wie hier im Buch, bedeutet es die Warnung des gegnerischen Teams vor weiteren Angriffen auf ihr Tor.
Müller-Friemauth verwendet strukturelle Metaphern wie zum Beispiel »Premier-League« (S. 20, Marktführer o.ä.). Diese Form der Metapher dient dazu, »ganze, komplexe Erfahrungsbereiche durch einfachere, nähere Erfahrungsbereiche zu konzeptualisieren.«15 Weiterhin verwendet sie eine Vielzahl von Attributionsmetaphern, die Personen bestimmten Sachverhalten, Objekten oder Eigenschaften zuordnen, z.B. »den Ball flach halten« (etwas ruhiger werden), »Umschalten von Abwehr auf Angriff« (S. 140, Handlungsempfehlungen), »Schluss-Offensive« (S. 186, Schlussfolgerung), »Bälle einsammeln« (S. 234, Literaturverzeichnis) oder, wie ich finde, besonders spannend »Über die Spielführerin« (S. 243) als Metapher für eine Kurzbiografie der Autorin selbst.16 Die Attributionsmetaphern nutzen die »Grunderfahrungen greifbarer Objekte und Substanzen im Umfeld des Menschen« und wird »auf vage, abstrakte Vorstellungen projiziert.«17
[...]
1 Black, M.(1996). S. 55-59.
2 Ebenda.
3 Haraway, D. (1995). S. 73-80.
4 Meyer, H. J. (Ed.). (1908).
5 Lattmann, C. (2010). S. 26.
6 Aristoteles (2011). S. 67.
7 Lakoff, G., & Johnson, M. (2008). S. 13.
8 Ebenda.
9 Ebenda.
10 Ortega y Gasset, J. (1978). S. 254.
11 Biere, B. U., & Liebert, W. A. (1997). S. 11-18.
12 Müller-Friemauth, F. (2013).
13 Ebenda.
14 Kormann, H. (2015).
15 Baldauf, C. (1997). S.23.
16 Müller-Friemauth, F. (2013).
17 Ebenda, S.20.
- Citar trabajo
- Sandra Intemann (Autor), 2016, Die Verwendung von Sportmetaphern im Management. Auswirkung auf Frauen aus Sicht von feministischen Linguistinnen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336453
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