Seit der Entwicklung digitaler Medien und der dadurch hervorgegangenen Informations- und Wissensgesellschaft
stellt sich für die Bildungswissenschaft die Frage, ob und inwiefern diese Medien (direkten) Einfluss auf den Lernerfolg besitzen bzw. wie sie zum Lernerfolg beitragen können.
Richard Clark zufolge hat das jeweils genutzte Medium keinen Einfluss auf den Lernerfolg, der durch die Lerneinheit damit erreicht wird, es stellt nur das Transportmittel für die Lerninhalte dar. Der Lernerfolg kann ausschließlich durch die gewählte beziehungweise dem Medium inhärente Methode
begründet werden, durch welche der Lerninhalt aufbereitet wird. Die daraus resultierende didaktische Qualität bestimmt, inwieweit Lerninhalte vermittelt bzw. aufgenommen werden können.
Robert Kozma hingegen schreibt dem Medium eine wichtige Funktion bei der Vermittlung von Lehr-/Lerninhalten zu. Seinem Standpunkt zufolge hängt der Einfluss eines Mediums auf den Lernerfolgdavon ab, ob das jeweils genutzte Medium eine gute Passung zu Lernsituation, Aufgabenstellung und dem individuellen Lernenden aufweist. Entspricht die Aufbereitung des Lehrstoffes den Charakteristika eines Mediums, wird der Lernprozess auch durch das jeweilige Medium positiv beeinflusst. Kozma erklärt außerdem, dass Lernen als Resultat aus Interaktion zwischen Lernenden und über ein Medium vermittelten Inhalten entsteht und damit ein aktiver, konstruktiver Prozess ist.
Die Tatsache, dass diese Diskussion schon über Jahre zurückliegt und seitdem sowohl neue Medientypen,
als auch neue Formen des Lernens entstanden sind, legt die wiederholte/ Betrachtung der Verbindung von Medium und Lernen nahe.
Es stellt sich einerseits die Frage, wie neue Medien, beispielsweise Podcasts als didaktische Lehr-Lerninstrumente eingesetzt werden können und andererseits, welche Kompetenzen durch mediengestützes Lernen vermittelt werden können.
Insbesondere für Fernstudierende bilden neue Medien eine gute Möglichkeit, sich selbstständig neue Wissensgebiete zu erschließen und so selbstbestimmter Lernen zu können. Podcasts stellen in diesem Zusammenhang ein vielfältig einsetzbares Lerninstrument dar, über das Informationen zu einem breiten (wissenschaftlichen) Wissensangebot abgerufen werden können. Zudem ist es über frei zugängliche Software und Bereitstellungsportale möglich, selbstproduzierte Podcasts auch an andere Lernende/Interessierte weiterzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen relevanter Begriffe
- Podcasting
- Medienkompetenz: Mediengestaltung
- Forschungsbereich
- Stand der Forschung: Podcasting in der Hochschulbildung
- Forschungsgegenstand: Podcasts als Gestaltungsobjekte
- Herleitung der Forschungsfrage
- Hypothesen
- Lerntheoretische Einbettung
- Theoretische und empirische Forschungsgrundlagen
- Qualität und Lernqualität
- Gütekriterien in der Forschung
- Evaluation
- Studien- und Evaluationsdesign
- Das Messinstrument
- Konzeption des Fragebogens
- Erhebung der Daten
- Ergebnisse und Auswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Einfluss der Podcast-Produktion auf die Mediengestaltungskompetenz von Fernstudierenden im Rahmen des Masterstudiengangs Bildung und Medien - eEducation. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Podcasts als didaktisches Werkzeug in der Hochschulbildung und untersucht, wie die selbstständige Gestaltung von Podcasts die Kompetenzentwicklung von Studierenden beeinflusst.
- Die Rolle von Podcasts in der Hochschulbildung und ihre potenziellen Vorteile für das Lernen.
- Die Relevanz von Mediengestaltungskompetenz im digitalen Zeitalter.
- Die Untersuchung des Einflusses von Podcast-Produktion auf die Entwicklung von Mediengestaltungskompetenz bei Fernstudierenden.
- Die Anwendung von Evaluationsmethoden zur Analyse des Lernprozesses und der Lernergebnisse.
- Die Diskussion der Bedeutung von konstruktivistischen Lernprinzipien in der Podcast-Produktion.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in die Thematik von Podcasts in der Hochschulbildung ein und stellt die Forschungsfrage vor: Welchen Effekt hat die Produktion eines Podcasts auf die Kompetenz der Mediengestaltung von Fernstudierenden?
- Definitionen relevanter Begriffe: Das Kapitel definiert die Begriffe „Podcasting“ und „Medienkompetenz: Mediengestaltung“ im Kontext der Arbeit.
- Forschungsbereich: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Podcasting in der Hochschulbildung, beschreibt den Forschungsgegenstand und die Forschungsfrage, stellt die Hypothesen vor und ordnet die Untersuchung in einen lerntheoretischen Kontext ein.
- Theoretische und empirische Forschungsgrundlagen: Dieses Kapitel erläutert die Konzepte von Qualität und Lernqualität sowie die Gütekriterien in der Forschung und geht auf verschiedene Ansätze der Evaluation ein.
- Studien- und Evaluationsdesign: Dieses Kapitel beschreibt das Evaluationsdesign, das Messinstrument (den Fragebogen) und die Datenerhebungsmethode.
Schlüsselwörter
Podcasting, Hochschulbildung, Mediengestaltungskompetenz, Fernstudierende, eEducation, Evaluation, Lernqualität, Gütekriterien, konstruktivistisches Lernen, Selbstwirksamkeitstheorie, Medienkompetenz, Educasts.
- Arbeit zitieren
- M.A. Marie-Yasmine Tölle (Autor:in), 2014, Podcasting in der Hochschulbildung. Der Effekt von Podcast-Produktion auf die Kompetenz der Mediengestaltung bei Fernstudierenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336165