Die persönliche Freiheit des Menschen ist ein bedingungslos schützenswertes Gut. Besonders Menschen, welche aufgrund ihrer psychischen und physischen Verfassung nicht in der Lage sind, sich selbst gegen entsprechende Eingriffe zu wehren, bedürfen eines besonderen Schutzes. Künstliche Ernährung als segenreiche Erfindung für Menschen, welche auf natürliche Art und Weise keine (ausreichende) Ernährung mehr zu sich nehmen können und ansonsten verhungern würden, exakt das ist jenes Bild, welches in der medizinischen Fachwelt gerne wahrgenommen wird. Die andere Seite wird aber verschwiegen, bestenfalls in populärmedizinischer Literatur erwähnt. Nämlich jene Tatsache, dass künstliche Ernährung, besonders in Altenheimen mit Mangel an Pflegepersonal, oft als „Sparmaßnahme“ eingesetzt wird. Rechtliche Mittel, mit welchen sich die Patienten selbst oder deren Angehörige zur Wehr setzen können, werden aber selten bis nie ausführlich und nachvollziehbar in populärmedizinischen Büchern erwähnt. Ich will nun mit diesem Werk diese Lücke schließen und in einfacher Weise, aber doch problemlösungsorientiert und mit Hilfe von Tabellen sehr anschaulich darstellen, dass es einfache (Rechts)Mittel im Vorfeld, aber auch in der akuten Situation gibt, um das so schützenswerte Gut der persönlichen Freiheit wahren zu können. Ich handle dabei keine ausgefallenen Probleme ab, sondern zeige die Grundlinie auf. Die Darstellung der Problemlösung stützt sich dabei auf die herrschende Lehrmeinung und die Rechtsprechung der letzten Jahre.
Inhaltsverzeichnis
1. Die künstliche Ernährung
1.1. Arten der künstlichen Ernährung
1.2. In welchen medizinischen Fällen bedarf es künstlicher Ernährung?
1.3. Geschichte der künstlichen Ernährung
1.4. Kann „künstliche“ Ernährung überhaupt „natürliche“ Ernährung ersetzen?
2. Die Patientenverfügung
2.1. Gibt es gegen künstliche Ernährung auch ein
2.2. Die Vorgeschichte
2.3. Das neue Gesetz
2.4. Ärztliche Missachtung einer Patientenverfügung – ein strafrechtlich relevantes Delikt?
2.5. Können auch „natürliche Essensvorgänge“ mittels Patientenverfügung abgelehnt werden?
2.6. Was tun, wen entgegen der PatV eine PEG-Sonde bereits gelegt worden ist?
2.7. Ist die Patientenverfügung ein erster Schritt in Richtung Euthanasie?
3. „Hilflosigkeit ist ein ernst zu nehmender medizinischer Notfall“ – Kann ein Mensch zum Essen gezwungen werden?
3.1 Wie es die Verfassung sieht
3.2. Wie es das Strafrecht sieht
4. Original steirische Zwangsernährung – Die Praxis
4.1. Künstliche Ernährung in der Geriatrie
4.2. Künstliche Ernährung in der Pädiatrie
4.3. Künstliche Ernährung in der Psychiatrie
5. Einblick in die Zukunft der künstlichen Ernährung
Anhang 1
Anhang 2
Pflegeskandal in Grazer Heim
- Arbeit zitieren
- Tamara Bachler (Autor:in), 2010, Künstliche Ernährung. Eine moderne Zwangsmaßnahme?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/335365
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