Die nachfolgende Arbeit wird untersuchen, ob die angestrebte Reform i.d.F. des Regierungsentwurfs den Zielsetzungen gerecht wird und nach Reformierung weiterhin ein Anreiz für Steuerpflichtige besteht mittelbar über Investmentfonds in Vermögensgegenstände zu investieren, oder alternativ die Direktanlage vorzuziehen ist.
Hierzu wird in Kap. 2 zunächst ein Einblick in die Besteuerung der direkten Aktienanlage basierend auf dem Einkommensteuerrecht gewährt. Kap. 3 führt in die Grundgedanken von Investmentfonds ein, mit deren verschiedenen Möglichkeiten von Kapitalanlagegesellschaften und dem Investmentdreieck als zivilrechtliche Konzeption von Investmentfonds, um schließlich in Kap. 4 und 5 den Anwendungsbereich des InvStG sowie die darauf basierende Besteuerung auf Fondseingangs- und Fondsausgangsseite darzulegen. Mit Kap. 6 beginnt dann die Vorstellung der Reformierung des Investmentsteuerrechts, mit historischer Vorgeschichte und derzeitigem Gesetzgebungsverfahren, bei der auch die antizipierten Auswirkungen als quantitative Größen herangezogen werden. Die Handlungsfelder, die eine grundlegende Reformierung des InvStG als notwendig erachten lassen, werden mit deren Kernproblematik in Kap. 7 erläutert sowie geplante Lösungsansätze gem. Regierungsentwurf vorgestellt und abschließend kritisch gewürdigt, um in Kap. 8 die geplante zukünftige Besteuerung nach InvStRefG-E zu skizzieren. Abschließend wird in Kap. 9 eine kritische Würdigung insgesamt der Reformierung des Investmentsteuerrechts vorgenommen.
Das derzeitige InvStG i.d.F. nach dem AIFM-StAnpG weist einen hohen Grad an Komplexität auf. Verursacht wird dieser Zustand durch das sog. Transparenzprinzip, das das Investmentsteuerrecht prägt. Ziel des Transparenzprinzips ist es, die Besteuerung des Direktanlegers mit der des Fondsanlegers, der in gleiche Vermögensgegenstände investiert, anzugleichen, oder zumindest nicht schlechter zu stellen. Durch etwaige Modifikationen der letzten Jahre konnte die Gestaltungsanfälligkeit, die der Transparenzgedanke birgt, nicht unterbunden werden. Der Gesetzgeber reagierte in der Vergangenheit fallweise mit punktuellen Korrekturen im Rahmen von Schadensbegrenzungen. Die eigentlichen Ursachen konnte er damit nicht beheben. Deshalb soll nun durch die große Reformierung die transparente Besteuerung für Publikumsfonds abgeschafft und zwei voneinander unabhängige Besteuerungssysteme eingeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notwendigkeit der Reformierung des Investmentsteuerrechts
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Besteuerung der Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 EStG
- Grundaussagen der Vorschrift und Verhältnis zu anderen Einkunftsarten
- Ermittlung der Einkünfte
- Kapitalerträge
- Veräußerungsgewinne
- Besteuerung der Einkünfte
- Grundgedanke von Investmentfonds
- Kapitalanlage als Investmentidee
- Verschiedene Formen von Kapitalanlagegesellschaften
- Publikums-Investmentvermögen
- Spezial-Investmentvermögen
- Offenes Investmentvermögen
- Geschlossenes Investmentvermögen
- Das Investmentdreieck als zivilrechtliche Konzeption von Investmentfonds
- Anleger
- Kapitalverwaltungsgesellschaft
- Verwahrstelle
- Sondervermögen
- Investmentvermögen als Anwendungsbereich des InvStG in der aktuellen Fassung
- Investmentfonds
- Investitionsgesellschaften
- Besteuerung von KAG i.S.d. InvStG
- Transparenzprinzip
- Fondseingangsseite
- Einnahmen
- Werbungskosten
- Verlustverrechnung
- Quellensteuer
- Fondsausgangsseite
- Transparenter Fonds
- Semi-transparenter Fonds
- Intransparenter Fonds
- Kapitalertragsteuer
- Investitionsgesellschaften
- Steuervorteile des aktuellen Investmentsteuerrechts
- Das InvStRefG
- Leitgedanken des neuen Besteuerungssystems
- Historie der Reform und laufendes Gesetzgebungsverfahren
- Veränderter Anwendungsbereich
- Antizipierte Auswirkungen der Reform
- Handlungsfelder im Rahmen der Reform
- Europarechtswidrigkeit durch Verstoß gegen die Kapitalverkehrsfreiheit
- Unterschiedliche Besteuerung von Steuerin- und ausländern
- Pauschalbesteuerung gemäß § 6 InvStG
- Gestaltungsanfälligkeit des aktuellen InvStG
- Cum/Ex- und Cum/Cum-Geschäfte
- Umgehung der Dividendenbesteuerung durch Investmentfonds
- Kopplungsgeschäfte
- Finanzderivate
- Ertragsausgleich
- Abbau des administrativen Aufwands und der Komplexität
- Korrektur von Systemfehlern
- Geplante zukünftige Besteuerung nach InvStRefG
- Publikums-Investmentfonds
- Fondseingangsseite
- Fondsausgangsseite
- Spezial-Investmentfonds
- Fondseingangsseite
- Fondsausgangsseite
- Anwendungs- und Übergangsvorschriften
- Abschließende kritische Würdigung der Reformierung des Investmentsteuerrechts
- Verfassungsrechtliche Fragen
- Verbleibende offene Fragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Reform des Investmentsteuerrechts (InvStG). Sie analysiert die Notwendigkeit der Reform, beleuchtet die Gestaltung des aktuellen InvStG und untersucht die geplanten Änderungen durch das InvStRefG. Die Arbeit zielt darauf ab, die wichtigsten Aspekte der Reform darzustellen und die Auswirkungen auf die Praxis zu beleuchten.
- Die Notwendigkeit der Reformierung des Investmentsteuerrechts im Kontext der aktuellen Wirtschaftslage
- Die Gestaltung des aktuellen Investmentsteuerrechts und seine Schwächen
- Die geplanten Änderungen durch das InvStRefG und ihre potenziellen Auswirkungen
- Die Auswirkungen der Reform auf die verschiedenen Formen von Investmentfonds
- Die Rolle des Investmentsteuerrechts im internationalen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Investmentsteuerrechtsreform ein und erläutert die Notwendigkeit und die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Besteuerung von Einkünften aus Kapitalvermögen nach § 20 EStG. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Grundgedanken von Investmentfonds und deren verschiedenen Formen. Kapitel 4 analysiert die Anwendung des InvStG auf Investmentfonds und Investitionsgesellschaften in der aktuellen Fassung. Kapitel 5 befasst sich mit der Besteuerung von Kapitalanlagegesellschaften im Sinne des InvStG, einschließlich der Transparenzprinzipien und der Steuervorteile des aktuellen Systems. Kapitel 6 stellt das InvStRefG vor und erläutert die Leitgedanken, die Historie und die geplanten Änderungen. Kapitel 7 beleuchtet die Handlungsfelder im Rahmen der Reform, einschließlich der Europarechtswidrigkeit, der Gestaltungsanfälligkeit des aktuellen InvStG und des Abbaus des administrativen Aufwands. Kapitel 8 beschreibt die geplante zukünftige Besteuerung nach InvStRefG für Publikums- und Spezial-Investmentfonds. Abschließend bietet Kapitel 9 eine kritische Würdigung der Reformierung des Investmentsteuerrechts und beleuchtet verfassungsrechtliche Fragen sowie verbleibende offene Punkte.
Schlüsselwörter
Investmentfonds, Investmentsteuerrecht, InvStG, InvStRefG, Kapitalanlage, Kapitalerträge, Kapitalertragsteuer, Transparenzprinzip, Steueroptimierung, Europarecht, Kapitalverkehrsfreiheit, Gestaltungsanfälligkeit, Cum/Ex-Geschäfte, Finanzderivate, Steuervorteile, Verfassungsrecht.
- Citar trabajo
- Vanessa Mona Sauerwald (Autor), 2016, Die Reform des Investmentsteuerrechts. Bleibt der Anreiz von Investmentfonds für Steuerpflichtige bestehen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335466