Alexander Renkl (2008) behauptet: „Lernen ist ein aktiver Wissenskonstruktionsprozess, der nicht durch traditionellen Unterricht, sondern nur durch konstruktivistischen Unterricht, der viele aktivierende Elemente enthält, angestoßen werden kann.“ (S. 112). Mitunter das oberste Ziel eines Lehrers ist es bekanntlich, dass seine Schüler etwas lernen – und das nicht nur für die Schule – und Wissen erwerben, das anschlussfähig bleibt, sodass sie ein Leben lang darauf zugreifen und es stetig erweitern können.
Wie kann ein einzelner Lehrer allerdings die vielen individuellen und somit unter-schiedlichen „aktivierenden Elemente“ seiner Schüler berücksichtigen? Eine Möglichkeit ist es, wie auch die Themenzentrierte Interaktion fordert, jeden einzelnen Schüler als Individuum wahrzunehmen und an seiner Persönlichkeit ehrlich interessiert zu sein. Gleichzeitig dürfen das zu bearbeitende Thema und die äußeren Einflussfaktoren nicht vernachlässigt werden. Die Lehrperson muss derweil nichtsdestotrotz ihre eigenen Interessen vertreten und ihnen nachkommen.
Wie, wiederum, kann der Lehrer 25 bis 30 unterschiedlichen Persönlichkeiten und deren Interessen, Bedürfnissen und abweichenden Voraussetzungen gerecht werden? Eine Chance hierfür bietet sich, indem der Lehrer die Verantwortung für den eigenen Lernprozess in die Hände der Schüler legt, soweit dies die Verfassung des einzelnen Schülers erlaubt. Dabei muss der Lehrer allerdings vermeiden, dass Beliebigkeit und Oberflächlichkeit Einzug in den Unterricht halten oder eigene Aspirationen zu vernachlässigen.
Die Ansätze und Vorstellungen des Modells der Themenzentrierten Interaktion, so die Behauptung, können am effektivsten im Offenen Unterricht und beim Selbstgesteuerten Lernen umgesetzt werden. Wie das Selbstgesteuerte Lernen und die TZI sich gegenseitig begünstigen können, soll die vorliegende Arbeit aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen der Themenzentrierten Interaktion (TZI)
2.1 Ruth Cohn
2.2 Das Konzept der Themenzentrierten Interaktion
2.3 Das Vier-Faktoren-Modell der Themenzentrierten Interaktion
2.3.1 Ich
2.3.2 Wir
2.3.3 Es
2.3.4 Globe
2.1 Die drei Axiome der Themenzentrierten Interaktion
2.1.1 1. Axiom: Das existentiell-anthropologische Axiom
2.1.2 2. Axiom: Das ethische Axiom
2.1.3 3. Axiom: Das pragmatisch-politische Axiom
2.2 Die beiden Postulate der Themenzentrierten Interaktion
2.2.1 Das Chairperson-Postulat
2.2.2 Das Störungspostulat
2.3 Die Bedeutung der Themenzentrierten Interaktion für das Lernen
2.3.1 Dynamische Balance
2.3.2 Lebendiges Lernen
2.4 Die Hilfsregeln der Themenzentrierten Interaktion
2.4.1 Selbstorganisation und Selbstleitung
2.4.2 Selbstaussage
2.4.3 Lenkung der Aufmerksamkeit
2.4.4 Gesprächsorganisation
2.5 Persönliche Bedeutsamkeit der TZI
3. Lernen, Offener Unterricht und Selbstgesteuertes Lernen
3.1 Begriffsdefinitionen
3.1.1 Lernen
3.1.1.1. Lernen als Verhaltensänderung (behavioristische Sichtweise)
3.1.1.2. Lernen als Wissenserwerb (kognitive Sichtweise)
3.1.2 Offener Unterricht
3.1.3 Selbstgesteuertes Lernen
3.2 Formen des Offenen Unterrichts
3.2.1 Freiarbeit
3.2.2 Lernzirkel/Stationenlernen
3.2.3 Projektunterricht
3.2.4 Werkstattunterricht
3.2.5 Wochenplan
3.2.6 Selbstorganisiertes Lernen (SOL)
3.3 Was hat die Themenzentrierte Interaktion mit Lernen zu tun?
3.3.1 TZI, Offener Unterricht und Selbstgesteuertes Lernen
3.3.2 TZI, Selbstgesteuertes Lernen und John Hattie
3.3.3 Zwischenfazit: TZI, Hattie und Selbstgesteuertes Lernen
4. Das Modell der Themenzentrierte Interaktion im Offenen Unterricht
4.1 Bedingungen im Unterricht für das Gelingen des Modells der TZI
4.2 Die Lehrperson
4.2.1 Aufgaben der Lehrperson
4.2.2 Mögliche Herausforderungen für die Lehrperson
4.2.3 Mögliche Risiken für die Lehrperson
4.3 Warum das Modell der Themenzentrierten Interaktion insbesondere im Rahmen des Selbstgesteuerten Lernens gelingt
4.3.1 Lebendiges Lernen und das Selbstgesteuerte Lernen
4.3.2 Wahrung der Dynamischen Balance – TZI als ganzheitliche Arbeitsform
4.3.3 Lernen durch Interaktion im heterogenen Klassenraum
4.3.4 Individualität im durch die TZI angeleiteten Unterricht
4.3.5 Eigenständigkeit/Autonomie gemäß dem Chairperson-Postulat
4.3.6 Nachhaltigkeit der TZI für die Lehrperson
5. Fazit
Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Helene Weitzel (Autor), 2015, Selbstgesteuertes Lernen im Rahmen der Themenzentrierten Interaktion (TZI), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336395
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